Lieblingstweets im September (Teil 2)

Ich seh schon. Jetzt, wo das Freibadwetter vorbei ist und man nicht mehr im Stadtpark rumhängen kann, werdet ihr wieder kreativ, ODER WIE SOLL ICH DAS DEUTEN?

Zu folgendem Tweet habe ich folgende Geschichte zu erzählen: Der beste Freund hatte vor mir bereits andere beste Freundinnen, gefühlt drei bis zehn an der Zahl, die alle, wirklich alle, Steffi hießen. Dementsprechend waren sie durchnummeriert und irgendwann erfuhr ich, dass ich bei seinen Eltern auch als Steffi gehandelt wurde, weil alles andere vermutlich zu unfassbar gewesen wäre.

Die folgenden Tweets bitte im Zusammenhang lesen. Nur so ist die unglaubliche Schönheit in ihrer Gänze erfassbar.

Meine Lieblingsfarbe ist übrigens hellgrün

Wer mich heute sucht, ich bin drüben im Blog von der Zeit und beantworte den Proust-Fragebogen für Blogger.

Fun Fact am Rande: Ich wollte bei „Lieblingsbeschäftigung offline“ eigentlich „Lesen, Reiten, Schwimmen“ schreiben, so als Anspielung auf das, was damals in diesen Freundebüchern immer so drin stand, aber ich befürchtete, dass mein subtiler Witz mal wieder missverstanden würde und dann alle dann dächten, meine Lieblingsbeschäftigungen wären tatsächlich Lesen, Reiten und Schwimmen und das Risiko war mir einfach zu groß.

Wer vom Fragebogen auf diesen Blog gekommen ist: Herzlich Willkommen! Ich freue mich sehr, Sie auf diesem kleinen Blog begrüßen zu dürfen. Bleiben Sie doch noch ein bisschen und stöbern Sie, bis der Tee fertig ist. Keks dazu?

Wenn Sie sich für Bahnhöfe interessieren, kann ich meine Rubrik „Deutschland, deine Bahnhöfe“ empfehlen. Möchten Sie lieber das Internet erklärt bekommen, so habe ich auch hier schon das ein oder andere Phänomen durchleuchtet. Falls Sie sich eher für meine dunkle Vergangenheit interessieren, so erfahren Sie hier, warum ich nie ein Pferdemädchen wurde oder hier, wie ich mal daran scheiterte, eine Bravo Girl ins Haus zu schmuggeln. Und wenn Sie lieber traurige Geschichten lesen, dann empfehle ich das hier.

Webgedöns – September 2013

Katrin Seddig schreibt in der taz darüber, warum die Gleichberechtigung schuld daran sein kann, wenn ein Mann einem nicht mehr den Koffer ins Gepäckband hievt.

Corinna Bath über Genderstereotype in Algorithmen. Das ist auch insofern interessant, als dass es wieder klar macht, dass Algorithmen selbstverständlich nicht einfach so da sind, sondern von Menschen geschrieben werden und dementsprechend auch immer nur bedingt neutral sind.

Und wo wir schon dabei sind, schreibt Katja Berlin hier über die Wahrheit über die Geschlechter. Man möchte jedes Wort unterstreichen und „Genau!“ rufen.

Wer sich immer schon fragte, wie man sich auf Partys mit Autoren unterhalten sollte, der bekommt hier sehr hilfreiche Hinweise von Kathrin Passig und Ira Strübel. Wenn jemand hier Verhaltensregeln im Umgang mit Softwareentwicklern braucht, ich stehe zur Verfügung.

Grant Snider hingegen hat in diesem Webcomic ganz andere Probleme. In seiner Nachbarschaft wohnt jetzt Magritte und das ist nicht immer einfach.

David Zinn malt kleine Kreidefiguren auf die Straßen und an die Wände von Ann Arbor. Das ist zum Quietschen niedlich und sehr, sehr fantasievoll. Warum macht das hier keiner?

In der Zwischenzeit bemalt Andre Levy Münzen. Kann man machen.

Weiter zu schönen Fotos. Für „Last House Standing“ fotografiert Ben Marcin die letzten noch stehenden Häuser eines Straßenabschnitts.

Michael Marten fotografiert statt dessen am Meer rum. Einmal bei Ebbe, einmal bei Flut. Das ist durchaus sehenswert. (Die Reihe heiße „Sea Change“, man kann leider nicht direkt drauf verlinken.)

Die Bilder von Thomas Barbèy sind etwas weniger realistisch, aber nicht minder faszinierend.

