Lieblingstweets im Dezember (Teil 2)

KEKSE! KATZEN! SCHOKOLADE! DAS MUSS DIESES WEIHNACHTEN SEIN!

2014 als Fragebogen

The year in review. Und los:

Zugenommen oder abgenommen?

Zu. Leider. Und bevor mir jetzt gesagt wird, dass das ja nicht schlimm ist. Nee, ist es nicht und doch, ich würde gerne wieder ein bisschen weniger wiegen. But alas…

Haare länger oder kürzer?

Gleich? Was weiß ich. Zwischendurch ging ich mal zum Friseur und ließ was schneiden. In der Zwischenzeit ist es wieder etwas gewachsen. Experimente wurden nicht gemacht. Sämtliche Friseure weigern sich, mir einen Pony zu schneiden. Doofleute.

Kurzsichtiger oder weitsichtiger?

Ungefähr gleich. Der Optiker hat mal gemessen wegen Kontaktlinsen und ich erinnere mich nicht daran, unangenehm vom Ergebnis überrascht worden zu sein.

Mehr Kohle oder weniger?

Bisschen weniger verdient, aber auch keine Zweitwohnung mehr. Also wohl so grob gleich viel.

Mehr ausgegeben oder weniger?

In Bayreuth gewesen, Wohnung gekauft, umgezogen. Also vermutlich mehr.

Mehr bewegt oder weniger?

Zwischendurch mal ziemlich viel, dann Bänderdehnung, Fußaua und dann wieder so normal viel. Dank Fitbitanschaffung aber zumindest öfter motiviert gewesen, zu Fuß zu gehen.

Der hirnrissigste Plan?

Ich bin zu vernünftig für hirnrissige Pläne.

Die gefährlichste Unternehmung?

Hinter die Wellen zu paddeln. War natürlich de facto null gefährlich, vor allem, wenn der Surflehrer dabei ist, fühlte sich aber so an.

Der beste Sex?

Sicher doch.

Die teuerste Anschaffung?

Eine neue Wohnung. Was man halt so kauft.

Das leckerste Essen?

Sechs-Gänge-Überraschungsmenü bei „Joseph“ in Montbéliard. Möglicherweise auch das zweiteleckerste Essen, dass wir je auswärts gegessen haben. Ansonsten viel lecker gekocht.

Das beeindruckendste Buch?

Dieses Jahr war meines Wissens kein überragendes Highlight dabei, vielleicht bin ich aber mittlerweile auch schon abgestumpft (hoffentlich nicht) und habe schon so viele tolle Bücher gelesen, dass es sehr viel braucht, um mich noch vom Hocker zu reißen. „Embassytown“ von China Miéville [Werbelink] war zumindest das intellektuell herausforderndste Buch und anscheinend das Buch, das mir am meisten in Erinnerung geblieben ist.

Der ergreifendste Film?

Ich war ja ein bisschen late to the party, aber „Frances Ha“ [Werbelink] ist tatsächlich grandios gut. Direkt mehrfach geguckt, in den Soundtrack verliebt und in Greta Gerwig ja sowieso.

Das beste Lied?

„Modern Love“ von David Bowie. Weil ich dazu seit „Frances Ha“ jetzt immer Piroutten drehend rumlaufen will.

Das schönste Konzert?

Dieses Jahr gab’s nur ein Konzert, nämlich Kitty Hoff in der Zeche Carl. Das war aber tatsächlich sehr schön.

Die meiste Zeit verbracht mit…?

Dem werten Herrn Gemahl, dem Internet und fremden Leuten im Zug.

Die schönste Zeit verbracht mit…?

Dem werten Herrn Gemahl. Diese Frage ist doof, es wird immer die gleiche Antwort da stehen. Das hoffe ich jedenfalls.

Vorherrschendes Gefühl 2014?

„Ich müsste eigentlich noch…“

2014 zum ersten Mal getan?

Einen Vortrag auf der re:publica gehalten, einen Essay für eine Zeitung geschrieben, in Bayreuth gewesen, eine grüne Welle gesurft, eine ganze Ente gebraten, einen Kratzbaum aufgebaut.

2014 nach langer Zeit wieder getan?

Wohnung gekauft, Klavierunterricht genommen, Weihnachtsbaum gekauft, gemalt, Karaoke gesungen.

Drei Dinge, auf die ich gut hätte verzichten mögen?

Zu. Wenig. Zeit.

Die wichtigste Sache, von der ich jemand überzeugen wollte?

„Bitte geben Sie uns Geld, damit wir eine Wohnung kaufen können.“

Der schönste Satz, den jemand zu mir gesagt hat?

