Tagebuchbloggen, 08.10.2021

Also jedenfalls haben wir ein Haus gekauft. Es ist in Overath, infrastrukturell nicht ganz so super angebunden, wie ich es gerne gehabt hätte, aber auch nicht so schlecht, wie wir es bei anderen Häusern schon vorfanden, es ist an vielen Stellen ein Kompromiss, aber ein sehr guter Kompromiss. Es gab einen entscheidenden Moment, als sich die Finanzierung zu verzögern drohte und ich nicht „Puh, kommen wir noch aus der Sache raus“ dachte, sondern „Mist, Mist, Kacke, Mist!“ und das war zwar in der konkreten Situation doof, aber für mein Wohlbefinden sehr gut, weil ich da auf einmal wusste, dass ich das schon wollte und dann hat ja auch alles geklappt und gestern saßen wir dann beim Notar und kauften ein Haus für – let’s face it – den Hund.

Eigentumsübergang ist Ende des Jahres, vorher müssen wir noch mal klären, was alles im Haus bleiben darf und was nicht und dann werde ich sehr viel leiden, weil ich Umziehen und alle damit verbundenen Aktivitäten furchtbar finde und ja auch in Essen viele gute Menschen und Dinge sind, die dann weiter weg sind und das ist auch schade. Meine Gesangslehrerin wies mich zwar darauf hin, dass wir ja nicht umziehen müssten, aber das Gefühl wird ja nicht weggehen, ich werde immer gleichzeitig bleiben und woanders hin wollen und jetzt haben wir etwas gefunden, das sehr gut passt und können den Suchprozess nicht mehr sinnvoll künstlich verlängern.

Danach waren wir noch ganz in der Nähe eingeladen, mussten aber überraschend viel Zeit totschlagen, weil der Notar wirklich sehr schnell vorlas, wir fuhren also erst zu einem Supermarkt, um noch ein paar Dinge zu kaufen, dann fuhren wir nach Overath und liefen ein paar Mal hin und her, dann war immer noch zu viel Zeit übrig, also fuhren wir zu dem Haus, das demnächst unseres sein wird, einfach um zu gucken, wie lange man so fährt, dann drehten wir um und fuhren zu unserer Verabredung und dann waren wir immer noch deutlich zu früh, also lief ich mit dem Hund noch ein bisschen übers Feld und dann war es immer noch zu früh und wir klingelten trotzdem, weil uns die Ideen ausgingen und dann war es sehr nett und alle Beteiligten freuten sich, dass der Anfahrtsweg demnächst eine Stunde weniger betragen würde und dann war Mitternacht und wir fuhren nach Hause.

Der Hund wurde übrigens massiv mit Käse bestochen, falls Sie also mal einen Freund gewinnen wollen, Käse ist das Zauberwort.


Heute schmiss ich zwei Paar Schuhe weg und war sehr traurig darüber. Das erste Paar war ein paar Wanderschuhe, die ich 2006 kaufte und zwar von der Marke Ricosta. Es war nämlich so gewesen, dass ich Wanderschuhe brauchte und wirklich komplett alles in der Erwachsenenabteilung furchtbar hässlich fand und auf keinen Fall Geld dafür bezahlen wollte. Dann fiel mir ein, dass ich mit Schuhgröße 39/40 ja durchaus in einem Bereich bin, den heutzutage auch schon Kinder und Jugendliche haben und guckte in der Kinderabteilung und fand sehr gute Schuhe. Jetzt waren sie aber durch, die Sohle ist nicht mehr zu retten, oben rum sehen sie auch nicht mehr so frisch aus und es war Zeit, sie gehen zu lassen. Ich habe mir zwar in Frankreich darin blaue Zehennägel gelaufen, aber auch das war ja eine super Story und die Schuhe konnten gar nichts dafür.

Das andere war ein Paar Sandalen, das meine Mutter mir vor ein paar Jahren in einem sehr schönen Schuhladen in Köln kaufte, weil ich eben Sandalen brauchte und wir gerade da waren. Die Sohlen sind jetzt hinten auch durch, die Einlage ist an vielen Stellen schon durch und das Gummiband hinten ist schon arg ausgeleiert, so dass ich dauernd damit umkippe und das ist auch weder elegant noch angenehm.

