Tagebuchbloggen, 13.05.2021 (mit viel einerseits, aber auch andererseits)

Die Verhandlungen sind noch nicht abgeschlossen. Das ist eine äußerst unangenehme Situation, ich hätte hier gerne irgendeine Entscheidung, offensichtlich muss ich die aber selber treffen, also ich und mein Mann, aber leider sind wir nach zwanzig Jahren Beziehung sehr ähnlich gepolt und können uns nicht großartig mit Pro- oder Contra-Argumenten helfen, auf die der jeweils andere nicht schon selber gekommen wäre.

Das Problem gestaltet sich auch insofern schwer, als dass ich diese Situation nicht kenne. Bislang war es bei mir immer so, dass ich bei einer Wohnungssuche sehr schnell wusste, ob eine Immobilie in Frage kommt oder nicht. Selbst wenn wir während oder nach der Besichtigung ein bisschen mit „Könnte gehen, wenn…“ oder “ Gar nicht so schlecht, aber…“ rumgehampelt haben, dann war das Thema eigentlich spätestens am nächsten Tag gegessen und wenn es das richtige war, dann wussten wir das auch immer sofort. Wir sind einmal nach einer Besichtigung auf dem Weg nach Hause wieder umgedreht, sind zurückgegangen und haben zugesagt.

Hier ist jetzt alles schwieriger, weil ich mich einerseits noch nicht zu einer Zusage in der Lage sehe, aber offensichtlich auch nicht loslassen will. Man muss dazu auch folgendes Wissen: Das Haus ist super. Ungefähr genau das, was wir suchen mit ein paar Bonusfeatures, die ich super charmant finde. Der Garten ist auch super, die Hälfte der Pflanzen, die ich gerne hätte, steht da schon, ich brauche nur noch Hortensien, die fehlen irgendwie, aber Flieder, Azaleen, Rhododendron, alles da. Größe ist auch super, Südlage mit etwas Hang, optimal.

Die Makrolage ist auch super, viel besser geht eigentlich nicht. Wir haben ja sowieso ungefähr drei Optionen: Entweder wir ziehen dahin, wo meine Cousinen wohnen, dann wäre ich super schnell bei denen, bräuchte aber ein bisschen länger zu den anderen Familienstandorten. Oder wir ziehen dahin, wo meine Eltern wohnen, selbes Spiel, aber vermutlich utopisch, in Opladen gibt es anscheinend keine Häuser auf dem freien Markt, jedenfalls keine, die wir haben wollen würden und auch bezahlen könnten. (Vor allem aber gibt es einfach nichts.) In die Nähe meines Cousins zu ziehen ergibt wenig Sinn, die wohnen richtig, richtig auf dem Dorf, fußläufig erreichbar wäre man nur in der gleichen Straße und da wollen wir tatsächlich gar nicht zwingend wohnen. Alternativ bliebe etwas in der Nähe zur Arbeit, das wäre in Köln und haha, haben Sie sich die Immobilienpreise für Köln angeguckt? Also nein.

Die dritte Option (also neben Lindlar und Opladen) ist demnach etwas, was möglichst zentral mittendrin ist und EXAKT DA ist das Haus, 15 Minuten zu den Cousinen, 15 Minuten zum Cousin, 25 Minuten zur Arbeit und 30 Minuten zu meinen Eltern, viel besser geht es eigentlich nicht (alles Autofahrtzeiten, für Köln und Leverkusen gäbe es aber auch einen Bahnhof in der Ortsmitte mit halbstündlich verkehrender Regionalbahn).

Aber: Das Haus liegt in einem Ortsteil, wo nichts ist. Der nächste Bäcker ist 2 Kilometer weit weg, der Bahnhof 5 Kilometer und ich habe mich die letzten 40 Jahre zu oft über Leute gewundert, die irgendwo wohnen, wo der nächste Bäcker 2 Kilometer weit weg ist, als dass ich sicher sagen könnte, dass ich das wirklich für mich so haben möchte.

Wir fassen also zusammen, Haus super, Garten super, Makrolage super, nur die Mikrolage passt nicht so ganz oder ist zumindest nicht genau das, was wir uns vorgestellt haben, nur weiß ich leider aktuell nicht, ob das der eine Tod ist, den wir bei jedem Haus sterben müssen, weil wir eben erst zwei gesehen haben und beim ersten wusste ich ganz schnell, dass es das nicht werden würde.

Ich bin also seit gestern Abend maximal verwirrt. Vielleicht klärt sich das in den nächsten Tagen, erstmal möchte ich mehr Unterlagen bekommen und dann fahren wir vielleicht noch mal hin und gucken uns die Gegend ein bisschen besser an und dann wissen wir hoffentlich mehr. Aktuell kann ich auch nicht entscheiden, ob ich mir Dinge schönrede, weil ich mich in einen fucking Pool verknallt habe oder ob die guten Argumente tatsächlich einfach überwiegen. Außerdem habe ich einerseits Bedenken, dass wir zu schnell zugreifen und dann drei Monate später das perfekte Haus angeboten wird, andererseits aber auch Angst, dass das jetzt schon das beste war und dann zwei Jahre nichts Vergleichbares mehr kommt und wir nur nicht zusagen, weil ich denke, es würde zu schnell gehen. Frau Herzbruch empfahl, ich solle mir vorstellen, ich würde eine Absage kriegen und wenn ich dann traurig wäre, dann würde das heißen, dass ich es eigentlich gerne gehabt hätte. Ich kenne den Trick anders, nämlich eine Münze zu werfen und dann zu gucken, ob man sich über das Ergebnis spontan freut oder ärgert. Hab ich auch versucht (also den Herzbruch-Trick), funktioniert leider auch nicht, weil ich wäre einerseits traurig und andererseits froh, nicht mehr selber entscheiden zu müssen. Oder sagt das auch schon was aus?