„Alles richtig gemacht.“

Der schönste Satz, den ich zu jemandem gesagt habe?

„Alles richtig gemacht.“

2014 war mit einem Wort…?

Unerwartet.

Zum Fragebogen für 2013 geht es hier.

Wie ich zweieinhalb Mal an meinem Weihnachtsgeschenk vorbei lief und den Mann zur Verzweiflung brachte

Der werte Herr Gemahl behauptete zwar auch diese Weihnachten steif und fest, dass wir abgemacht hätten, uns nichts zu schenken, ich halte das aber für Einbildung. Ich sage ja immer: „Ich schenke nur was, wenn ich was finde.“ Das bewahrt vor Verlegenheitsgeschenken, schließt aber Schenken und Beschenktwerden nicht kategorisch aus.

Nun äußerte ich meinen Geschenkwunsch mindestens zwei Mal relativ konkret, davon einmal, nachdem im Wohnzimmer der Schwiegervater dem Herrn Gemahl Geschenkvorschläge so intensiv einflüsterte, dass ich in der Küche alles hören konnte und dementsprechend noch mal daran erinnerte, dass ich mir, wenn überhaupt irgendwas, dann eine Staffelei wünschte. Ich kann zwar gar nicht malen, aber das weiß ja niemand. Außerdem kann ich ja vielleicht doch malen, konnte das aber mangels Ausrüstung bislang nicht feststellen.

(Tatsächlich habe ich mal eine Zeitlang Bilder in Postkartengröße gemalt und davon sahen ein paar ungefähr so aus.)

Nun bin ich aber ein extrem genügsamer Mensch und bin auch nicht traurig, wenn ich nichts geschenkt bekomme, weil ich mir ja auch fast alles selber kaufen kann, wenn ich unbedingt möchte. Und so erwartete ich Weihnachten in so einer Art Schrödingerscher Lauerstellung, gleichzeitig mit einem und mit keinem Geschenk rechnend.

Wir aßen die Vorspeise. Kein Geschenk. Dann den Hauptgang. Immer noch kein Geschenk. Zwischendurch packte ich das Geschenk für den werten Herrn Gemahl ein und legte es unter den Baum. Der werte Herr Gemahl hat nämlich den wirklich äußerst unangenehmen Charakterzug, 90 Prozent der Geschenke vor dem Auspacken zu erraten und ich wollte ihm keine unnötige Vorlaufzeit geben. Für mich: Immer noch kein Geschenk.

Kauf ich mir die Staffelei also selber, dachte ich. Der Hauptgang war gegessen, für den Nachtisch musste erst noch der Teig angerührt werden, danach aufs Sofa legen und Fernsehen gucken.

„Mach aber erst mal die Festbeleuchtung in deinem Zimmer aus“, sagte der werte Herr Gemahl. Die Festbeleuchtung in meinem Zimmer bestand aus einer kleinen Stehlampe, bei der zwei von vier Birnen durch mattes Glas schimmerten, aber gut. Die Meinungen, was in welchem Zimmer zu welchem Anlass akzeptable Beleuchtung ist, gehen in diesem Haushalt sowieso auseinander.

Ich ging also ins Zimmer, knipste die Lampe aus und kümmerte mich weiter um den Nachtisch.

„Dann mach doch schon mal den Fernseher an“, sagte der werte Herr Gemahl. Ich ging also ins Wohnzimmer, setzte mich aufs Sofa, machte den Fernseher an, sah Richtung Küche und… Moment!

Dieses große braune Holzding steht doch sonst nicht hier rum!

Staffelei

Ich hatte den Mann beinahe zur Verzweiflung getrieben, in dem ich konsequent an meinem Geschenk vorbei lief ohne es zu beachten. Mühsam hatte er es heimlich in mein Zimmer gestellt und mich dann zum Licht ausschalten dahin geschickt und war leicht irritiert, als ich ohne irgendeine Reaktion wiederkam. Dann also wieder heimlich von meinem Zimmer ins Wohnzimmer geschleppt, mich zum Fernsehen geschickt und beobachtet, wie ich sehr straight an der Staffelei vorbei lief, mich aufs Sofa setzte, den Fernseher anschaltete und erst dann, endlich, endlich, irgendwie merkte, dass im Raum noch etwas stand, dass da vorher noch nicht gestanden hatte.

