Lieblingstweets im März woanders

Da ich beim letzten Mal darauf hingewiesen wurde, dass es sehr schwer ist, den Überblick zu behalten, wenn die Links hier nach und nach reintröpfeln, werde ich diesmal alle neuen Links einfach hinten an die Liste dranhängen. Mal gucken, ob das zur allgemeinen Konfusionsbeseitigung beitragen kann.

1ppm

Anke Gröner

Die liebe Nessy

ellebil

Herzdamengeschichten

Patschbella

Stadtneurotiker

Vorspeisenplatte

Extramittel

André Herrmann

wirres.net

Milch mit Honig

Jörn Schaar

Flashfonic

Namjirah

Journelle

Alternative Diary/Lila

e13/Kiki

eeek/I live by the fjord

Vorspeisenplatte, Teil 2

Lady Himmelblau

Christoph Koch

Das Nuf

Esther Grau

Jan Eidens

Lieblingstweets im März (Teil 2)

Und frohe Ostern euch allen!

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Biokiste: Zweite Woche

In der nächsten Woche kommen gleich zwei Kisten an, ich habe an der Zusammenstellung nichts geändert, dafür allerdings noch eine Flasche Rotwein dazugepackt.

Wir bekommen: 2 kg Kartoffeln, 2 Mangold, 1 Endiviensalat, ein paar Möhren, ein Tütchen mit Kräuterseitlingen, 2 Pastinaken, 2 Stangen Porree, 1 Ananas, mehrere Äpfel, 1 Glas Vanille-Rhabarber-Joghurt, 1 Liter Milch, 6 Eier, ein Roggenbrot und ein Stück Wildblütenkäse.

Biokiste

Ganz neue Herausforderungen also, vor allem der Mangold und die Kräuterseitlinge, der Rest macht mir nicht so viele Sorgen. Darum gehen wir am Donnertagabend erst mal beim Thai essen und ignorieren die Küche voller Gemüse.

Am nächsten Tag frage ich erstmal, wie man Mangold einfriert. Mangoldeinfrierexperte Dentaku rät: Kurz blanchieren, dann schockfrosten. Also wird ein Mangold blanchiert, dann schnell in Eiswasser abgekühlt und dann halbwegs abgetrocknet ins Gefrierfach gepackt. Ob ich alles richtig gemacht habe, sehen wir dann, wenn ich den eingefrorenen Mangold wieder verwende.

Das mit dem Einfrieren ist bei uns überhaupt ein Problem, wir haben nur ein kleines Eisfach im Kühlschrank integriert. Das reicht für ein bisschen Notvorrat, aber großartig einfrieren kann ich damit nicht. Das ist im Übrigen Absicht, weil ich die Erfahrung gemacht habe, dass man (oder zumindest wir) Dinge, die man einmal eingefroren hat, gerne vergisst und ich da nicht in Versuchung kommen will. Ich weise aber noch mal darauf hin, weil ich schon mehrfach gute Tipps bekommen habe, was man alles einfrieren kann, das bringt mir nur selten etwas, weil es einfach nicht geht.

Ein Mangold passt aber noch ins Gefrierfach und da ist er jetzt auch noch.

Ansonsten zaubere ich aus der Gemüsekiste:

  • Einmal Mangold-Cannelloni nach dem Rezept von Frische Brise
  • Ungefähr ein Liter Gemüsebrühe aus Möhren, Pastinaken und Porree
  • Endiviensalat mit weichgekochtem Ei
  • Frittata mit Kräuterseitlingen (und Porree)

Suppe mit Maultasche

Gemüsebrühe mit Möhre, geschmelzten Zwiebeln und Maultasche (letztere nicht selbstgemacht)

Salat

Endiviensalat mit weich gekochtem Ei

Frittata

Frittata mit Kräuterseitlingen und Porree

Das klappt alles ganz gut, wobei das Befüllen der Cannelloni mich einige Nerven kostet. Die Gemüsebrühe ist mir ein bisschen zu süß, der Mann ist hingegen begeistert und isst die Suppe mit Maultaschen und geschmelzten Zwiebeln tellerweise. Dafür finde ich den Endiviensalat mit auf den Punkt gekochtem weichen Ei leckerer als erwartet, allerdings reicht auch dieser Enthusiasmus nicht für den ganzen Salat. Die Frittata mit Kräuterseitlingen wäre wahrscheinlich total super gewesen, aber in diesem Haushalt leben einfach keine Pilzfreunde. Wir essen tapfer, aber unbegeistert.

Die Ananas hingegen ist super, die mag sogar ich als ausgesprochene Ananasskeptikerin. Möhren und Äpfel gehen immer, die futtert der Mann einfach zwischendurch, dafür mampfe ich den Joghurt fast alleine auf. Auch das Brot wird fast bis zum Knäppchen aufgegessen, Roggen ist genau richtig für den Mann und der Käse ist auch richtig gut.