Ich versuche jetzt einfach, nicht die ganze Zeit über Häuser und Gärten und Fahrtdauern nachzudenken, vielleicht muss ich ja ausnahmsweise keine Nacht drüber schlafen, sondern eher drei oder vier.

Letzte Nacht träumte ich, mein Mann hätte aus Versehen unsere Immobilienrechtsschutzversicherung mit 230.000 Euro Beitrag jährlich abgeschlossen, das hat mich sehr geärgert, weil wir uns dann auch kein Haus mehr kaufen könnten und ich hielt es auch für etwas viel. Ich bin dann Gott sei Dank aufgewacht, habe kurz nachgedacht und bin zu dem Schluss gekommen, dass wir deutlich weniger für die Versicherung zahlen, dann war ich beruhigt. Bestimmt träume ich heute Nacht wieder was von Häusern, ich bin schon ganz gespannt.

Neues vom Unterbewusstsein

Meine Träume schreibe ich nur noch sporadisch auf, was unter anderem daran liegt, dass die Traum-App seit dem letzten großen iOS-Update kaputt ist und ich aktuell morgens immer so knapp aufstehe, dass kaum Zeit fürs Aufschreiben bleibt, und wenn ich das nicht direkt nach dem Aufstehen mache, dann ist sowieso alles weg. Aber ich schreibe dann auf, wenn ich Zeit habe und mich sehr gut erinnern kann und so reicht es immer noch für ausreichend viele Tage im Monat.

Für eine der letzten Traumgeschichten braucht es etwas Vorlauf, man muss da nämlich die Hintergründe begreifen. Ich habe ja eine Amazon-Wunschliste, die hauptsächlich für mich als Merkliste gedacht ist, aber von der man mich auch gerne beschenken kann (es ist zum Beispiel bald Weihnachten, aber das hier nur als dezenter Hinweis). Die Liste ist sehr lang, weil ich einfach immer alles draufschmeiße, was ich irgendwie interessant finde und dann alle paar Wochen mal durchkärchere.

Jetzt fehlte neulich ein Artikel von der Wunschliste, das habe ich eher zufällig gemerkt, es handelt sich um dieses wunderschöne Weihnachtspuzzle [Amazon-Werbelink] (und nein, man kann nie genug Puzzles von Colin Thompson haben), ich war also hoch erfreut, dass jemand so nett war und na ja, jedenfalls kam bis heute kein Puzzle bei mir an und das ist nicht schlimm, aber etwas enttäuschend, weil ich mich schon so gefreut hatte, aber vor allem ist es kompliziert.

Es ist nämlich so: Wenn man etwas von einer Wunschliste bestellt, dann kann man es entweder direkt an denjenigen senden oder eben an eine andere Adresse. Das ist insofern richtig und gut, als dass man ja das Geschenk vielleicht persönlich verpacken und mitbringen will. Aber es kann natürlich auch so sein, dass man auf einer Wunschliste rumguckt, etwas findet, was man selber haben möchte und sich das dann über die Wunschliste bestellt, was Amazon dann so interpretiert, als dass man das für den Wünscher gekauft hätte und den Artikel von der Wunschliste schmeißt bzw. als gekauft vermerkt und rausfiltert.

Das ist dann noch mal doof, weil man ja, selbst wenn man diese Problematik durchschaut hat, immer noch nicht weiß, ob jemand etwas für sich oder für eine spätere Geschenkübergabe gekauft hat oder ob beim Versand etwas schiefgegangen ist, und man ja auch nicht nachfragen kann, weil man ja nicht weiß, wer das war und man eine entsprechend lange Karenzzeit einplanen muss, bis man den Artikel dann wieder auf die Wunschliste setzen kann.

In dieser Situation befinde ich mich also gerade. Das Puzzle wurde gekauft, aber von wem und warum und ob ich es je bekomme oder zumindest bekommen sollte, ist unbekannt.

Jetzt also zurück zum Unterbewusstsein:

In meinem Traum bekam ich ein Paket mit einem Brief. In dem Brief stand, dass man mir das Puzzle hätte schenken wollen, aber sich das sicherheitshalber erstmal nach Hause hätte schicken lassen, um zu überprüfen, dass auch keine Teile fehlten.

Tatsächlich befanden sich in dem Paket dann die Puzzleteile, fein säuberlich in unzählige bunte Briefumschläge verpackt. Ich fand die Mühe sehr reizend, aber auch etwas übertrieben.

Ich möchte an dieser Stelle anmerken, dass, wenn man mir Puzzles von meinem Wunschzetttel schenken möchte, ich nicht darauf bestehe, dass vorher manuell geprüft wird, ob das Puzzle auch vollständig ist. Bisher hat mich Ravensburger da noch nicht enttäuscht, es waren immer alle Teile im Karton.