Ich kann mir das nur mit dem Effekt erklären, den man auch bei Filmen so schön beobachten kann. Man sieht nur das, was man erwartet oder vielmehr das, von dem das Gehirn meint, es wäre irgendwie wichtig. Bei einer Folge „Malcolm in the Middle“ zum Beispiel gibt es eine Szene, in der man einen Kameramann sieht. Mehrere Sekunden lang. Mitten im Bild. Weil man aber nicht damit rechnet und sich auf die Handlung konzentriert, sieht man ihn nicht, es sei denn, man weiß, dass er da ist, dann sieht man ihn immer. Man nennt das (um hier wieder dem Anspruch des Bildungsblogs gerecht zu werden) auch Unaufmerksamkeitsblindheit oder inattention blindness  und es gibt lustige Videos, mit denen man das Phänomen quasi im Selbstversuch beobachten kann (zum Beispiel hier und hier).

Tatsächlich hätte ich die Staffelei schon beinahe zwei Tage früher gefunden. Sie war nämlich in der anderen Wohnung im Bad versteckt. Ein an sich recht sicheres Versteck, wenn nicht die Katze der Nachbarin zufällig spontan in die Wohnung gerannt und ich hinterher gelaufen wäre, worauf der werte Herr Gemahl mir hinterherlief, um bloß zu vermeiden, dass ich auf Katzensuche mal ganz unbedarft ins Bad gucken würde. Die Katze war dann aber nicht im Bad und so brauchte es noch zwei Tage und zwei Versuche, bis ich endlich mein Weihnachtsgeschenk entdeckte.

Frohe Weihnachten

Da simma wieder! Ich wünsche euch ein tolles Weihnachten, genau so, wie ihr es gerne hättet. Besinnlich, chaotisch, mit vielen oder gar keinen Geschenken, mit oder ohne Baum, mit Aschenbrödel oder Bruce Willis! Feiert schön oder eben nicht und habt wunderbare Tage!

Kugel

Auf uns! Auf euch! Auf alles!

Stößchen!

Was Udo Jürgens mit Südfrankreich zu tun hat

Im September waren wir ja in Frankreich und wie es der Zufall wollte, gab es am ersten Wochenende ein dreitägiges Fest. Auf dem Marktplatz standen lauter Buden irgendwelcher Vereine und Restaurants, überall gab es leckeres Essen auf Papptellern und Bier in Plastikbechern.

Und dann spielte eine Band auf einmal „Griechischer Wein“, nur dass eben niemand den deutschen Text sang, sondern irgendetwas französisches und ich wunderte mich ein bisschen, aber wer weiß schon, wo so Melodien herkommen und wo sie hinwandern. In Biscarrosse-Plage spielt man jedenfalls beim Dorffest „Griechischer Wein“, warum auch nicht?

Weil ich es heute dann aber doch mal genauer wissen wollte, guckte ich im Internet nach, was es damit auf sich gehabt haben könnte und erfuhr dabei auf Wikipedia folgendes:

Die Melodie schrieb Jürgens nach einem Urlaub auf der griechischen Insel Rhodos, laut eigener Aussage in nur 20 Minuten.

[…]

José Vélez (Vino Griego) sang das Lied in einer spanischen Version, die auch im südfranzösischen Gebiet bekannt wurde. Sie ist die Hymne des Rugby-Vereins von Bayonne (mit einem französischen und einem baskischen Text) und wird bei den verschiedenen Ferias in Südfrankreich gespielt.

Und so ist das mit Südfrankreich und Udo Jürgens. Mach’s gut, Udo. War immer schön mit deiner Musik.

Diese Woche im Fernsehen (21.12.2014 – 26.12.2014)

Sonntag, 21.12.2014

Die Marx Brothers – Animal Crackers (22:30 bis 0:05 auf arte)
Von den Marx Brothers habe ich ja immer eher etwas mitbekommen, weil sie in amerikanischen Filmen referenziert werden. Selbst gesehen habe ich noch nichts, aber das kann man zum Beispiel heute ändern.

Kurzschluss (0:05 bis 4:00 auf arte)
Heute Nacht zeigt arte 17 Kurzfilme von 1926 bis 2013. Was genau dabei ist, kann man hier nachgucken.

Montag, 22.12.2014

Tatort: Die fette Hoppe (20:15 bis 21:45 im Ersten)
Der Weihnachtstatort aus Weimar aus dem vorletzten Jahr, bei dem wir uns sehr amüsiert haben. Da es dieses Jahr keinen Weimarer Tatort gibt, muss man sich eben dann hiermit zufrieden geben.