Übrig bleiben:

  • Der ganze Sack Kartoffeln (was wohl nicht schlimm ist, die halten ja)
  • Der eingefrorene Mangold
  • Das weichgekochte Gemüse von der Gemüsebrühe, das ich noch püriert und dann ebenfalls eingefroren habe
  • Ein Apfel
  • Eine halbe Pastinake
  • Milch, zwei Eier und ungefähr der halbe Käse
  • Der Rotwein

Weggeschmissen habe ich:

  • Ungefähr ein Viertel Endiviensalat
  • Den Rest Salat von der Vorwoche

Gelernt habe ich:

  • Mangold und ich werden keine Freunde. Die Cannelloni waren lecker und vor allem gut geeignet, um den Mangold zu verstecken, aber es ist einfach nicht mein Ding. Vielleicht finde ich noch ein anderes Rezept oder eine bessere Zubereitungsart.
  • Gemüsebrühe ist nicht nur einfach zu machen, sondern auch sehr befriedigend. Next step: Hühnerbrühe!
  • Frische Ananas ist doch ziemlich lecker.
  • Perfekt weichgekochte Eier sind sowieso das Größte. (Wusste ich eigentlich auch schon vorher, kann man aber nicht oft genug sagen.)
  • Pilze und ich, das wird auch keine Freundschaft fürs Leben. Ich kann das essen, möchte aber eigentlich nicht. Lediglich nur kurz gegarte oder angebratene Champignons oder Pfifferlinge, das ist gut. Oder einfach ganz roh, im Salat, geht auch. Das Problem ist bei mir weniger der Geschmack, als die Konsistenz und letztlich ist es einfach Geschmackssache. Aber ich lass mich weiterhin gerne vom Gegenteil überzeugen.
  • Ein großer Salatkopf ist zu viel für uns. Ich mag nichts wegwerfen, aber es ging nicht anders, ich möchte auch nicht schüsselweise Salat in mich hineinstopfen, nur, weil ich sonst ein schlechtes Gewissen habe. Beim nächsten Mal nehme ich den Salat ganz aus der Kiste oder frage nach, ob wir einen kleineren haben können.
  • Es ist unglaublich, wie viele Rezeptideen und Verarbeitungstipps ich aus dem Internet bekomme. Ich muss nur auf Twitter was von „Mangold“ schreiben, schon überschlagen sich alle, erwähne ich Kräuterseitlinge, schwärmt die ganze Timeline auf einmal von Kräuterseitlingen. Es ist toll! Und nur, weil ich nicht sofort dazu komme, alle Rezepte gleichermaßen zu würdigen, heißt das nicht, dass ich das einfach so ignoriere. Im Moment mache ich vieles sehr spontan, aber ich freue mich in jedem Fall über jede Idee und jeden Ratschlag, den ich bekomme. Weitermachen!

Die nächste Kiste ist schon da, aber ich werde den Inhalt wohl erst Sonntag begutachten können, weil es morgen erst mal für ein paar Tage nach Konstanz geht. Aus diesem Grund habe ich zum ersten Mal auch ein paar Sachen abbestellt, weil es sonst einfach zu viel gewesen wäre. Keine Aubergine, kein Eisbergsalat, und statt eines großen Brots ein kleineres, ansonsten aber alles wie vom Lieferanten vorgeschlagen, plus eine Tafel Schokolade. Die nächste Herausforderung heißt dann also Blumenkohl und Rote Bete. Challenge accepted!

Daily Music: Shine von Ry Cooder

Ich stecke gerade ganz schrecklich in den Siebzigern fest. Ende letzter Woche habe ich mir „Turnstiles“ von Billy Joel gekauft, heute dann in einem Anfall von ganz schlimmer Nostalgie lauter Zeug von Dr. John und Ry Cooder in die Musikbibliothek gepackt, und ich fürchte ich bin noch lange nicht durch. Diese Leute haben ja so viele Alben aufgenommen, man weiß gar nicht, wo man anfangen soll.

Bei Ry Cooder wusste ich dann aber recht schnell, wo ich anfangen wollte, nämlich wieder mit „Jazz“, dem Album, das zu den ersten gehört, das mein Vater sich damals™ auf CD zulegte. „Jazz“ ist wunderbar, auch wenn es gar nicht so viel mit dem zu tun hat, was Ry Cooder sonst so macht. Es swingt einfach sehr schön groovy vor sich hin, ein bisschen Blues, ein bisschen Gospel und eben ein bisschen Jazz. „Shine“ hab ich geliebt, als ich zwölf war und ich liebe es immer noch. Die Aufnahme ist zwar von der Qualität her nicht der Renner, aber dafür immerhin sehr schön alt. Und während ihr jetzt in diesem Internet Videos auf diesem YouTube gucken könnt, geh ich wieder zurück in die Siebziger. Da find ich’s gerade sehr schön.*

*Als hätte er was geahnt, hat der Gitarrenlehrer mir heute Neil Youngs „Needle and the Damage Done“ vorgesetzt. Siebziger, ich sag’s ja.