Neues vom Unterbewusstsein IV

Ich schreibe meine Träume immer noch auf, das Dokument, in das ich die Träume aus der App regelmäßig übertrage, hat mittlerweile 65 Seiten. Irgendwann habe ich also einen sehr unzusammenhängenden Roman, den keiner lesen will außer mir.

Heute morgen drehte ich mich nach dem Weckerklingeln noch mal im Bett um und murmelte meinem Mann „Da kannst du ja dann gucken, was du zu essen machst“ zu. Verständlicherweise wusste er mit diesem Satz nichts anzufangen, im Traum gab es natürlich einen völlig nachvollziehbaren Zusammenhang.

Viele neue Erkenntnisse habe ich in den letzten Monaten nicht erlangt, als neues Feature kamen nur Gerüche vor, allerdings bislang auch erst einmal. Ich arbeite aktuelle Erlebnisse relativ zeitnah auf, letzte Nacht träumte ich zum Beispiel zum dritten Mal von Pokémon. Auch den anstehenden Frankreichurlaub habe ich schon im Traum verarbeitet, hoffe jedoch, dass in der Realität im Hotel auch Kartenzahlung möglich ist und wir nicht mit dem Auto ins nächste Dorf fahren müssen, um Bargeld zu holen. Seit dem Ehemaligentreffen an meiner Schule träume ich vermehrt von alten Stufenkollegen und Schulzeugs. Anfang Juli ging es um den Bachmannpreis, so steht es zumindest in den Notizen.

Den Brexit habe ich in der Nacht auf der 25. Juni so verarbeitet:

Wir fahren mit einem Boot mit der Queen an Bord irgendwo in London, Mama steuert, ich darf vorne in so einer Ecke sitzen und mitfahren. Nachher verwandelt sich das Boot in ein Auto, ein Künstler klopft an die Scheibe, es regnet stark. Wir fahren in eine dunkle Sackgasse und kommen ganz schlecht wieder raus.

 

Weiterhin bin ich auch in Träumen sehr auf Hunde fixiert. Meistens sind es fremde Hunde, aber mittlerweile habe ich auch schon von allen unseren Hunden geträumt, in diesem Fall von unseren beiden Mischlingen Nena und Frenzy, die ja auch beide nicht mehr leben:

Wir sind mit ganz vielen Hunden unterwegs, u.a. auch Nena und Frenzy. Wir machen einen langen Spaziergang einen Berg runter durch ein kleines Waldstück. Viele Hunde sind an der Leine, aber Nena und Frenzy laufen frei. Man verliert sehr schnell den Überblick. Wir kommen an einem Café an und als so langsam alle Menschen und Hunde eintrudeln, merke ich, dass Nena fehlt. Ich werde sofort panisch und sage meiner Mutter, dass wir zurückmüssen, um sie zu suchen, was wir dann auch machen. Im Traum finden wir sie allerdings nicht mehr.

 

Auch Landkarten kommen immer mal wieder vor, in diesem Fall mit einer komplett neuen Idee, wie  man Gebiete einteilen könnte:

Ich gucke Wohnungsanzeigen für Hanau, finde aber nur zwei Wohnungen, die eher ungünstig liegen. Auf einer Umgebungskarte ist die Stadt nach Biersorten aufgeteilt. Eine dritte Wohnung hat wohl extrem niedrige Decken und kaum Licht.

 

Gelegentlich gehe ich im Traum sogar shoppen, gekauft habe ich in diesem Fall aber nichts:

In der Stadt, gehe zufällig in ein Kleidungs-/Nähgeschäft, Stil wie Blutsgeschwister, es ist Sale und eine lila-grüne Latzhose kostet nur 33 Euro. Chefin bietet Nähzeug an, ich sage: „Ich kann nicht nähen, nur anziehen.“

Best of Unterbewusstsein II (oder III oder so)

Seit knapp drei Monaten schreibe ich jetzt meine Träume auf. Dabei habe ich ja schon einiges gelernt, zum Beispiel, wer am häufigsten in meinen Träumen vorkommt, dass ich kaum Albträume habe, dass ich öfter von Hunden als von Katzen träume und einiges mehr.

Aber man lernt ja immer mehr dazu. Tatsächlich bin ich im letzten Monat etwas nachlässiger geworden und stürze mich nicht mehr in der ersten Sekunde nach dem Aufwachen aufs Handy. Entsprechend gab es doch ein paar Nächte, bei denen ich mich beim Aufschreiben an gar nichts mehr erinnern konnte oder nur noch Stichworte hinschrieb, in der falschen Annahme, ich könnte mir daraus später den kompletten Traum zusammenbasteln. Allerdings finde ich das auch gar nicht mehr so schlimm. Zwischenzeitlich hatte ich einige Nächte mit wenig Traumerinnerung und kurzfristig Angst, es würde sich jetzt auf ein bis zwei Erinnerungen pro Nacht einpendeln. Dann gab es aber auf einmal wieder Morgen, in denen ich Absatz um Absatz notierte und dann war wieder alles gut. Es ist auch in den letzten Wochen von abstrakten Fetzen bis zu sehr detaillierten Notizen alles dabei gewesen.