Burgarach – Chronik eines Weltuntergangs (23:00 bis 0:40 im WDR)
Als vor zwei Jahren ja beinahe die Welt unterging, lag ich wahrscheinlich auf dem Sofa. Andere Leute begaben sich nach Burgarach, ein Dorf in Frankreich, wo man die Apokalypse aus mir unbekannten Gründen überleben können sollte. Da konnten sich die Dorfbewohner über eine Menge skurriler Menschen freuen.

Dienstag, 23.12.2014

Ben Hur (20:15 bis 23:40 auf arte)
Wer heute Abend wirklich viel Zeit hat, kann das Historenepos aus dem Jahr 1959 gucken. Es gibt tolle Pferderennen und Charlton Heston und sehr viel Drama und überhaupt.

Free Jimmy (22:05 bis 23:50 auf Tele 5)
In Norwegen befreit man keine Wale, sondern digitale Elefanten, jedenfalls in diesem Film, wo ein Zirkuselefant auf Drogen, der zwar von Tierschützern befreit, aber dann eben von der Mafia und Kiffern verfolgt wird. Klingt absurd? Das ist vermutlich Absicht.

Mittwoch, 24.12.2014

Es folgt eine Auswahl von Filmen, die ich ohne viel Erklärung empfehlen kann. Ja, ich weiß, Heiligabend, muss man denn da Fernsehen, aber ich meine, erstens muss man gar nichts und zweitens hat es auch was, wenn man sich vormittags auf dem Sofa einmummelt und einen Klassiker nach dem anderen guckt. Oder nur einen. Oder zwei.

Pippi geht von Bord (12:10 bis 13:30 im ZDF)

Drei Haselnüsse für Aschenbrödel (12:15 bis 13:35 im Ersten)

Der kleine Nick (12:35 bis 14:00 auf Eins Festival)

Michel in der Suppenschüssel (13:30 bis 15:00 im ZDF)

Weihnachten bei den Hoppenstedts (15:45 bis 16:10 im Ersten)
Der Einhand-Saugbläser! Das Atomkraftwerk! Und dann macht es bumm und die Kühe fallen um! Hurra!

Lederstrumpf (1) (15:45 bis 17:15 auf 3sat)

Die unendliche Geschichte (17:05 bis 18:40 auf Eins Festival)

Mary Poppins (17:15 bis 19:55 auf SAT 1)

Eselshaut (20:15 bis 21:45 auf arte)
Märchen für Erwachsene mit Catherine Deneuve als Prinzessin, die sich verkleidet und ein bisschen Feenhilfe in Anspruch nimmt, um nicht vom Vater zwangsverheiratet zu werden.

Die Geister, die ich rief… (20:15 bis 22:15 auf Kabel Eins)
Die etwas chaotischere Variante der Dickens’schen Weihnachtsgeschichte mit Bill Murray. Sehr New York, sehr Achtziger und deswegen auch irgendwie sehr nostalgisch schön.

Billy Joel „Live at the Shea Studium“ (20:15 bis 22:10 auf Tele 5)
Konzert des Musikers aus dem Jahr 2008 im Baseballstadion der New York Mets. Billy Joel geht ja meiner Meinung nach immer. Leider mag er nicht mehr auf Tour gehen.

Weihnachten bei den Hoppenstedts (21:45 bis 22:10 im NDR)
Siehe oben. Kam heute schon mal.

Das kalte Herz (22:40 bis 0:20 im RBB)
DEFA-Klassiker zu nachtschlafender oder zumindest recht später Zeit. Ein armer Köhler verkauft sein Herz. Völlig unerwartet entpuppt sich das als gar nicht mal so gute Idee.

Ist das Leben nicht schön? (0:50 bis 2:55 im ZDF)
Der verschuldete George will an Weihnachten von der Brücke springen, ein Engel hält ihn davon ab und zeigt ihm, wie das Leben ohne ihn wäre. Weihnachtsklassiker, ins Nachtprogramm verbannt. Schade.

Donnerstag, 25.12.2014

Drei Haselnüsse für Aschenbrödel (8:35 bis 10:00 auf Bayern)

Drei Haselnüsse für Aschenbrödel (10:35 bis 12:00 im SWR)

Heidi (12:55 bis 14:30 auf Bayern)

Der Schatz im Silbersee (13:50 bis 15:35 im NDR)

Lederstrumpf (2) (15:45 bis 17:05 auf 3sat)

The King’s Speech – Die Rede des Königs (20:10 bis 21:55 auf 3sat)
Colin Firth als britischer Thronfolger Albert, der leider stottert und deswegen zum Sprachtherapeuten muss. Da stimmt ungefähr alles, von der Story bis zur wunderbaren Besetzung.