Salome von Richard Strauss in der Oper am Rhein in Düsseldorf

Salome

Mal wieder Oper. Diesmal nach Düsseldorf zu Salome von Richard Strauss nach der Vorlage von Oscar Wilde, einer der Lieblingsopern des Mannes, überhaupt Strauss und Wagner geht bei ihm ja immer, außer vielleicht die „Meistersinger von Nürnberg“, die mag er nicht so, aber ansonsten sind Strauss und Wagner ganz groß. Und Korngold, aber das wird ja nirgendwo gespielt. (Falls jemand mal mitbekommen sollte, dass irgendwo Korngolds „Tote Stadt“ gegeben wird, bitte dringend Bescheid sagen, das würde hier 50 Prozent des Haushalts unvorstellbar glücklich machen.)

Diesmal aber Salome, das ist schön, quasi modern und ganz kurz, nur ein Akt, unter zwei Stunden, nach den letzten zwei Wagneropern also Erholungsprogramm. Den ganzen Tag läuft der Mann in der Wohnung rum und singt mir schon mal was vor, im Arbeitszimmer läuft die Oper im Dauerloop, auf der Fahrt nach Düsseldorf berichtet der Mann mit glänzenden Augen, dass es auf Spotify aber mindestens fünf verschiedene Aufnahmen gäbe, die könnte man alle hören.

Stau vor der Oper

In Düsseldorf stehen wir dafür erst mal im Stau, die Oper ist zwar direkt neben uns, das bringt uns aber nichts, während wir uns Ampel für Ampel im Zeitlupentempo gen Altstadt schieben, dann getrieben von grober Naivität ins Kaufhof-Parkhaus fahren, um oben festzustellen, dass das Parkhaus um 20:30 zumacht. Wer ahnt sowas? Wollen die kein Geld verdienen mit den ganzen verzweifelten Autofahrern, die einen Parkplatz suchen? Also für drei Minuten drei Euro bezahlt und das nächste Parkhaus an der Kö angesteuert. Kostet auch drei Euro die Stunde, hat aber immerhin bis nach Mitternacht auf.

Sekt

Wir hasten zur Oper, irgendwie haben wir den Samstagabendverkehr und die Parkplatzsuche fahrlässig unterschätzt. Aber wir sind pünktlich, haben sogar noch Zeit, um ein Glas Sekt, eine Laugenbrezel und eine Portion Bruschetta zu verputzen, bevor wir fast den Weg zum dritten Rang nicht finden, aber dann klappt es doch noch, dritter Rang Mitte, erste Reihe immerhin, also mit gutem Blick auf Orchestergraben und Bühne, von oben eben, aber dafür deutlich günstiger als im Parkett, außerdem guck ich ja gerne, was das Orchester so macht. Tatsächlich ist das Parkett ganz gut besetzt, links und rechts an den Rängen sieht es eher etwas spärlicher aus.

Ränge

Salome also, die Geschichte kenn ich ja so grob, jetzt die Oper, fertig gestellt 1905, uraufgeführt 1907, das sind ja Zahlen, die man sich sogar noch irgendwie so ganz grob vorstellen kann. Die Vorlage stammt von Oscar Wilde, das ist alles im Vergleich zu Wagner und Verdi, meinen einzigen Referenzpunkten, was Oper angeht, schon abgefahren modern und war auch damals auch ein ganz schöner Skandal, es geht hoch her bei Salome, und in London war die Oper erstmal drei Jahre aus den Häusern verbannt und wurde erst 1910 zum ersten Mal gespielt. Heute ist das natürlich alles kein Ding mehr.

Ausblick

Der Vorhang geht hoch und wir sehen… hä?… WTF?… ein Schlafzimmer dekoriert mit Stoffen in diversen Rosa-, Grün- und Blautönen dekoriert, irre Muster, als wenn man aus Versehen in eine amerikanische Fernsehserie der frühen Neunziger gefallen wäre. Als Opernlaie nehme ich sowas ja erst mal einfach nur wahr und warte ab, was kommt. Dank fehlender Vergleichsmöglichkeiten kann ich da ein bisschen unbedarfter drangehen.

„Wenn sich die Damen und Herren in der ersten Reihe mal zurücklehnen könnten, dann würden wir hier auch was sehen!“, schallt es von hinten. Blödmann. Wenn ich mich nämlich zurücklehne, sehe ich nichts mehr, weil da so ein doofes Geländer ist, was dann ganz ungünstig genau im Blickfeld ist. Soll er sich doch beim nächsten Mal Karten in der ersten Reihe kaufen, anstatt rumzunölen. Mit so einem Zwischending klappt’s aber, nicht ganz zurückgelehnt, aber fast, dann seh ich zwar den Orchestergraben nicht mehr, aber das ist ja nicht so schlimm.