Auf Symboldeutung gebe ich ja nichts, aber ich glaube schon daran, dass Träume irgendwas mit der Realität zu tun haben. In der Nacht auf den 1. Mai träumte ich zum Beispiel folgendes:

Man kann sein Abitur nachholen, aber ich habe einen Tag vorher noch immer nichts gelernt, vor allem geht es um Mathe. Die Regel ist wohl die, dass wenn man eine bessere Note erreicht, diese auch offiziell als Abiturnote genommen werden kann, wenn sie schlechter ist, passiert nichts. Ich weiß auch gar nicht mehr, was alles an Stoff drankommen könnte. Meine anfängliche Euphorie, dass ich in Mathe ja immer sehr gut war, weicht der Erkenntnis, dass das alles aber schon über fünfzehn Jahre her ist und ich leider alles vergessen habe.

Deswegen gehe ich bei meinen Eltern in den Keller, um noch meine alten Schulunterlagen zu suchen. Auf einem Tisch liegen ganz viele Schulhefte, darunter zumindest zwei von der elften Klasse. Der Rest scheint Grundschule zu sein, es sind alles kleine Hefte. Außerdem liegen ganz viele Glanzbilderbögen da.

Einen Tag später sollte ich auf der re:publica einen Vortrag halten, den ich… sagen wir mal… bis zu diesem Zeitpunkt vor allem gedanklich vorbereitet hatte. Zwei Nächte vorher ließ mich mein Unterbewusstsein also auf recht eindringliche Weise wissen, dass ich eventuell doch ein bisschen knapp dran war mit meiner Vorbereitung. (Es hat dann aber doch noch alles geklappt.)

Ich verarbeite aber auch Erlebtes immer sehr schön und teilweise sehr direkt nachvollziehbar. In den Tagen um die re:publica wimmelte es in meinen Träumen von Menschen, die ich dort getroffen hatte. Dass ich immerhin jetzt schon drei Mal von kurz vorher Verstorbenen Prominenten geträumt habe (Willemsen, Peter Lustig, Genscher) ist auch ein ganz gutes Indiz. Solange ich nicht von Leuten träume, kurz bevor sie sterben, mache ich mir da noch keine Sorgen. Genscher traf ich (sozusagen) in der Nacht auf den 6. April:

Ich treffe Genscher, der in einem kleinen Wintergartenkabuff sitzt und gleichzeitig Klarinette und Akkordeon spielen kann. Ich wette, dass er ein bestimmtes Stück nicht spielen kann. Ich will auf der Klarinette mitspielen, aber alle meine Blätter zerbröseln.

(Sehr netter Typ, übrigens, zumindest in diesem Traum.)

Es ist mir auch zum ersten Mal gelungen, eine Melodie aus einem Traum halbwegs in die Realität zu retten, etwas, von dem ich bisher immer dachte, es ginge nicht. (Und ja, ich habe schon mehr als einmal geträumt, ich hätte eine gute Songidee.) Die Melodie war dann erschreckend unspektakulär, vielleicht war es also doch nicht ganz das, was ich im Traum sang, aber ich nehme die Erfolge, wie sie kommen. Der dazugehörige Traum ging so:

K. und ich laufen durch einen Wald und sie fängt an, ein Lied zu singen, selbst ausgedacht und auf Englisch. Ich übernehme den nächsten Teil, aber natürlich ist der Text total albern. Bei der Strophe schalte ich die Aufnahmefunktion des iPhones ein.

Besonders auffällig sind die vielen Zugträume. Oft verpasse ich Anschlusszüge oder strande an besonders ungünstigen Bahnhöfen. Manchmal fahre ich die falsche Richtung oder muss mich beeilen, um noch schnell aus dem Zug zu kommen. Auch hier sehe ich eine gewisse Verbindung zu meinem Alltag, wobei ich mich beim täglichen Pendeln relativ selten in den falschen Zug setze und nur im Sonderfall in Gelsenkirchen oder Wuppertal strande.

Ein paar Beispiele gibt es abschließend noch und dann können wir uns mit Spannung auf die nächsten zusammengefassten Traumerkenntnisse freuen.

Bin in Wien und will nach Hause fahren. Erwische aber den falschen Zug und fahre in die verkehrte Richtung. Das merke ich aber erst an der nächsten Station und muss da sehr schnell meine Sachen packen um auszusteigen. Es stellt sich raus, dass ich erst sehr viel später eine Direktverbindung nach Hause bekomme (erst gegen 18 Uhr). Ich vermute, dass es einfacher sein könnte, zumindest bis nach Wien zurückzufahren, es lässt sich aber überhaupt nicht gut rausfinden, welcher Zug in Wien hält.


Mit meinem Mann in Estland, bin allein mit dem Bus unterwegs. Anscheinend bin ich aber in einem falschen Bus und lande in einer anderen Stadt. Bei mir ist ein anderes Pärchen, die sich mit mir unterhalten. Von dem Ort, wo ich lande, muss ich meinen Mann anrufen, damit er mich mit dem Auto abholt, weil ich auch gar kein Geld dabei habe.


Ich bin dauernd mit Zügen unterwegs, bzw. muss darauf achten, dass ich pünktlich am Bahnhof bin. Vor allem versuche ich, von Münster nach Hause zu kommen. Es fährt aber kein Zug durch und die Umsteigeverbindungen kommen mir teilweise unsinnig vor.