Lorots Ödipussi (20:15 bis 21:40 auf Hessen)
Wer schon immer stirnrunzeln da stand und nicht wusste, warum Menschen immer so seltsame Sachen wie „Quallenknödel“, „Hundnase“ oder „Schwanzhund“ sagen und das irgendwie witzig finden: Dieser Film wird dieses Rätsel lösen. Auch sonst kann man ja alles von und mit Loriot durchaus öfter gucken.

Citizen Kane (23:40 bis 1:35 auf Servus TV)
What the hell is Rosebud? Dieser Klassiker wird irgendwann auch diese Frage beantworten, allerdings erst, nachdem man das Leben des Medienmoguls Kane einmal von vorne bis hinten verfolgt hat.

Freitag, 26.12.2014

Pippi in Taka-Tuka-Land (8:00 bis 9:25 im ZDF)

Der Fuchs und das Mädchen (10:30 bis 12:00 im Ersten)

Winnetou (3) (13:00 bis 14:30 im MDR)

Michel muss mehr Männchen machen (13:35 bis 15:05 im ZDF)

Lederstrumpf (3) (15:25 bis 16:55 auf 3sat)

Loriots Pappa ante portas (15:30 bis 16:55 im RBB)

Drei Haselnüsse für Aschenbrödel (16:25 bis 17:50 im MDR)

Thementag Zirkus (9:25 bis 3:10 auf arte)
Einen Tag lang Zirkuskram auf arte. Circus Roncalli, Cirque Soleil, Sarrasani. Aufführungen und Dokus.

Tatsächlich… Liebe (20:15 bis 22:45 auf VOX)
Muss ich mich jetzt hoffentlich auch nicht großartig drüber auslassen, oder? Der moderne Weihnachtsklassiker aus Großbritannien, mit tollen Schauspielern, schönen Geschichten und quasi Wohlfühlgarantie.

Das fünfte Element (23:15 bis 1:15 auf Eins Festival)
Wer jetzt genug hat von dieser Besinnlichkeit, der kann auf Eins Festival Luc Bessons „Das fünfte Element“ gucken. Mit Bruce Willis und Milla Jovovich und ganz viel Spektakel und Kostümen von Gaultier.

Bei Oma

Wir sitzen bei Oma und essen Rinderrouladen aus der Dose. Die Caritas hat den Seniorenheimbewohnern lustige Carepakete zu Weihnachten gepackt, worauf meine Mutter kurz wieder in einen Rant verfällt, wie bescheuert das sei, es ist ja nicht so, als ob die Leute im Seniorenheim notleidend wäre und dann wären fast nur Sachen drin, die man zubereiten muss, Puddingpulver und Kartoffelpüreepulver und eben Dosenessen. Oma verschenkt alles und behält nur die Fertiggerichte, die man nur noch in die Mikrowelle packen soll.

Aber dafür essen wir jetzt Rinderrouladen aus der Dose mit Erbsen und Möhren aus der Dose und es ist kein gastronomisches Highlight aber ausreichend okay.

Wie’s denn beim Adventskonzert war, will Mama wissen. „Blöd“, sagt Oma. „Die haben nur so ganz klassische Weihnachtslieder gespielt.“ Letztens war’s schön, sagt sie, da haben noch Jugendliche Klavier gespielt und es wurden Gedichte vorgelesen und das war schön.

Gedichte können wir selber aufsagen, zum Beispiel „Denkt euch, ich habe das Christkind gesehen„. Wir können es aber nur in dem kölschen Singsang, in dem mein Onkel es 1964 bei der Produktion der ultimativen Weihnachtskassette als Zehnjähriger aufsagte. Die ultimative Weihnachtskassette haben meine Großeltern aufgenommen, ein Potpourri aus Gedichten, Liedern (mit und ohne Gesang) und einem Krippenspiel, bei dem auch die Nachbarskinder mitwirkten. Mama war da drei, fast vier und durfte als ersten Beitrag „Advent, Advent“ aufsagen. Wir überlegen uns Vermarktungsstrategien für die Weihnachtskassette, die mein Onkel vor Jahren auf CD brannte und an alle Geschwister verteilte. Da muss doch was gehen. „Kölner Großfamilie Weihnachten 1964 – unplugged und ungekürzt“.

