Aufm Dorf in Oberorke

Disclaimer: Eventuell handelt es sich bei diesem Blogpost um eine Deutschlandpremiere. Eventuell ist dies der erste Blogartikel, der sich zu einem nicht unwesentlichen Teil mit der Schönheit und Anmut von Oberorke befasst. Ich möchte es nicht beschwören, aber die Chancen stehen gut.

Die Welt kann sich sehr glücklich schätzen, dass ich nicht für die Tourismusbehörde für Oberorke arbeite. Mal abgesehen davon, dass ich bezweifle, dass Oberorke eine Tourismusbehörde hat. Jedenfalls würden mir dauernd nur doofe Slogans einfallen, einer schlechter als der andere, aber ich könnte nicht anders, ich könnte einfach nicht anders.

Es hat auch keine fünf Minuten gedauert, bis die Kollegen und ich dieses entzückende Fleckchen Erde auf “Oberknorke” umtauften. Wir sind hier nämlich total berufsmäßig unterwegs und sind von 9 bis 17 Uhr furchtbar kreativ, und davor und danach ebenso furchtbar entspannt. Bei schönen Wetter im Wellness-Hotel aufm Dorf kann man nämlich nur furchbar entspannt sein.

Es ist ja auch so: So Städter wie wir, wir lästern immer ganz schrecklich übers Dorfleben und dann jammern und klagen wir schon mal ganz prophylaktisch, dass wir nie, nie, nie auf dem Land leben könnten, wo’s keine Straßenbahn gibt, und der nächste Bahnhof eine halbe Stunde weg ist und man von da aus auch nur mit der Bimmelbahn in die nächste Stadt kommt. Und überhaupt, hier gibt’s keinen Bäcker, keinen Kiosk, geschweige denn ein Superbüdchen, wo man abends, wenn der (hier ja auch nicht existente) Supermarkt schon zu hat, noch ein Bier kriegt und aus einem Riesensortiment Zeitungen auswählen kann.

Wir jammern und klagen also, als ob wir ernsthaft befürchten müssten, wir könnten gezwungen werden, hier länger als die vereinbarte Zeit bleiben zu müssen und finden die Vorstellung, hier zu leben, entsetzlich bis absurd.

Wir meinen das auch wirklich so, wir können uns wirklich zum Verrecken nicht vorstellen, hier zu wohnen. Aber die andere Wirklichkeit ist, dass wir das alles ganz furchtbar schön finden aufm Land, aufm Dorf. Das Grün überall, die Kühe und Hühner, die Mauersegler, die einem quasi in Fingerbreite über den Kopf rasen, die hübschen Häuschen. Hier ist die Kirche noch im Dorf und die Straße dahin heißt “Zur Kirche”. Hier kann man sich nicht verlaufen, weil es nichts zum Verlaufen gibt. Hier hat man Hühner im Vorgarten, weil, warum auch nicht? Geht ja.

Der Städter im Dorf ist so gesehen die personifizierte Schizophrenie. Landleben als Lebenskonzept ist für uns schier unvorstellbar, aber gleichzeitig beneiden wir euch um euer Grün und euer Dorf, die Stille und die Natur, die Kühe und die Mauersegler. Und überhaupt.

In diesem Sinne fordere ich euch alle auf, Landurlaub in Oberorke zu machen. Hier ist zwar nichts, aber das dafür in besonders schön. Vor allem aber gibt es im Wellness-Hotel (den Namen braucht ihr nicht, es gibt nur eins) in Oberorke Stauder vom Fass. Ruhrgebiet ist überall.

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Raps

Hühner

Huhn

Faszination Huhn.

Pusteblume

Grün

Mehr Grün

Mehr Pusteblumen

Noch mehr Grün

Zur Kirche

Kaugummi

Zeug

Fachwek

Holz

Vorsicht, es folgt ein furchtbar schlechter Witz: In Oberorke hat man noch ordentlich Holz vor der Hütte.

Vogelkasten

Kühe

Die fünf neugierigsten Kühe Deutschlands im Anmarsch.

Braune Kuh

Kühe

Weg

Kirche

Haus

Mehr Haus

Klo

Um sich diesen Humor leisten zu können, muss man allerdings mindestens drei Mal Schützenkönig von Oberorke gewesen sein.

Turmdings

Straße

Zu Ende

Tschüss, Oberorke! Nach nur 6 Kilometern schon das nächste Dorf. Toll.

8 Antworten auf „Aufm Dorf in Oberorke“

    1. Na ja, die Kühe standen schon auf einer Weide, also sind sie wohl Menschenkontakt gewöhnt. Allerdings kann es natürlich schon sein, dass sie sofort gemerkt haben, dass ich nicht von da bin. Und wir wollen ja nicht übertreiben, Oberorke hatte laut Wikipedia nach einer Zählung von 2009 immerhin 101 Einwohner. Also bitte.

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