Sandalen

Es tat mir bei beiden Paaren sehr leid, aber ich sah auch keine Möglichkeit der Rettung mehr und angesichts eines anstehenden Umzugs werde ich sicher keine Schuhe mit kaputten Sohlen in irgendwelche Kisten packen, auch wenn sich sehr geliebt habe. Ich packte deshalb meine innere Marie Kondo wieder aus, bedankte mich super artig bei den Schuhen für die gute Zusammenarbeit und jetzt sind sie weg.

Tagebuchbloggen, 03.07.2021

Folgende Begebenheit: Das Navi aus dem Korimobil ist kaputt. Es handelt sich um ein Garmin Navigon und es geht einfach nicht mehr an. Das Internet hilft nicht und Garmin selber hat den Navigon-Support schon längst eingestellt, so dass man das Gerät auch gar nicht zurücksetzen kann, jedenfalls nicht mit der Software, die ursprünglich dafür gedacht war. Dafür braucht man nämlich einen Zugang zu MyNavigon, den hab ich aber nicht und ich kann auch keinen mehr einrichten, weil MyNavigon nicht mehr existiert. Jedenfalls wurde mir so komplett die Möglichkeit genommen, auf einfachem Weg etwas anderes als Radio im Auto zu hören, allerdings hat das Autoradio einen CD-Spieler und jetzt nahm ich einfach eine Auswahl an vier CDs mit ins Auto, dann werden jetzt halt wieder Alben gehört und ich komme mir nicht so albern vor, weil ich mich von meinen CDs nicht trennen möchte.

Es wäre auch nur bedingt empfehlenswert, denn die Begebenheit ging weiter. Ich entschied mich für die Fahrt zum Super-Edeka in Mülheim-Dümpten für Melissa McClelland mit „Thumbelina’s One-Night Stand“, die ich wirklich schon lange nicht mehr gehört hatte. Schon am dritten Lied blieb ich hängen und freute mich, diese CD eingelegt zu haben. Zu Hause wollte ich das dann am Klavier spielen, den Text fand ich noch im Internet, immerhin, aber danach nichts mehr. Das Album ist nicht auf Spotify, es gibt kein Video auf YouTube und auch sonst anscheinend keine Chance, das Lied zu hören. Apple Music bot es mir an gegen Aboanschluss, aber ich habe ja die CD, ich möchte dafür jetzt kein Abo. Also musste ich das Album in iTunes für die Sync zum iPhone freischalten und schon konnte ich am Klavier zum Song mitspielen. (Strophe ist in Fis-Dur, Refrain in H-Dur, falls das hier von Interesse ist, es hat mich ein bisschen Zeit gekostet, das rauszufinden, ansonsten klassische Akkordfolgen, ich üb das jetzt weiter.)


Eben noch die Aufnahmequalität des neuen Rechners getestet. Kann ich mit leben, zumal das fast im Dunkeln war. Ich lad das jetzt aber nirgendwo hoch, nur damit man mal gucken kann. Morgen mach ich was, versprochen.


Ansonsten:

  • Drei Runden auf der Hundewiese gelaufen, bis der Hund keinen Bock mehr hatte, weil es so warm war.
  • Bei MediaMarkt einen USB-Hub und einen USB-Stecker für den Zigarettenanzünder im Auto gekauft.
  • Sehr viel Unsinn beim Super-Edeka gekauft, unter anderem diverse Kaltgetränke.
  • Waschmaschinenreinigungszeug und Kaffeemaschinenentkalkzeugs und Batterien für die Küchenwaage in der Drogerie gekauft.
  • Waschmaschine gereinigt.
  • Kaffeemaschine entkalkt.
  • Sehr viel aufgeräumt.
  • True-Crime-Podcasts gehört.
  • Eine englische Gartensendung auf HGTV geguckt.
  • Mehl in größere Aufbewahrungsdosen gefüllt, um die kleineren für Reis nutzen zu können. Dabei viel Spaß mit dem Etikettiergerät gehabt.
  • Jetzt muss ich noch etwa ein bis zwei Stunden Cook, Serve, Delicious 3 spielen und Dinge frittieren und dabei Drei ???, bis es viel zu spät ist.