„Where’s the Octopus?“ ist in diesem Video eine berechtigte Frage. Unterwasservideos gehen ja eigentlich sowieso immer.

Auf GourmetGuerilla gibt es ein Rezept für Clafoutis mit Erdnussbutter und Marmelade und aus Gründen musste ich dabei spontan an Maximilian Buddenbohm denken.

Ein Kölnshirt von Shirtbee

Vor nicht allzu langer Zeit bekam ich eine Mail von Shirtbee, die anfragten, ob ich nicht gerne ein Shirt bei ihnen bestellen würde, um den Service zu testen und dann drüber zu schreiben.

Weil ich bei sowas immer sehr lange nachdenke, weil ich nur Sachen mache, die ich wirklich machen will, habe ich es ungefähr drei Tage vor Ablauf der Aktion geschafft, mir doch etwas zusammenzuklicken. Etwas überfordert saß ich am Rechner vor der Produkt- und Motivauswahl und musste erstmal überlegen, was ich überhaupt anziehen würde.

Da ich genug T-Shirts mit U-Ausschnitt habe und ich die meistens zu eng am Hals finde, sollte es diesmal ein Shirt mit V-Ausschnitt sein und nach ein bisschen Sucherei wurde ich dann auch fündig. T-Shirt-Typ gefunden, Farbe ausgesucht (KNALLBLAU!), jetzt nur noch Motiv.

Ha ha, nur noch Motiv. Sehr lustig. Bei Shirtbee gibt es ungefähr unendlich viele Motive, was es für so entscheidungsfreudige Menschen für mich total einfach macht. Vermutlich hat nur das Zufallsshirt mehr Motive als Shirtbee. Ich klickte mich also durch diverse Kategorien und landete schließlich bei den Stadtmotiven. Essen oder Köln sollte es werden, die eine oder die andere Heimat, und für beides gab es durchaus hübsche Sachen. Letztlich landete das kinderzeichnungsstilisierte Kölnpanorama auf dem Shirt, in der „samtigen“ Flockdruckoption, noch mal zurechtgerückt, abgeschickt, fertig.

Ein paar Tage später war das Shirt im Briefkasten und ich bin sehr zufrieden. Schöner, überraschend leichter Stoff, guter Druck, da kann man an keiner Stelle meckern.

Und so sieht eine glückliche Kölnshirtbesitzerin mit Kölnshirt aus:

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Bei Shirtbee gibt’s auch anderes Zeug, vom Mousepad bis zum Thermosbecher. Ich danke Shirtbee für die nette Aktion und das hübsche T-Shirt.

 

Annes kleine Weinstunde

Diesmal hab ich zwei Weine ausgeguckt, die in diesem Haushalt jetzt schon mehrfach auf den Tisch kamen. Dabei kann ich auch mal mit dem Vorurteil aufräumen, Bioweine könnten nix. Bioweine können sehr wohl was. Es gibt bestimmt auch welche, die nichts können, aber das ist ja bei normalen Weinen auch so, da muss man nicht vom Kleinen aufs Große schließen.

Obwohl es jetzt schon deutlich auf den Herbst zugeht, gibt’s jetzt zwei hübsche Weißweine, einen Chardonnay und irgendwas anderes, muss ich gleich noch nachgucken, war aber auch gut. Aber ich fange am besten einfach an.

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Finca Fabian, Chardonnay 2011, Dominio de Punctum

Für diesen Wein muss man etwas ausholen. Es ist nämlich so, dass wir 2009 in Kalifornien waren, wo man sich ja vor guten Weinen kaum retten kann und in jedem Restaurant ob der Weinkarte heillos überfordert ist. Da waren wir in Paso Robles, einem Kaff irgendwo zwischen Weinbergen und der Mann trank anscheinend einen der besten Weine überhaupt, hatte sich aber leider nicht gemerkt, was es für einer war und ich hatte das sowieso vergessen.

Knapp vier Jahre später schleppte ich dann aus dem Bioladen diesen spanischen Chardonnay an, hauptsächlich, weil das Label so hübsch war und… heissa! Was ein großartiger Weißwein! Meine erste Assoziation war, dass der Wein irgendwie nach Whisky schmeckte. Mittlerweile würde ich sagen, dass er tatsächlich eine Dessertweinnote hat, was aber nicht bedeutet, dass dieser Wein lieblich wäre, ganz im Gegenteil. Es ist ein sehr kräftiger Weißwein, der zusätzlich noch eine gewisse Süße hat, die aber eher provokant reinhaut anstatt lieblich und harmlos daherzukommen. Genau sowas, sagte der Mann dann, sowas sucht er seit unserem Besuch in dem Restaurant in Paso Robles. Und ich hab’s gefunden, im Biomarkt in Essen. Für sechs Euro. Kann man nicht meckern, nur empfehlen.

