Miniausflug nach Hamburg zur Tirili-Lesung

Wenn nette Leute lesen, soll man sich das ja nicht entgehen lassen. In Hamburg zum Beispiel lesen zwei Mal im Jahr unglaublich nette Leute. Vermutlich gibt es sogar noch mehr Lesungen mit netten Leuten, kann ich mir gut vorstellen, aber die werden dann nicht von Maximilian Buddenbohm und Isabel Bogdan organisiert und moderiert. Die Frühlingslesung „Tirili“ und die Herbstlesung „Bonjour Tristesse“ hingegen schon und wenn das nicht ein Grund ist, nach Hamburg zu fahren, dann weiß ich auch nicht.

Kurz vor 18 Uhr am Donnerstag kam ich also zum zweiten Mal in meinem ganzen Leben wieder am Hamburger Hauptbahnhof an. Zum Kofferabladen und kurzem Erholen ging es dann zu Isa und von da aus etwas später nach St. Pauli zur „Le Kaschemme“, einer kleinen Restaurantkneipe, in der die Lesungen üblicherweise statt finden.

(Ich trug übrigens einen Mikrofonständer, habe es aber dank unmenschlicher Willensstärke geschafft, keinen dummen „Ich habe einen Mikrofonständer getragen“-Witz zu machen. Aber das nur nebenbei.)

Eigentlich wollte ich ja Herrn Buddenbohm und Frau Bogdan lesen hören, aber wie das so ist, entschlossen sich die beiden bei der Planung spontan und ohne Rücksprache mit mir zu halten, dass sie jetzt in zehn Lesungen genug selber gelesen hätten und lieber nur moderieren wollten. Dafür würden drei andere tolle Menschen lesen, nämlich Pia Ziefle, Bov Bjerg und Stevan Paul. Also freute ich mich vor allem auf Pia Ziefle, deren Debüt „Suna“ ich ja vor allem deswegen noch nicht gelesen habe, weil ich das eigentlich erst nach einer Lesung machen wollte. Aber wie das so ist, musste Pia Ziefle wegen Krankheit absagen. Nachdem ich also viele gute Besserungswünsche in den Süden geschickt und fertig geschmollt hatte, freute ich mich statt dessen auf Katrin Seddig. Auch gut.

Was auf der Lesung selber passierte, kann man schön bei Herrn Buddenbohm oder Frau Frische Brise nachlesen, zwei der drei Vorträge kann man sich sogar anhören. Ich kann dazu nur sagen: Schön war’s. Also richtig schön. Man hört ja viel zu selten Leuten beim Vorlesen zu, und dieses bunt gemischte Tütchen schöner Texte von netten Menschen mit gar nicht so viel davor und dahinter, einfach hinkommen, hinsetzen, Rotwein trinken und lauschen, das ist eine extrem schöne und sehr empfehlenswerte Art, einen Abend zu verbringen. Auf die Gefahr hin, dass ich mich wiederhole: Ich kann das nur wärmstens empfehlen.

Ein bisschen war das ja so gedacht, dass ich zumindest einmal, ein einziges Mal im Leben, bei einer Tirili-Lesung (alternativ auch Bonjour Tristesse) gewesen sein wollte. Nach diesem Abend befürchte ich ein bisschen, dass es nicht bei einem Mal bleiben wird.

(Hatte ich erwähnt, dass ich dieses Kleinod-Geheim-Event nur empfehlen kann? Nein? Ja? Na gut, dann halt noch mal.)

Ein herzlicher Dank also an Katrin Seddig, Bov Bjerg und Stevan Paul fürs Schreiben und Vorlesen und natürlich ein ebenso herzlicher Dank an Maximilian Buddenbohm und Isabel Bogdan fürs Organisieren, Moderieren und Schlafcouch-zur-Verfügung-Stellen. Bis zum Herbst oder so.

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