Dann überlegen wir, wie das wohl wird, wenn die Nachkriegsgenerationen ins Seniorenheim kommen. Die, die wirklich gar nicht mehr zum Adventskonzert wollen, noch nicht mal, wenn ihnen sehr langweilig ist. Oder nachher, die Generation wie mein Vater. Der nicht zum Adventskonzert ginge und auch nicht zum Gottesdienst, dafür aber auf seinem Zimmer laut Neil Young hören will. Da müssen sich die Organisationsleute sämtlicher Seniorenheime ganz schön umstellen in ihrer Programmgestaltung. Ganz, ganz später, aber das fällt mir erst jetzt ein, wird das Hauptkriterium bei der Seniorenheimwahl sein, ob es da WLAN gibt. In ein Seniorenheim ohne WLAN geh ich nicht.

Wir essen Kekse und Omas Weihnachtszeug. Dominosteine mag ich nicht, dem Gelee stehe ich neutral gegenüber, aber ich habe eine Schwäche für dieses komische Fondantzeug. Jedesmal, wenn es sowas gibt, muss ich das essen und bin zwischen Abscheu und Genuss hin- und hergerissen. Viel zu süß und so pampig und irgendwie schmeckt es nach Rum, warum ess ich das eigentlich, hmmmm, lecker, ich nehm noch eins.

Wenigstens kann Oma meine Vanillekipferl essen, die sind mürbe genug, zerbröseln ja schon so ein bisschen, wenn man sie zu streng anguckt. „Und?“ fragen wir. „Lecker“, sagt Oma.

Na, dann ist ja gut.

Besser Bahnfahren

Bahnfahren ist kompliziert. Das scheint mir nicht zu leugnen zu sein. Ich finde es gar nicht so kompliziert, beizeiten komplex, aber insgesamt mit ein bisschen Mühe und Nachdenken ganz gut zu erfassen. Allerdings habe ich auch eine BahnCard 100 und muss mir über Preise keine Gedanken zu mache. Aber jenseits von dem Geld, dass man fürs Bahnfahren ausgeben kann oder manchmal auch muss, scheint das System Bahn viele Menschen zu überfordern. Und ich meine das gar nicht böse oder ironisch, ich stelle das nur fest.

Etwas Sorge macht mir dann tatsächlich (und auch eher unironisch), dass man den gleichen Leuten, die nicht in der Lage scheinen, eine Bahnfahrt zu planen, erlaubt, sich in kleine Metallkisten zu sitzen, mit denen sie mit irren Geschwindigkeiten und vollkommen ohne Aufsicht durch die Gegend fahren können, aber das ist ein anderes Problem, über das man bei Gelegenheit mal nachdenken könnte.

Nebenbei fahre ich seit grob 22 Jahren regelmäßig Bahn und habe dadurch auch in bestimmten Regionen und auf der ein oder anderen Strecke Expertenwissen angesammelt, das ich aber auch gerne teile, damit nicht immer alle die gleichen Fehler machen. Denn so schwer ist es ja dann doch nicht.

1. Wichtige Kennzahlen bei der Fahrtplanung

Plant man eine Bahnfahrt, so muss man zunächst mal wissen, von wo man nach wo will. Man will zum Beispiel von Köln nach Berlin oder von Hamburg nach Stuttgart (warum auch immer, egal). Ausreichend techaffine* Menschen gehen dann ins Internet auf die Seite der Bahn und geben beide Bahnhöfe ein, außerdem den Tag der Anreise und die ungefähre Abfahrts- oder Ankunftszeit. Dann erhält man verschiedene Vorschläge. Hier sollte man jetzt schon mal die wichtigsten Kennzahlen angucken, die da wären: Dauer der Fahrt, Anzahl der Umstiege und Art der Beförderungsmittel. Damit arbeiten wir weiter.

*Mir ist durchaus bewusst, dass es viele nicht techaffine Menschen gibt, die auch viel Bahn fahren. Tatsächlich scheint mir an dieser Stelle der Gang ins nächste Bahnservicecenter der geeignete Weg. Ich bin da auch tatsächlich noch nie unfreundlich behandelt worden, aber das mag auch daran liegen, dass ich der Bahn monatlich sehr viel Geld überweise und das mit meiner Karte auch beweisen kann.

2. Weniger Umsteigen ist mehr

Ein Umstieg weniger wiegt locker zwanzig Minuten mehr Fahrtzeit auf. Das ist natürlich Geschmackssache und kommt auch auf die individuelle Situation an, trotzdem sollte man die Anzahl der Umstiege nicht unterschätzen. Zumal ein Umstieg auch immer das Risiko mitbringt, dass man einen Zug verpasst, weil man nicht genügend Umstiegspufferzeit eingeplant hat.