Tagebuchbloggen, 02.07.2021

Auf dem Wohnzimmertisch steht ein wunderschöner neuer Computer und das kam so. Ich trage ja oft die alte Technik meines Mannes auf, also zum Beispiel Tablets und eben auch Computer und deswegen hatte ich auch den iMac von 2011. Der funktioniert auch noch super, aber der Softwaresupport lässt zu wünschen übrig und jetzt kam ich langsam an den Punkt, wo sich Software nicht mehr aktualisieren lässt, weil das Betriebssystem veraltet ist, aber ich auch das Betriebssystem nicht aktualisieren kann, weil es die Hardware nicht zulässt und das fängt dann irgendwann an zu nerven.

Jedenfalls fuhr mein Mann dann heute zu einem Applehändler, wo es noch exakt einen der neuen iMacs gab und nach interner Diskussion unter Hinzunahme von hansbahnhof in einer Telefonkonferenz, beschlossen wir dann, exakt diesen Rechner zu nehmen, weil ich ja auch keine Videoschnitte damit machen will oder zumindest keine hochkomplexen, sondern ein bisschen Internet und ein bisschen Spielen und ein bisschen Musikzeug. Dann versuchte mein Mann zu bezahlen und das ging dann nicht wegen eines Kartenlimits, das er sich selbst aus Auslandsreisengründen mal auferlegt hat und das total sinnvoll ist, außer eben, wenn man auf einmal etwas Größeres kaufen will. Dann ließ er den Rechner hinterlegen und wir wollten ihn morgen abholen, dann dachte ich aber, fuck it, ich fahr jetzt einfach und kauf den jetzt, ich habe ja ein anderes Konto, wo kein absurdes Limit drauf ist, weil ich sehr selten Geschäftsreisen nach Brasilien oder Indonesien mache, nämlich nie. Also fuhr ich hin, bezahlte den Rechner und fuhr ihn nach Hause.

Man muss den Apple-Geräten lassen, dass sie wirklich wunderschön sind und man sich dauernd über Details freuen kann. Das fängt beim Auspacken an und reicht bis zur Farbe der Kabel, die sind nämlich an die Gehäusefarbe angepasst. Jetzt steht der Computer also im Wohnzimmer, auf dem Schreibtisch steht ja noch der alte und muss so langsam leergeräumt werden, damit ihn noch jemand anders weiter benutzen kann, dem es nicht so wichtig ist, Garageband auf den neuesten Stand zu bringen.

Die Aktion wirkte auch super spontan, aber ich kaufe ja quasi nie super spontan, ich rede nur vorher nicht drüber. In dem Moment, wo ich eine Kaufidee äußere, trage ich diese meistens mehrere Wochen bis Monate mit mir rum und dann ist es so, dass ab diesem Moment die Umsetzung sehr zeitnah erfolgen muss, denn ab da bin ich dann super ungeduldig und möchte alles sofort haben.

(Ich möchte übrigens keine Apple-vs.-Windows-Diskussion haben, ich mag beide Systeme genau wegen ihrer Vorzüge und nutze auch beide, es ist mir völlig egal.)

Tagebuchbloggen, 07.06.2021

Der private Laptop ist immer noch/schon wieder kaputt. Beim nächsten Hochfahren war das Internet wieder weg und ließ sich auch durch beharrliches Suchen von Hardwarekomponenten nicht wieder herbeilocken. Ich weiß jetzt schon wieder mehr über Netzwerkadapter und Inteltreiber als ich wissen wollte ohne nennenswerten Erfolg. Falls hier jemand noch eine rasend neue Idee hat, der Fehler gestaltet sich so, dass der Netzwerkadapter gar nicht im Gerätemanager auftaucht. Ich hab’s jetzt geschafft, ihn hinzuzufügen, allerdings weigert sich Windows, die Treiber zu akzeptieren. Neustart, Deaktivieren, Löschen des Adapters schon alles gemacht, inklusive Zurücksetzen des Rechners, Intel supportet den Adapter auch nicht mehr offiziell, der Laptop ist auch schon mindestens sechs bis sieben Jahre alt und offensichtlich hat das letzte Update von Windows 10 irgendwas kaputtgemacht. Eventuell kauf ich mir einfach einen neuen, aber geplant war das eigentlich nicht.