Die Story wäre schnell erzählt, aber ich will hier ja nicht zu viel verraten, schon gar nicht die Pointe, die vermutlich aber eh schon jeder kennt, der sich ein bisschen mit Hochkulturzeug auskennt. Im Wesentlichen geht es um Prinzessin Salome, ein verzogenes, trotziges und tendenziell psychopathisches Gör, die nicht damit klar kommt, nicht zu kriegen, was sie will. Immerhin ist sie ja auch Prinzessin. Als der Prophet Jochanaan vorbeischaut und ein bisschen vom Herrn predigt, interessiert sie sich weniger für die Predigten als für den Propheten selber und will ihn unbedingt küssen, was er aber wiederum nicht will und so nimmt das ganze Unheil seinen Lauf, oder wie mehrfach auf der Bühe gesungen wird: „Es wird etwas Schreckliches geschehen.“

Die Geschichte ist dabei recht einsteigerfreundlich, nicht wie bei Wagner, wo ich schon manche Wörter nicht verstehe, hier wird Klartext geredet. Wie mittlerweile üblich wird der Text oben eingeblendet, für so Anfänger wie mich, und auch wenn man die Sänger ganz gut verstehen, ist das sehr praktisch, denn Herodes und Jochanaan gehen gerne mal unter, wenn die Musik zu laut wird, und die Juden singen sowieso die ganze Zeit durcheinander. Das soll zwar so, man versteht aber trotzdem nichts.

Rang

Es ist also eine moderne Interpretation, die Stimme des Propheten kommt aus dem Heizkörper, der Prophet selber nachher aus einer Luke im Boden, die man erst freilegen muss, in dem man das ganze Zimmer umräumt und den Teppich umschlägt. So kleine Monks wie ich leiden dann auch mal ein paar Minuten lang, wenn der Teppich nicht wieder richtig zurückgeschlagen wird und man gerne mal kurz auf die Bühne, und das richten, damit das nicht so unordentlich… aber das kommt bestimmt nicht gut. Die Schüsseln voller Obst sind (mit den Worten des Mannes) „ein Äpfelchen“ und aus dem Schleiertanz wird ein Pantomimendrama in sieben Akten. (Eine Interpretation dieses berühmten Teils der Geschichte, die ich allerdings ganz topcheckermäßig sofort verstanden habe, manchmal bin ich doch ganz schlau.)

Am Schluss gibt’s noch mal viel Blut, so als ob da jemand ein bisschen zu viel Tarantino geguckt hätte. Ob da normalerweise auch so viele Leute sterben, frage ich auf dem Weg zum Auto den Mann. Nein, sagt er, das war wohl künstlerische Freiheit. Wie bei Wagner finde ich die Musik nicht auf Anhieb zugänglich, obwohl der Mann behauptet, das wäre eigentlich alles ganz einfach und es gäbe auch nur ein paar Motive, man müsste das halt ein paar Mal hören, dann würde man das auch erkennen.

Abgesehen davon, dass ich ja von Oper nach wie vor keine Ahnung habe, sagt mir meine Amateureinschätzung, dass unter den Darstellern Salome wirklich positiv heraussticht, da wird beim Singen auch mal überzeugend gekeift und gezetert, Herodes dagegen kommt einfach gegen das Orchester nicht an und ansonsten, na ja. Was weiß ich schon?

Lampe

Der Mann ist allerdings ähnlicher Meinung, und der hat das schön öfter gesehen und ist im höchsten Maße unzufrieden mit der Inszenierung. Wenn schon modern, meint er, dann auch richtig, nicht so ein Zwischending, dann muss auch ordentlich was los sein auf der Bühne, aber am besten sind bei Salome doch die klassischen Inszenierungen, wo die ganze Dekadenz dieser seltsamen Königsfamilie richtig rauskommt, wo kein Äpfelchen über die Guckkastenbühne fliegt, sondern tatsächlich übervolle Schüsseln mit Obst gereicht werden und die Weinkelche voll sind und überhaupt.

Macht nix, denke ich, erstens finde ich solche Aktionen nie schlecht und jetzt habe ich immerhin auch mal Salome gesehen, und zweitens ist das wohl so mit der Kunst, man muss auch mal was nicht so gut machen, um herauszufinden, was funktioniert und was nicht. Außerdem ist es ja sowieso immer irgendwie Geschmackssache. Und so ein Jochanaan aus der Heizung, das kriegt man ja auch nicht alle Tage geboten.

(Zurück geht’s übrigens schnell, zurück zum Parkhaus, unglaubliche Mengen an Geld an den Parkautomaten verfüttert und dann nach Hause, kein Stau mehr, aber wir wollen ja auch raus aus der Stadt und außerdem ist ja jetzt auch schon halb zehn.)

Oper

Indiebookday 2013

Indiebookday_logo2013

Heute ist der vom mairisch Verlag ins Leben gerufene Indiebookday. An diesem Tag wird dazu aufgerufen, in einen Buchladen zu gehen und ein Buch von einem kleinen, unabhängigen Verlag zu kaufen, Fotos zu machen und darüber zu schreiben.