Ich muss irgendwo nach Baden-Württemberg, es ist aber sehr umständlich dorthin zu kommen. Mein erster Zug ist zu spät, darum verpasse ich in Fulda einen wichtigen Anschlusszug nach Hagen. Ich gucke die nächsten möglichen Bahnverbindungen nach. Es gibt noch eine über Opladen, die zunächst gar nicht so schlimm aussieht, weil man bis Opladen nur 30 Minuten fahren muss. Dann stelle ich aber fest, dass der Anschlusszug von Opladen eine komische Bezeichnung hat und wohl ein Privatzug ist, für den ich Aufschlag bezahlen müsste und das sehe ich eigentlich nicht ein. Alle anderen Verbindungen dauern endlos lange und ich hadere, ob ich die Reise noch antreten soll oder ob ich wieder zurück nach Hause fahren soll.


Ich bin in Essen und muss nach Witten (glaube ich). Bin insgesamt etwas spät dran. Als ich aufs Gleis komme, steht da schon ein RE (doppelstöckig), in den ich noch schnell reinspringe. Der Zug ist ziemlich voll. Erst im Zug gucke ich dann auf dem Handy, wie spät es ist (20:07) und in welchem Zug ich eigentlich bin. Es stellt sich raus, dass ich in einem Zug nach Gelsenkirchen bin, also der ganz falschen Richtung. Die nächste Station, wo ich dann wohl wieder aussteigen werde, ist Hochheim.

Erstaunlich ist hier wieder, wie schön detailgenau ich träume, inklusive Uhrzeiten und erfundener Haltestelle- bzw. Ortsnamen. Dass Gelsenkirchen jedoch von Essen aus gesehen wirklich nicht Richtung Witten ist, stimmt hingegen wieder. Die geographischen Verhältnisse des Traums davor sind natürlich komplett daneben, das fiel mir zwar schon im Traum auf, da man aber an Traumfahrplänen nichts macht, musste ich den Unsinn akzeptieren und irgendwie damit arbeiten.

In der nächsten Folge arbeite ich dann vielleicht mal die Hundeträume auf. Davon habe ich ähnlich viele. Hunde und Züge. My life in a nutshell.

Neues vom Unterbewusstsein

Knapp zwei Monate schreibe ich jetzt meine Träume auf. Exakt nach einer Nacht konnte ich mich an überhaupt nichts mehr erinnern, da fiel ich aber auch höchst übermüdet und ziemlich betüddelt um 4:30 Uhr ins Bett. Ein paar Mal blieben nur ein paar Erinnerungsbrocken übrig, meistens aber weiß ich am nächsten Morgen, was ich geträumt habe. Ich schreibe dann immer sofort alles in der Traum-App auf, oft in Stichworten und mit vielen Schreibfehlern, denn man muss alles so schnell wie möglich verarbeiten, sonst ist es weg. Beim Übertragen der Träume aus der App in ein Gesamtdokument konnte ich mich auch an ein paar Details überhaupt nicht mehr erinnern, aber wenn ich sie morgens so notiert habe, werden sie wohl so gewesen sein.

Mit zwei Monaten Traumdaten kann man jetzt schon ein bisschen was anfangen. Zum einen habe ich kaum schlechte Träume. Letztens wurde ich verfolgt und man legte mir mehrfach Bomben ins Auto, ich wurde aber nicht verletzt und während meine gesamte Tasche mit Laptop und Portemonnaie verschmort waren, war sogar der Golf noch heile. So ein Traumgolf ist offenbar sehr stabil. Eine Apokalypse hatte ich auch schon mal, allerdings waren wir dafür immerhin in einem vermeintlich sicheren Lager untergebracht.

Ansonsten träume ich eigentlich fast immer nur seltsames Zeug, das mal mehr und mal weniger interessant ist. Bei einer Auswertung der vorkommenden Personen stand dann doch mit großem Abstand mein Mann ganz vorne, gefolgt von meinen Eltern (meine Mutter mit leichtem Vorsprung vor meinem Vater), danach die Familie meiner Tante und dann der Rest. Irgendwas lässt sich daraus bestimmt deuten, mich beruhigt ein bisschen, dass die Personen, die auch im realen Leben die größte Rolle spielen, auch in meinen Träumen am häufigsten anwesend sind. Ich habe mittlerweile von insgesamt sieben meiner elf Cousinen und Cousins geträumt und von allen direkten Kollegen. Ich habe aber auch schon Til Schweiger, Donald Trump und Hans-Dietrich Genscher geträumt, außerdem von diversen Menschen, die ich nur übers Internet kenne, es ist also völlig unvorhersehbar.

Ansonsten träume ich oft von Hunden (mindestens drei Mal auch von mir bekannten Hunden), aber so gut wie gar nicht von Katzen. Dafür kam aber auch schon mal ein Faultier vor. Fahrzeuge spielen regelmäßig eine Rolle, ich fahre Fahrrad und im Auto, war immerhin schon zwei Mal in einem Flugzeug und sitze gefühlt jeden zweiten Traum in irgendeiner Art Zug.