Gestern war zum ersten Mal wieder Klavierunterricht und weil meine Haushaltsapp ja sagte, ich solle Unterlagen abheften, ich aber nicht mehr genug Ordner zum sinnvollen Abheften hatte, musste ich neue Ordner kaufen, deswegen fuhr ich mit dem Fahrrad in die Stadt, um in ein Geschäft zu gehen, das kein Supermarkt, kein Bäcker, kein Tierfutterladen und auch keine Apotheke war. Ich fuhr nur rein interessehalber komplett durch die Innenstadt, die meisten Geschäft gibt es noch, ein paar Neuerungen, die waren aber meines Wissens schon vor Corona geplant. Gekauft habe ich im Einkaufszentrum, weil ich Einkaufszentren praktisch finde für Leute wie mich, die eher pragmatisch kaufen und deswegen gerne alles sehr nah beieinander haben. Natürlich ist das nicht cool und alternativ, aber man bekommt Ordner und Glückwunschkarten und Marzipan und Margarine, okay, das meiste davon bekommt man auch im Supermarkt, aber hätte ich jetzt zum Beispiel noch Sandalen gebraucht, hätte ich die da auch bekommen.

Vorm Ordnerregal wurde ich kurz in eine Sinnkrise geworfen, weil es die klassischen schwarzen dünnen Ordner von Leitz nicht gab und ich dann sehr lange nicht wusste, was ich tun sollte. Ich kaufte dann einen großen Ordner mit gewölbtem Rücken und einen dünnen aus Plastik, beides von Leitz, weil wenn schon, dann richtig und hoffe, dass diese halbwegs vernünftig zu den bereits existenten Ordnern passen. Jetzt muss ich nur noch abheften und dann ist ein sehr großer Papierstapel endlich vernünftig sortiert und verstaut.


Ich dachte mehrfach darüber nach, wann ich das letzte Mal in einem Kaufhaus war und wusste es nicht mehr. Ich weiß auch nicht mehr, wann ich das letzte Mal beim Klavierunterricht war, irgendwann zwischen September 2020 und gestern ist mir Zeit abhanden gekommen, ich habe keine Ahnung, wann was war und wann ich zuletzt irgendwas gemacht habe, was nichts mit Hundespaziergängen und Lebensmittel einkaufen zu tun hat, die Monate sind einfach weg, keine Ahnung wohin. Aber offensichtlich gibt es die Läden noch und auch andere Menschen und man kann noch mit dem Fahrrad in die Stadt fahren, vollkommen abgefahrenes Konzept. Lediglich den schönen Laden mit den Vintagekleidern hat es genommen, das ist sehr schade, jetzt muss ich weiter Kleider mit Hundedruck aus England bestellen, ein schweres Schicksal, aber ich werde es mit Würde tragen.


Zusammenfassung des Klavierunterrichts: Stimmführung bei Harmoniefolgen, zum Beispiel von Major-7-Akkorden (als Dominante) zu der passenden Dur- oder Moll-Tonika oder alternativ zum Trugschluss also bei Hmaj7 entweder zu C-Dur oder Cis-Moll.

Dann noch Harmoniefolgen mit jeweils zwei gleichen Tönen in Terzen hoch oder runter (C – Am – F – Dm – Hdim – G – Em -C oder eben umgekehrt), mit jeweils einem gleichen Ton runter in Quarten oder hoch in Quinten (C – G – Dm – Am – Em – Hdim – F – C) oder mit komplett neuen Tönen hoch in Sekunden oder runter in Septen (C – Dm – Em – F- G – Am – Hm – C), bei letzterem bitte Stimmführung der Akkorde immer umgekehrt zur Stimmführung im Bass. Und dann noch was kompliziertes, nämlich Harmoniefolge immer abwechselnd große Terz, kleine Terz, das schreib ich jetzt nicht auf. Jetzt wissen Sie das auch, dann hat sich die Musikschulgebühr nicht nur für mich gelohnt.