Die schönsten Fahrten sind die, wo man in A in den Zug steigt und in B aus dem Zug steigt und nicht zwischendurch irgendwelche Cs, Ds und Es rumliegen hat. Umsteigen ist anstrengend. Man kann zum Beispiel beim Umsteigen sehr schlecht schlafen, beim Sitzenbleiben im Zug hingegen schon. Wie viel zusätzliche Fahrtzeit und/oder Kosten einem einmal weniger Umsteigen wert ist, ist sicherlich eine persönliche Frage, man sollte den Wert aber nicht unterschätzen, sondern stets in die Fahrtplanung mit einbeziehen.

3. Supergeheimer Geheimtipp

Der supergeheime Geheimtipp existiert leider nicht. Ich hatte hier wohl mal Platz für irgendwas gelassen und dann vergessen für was und außerdem war es sehr früh morgens.

Aber, damit man hier nicht leer ausgeht: Im ICE sind die Steckdosen üblicherweise zwischen den Sitzen unter den Sitzflächen, es gibt also eine pro zwei Sitzplätze. So lernt man im Zweifelsfall auch mal seine Sitznachbarin kennen, die auch gerne ihr mobiles Endgerät laden möchte. Im EC sind sie übrigens direkt unter den Lehnen und es gibt zwei davon. Jetzt wissen Sie auch das und müssen nicht mehr doof fragen. (Ich habe übrigens in den letzten vier Jahren ungefähr einmal erlebt, dass eine Steckdose nicht funktioniert hätte. Die Mär der nie funktionierenden ICE-Steckdose scheint mir eine ähnliche urban legend wie die fehlende IKEA-Schraube.)

4. Ein Bahnhof ist nicht wie der andere

Tatsächlich sollte man bei der Wahl der Umsteigebahnhöfe auch darauf achten, dass man nicht in Hintertupfingen umsteigt, sondern vielleicht eher in Frankfurt. Hierbei handelt es sich um ein Thema aus dem Bereich des Risikomanagements. Wenn alles gut geht, ist es selbstverständlich egal, wo man umsteigt, geht aber irgendwas irgendwo nicht gut und man bekommt den Anschlusszug nicht, dann möchte man die eine Stunde bis zum nächsten Zug lieber an einem Bahnhof verbringen, der zum Beispiel ausreichend überdacht und mit den üblichen Unterhaltungsoptionen ausgestattet ist. In Hintertupfingen hingegen zieht es unangenehm und im einzigen Bahnhofscafé gibt’s nur schlechten Filterkaffee. Zudem ist es bei größeren Bahnhöfen wahrscheinlicher, dass die nächste Weiterfahrtmöglichkeit vielleicht doch schon eine halbe Stunde später geht.

5. Ein Zug ist nicht wie der andere

Ob man mit dem ICE oder dem Bummelzug fährt ist natürlich zunächst mal eine Preisfrage. Es gibt allerdings auch gute Gründe, mehr Geld zu bezahlen – sofern es sich im Rahmen hält -, um in die Vorzüge der Personenbeförderung per Schnellzug zu kommen.

Beispielsweise ist so ein ICE schneller. Das ist schon mal ein Vorteil, es sei denn man will gar nicht dahin, wo man hinfährt und möchte es möglichst hinauszögern. Zudem hat man zumindest ein bisschen mehr Platz als in den üblichen Doppelstockregionalzügen. Das gilt sowohl für einen selber so als Mensch als auch für das möglicherweise mitgeführte Gepäck. Wir können jetzt selbstverständlicherweise mal wieder darüber diskutieren, wie unverschämt das mangelnde Kofferabstellangebot in deutschen Zügen ist, das ändert aber auch nichts.

Es gibt auch andere Vorteile. Zum Beispiel ist der Kuchen im Bordbistro überraschend gut, wie ich mal eher aus Zufall festgestellt habe. Außerdem gibt es im ICE Tischchen und Steckdosen und manchmal sogar Internet, jedenfalls, wenn man Zugangsdaten zu den Telekom-Hot-Spots hat. Für letzteres kann ich aber nicht garantieren. Es klappt öfter als in Social-Media-Kreisen (auch von mir selber) beunkt, aber leider auch oft genug eher so nicht.

6. Reservieren schadet nie

Folgende Situation erleben Profibahnfahrer immer wieder: Laienbahnfahrer mit vielen Koffern steigen an einem beliebigen Bahnhof in den Zug. Meistens sind sie auf dem Weg vom oder zum nächsten Flughafen, sie fahren sonst nie, wirklich nie Bahn und die Irritation, dass die Bahn nicht wie erwartet gähnend leer ist, steht ihnen ins Gesicht geschrieben.