Nach anfänglichen Zweifeln und dezenten Nörgeleien meinerseits (dazu später mehr) habe ich dann doch beschlossen, mitzumachen. Denn Bücher kaufen ist immer gut und kleine Verlage oder generell kleine Unternehmen zu unterstützen ist auch sehr selten verkehrt. Also musste recherchiert werden, denn als Branchennichtkenner hatte ich keine Ahnung, was denn eigentlich so ein kleiner, unabhängiger Verlag ist. Man möchte ja ungern an so einer Aktion mitmachen und dann stellt sich raus, das war gar kein kleiner Verlag. Dann hat man zwar immer noch ein schönes Buch (auch nicht verkehrt), aber so richtig Sinn des Ganzen ist es dann nicht.

Wibke Ladewig hat zu diesem Zweck extra eine Liste mit unabhängigen Verlagen zusammengestellt. Allerdings widersprach das so ein bisschen meiner üblichen Vorgehensweise beim Bücherkauf. Eine Liste durchzuklicken und auf Teufel komm raus ein Buch suchen, nur weil ich eins brauche, hm, schwierig. Das muss doch auch anders gehen, dachte ich.

Also überlegte ich, welcher Autor denn möglicherweise selber indie genug sein könnte, als dass auch seine Bücher in einem unabhängigen Verlag verlegt werden könnte, hatte eine Idee, las den Wikipedia-Artikel über den Verlag und hoffte dann ganz inständig, dass die Information, der Verlag beschäftige drei feste Mitarbeiter, Indiz genug dafür sein dürfte, dass es sich tatsächlich um einen richtigen kleinen, unabhängigen Verlag handeln dürfte.

Buch ausgesucht, beim Minibuchladen in Holsterhausen angerufen, Buch bestellt, fertig.

Was ich mir ausgesucht habe?

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„Katz und Goldt sowie der Berliner Fernsehturm aus der Sicht von jemandem, der zu faul ist, seinen Kaktus beseite zu schieben“ von (Überraschung) Stephan Katz und Max Goldt. Auf 88 Seiten wunderbare Comicgeschichten, wie man sie auch schon von der Webseite des „duo[s] who does what trios should do“ findet, nur eben schön im Großformat zum Durchblättern auf der Couch oder wahlweise im Bett.

Im Nachhinein frage ich mich übrigens, warum wir nicht längt alle Bücher dieses herrlich verqueren Duos im Regal stehen haben. Ganz schön doof, irgendwie, aber genau dafür ist der Indiebookday wohl auch da. Um tolle Bücher aufzutreiben, bei denen man sich nachher fragt, warum man so lange gebraucht hat, um sie zu finden.

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Das Buch ist im Verlag Edition Moderne erschienen, einem kleinen Schweizer Comicverlag, der 1981 gegründet wurde und u.a. die deutsche Übersetzung von Persepolis von Marjane Satrapi herausbrachte.

Gestern habe ich mich also auf den kurzen Weg zur Stadtteilsbuchhandlung gemacht, Magus Bücher auf der Gemarkenstraße. Obwohl ich schon das ein oder andere Mal an dem Laden vorbeilief, hat es mich nie reingetrieben, zu klein der Laden, zu gering die Chance, dort etwas zu finden, was mich mit meinem teilweise doch sehr genreorientierten Geschmack interessieren könnte. Aber wenn es ums Bestellen geht, da erinnerte ich mich daran, und ob ich jetzt online bestelle und dann ein bis zwei Tage auf Lieferung frei Haus warte oder ob ich kurz anrufe und am nächsten Tag einen kleinen Spaziergang mache, es kommt für mich fast aufs Gleiche raus, für die Buchhandlung macht es aber einen Unterschied und man kriegt eine nette Unterhaltung noch mit dazu. Gute Laune und ein kleines bisschen gutes Gewissen obendrauf, toll!

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Wer also noch nicht mitgemacht hat, der hat heute noch ein paar Stunden Zeit, in einen Buchladen zu gehen und sich ein schönes Buch aus einem kleinen, unabhängigen Verlag zu kaufen. Macht Bilder davon, schreibt darüber, spread the word und so, das ist eine schöne Sache!

Was meine Zweifel und Nörgeleien angeht, so habe ich hier vor allem eine vertane Chance gesehen und mich darüber ein bisschen geärgert. Ich klicke mich nun mal nicht gerne durch reine Linklisten in der Hoffnung, da dann irgendwas im Programm zu finden, was irgendwie zu meinen Interessen passen könnte. Warum man diese Aktion nicht im Vorfeld redaktionell begleitete mit kleinen Verlagsporträts und Büchertipps, bleibt mir ein Rätsel. Fehlte die Zeit? Ist Branchenkennern nicht klar, dass ein Verlag selbst für Bücherfreunde wie mich eher zweitrangig und tendenziell uninteressant ist, weil doch das Buch im Vordergrund steht und dementsprechend das Wissen darum, welche Verlage unabhängig sind, eher mangelhaft sein könnte?

Ich hätte es wahnsinnig spannend gefunden, im Rahmen dieser Aktion mehr über kleine Verlage, ihre Ausrichtung, ihr Programm und ihre Philosphie zu lernen, aber als eher mäßig angeleitete Hausaufgabe war mir diese Recherchearbeit zu aufwändig, man weiß ja kaum, wo man anfangen soll.