Tagebuchbloggen, 08.05.2021

Wenn man einen Hund hat, steht man anscheinend gelegentlich Samstagsmorgens am Herd und kocht Hühnerleber, Reis und Möhren und ein paar Eier, bevor man zu einer Wiese fährt und anderthalb Stunden im Kreis läuft, damit der Hund mit anderen Hunden spielen kann.

Außerdem gab es wieder Erlebnisshopping, was bedeutet, dass ich zu einem Edeka in Mülheim an der Ruhr fuhr, den mir meine Gesangslehrerin empfohlen hatte und den ich auch noch nicht kannte. Der Edeka war riesig und toll und dementsprechend ließ ich sehr viel mehr Geld da, als ich geplant hatte, es gab nämlich zum Beispiel Kriek von Lindeman’s, da konnte ich sehr schwer widerstehen. Leider gab es keinen Pimm’s, der zuständige Mensch erzählte zwar, dass er für eine andere Filiale welchen bestellt hätte, aber das half mir ja in der konkreten Situation nicht weiter. Auch ein interessantes Kassenerlebnis gab es: Die Kassiererinnen sitzen nicht mehr hinter einer Kasse, sondern stehen vorne an einem Band, man selber muss weiter nach vorne gehen, sie nehmen einem dann den Einkaufswagen ab und geben einem einen neuen, in den man alles packt. Bezahlen tut man dann selber noch weiter vorne, wo zwei Bezahlstationen sind. Ich weiß nicht, was genau damit verbessert wird, aber es wird sich schon irgendjemand Gedanken darüber gemacht haben.

Danach kaufte ich zwei Flaschen Sekt bei Jacques Weindepot und dann fuhr ich zurück nach Essen, machte einen Umweg und brachte uns Nachmittagsessen von McDonald’s mit, weil mir danach war und ich manchmal gerne einen BigMac oder einen McChicken esse und das nachweislich seit über einem Jahr nicht gemacht habe. Ich war damit auch zum ersten Mal alleine bei einem McDrive, also auch ein großes Ding. Man muss sich seine aufregenden Erlebnissen aktuell halt selber suchen.

Weil morgen Besuch kommt, gab es noch Aufräumung und zwischendurch gab es schweres Einschlafen mit Hund und Mann auf der Couch. Jetzt läuft „Findet Dorie“ auf SAT.1, kann man immer gucken, großartiger Film.

Tagebuchbloggen, 05.05.2021

Erst fiel mir nichts ein, über dass ich bloggen könnte, aber dann erinnerte mich doch noch an diese Begebenheit.

Ich war nämlich heute im Supermarkt, das passiert ja in den letzten Monaten nicht mehr so häufig, so dass es jedes Mal ein großes Erlebnis ist. Zumal ich sehr viel Anstrengung darauf verwende, in immer andere Supermärkte zu gehen, damit es wenigstens ein bisschen spannend bleibt. Der heute wurde auch gerade erst neu eröffnet, entweder es weiß noch keiner davon oder ich habe einen sehr seltenen Slot mit sehr wenig Kundschaft erwischt, es war jedenfalls sehr viel Platz. Die Einkaufswagen haben eingebaute Handyhalterungen und eine sehr nette Supermarktangestellte hat an der Selbstbedienerkasse alles für mich eingescannt, wir denken jetzt einfach nicht zu sehr über diese Widersinnigkeit nach, es war alles super. Ich werde beizeiten im Techniktagebuch weitere Details verraten.

Mein eigentliches Problem beim Supermarkteinkaufen dieser Tage ist aber folgendes. Teile unserer Lebensmittel kommen ja mit der Biokiste, also das bisschen Obst und Gemüse, das hier gegessen oder verarbeitet wird, Milch, Eier, auch Käse und gelegentlich Wurst und Joghurt. Dann kommen ja mindestens drei Gerichte pro Woche mit der Kochbox und die Getränke bringt der Getränkekistenlieferservice.