Es ist also alles in allem doch ein recht großer Spaß und irgendwie werde ich bestimmt auch etwas über mich lernen, ich weiß nur noch nicht so genau, was. Damit aber auch alle anderen etwas davon haben, hier noch ein paar Highlights aus dem letzten Monat:

Vorneweg direkt mein Lieblingstraum aus dem März:

Wir sind in einem Café und wollen frühstücken. Die Bedienung sagt, dass es Pfannkuchen gibt und zwar zwei unterschiedliche Variationen. Ich frage nach, was es denn dazu gäbe und sie zählt auf. Die erste Variation ist süß, allerdings mit Bananen und Obst, die zweite herzhaft. Ich sage, dass ich beides nicht so doll finde, mein Mann findet aber, dass ich die süße Variante nehmen soll. Ich frage nach, ob ich die auch ohne Bananen haben kann und sage: „Ich hasse Bananen!“ Die Bedienung sagt, dass das geht und geht zur Theke. Ich rufe sicherheitshalber noch mal „Keine Bananen und keine Rosinen!“ hinterher. 

Dazu muss man vielleicht wissen, dass ich weder Rosinen noch Bananen mag. Es ist doch schön, dass man auch im Traum noch der gleiche Mensch mit den gleichen Essenseigenheiten ist.

Sind bei der Familie meiner Tante. Es geht um Musikinstrumente, meine Cousine klappt ein Keyboard auf, bei dem die Tasten mit Symbolen (z.B. Obst) markiert sind. Dazu gibt es ein Liederbuch mit Popsongs, allerdings eben auch ohne Noten, sondern nur mit Symbolen. Ich versuche etwas zu spielen, scheitere aber erst mal, weil ich mich gar nicht so schnell an den Symbolen orientieren kann.

Ein recht frustrierendes Erlebnis übrigens.

Mein Mann und ich sind am Meer oder an einem Fluss und sitzen an einer Promenade mit Wasserblick auf einer Bank. Wir müssen aufbrechen und packen alles ein, ich bekomme aber nicht alles in die Tasche und weiß nicht, wie wir das vernünftig transportieren sollen. Übrig bleibt ein Therapy-Spiel und noch etwas blaues, ein Heft oder eine Mappe von der Größe und Dicke her.

Regelmäßig freue ich mich über den Detailgrad meiner Traumerinnerungen. Ein Therapy-Spiel, das habe ich zuletzt in den Neunzigern gespielt, aber es bleibt doch im Gedächtnis hängen.

Bekomme eine Rechnung von einer Detektivagentur. Auf der ersten Seite steht nur, dass sie zu dritt in einem Motel hätten übernachten müssen, was insgesamt 112 Euro oder Dollar gekostet hätte. Das finde ich zwar doof, aber okay. Die eigentliche Rechnung beläuft sich dann (Schockschwerenot!) auf 4995 Euro (oder Dollar). Das finde ich dann doch etwas viel, zumal ich davon ausgegangen war, dass die Rechtsschutzversicherung das abdeckt.

Tatsächlich habe ich das in einer Nacht geträumt, in der ich zu einer Folge von den Drei ??? eingeschlafen bin.

Ich muss (von der Firma aus) nach München fliegen, dafür aber erst mit einem Bus fahren. Irgendwann bemerke ich, dass wir schon echt lange fahren, und vermute, dass es sich einfach jetzt auch nicht mehr lohnt, das Flugzeug zu nehmen und wir ersatzweise einfach mit dem Bus nach München fahren. (Als ich aus dem Fenster gucke, sind wir gerade in Leverkusen bzw. Opladen.)

Genauer gesagt befanden wir uns an der Ecke Kölner Straße/Robert-Blum-Straße und auch dieses Detail finde ich wieder sehr faszinierend.

Ich bin am Bahnhof, und habe den Zug verpasst. Am Bahnhof sind solche Zeitschriftenregale wie in der Bücherei und ich nehme mir eine Brigitte, um die Zeit zu vertreiben. Es gibt ein Psychoquiz “Welcher Wahltyp sind Sie?”, es geht aber nicht darum, welche Partei man wählen sollte, sondern, wie man wählen sollte, also eher Briefwahl oder ins Wahlbüro gehen. Es gibt aber mehr als zwei Ergebnisse, also gibt es wohl auch noch mehr Möglichkeiten, zu wählen.

WTF? Und warum nehme ich ausgerechnet eine Brigitte?

Ich suche etwas zum Anziehen und finde ein blaues Trägerkleid, darunter passt ein dunkelblaues T-Shirt, ich nehme aber sicherheitshalber noch einen flauschigen rosa Pulli, den ich darüber anziehen kann.

Keines der beschriebenen Kleidungsstücke besitze ich übrigens in der Realität.

Donald Trump ist mein Klavierlehrer, er ist mir aber auch irgendwie suspekt. Wir sind irgendwo in Iowa, wo die Häuschen alle nebeneinander in Reihe stehen. Offensichtlich wollen wir eine Bunkerbesichtigung machen, es hat eventuell auch etwas mit einem Atomkraftwerk zu tun. Meine Mutter ist auch dabei und sehr skeptisch, sie versteht nicht, was die Besichtigung soll. Trump bietet ihr an, dass sie mitkommen kann, sie lehnt aber ab und meint, sie könne mich ja nachher abholen.