Für den nächsten Indiebookday würde ich mir genau das wünschen: Ein kleiner Blog, in dem in den Wochen vorher regelmäßig Verlage und Bücher vorgestellt werden, und wo man als Leser ein bisschen an die Hand genommen wird und nachher mehr darüber weiß, was es überhaupt bedeutet, ein kleiner Verlag zu sein, wo die Probleme, wo die Herausforderungen und wo die Vorteile sind. Was der Antrieb war und ist, die Bücherwelt selbst mitzugestalten.

Aber das nur als kleine Anregung, wie man eine tolle Aktion noch besser (und vielleicht auch noch wirkungsvoller und nachhaltiger) machen könnte. Abgesehen davon finde ich das nämlich eine wunderbare Sache und freue mich nicht nur über mein schönes neues Buch sondern auch auf den nächsten Indiebookday. (Und jetzt auf zum Buchladen oder mit dem neuen Buch direkt auf die Couch, husch husch!)

Auf Laptopsuche oder Alter Schrott muss raus und neuer Schrott muss rein!

Ich brauche einen neuen Laptop. Es ist traurig, aber wahr. Der kleine grüne Dell macht’s irgendwie nicht mehr so richtig, ich hab jetzt schon zwei Mal Windows neu aufgespielt bzw. repariert und ich hab jetzt langsam keine Lust mehr. Drei Jahre hab ich den kleinen jetzt, aber ich befürchte unsere Zeit wird demnächst zu Ende gehen.

Akut verliebt habe ich mich in die ASUS ZenBooks, und wie das bei Liebe so ist, weniger aus rationalen Gründen, sondern weil ich davor stand und „Hui, die sind aber hübsch“ dachte. Dann hab ich ein bisschen übers Gehäuse gestreichelt und liebevoll die Tastatur berührt und da war’s mit mir passiert.

Aber ich bin ja nicht ganz dumm und dachte, ich frag vielleicht einfach mal, ob diese Internetmenschen, die ja auch nicht dumm sind, da gute Tipps für mich haben.

Es gibt ein paar Anforderungen: Zum einen schleppe ich meine Rechner gerne dauernd durch die Gegend, Größe und Gewicht sind also ein (wenn nicht der) limitierender Faktor, wobei die 10,7 oder 11,1 Zoll, die der kleine grüne Dell wirklich zu klein sind, es können also in Zukunft auch 13 bis 15 Zoll sein, darüber wird’s glaube ich wieder etwas zu unhandlich.

Ansonsten brauche ich den Laptop wirklich hauptsächlich fürs Internet und zum Schreiben, Fotos bearbeiten, bisschen Rumprogrammieren ist auch nicht verkehrt und wenn Leistung und Grafikkarte auch zulassen, dass man das ein oder andere Spiel installieren und auch spielen kann, dann wär das auch nett. Letzteres ist aber kein Muss-Kriterium.

Festplattenplatz sollte auch ausreichend sein, ich tendiere dazu, alles auf dem Laptop zu speichern. Und erklärt mir jetzt nicht, warum das doof ist, und dass ich doch lieber mit externen Festplatten oder in die Cloud, ja ja, das weiß ich doch alles, in diesem Haushalt haben wir mittlerweile bestimmt vier bis sieben externe Festplatten, auf die sehr unstrukturiert und in unregelmäßigen Abständen irgendwas gesichert wird. Das klappt irgendwie, wenn auch nicht besonders gut. Vielleicht wird das das nächste Technikprojekt, aber bis dahin hätte ich gerne einen Rechner, auf den sowohl die Musik- als auch die Fotosammlung komplett passt und ich trotzdem noch Platz für andere lustige Sachen habe.

Noch Fragen? Ansonsten nehme ich jetzt Ideen und Warnungen an.

Ach so, eins noch: Ich garantiere für gar nichts. Das ASUS war schon sehr, sehr hübsch und ich bin auch bei solchen Dingen eher so mittelrational. Es kann also gut sein, dass ich trotz brillanter Ideen und sehr vernünftiger Einwände nachher irgendwas völlig anderes mache. Was aber nicht heißt, dass ich mich nicht gerne beraten lasse, das ist nur eine kleine Vorwarnung, ihr dürft dann nachher auch sagen: „Siehste, hab ich ja gesagt.“

Ach, und noch was: Kein Mac. Danke.

Das Gemüsekistenexperiment: Erste Woche mit der flotten Karotte

Dienstag komme ich nach Hause und die Kiste ist da. Die Kiste überhaupt ins Haus zu bekommen war schon ein Abenteuer für sich, das damit endete, das wir an einem Samstag zu einem entlegenen Gewerbehof in Essen-Steele fuhren und dort einen Briefumschlag mit einem Schlüssel in einen rostigen Metallbriefkasten warfen. Ohne Absender versteht sich, wir sind ja nicht doof.

