Meermomente

Am Dienstag war das Meer müde. Allerdings wussten wir das am Dienstag noch nicht. Am Dienstag waren wir erst in Bayonne, dann in Anglet und dann in Biarritz. Das geht, weil Bayonne direkt an Anglet hängt und Anglet direkt an Biarritz. In Biarritz wollten wir Surfer gucken. Also andere Surfer. Biarritzische Surfer auf biarritzischen Wellen. Nur, dass es keine Wellen gab. Aber weil wir ja noch nie in Biarritz waren, wussten wir nicht, dass das Meer müde war und dachten, vielleicht ist das hier immer so, in Biarritz, dass es keine Wellen gab, jedenfalls nicht hier in der Stadt.

Am Dienstag war jedenfalls das Meer müde, nur dass wir das erst am Mittwoch merkten, als wir wieder in Biscarrosse waren, wo wir ja die grobe Wellensituation kennen und am Mittwoch gab es auch in Biscarrosse keine Wellen. Also keine. Gar keine.

Da stehen dann also drei deutsche Jungs oben an der Strandpromenade an der Treppe, die runter zum Strand führt und machen lange, sehr lange Gesichter.

„Da sind ja überhaupt keine Wellen“, sagt der erste.

„Da sind ja auf Mallorca größere Wellen“, sagte der zweite.

„Da sind ja in Florida größere Wellen“, trumpft der dritte.

Schweigen und enttäuschtes Starren auf den atlantischen Ozean, der heute halt mal echt keinen Bock hat.

„Ich hatte mich so auf heute gefreut“, sagte der erste.

Und da stehen sie dann mit ihren Bodyboards und wissen nicht, was tun. So ganz ohne Wellen. Aber dem Meer ist das egal.

3 Antworten auf „Meermomente“

    1. Uns wurde Guethary empfohlen, aber es war an dem Tag leider nicht mehr möglich. Zumal ich gesehen habe, dass es in Biarritz ein Aquarium gibt. Das möchte ich dann beim nächsten Mal sowieso besuchen und dann ist auch schon wieder der halbe Tag rum. Aber vielleicht klappt es ja beim nächsten Mal irgendwie doch.

  1. Das Meer ist meistens müde. Ich lebe seit über 30 Jahren 50 Meter vom Meer, und wenn das Meer mal nicht müde erscheint, dann ist nicht das Meer dran schuld, sondern ein Taifun oder irgend sowas. Wenn ich ein aktives Meer sehen will, muss ich nach Hawaii oder Australien fliegen, und Glück haben. Wenn das Meer nicht meistens müde wäre, ginge es uns allen viel schlechter

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