Selbstverständlich haben sie nicht reserviert. Wieso auch? Es war ja nicht abzusehen, dass auch andere Leute mit der Bahn fahren. Niemand, wirklich niemand konnte das ahnen.

Hier ein Tipp: Planen Sie eine längere Bahnfahrt und wissen nicht wirklich hundertprozentig, dass nicht viel los sein wird, RESERVIEREN SIE UM GOTTES WILLEN! Wenn man alleine unterwegs ist, kann man das Risiko ja noch eingehen, aber spätestens, wenn man zu zweit ist und möglicherweise plant, sich während der Fahrt zu unterhalten, sollte man einfach sicherstellen, dass man auch nebeneinander sitzt.

Dieser Hinweis gilt noch mal besonders für Eltern mit Kindern oder Reisegruppen: RESERVIEREN SIE! Planen Sie die Kosten einfach von Anfang mit ein, lassen Sie den Gedanken, man könnte ja auch nicht reservieren, einfach nicht zu.

Protipp: Ein Wasser im Bordrestaurant kostet 3 Euro (Stand irgendwann vor zwei Jahren). Man kann also ganz risikobewusst nicht reservieren und hoffen, dass im Bordrestaurant was frei ist und man nicht nach einer Stunde höflich rausgeschmissen wird, weil man sich an seinem Wasser festklammert. So spart man sich aber die Reservierung und hat zusätzlich noch ein Getränk.

7. Aufpassen im Erdkundeunterricht

Mangels magischer Fähigkeiten hält sich die Bahn im Wesentlichen an die geographischen Grundbedingungen des Landes. Es hilft also, wenn man weiß, wie die Städte auf der vorgeschlagenen Strecke so grob liegen, um zu erkennen, ob die vorgeschlagene Strecke vielleicht doch etwas albern ist. Im Prinzip erkennt man das auch an der Fahrtzeit.

Zudem hilft es enorm, wenn man möglicherweise bei einem Zugausfall, einem verpassten Zug oder weil man es halt aus irgendeinem anderen Grund eilig hat relativ schnell entscheiden kann, ob ein Zug einen zumindest in die richtige Richtung bringt. Da spielt natürlich auch die konkrete Streckenführung der Bahn eine Rolle, das ist aber tatsächlich schon ein Expertenthema. Möchte ich aber zum Beispiel von Köln nach Essen, dann ist es nicht verkehrt, wenn ich die Züge nach Aachen, Krefeld und Bonn recht schnell als nicht zielführend ausschließen kann. Züge nach Dortmund, Hamburg oder Berlin hingegen könnten vielversprechend sein, da hilft dann ein Blick auf die Zwischenstationen, um rauszufinden, ob sich der Weg zum Gleis lohnt.

8. Bahnfahren ist keine Magie!

Worüber ich mich tatsächlich nicht äußern kann, ist die Frage nach der Preisgestaltung. Diese scheint mir auch insgesamt das magischste an dem ganzen Prozess des Bahnfahrens zu sein. Bevor ich jedoch gefährliches Halbwissen auspacke, konzentrieren wir uns auf die Aspekte, bei denen ich mir recht sicher bin:

Bahnfahren ist keine Magie. Man kann das nicht nur lernen, mit ein bisschen Nachdenken bei der Planung und bei der Fahrt selber braucht man noch nicht mal wahnsinnig viel Erfahrung, sondern nur ausreichend viel gesunden Menschenverstand. Ich selber habe auch genug anekdotisches Geschichtenmaterial dafür, wie eine Bahnfahrt eher so suboptimal klappte und mir keiner der obigen Hinweise großartig weitergeholfen hätte. Aber die habe ich fürs Autofahren auch. Und fürs Fliegen. In der Bahn musste ich zum Beispiel noch nie 50 Dollar für ein zweites Gepäckstück zahlen. Ich wurde auch noch nie von hinten angeblinkt und angehupt, weil ich darauf bestand, den Wagen neben mir mit 150 km/h statt mit 180 km/h zu überholen.

Niemand muss zum Profibahnfahrer werden. Aber es gibt weniger Hürden auf dem Weg dorthin, als man vielleicht vermuten könnte.

Lieblingstweets im Dezember (Teil 1)

WIRTSCHAFTSKRISENEINBUSSEN! KLASSENTREFFEN! HITS AUS DEN SECHZIGERN! MARKUS MIT M! PRESSEHAMSTER! RAUPENRISOTTO! EINGESCHWEISSTE GURKEN! UND DAS MÖHRCHEN BLEIBT DRIN!