(Finca Fabian, Chardonnay 2011, Dominio de Punctum gibt’s zum Beispiel bei basic für ungefähr 6 Euro.)

 

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Original B&G, Sauvignon Blanc 2010, Barton & Guestier (Val de Loire)

Auf diesem etwas verwackelten Bild sieht man einen Wein, den ich mir für einen netten sturmfreien Abend in einem so eher durchschnittlich sortierten REWE irgendwo in Hessen kaufte. Es war ein Spontankauf, eventuell hat das Biolabel geholfen, das Label war’s jedenfalls nicht, das ist ja eher unspektakulär.

Das besondere an diesem Wein ist, dass er so unglaublich süffig ist, dass ich auf einmal und quasi ohne Vorwarnung auf eine fast leere Flasche guckte und mich fragte, wann das denn bitte schön passiert sei. Es klingt jetzt vielleicht etwas unspektakulär, weil mir auch sonst keine großartigen Attribute einfallen. Aber wenn man wirklich einen guten, leichten, spritzigen und wirklich unglaublich süffigen Weißwein braucht, also so ungefähr das Gegenteil von dem Chardonnay oben, nur eben auch gut, dann kann ich diesen Wein empfehlen. Den trinkt man weg und weiß gar nicht, wie einem passiert.

Einige Wochen später fand ich ihn auch in der gigantischen Weinabteilung des einen REWEs am Hohenzollernring in Köln und packte ihn gleich in den Einkaufskorb, aber das ist eine andere Geschichte und soll ein ander Mal erzählt werden.

(Original B&G, Sauvignon 2010, Barton & Guestier, z.B. im REWE für irgendwas unter 10 Euro)

Calton Hill

Wie bei so fast allem in Edinburgh dachten wir, Calton Hill wäre viel zu weit weg. In Wirklichkeit ist Calton Hill, wie fast alles in Edinburgh (alles außer Leith) natürlich total nah und ehe man sich’s versieht, steht man schon oben und guckt auf Edinburgh runter.

Das ist sowieso das tolle an Edinburgh, dass man dauernd irgendwo raufklettern und runtergucken kann. Manchmal sogar, ohne das wirklich zu wollen. Auf einmal steht man irgendwo oben und guckt runter. Total ungeplant. Es bedeutet allerdings auch, dass man dauernd rauf und runter läuft, aber so bekommt man ein kleines Fitnessprogramm gratis zum Urlaub dazu. Auch total praktisch.

Jedenfalls stehen wir auf einmal und überraschend schnell auf dem Calton Hill. Weil ich mich über sowas nie informiere, weiß ich gar nichts über den Calton Hill, hier stehen vereinzelt irgendwelche Gebäude rum, alles schön alt und grau. Auf das Säulending kann man draufklettern, wenn man Leute hat, die einen von oben ziehen und von unten schubsen und dann ein bisschen drauf rumlaufen und Leuten im Weg stehen, die Fotos machen wollen.

Auf den Turm kann man auch klettern, aber dafür sind wir zu faul. Die Aussicht ist ja auch so schon schön genug. Nach Norden auf den Firth of Forth, nach Süden auf das Zentrum und den Holyrood Palace und natürlich Arthur’s Seat, wo wir Neujahr 2012 draufgeklettert sind. Wir laufen ein bisschen rum, machen Fotos und gucken runter und dann laufen wir wieder runter und stehen fünf Minuten später auf einmal wieder mitten in der Stadt. Faszinierend.

Calton Hill ist eine ziemlich gute Alternative für Leute, die mal irgendwo draufklettern und auf Edinburgh runtergucken wollen, denen Arthur’s Seat aber zu anstrengend oder zeitaufwändig ist. Oder zu windig. Oder man macht einfach beides, geht natürlich auch.

Erwähnte ich schon mal, dass Edinburgh dauernd den Himmel schön hat? Ja? Nein? Okay. Ist jedenfalls so.

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Blick nach Westen auf die New Town. Mehr oder weniger.

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Arthur’s Seat. In Edinburgh steht einfach so ein Berg in der Stadt rum. Ich finde das sympathisch.

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Blick nach Norden auf den Firth of Forth.

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Noch mal Blick nach Norden auf den Firth of Forth. Irgendwo da hinten ist vermutlich auch Leith. Vielleicht aber auch nicht.