Nach dem Apokalypsentraum vielleicht der beunruhigendste Traum des letzten Monats. Niemand, wirklich niemand, sollte mit Donald Trump in einem Bunker eingesperrt sein (so ging es nämlich weiter).

Best of Unterbewusstsein I

Wenn man anfängt, seine Träume aufzuschreiben, kommt man nicht umhin, auch möglichst allen Leuten davon zu erzählen, ob sie es nun hören wollen oder nicht. Zum Beispiel dann auch seinen Bloglesern und -leserinnen. Aber ich verspreche, ich werde nur die wirklich amüsanten und die besonders absurden Geschichten erzählen. Auf Kontext oder einen tieferen Sinn braucht hier auch niemand zu hoffen, man muss es vielmehr als ein buntes Kaleidoskop wirrer Geschichten sehen, dann geht’s ganz gut.

Träume aufschreiben funktioniert so: Möglichst direkt nach dem Aufwachen tippe ich Notizen in mein Handy in eine Traumtracker-App. Die bräuchte man eigentlich nicht, da mich Symboldeutung nicht interessiert und die App neben der Notizfunktion auch keine sonderlich spannenden Funktionen hat, aber so haben die Träume immerhin einen eigenen Platz. Wenn ich morgens nicht ganz so viel Zeit habe, werden Stichwörter notiert und später ergänzt. Mit den richtigen Stichwörtern erinnere ich mich meistens auch wieder an die Details.

Es gibt keinen tieferen Sinn hinter dem ganzen außer, dass ich es spannend finde, was ich mir im Traum so ausdenke. Wenn die Datenbasis etwas größer ist, lassen sich damit sicher auch noch andere spannende Dinge anstellen, aber mit weniger als einem Monat bleiben vor allem die spannendsten, amüsantesten oder absurdesten Geschichten, die ich zur allgemeinen Unterhaltung zur Verfügung stellen kann. Viel Spaß also.

Im Bett sind lauter Glasgefäße, die mit Wasser gefüllt sind, was mich sehr nervös macht, weil die ja umkippen könnten.

Tatsächlich saß ich in der Nacht wohl aufrecht im Bett und habe zusammenhanglos gefaselt. In Ermangelung tatsächlich existierender Glaskannen habe ich dann anscheinend sicherheitshalber irgendwann in der Nacht die Wärmflasche meines Mannes aus dem Bett geräumt.

Ich bin für Karneval verkleidet und habe einen Bart angeklebt und Sonnenblumen im Haar. Jemand macht Videoaufnahmen und als ich im Bild bin, erkläre ich, dass ich selbstverständlich nicht immer so rumlaufen würde, und dies lediglich ein Kostüm sei.

Ich habe mich übrigens seit fast 20 Jahren nicht mehr für Karneval verkleidet.

Ich sitze mit anderen Leuten im Taxi, wir müssen aber an unterschiedlichen Orten rausgelassen. Ich steige irgendwann zwischendurch aus und muss deswegen ausrechnen, wie viel ich fairerweise so zahlen müsste. Ich komme auf ungefähr 4 Euro und bezahle mit zwei 2-Euro-Stücken und etwas Kleingeld.

Am nächsten Tag wollte ich mir am Bahnhof eine Zeitschrift kaufen und fand in meinem Portemonnaie noch zwei 2-Euro-Stücke und etwas Kleingeld. Das fand ich zumindest bemerkenswert.

Ich treffe Alexandra Tobor und wir unterhalten uns über die letzte Folge der Wrintheit, in der Holgi eine Frage von mir etwas seltsam beantwortete. Ich sage, dass ich überlege, eine Anschlussfrage zu stellen, die sich auf die Antwort bezieht, mir fällt aber kein Weg ein, wie man das ohne lange Erklärungen in eine kurze Frage packen könnte und wir sind uns einig, dass es so dann keinen Sinn macht.

Auch Podcasts haben einen Platz.

Anruf aus München von jemandem vom Verkauf, dass bei bestimmten Kunden ein Fehler in einer Bällerutsche auftritt. Irgendwie geht es zwar mit Workarounds weiter, ich warne aber davor, dass die Kunden später eventuell stecken bleiben können. Allerdings ist auch kurz vor Feierabend, ich sage, dass ich es mir angucke, aber heute nicht mehr zu viel komme und dann am Montag weitergucken muss. Als ich anderen davon erzähle, fällt mir aber zumindest auf, dass bisher immer nur Anrufe diesbezüglich aus München kamen und der Fehler irgendwie auch damit zu tun haben muss.

Eine Bällerutsche ist eine Mischung aus Wasserrutsche und Bällebad. Besser nicht länger drüber nachdenken.

Ich mache Onsen-Ei im 800-Grad-Grill. Der steht im Ofen, zur Sicherheit. Ich stelle den Grill an, schiebe die Eier rein und schließe die Ofentür. Die Flammen sind am Anfang ziemlich groß, so dass ich ein bisschen Angst habe, dass die weiße Tischdecke, die auf dem Herd liegt, Feuer fängt, es passiert aber nichts, weil ja die Tür zu ist. Ich hole die Eier raus, weiß aber nicht, wie ich den Grill ausschalten soll, weil man ja ganz in den Ofen reingreifen muss, um an den Knopf zu kommen. Mein Mann schafft es aber, hinter den Ofen zu greifen und von da aus den Grill auszuschalten. Die Eier sehen sehr lecker aus, ein bisschen wie pochierte Eier, aber mit einer schönen Kruste. Ich habe aber nur drei gemacht, obwohl wir fünf oder sechs Leute sind und frage, wer unbedingt eins will.