Dafür trägt uns jetzt ein armer Mensch einmal die Woche eine Kiste mit Gemüse, Obst, Milch, Brot, Eiern und anderweitigem Biozeugs bis in den vierten Stock. Schon allein dafür, dass uns jemand etwas in den vierten Stock trägt, lohnt es sich ja fast.

In der Kiste sind Brokkoli, sechs Möhren, vier Zucchini, ein Salat, ein Töpfchen Rucola, eine Kohlrabi, vier Äpfel, viele kleine rote Kullerpflaumen, eine Orange, ein Glas Himbeer-Waldmeister-Joghurt, ein Liter Milch, sechs Eier, eine Packung Schafsfrischkäse, eine Packung Vollkornreis und ein Weizenmohnbrot.

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Damit muss ich jetzt erstmal klarkommen. Ganz viel Gemüse. Obst kann ich ja. Milch, Eier, Käse und Brot sowieso. Reis hält ja länger, außerdem besitze ich einen Reiskocher. Aber was mach ich mit dem Gemüse?

Die Antwort ist relativ einfach, ich mache folgendes aus dem Gemüse:

  • Einmal Thai-Curry inspiriert von Ottolenghi mit Brokkoli, Möhren und Zucchini, dazu kommt noch Biohühnchen.
  • Einmal Salat mit dem Salat (haha!), Möhren und Zucchini.
  • Einmal Kohlrabi-Chinakohl-Salat auch inspiriert von Ottolenghi.
  • Einmal Gemüsesuppe mit Möhren und Zucchini nach irgendeinem Rezept aus der LECKER-Zeitschrift.
  • Einmal eine Shakshuka-Variante mit Brokkoli und drei Eiern, auch mehr oder weniger nach Ottolenghi.

Danach ist fast alles weg. Der Mann hat einmal noch ein bisschen Möhre und Kohlrabi zum Knabbern ins Büro genommen, die Pflaumen, Äpfel und Orangen haben wir so verputzt. Den Joghurt habe ich im Laufe einer Woche alleine aufgegessen, immer mit Haferflocken, schmeckte übrigens gar nicht nach Waldmeister, was ich gut fand, denn ich mag keinen Waldmeister (glaube ich jedenfalls).

Weggeschmissen wurde: Eine Kullerpflaume, weil sie doch schon zu matschig war, fast das halbe Brot (tragisch, ich weiß), weil es zu viel war, nicht so ganz unser Ding, etwas trocken und vor allem sehr schnell hart wurde, ziemlich viele Blätter vom Salat, den ich zu lange draußen rum liegen hatte, ein bisschen was von der Orange.

Übrig geblieben sind: Eine Möhre, ein halber Salat (immer noch), der Rucola (ist ja im Topf, hält also länger), ein Apfel, die Milch (wir hatten noch), drei Eier, der halbe Käse und der Reis. Außerdem der halbe Chinakohl, den ich dazukaufen musste, damit ich den Kohlrabi-Chinakohl-Salat machen konnte.

Apropos dazugekauft: Vollkommen bekloppt, dass ich ausgerechnet diese Woche, wo ich ja eh schon genug Gemüse im Haus hatte, noch welches dazukaufen musste, weil ich mir da Rezepte rausgesucht hatte, wo ich noch zusätzliches Gemüse brauchte. Nicht nur Chinakohl, sondern auch Paprika. Na ja, nicht so viel, aber immerhin.

Gelernt habe ich:

  • Ich kann immer noch nicht nach Ottolenghi kochen, aber ich kann mich ganz gut von seinen Rezepten inspirieren lasse.
  • Ich hab drei vegetarische Kochbücher! Warum? Weshalb? Bei einem (dem hier) hab ich übrigens erst gemerkt, dass es ein vegetarisches Kochbuch ist, als ich es zu Hause in Ruhe anguckte. Die Rezepte sahen eben einfach verdammt lecker aus.
  • Gemüsesuppe ist ganz schön einfach: Gemüse mit ein bisschen Zwiebel und Knoblauch in Öl andünsten, dann Brühe drauf, aufkochen, pürieren, Sahne rein, fertig. Toll.
  • Es dauert ganz schön lange, bis so ein Ei auf niedriger Hitze inmitten von Gemüse gestockt ist. Aber dann ist es schon ziemlich lecker.

Ich fand die erste Gemüsekiste sehr einsteigerfreundlich, obwohl das ja reiner Zufall war. Da war kein Gemüse dabei, das ich nicht prinzipiell kannte und schon mal irgendwie verarbeitet hätte, nichts, was ich absolut nicht mag oder zumindest ziemlich sicher bin, dass ich es nicht mag. Brokkoli, Möhren, Zucchini, zackzackzack. Kenn ich, kann ich.