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Säulendings. Konnte man auch draufklettern und Fotos machen.

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Blick auf das Zentrum von Edinburgh. Man sieht zum Beispiel den Bahnhof und die eine hübsche Brücke und hinten das Schloss und rechts das Balmoral Hotel. Und anderes Zeug. Edinburgh ist voll mit so Gebäudezeug.

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Holyrood Palace. Manchmal kommen hier auch so Königsleute hin.

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Ein zur Gesamtsituation passender Hund.

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Edinburgh by Night

Hier herrscht mal wieder tödlicher Männerschnupfen. Das sieht ungefähr so aus, dass ich schniefend und hustend auf dem Sofa rumliege und mich frage, warum es mich dieses Jahr wirklich alle Nase lang trifft. („Alle Nase lang“, haha! Brüller!)

Damit aber auch wirklich alle etwas von der kleinen Reise nach Edinburgh haben, gibt’s jetzt einfach ohne viele Worte ein paar schöne Eindrücke von einem nächtlichen Edinburgh. Und dann geht’s wieder aufs Sofa.

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Aussicht vom Hotel auf die Cockburn Street.

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Irgendwo auf dem Weg zum Grassmarket.

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Aufstieg vom Grassmarket zur Royal Mile.

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Pub auf der Rose Street.

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Balmoral Hotel.

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Auf der Princes Street mit Blick aufs Monument.

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Monument und Bus nach Leith.

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Zeug.

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Monument mit Himmel. Edinburgh hat dauernd den Himmel schön, es ist schon unerträglich.

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Noch mal Aussicht auf die Cochburn Street, diesmal mit mehr Autos und Ausgang von Mary King’s Close.

Lieblingstweets im September (Teil 1)

Akklimatisierung ist noch im Gange. Wurde durch plötzliches Auftreten vom tödlichen Männerschnupfen und der Problematik, dass man, einmal angefangen, Stephen Kings „Under the Dome“ praktisch nicht mehr aus den Händen legen kann (und das Ding über 1200 Seiten hat), deutlich verlangsamt. Dann gibt’s halt Lieblingstweets. Dafür muss man ja nicht so viel denken. Nur lesen und aufs Sternchen klicken.

Und wie war’s so in Schottland?

Falls sich jemand gewundert hat, warum es hier so ruhig ist, das ist so: Ich war ja die letzten sechs Tage in Schottland, genauer gesagt in Edinburgh. Und zwar nicht einfach so, sondern auf einer Hochzeit mit ein bisschen Urlaub davor und dahinter. Edinburgh kann man sehr gut empfehlen, da hat man eigentlich alles und muss gar nicht so viel laufen und nur ganz selten mit dem Bus oder dem Taxi fahren, zum Beispiel, weil es regnet.

Mit dem Wetter in Schottland ist es nämlich folgendermaßen: Es hat dauernd Wetter. Die ganze Zeit hat es Wetter. Über sowas wie eine Wettervorhersage lachen die Schotten, weil das da sowieso sinnlos ist, das Wetter macht ja eh, was es will und zwar die ganze Zeit.

Schottland hat aber nicht nur Wetter, es hat auch Licht. Das sieht dann zum Beispiel so aus:

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Wenn man dann die paar Meter auf den Calton Hill gelaufen ist, der wie alles in Edinburgh (alles außer Leith) näher ist als es auf der Karte aussieht, und da dann wieder Wetter hat, dann sieht das zum Beispiel so aus:

Edinburgh - Calton Hill

Jetzt sind wir aber wieder in Deutschland, notgedrungen, ich wäre ja auch länger geblieben, aber da macht man nix. Und bis wir uns wieder ausreichend akklimatisiert haben, hätte ich hier noch ein paar Waschbären im Planschbecken. Das hat zwar nichts mit Edinburgh oder Schottland zu tun, ist aber auch nett.

Zum Deutschen Buchpreis

Ich habe, einfach weil es mich interessierte und weil es geht, die Leseproben der zwanzig nominierten Bücher für den diesjährigen Deutschen Buchpreis gelesen und mir ein paar Gedanken dazu gemacht, wie es wohl sein kann, dass dieser Preis an mir so komplett vorbeigeht.

Das habe ich dann aufgeschrieben und heute kann man es im aktuellen CULTurMAG nachlesen. Bitte hier entlang, viel Vergnügen!

(Das Leseprobenheftchen habe ich bei Proust in Essen bekommen. Anscheinend sind die auch schon mal gerne ausverkauft, man muss also vielleicht ein bisschen Glück haben, wenn man auch eins haben möchte.)