Die Idee finde ich immer noch super, vermute aber, dass man keine Onsen-Eier im 800-Grad-Grill machen kann.

Ich google meinen alten Mathelehrer und finde raus, dass er genau heute bei „Das perfekte Dinner“ kocht. Außerdem ist genau für diesen Tag auch eine recht ausführliche Beschreibung in der Fernsehzeitung. Ich telefoniere mit ihm und frage während des Gesprächs „Na, was kochst du denn heute?“ Er sagt irgendwas, es ist aber klar, dass er sich tatsächlich auf heute Abend bezieht und nicht auf die Sendung wie ich. Ich erkläre ihm das und er ist ein wenig konsterniert, dass man die Geschichte mit DPD so einfach rausfinden konnte, das ist ihm wohl etwas unangenehm. Ich erwähne den Artikel in der Fernsehzeitung, nicht aber, dass man es auch einfach googeln kann. (In der Fernsehzeitung steht auch, dass er Sushi macht.)

Mein Traumpersonal ist offensichtlich sehr vielfältig und auch aktuelle Fernsehsendungen finden ihren Platz.

Sitze mit Peter Lustig draußen auf einer Art ganz langem und durch den Raum geschlängelten Sofa. Auf dem Sofa sitzen auch noch viele andere Leute. Eine größere Gruppe kommt an und sucht noch eine Platz bei uns, was aber schwierig ist. Später wechseln wir den Platz und sitzen nun an einer Stelle, wo das Sofa eine Kurve macht gegenüber von einem Barstand. Mir fallen kleine Krebse auf. Die Krebse sind eigentlich durchsichtig, sammeln aber in ihrem Körper immer drei rote gepunktete Stäbchen auf, so dass man sie ganz gut aufspüren kann, wenn man nach einer Ansammlung von drei roten Stäbchen guckt. Peter Lustig erklärt mir das auch und sagt, dass die Krebse hier schon eine Plage sind und man vor allem im Bad (Waschbecken und Toilette) aufpassen muss, weil sie sich da gerne rumtreiben.

Nachdem ich schon den Tod von Roger Willemsen im Traum verarbeitet habe, jetzt auch den von Peter Lustig. Es wird sich zeigen, welche zukünftigen Ereignisse mich noch so beschäftigen werden.

Best of Unterbewusstsein (Ankündigung ohne Gewähr)

Seit etwa zwei Wochen schreibe ich morgens meine Träume auf. Das hatte ich schon länger vor, ich finde das nämlich höchst spannend. Der Auslöser war aber ein Traum, den ich mal wieder so absurd fand, dass ich ihn mir unbedingt merken wollte. Ich habe eine Traumaufschreibapp installiert, die aber letztlich nichts anderes ist als eine Notizapp mit Datum und ein paar Features, die aber für mich nicht so relevant sind.

Das schöne am Träume aufschreiben ist, dass man nach einer Zeit immer spannenden Lesestoff hat. Man muss sich das Zeug noch nicht mal selber ausdenken, sondern kann einfach das Unterbewusstsein machen lassen und muss am nächsten Morgen nur noch notieren. Wenn einem dann langweilig ist, blättert man einfach ein paar Tage zurück und schon hat man wieder Spaß. Hat man so einen Traum einmal aufgeschrieben, erinnert man sich auch wieder daran, wenn man es liest. Es ist eine einzige Win-Win-Win-Situation.

Faszinierend finde ich in einer ersten Beobachtung auch das Personal. Von Schulfreunden aus Kindertagen bis zu Menschen, die ich nur aus dem Internet kenne, ist alles dabei. Meine Familie und da lustigerweise vor allem meine Onkel und Tanten kommen besonders häufig vor. Mit ausreichend Material würde sich auch eine detailliertere Aufschlüsselung lohnen.

Für die Leser dieses Blogs bieten sich auch schöne Vorteile. So kann ich jetzt alle paar Woche ein „Best of Unterbewusstsein“ präsentieren, mit den schönsten und absurdesten Geschichten, die mir im Schlaf so einfallen.

Das hier zum Beispiel:

C.* überreicht mir ein Päckchen** auf der Arbeit, das total plattgedrückt ist. Das Päckchen wurde an mich zurückgesendet und C. versucht mich zu trösten, dass er ja wüsste, dass mir das wichtig gewesen wäre, aber er wüsste jetzt auch nicht, was man da machen könnte.

Oder das hier:

Ich sortiere eine Gemüsemischung auseinander in grillbar und nicht grillbar.

 

* Mein Bereichsleiter auf der Arbeit.
** Dieses Päckchen war ein konkretes Päckchen, das es auch wirklich gab und das ich ein paar Tage vorher als Überraschungspäckchen verschickt hatte und zu dem Zeitpunkt noch nicht wusste, ob es heil angekommen war. Was natürlich nicht erklärt, warum es im Traum an meine Büroadresse zurückgeschickt wurde.