In der nächsten Kiste sind dagegen schon eher so Dinge für Fortgeschrittene. Mangold. Kräuterseitlinge. Endiviensalat. Mal gucken. Ich hab ein bisschen Angst, find’s aber auch spannend. Mangold liegt mir nicht, genau wie Spinat, Grünkohl und ähnliches Grünzeug. Pilze, hm, auch nicht so meins. Ich mag Pilze, wenn es nicht so viele sind. Kein Witz. Und keine von den labrigen, also das, was in irgendwelchen asiatischen Gerichten so drin ist. Champignons sind okay, Pfifferlinge auch. Dann wird’s schon kritisch. Aber es sind nur 150 Gramm, das werd ich wohl irgendwie schaffen, und diverse Leute versicherten mir auf Twitter und Facebook, Kräuterseitlinge wären ganz großartig und bombadierten mich mit Rezeptvorschlägen. Endiviensalat, tja, ich mag ja nicht so gerne Sachen, die bitter sind.

Aber wie gesagt: Ich finde genau das auch so spannend. Neue Dinge probieren, die ich sonst nie kaufen würde, weil ich davon ausgehe, dass ich sie nicht mag. Aber jetzt muss ich und bestimmt wird das ganz überraschend und toll. Fast immer. Und wenn mal nicht, dann eben nicht, auch nicht schlimm.

Ganz dreist hab ich in die nächste Gemüsekiste auch eine Flasche Biowein gepackt. Wenn uns schon jemand was in den vierten Stock trägt, dachte ich ganz schlau, dann kann ich das auch ausnutzen.

Nächste Woche dann also Mangold und Kräuterseitlinge. Es bleibt spannend.

Die Gemüsekiste kommt von Flotte Karotte, die Essen, Bochum und die ganze Gegend drumherum beliefern und ein ziemlich großes Sortiment haben. Motiviert hat mich übrigens die Frische Brise, die ihre Kommentarfunktion neulich ganz großzügig für einen langen Rant meinerseits zur Verfügung stellte, in dem ich mich mit vielen Worten darüber ausließ, dass es überhaupt schwierig wäre mit zwei Personen und recht flexiblem Lebensstil einen vernünftigen Anbieter zu finden. Und als ich dann fertig war, hab ich geguckt, ob’s vielleicht nicht genauso einen vernünftigen und flexiblen Anbieter schon gibt, und bingo! So einfach kann das sein.

Demnächst frage ich ganz offiziell ab!

Falls es zum Thema Nonmentions noch Fragen geben sollte, ich hätte da noch zwei weitere Beispiele, die das Prinzip verdeutlichen. Also, Grindcrank und Dentaku haben’s auf jeden Fall verstanden und direkt in die Praxis umgesetzt. Aber vielleicht sind das auch olle Streber, die den Lehrstoff schon kannten.

(Meine Timeline ist ganz schön meta.)

[blackbirdpie url=“https://twitter.com/grindcrank/status/314298658889797632″]

[blackbirdpie url=“https://twitter.com/dentaku/status/314299307593441280″]

Anne erklärt das Internet: Die Nonmention

Es ist bekloppt, geradezu absurd, dass ausgerechnet ich erkläre, was eine Nonmention ist, denn ich habe erst letztes Jahr wirklich verstanden, was das eigentlich ist. Dabei ist es ganz einfach: Eine Nonmention ist eine Mention, die keine ist. Klar?

Nicht?

Okay, gut, dann anders. Wenn man auf Twitter jemanden ansprechen will, dann macht man das üblicherweise, indem man sein Twitterhandle, also den Namen inklusive dem @-Zeichen irgendwo in den Tweet einbaut, entweder mittendrin oder an den Anfang des Tweets. Das nennt man dann üblicherweise eine Mention. Steht das Twitterhandle am Anfang eines Tweets, und bezieht sich außerdem auf einen Tweet desjenigen, den man anspricht, so spricht man auch von einer Reply, denn man erwähnt ihn ja nicht nur, man antwortet ihm direkt.

Eine Nonmention ist, wenn man jemanden erwähnt bzw. meint, aber ohne Twitterhandle. So kann man erstens nicht direkt sehen, wer gemeint ist und zweitens bekommt die oder der Gemeinte auch keine hilfreiche Nachricht von Twitter, in der er darauf aufmerksam gemacht wird, das irgendjemand irgendwas über oder für ihn geschrieben hat.

Was das ganze soll, bleibt offen, wie so vieles bei Twitter. Vielleicht habe ich deswegen auch so lange gebraucht, um zu verstehen, worum es eigentlich geht. Ich vermute sogar, dass es auf Twitter mehr Diskussionen darüber gibt, ob irgendwas einen Nonmention sein sollte als tatsächliche Nonmentions. Nicht umsonst heißt es ja, die Kunst wäre, sich eben nicht dauernd gemeint zu fühlen, denn meistens ist man es auch gar nicht.

Aber weil das hier ja ein Serviceblog von außerordentlicher Güte ist, habe ich natürlich auch etwas vorbereitet. Genauer: Die Patschbella und ich haben da was vorbereitet und gestern Abend noch eine dieser possierlichen Nonmentions aus ihrer Erdhöhle gelockt und ein bisschen beim Herumschnuppern beobachtet.

(Und ihr fragt euch, warum ich diese Internetmenschen so liebe. Deswegen, genau deswegen!)