Das führt dazu, dass wir hauptsächlich zum Supermarkt müssen, um den ganzen Unsinn zu kaufen, für den sich die Biokiste zu fein ist. Unsinn und Innereien und Hüttenkäse für den Hund. Das ist auch sehr praktisch, wenn ich sage, wir müssen zum Supermarkt und mein Mann fragt, aber wofür denn, muss ich nur sagen, Hühnchen und Hüttenkäse für den Hund und er ist sofort einverstanden. Trotzdem sehen die Einkäufe beim Supermarkt oft so aus, als hätte man einer Zwölfjährigen 40 Euro in die Hand gedrückt und mitgeteilt, sie könne sich einfach für die nächsten Tage kaufen, was sie gerne essen würde. Falls Sie also demnächst eine Vierzigjährige an der Supermarktkasse sehen, deren Einkauf vorrangig aus Chips, Süßigkeiten, Eis, einer Packung Hühnerherzen und zwei Bechern Hüttenkäse besteht, grüßen Sie mich doch einfach, ich schwöre, wir haben auch richtiges Essen zu Hause, aber das müssen wir halt nicht im Supermarkt kaufen.

Tagebuchbloggen, 16.04.2021

Wirre Dinge geträumt. Ist das normal, dass man sich ein bisschen schämt, wenn man davon träumt, dass nette Menschen im Traum gemein zu einem waren? Sie können ja gar nichts dafür, mein Unterbewusstsein bastelt diese Geschichten und es grämt mich immer sehr, wenn es sich dabei ungehobelt benimmt.

Dieser Beitrag wird übrigens im Bett geschrieben, deswegen wird er auch nicht lang, am Smartphone dauert es viel länger und ist sehr viel mühseliger.

Was einem auch niemand erzählt, bevor man sich einen Hund anschafft, ist, dass man nach kurzer Zeit eine stattliche Sammlung an Leinen besitzen wird, alle mit einem besonderen Feature. Ich bestellte heute zum Beispiel unsere vierte Schleppleine und kann nicht versprechen, dass es die letzte sein wird.

Tagebuchbloggen, 16.9.2019

Ich brach extra früh von der Arbeit auf, weil ich noch etwas machen musste, für das der Rechner nicht ausgemacht werden darf und das wollte ich zu Hause starten, weil ich sonst sehr lange auf der Arbeit hätten warten müssen. Der Plan scheiterte grandios daran, dass alle Züge, die bis kurz vor Aufbruch noch als komplett pünktlich auf der Webseite der Deutschen Bahn angezeigt wurden, alle Verspätung hatten. Dafür konnte ich noch Onigiri und Cold Brew bei REWE im Kölner Hauptbahnhof kaufen, damit ich am nächsten Tag Onigiri und Cold Brew mit ins Büro nehmen konnte.

Zu Hause baute ich dann sofort den Laptop auf und startete das, was gemacht werden musste und dann wärmte ich aufgewärmtes Chili auf und guckte den Rest von „Wer wird Millionär?“. Das war es mehr oder weniger.

Ansonsten stellte ich ein interessantes Phänomen fest. Bei Tchibo gibt es… ach nein, ich muss anders anfangen, ich stellte sogar zwei interessante Phänomene fest.

Es war so gewesen: Sonntagabend deinstallierte ich komplett spontan sowohl Pokémon Go als auch Harry Potter: Wizards Unite. Mit spontan meine ich, dass ich gerade noch ein paar Sachen in letzterem Spiel eingesammelt hatte und in dem Moment als ich das Spiel schloss dachte: „Hm, eigentlich interessiert dich das Spiel gar nicht mehr so, oder?“ Dann dachte ich noch mal ein paar Sekunden lang nach, dachte: „Nee, es interessiert mich gerade nicht mehr so.“ und deinstallierte beide Apps. Es ist ein bisschen wie damals 1996, als ich von jetzt auf gleich aufhörte Seifenopern zu gucken, wobei 1996 hatte ich ein paar Tage lang hohes Fieber, das war hier nicht der Fall.

Also jedenfalls deinstallierte ich beides und jetzt beobachte ich, wie ich immer noch in alte Denkmuster zurückfalle. Es ist sehr seltsam am Bahnhof zu sein und nicht noch schnell Zauberenergie zu sammeln oder zu gucken, ob die Zeit noch reicht, um in der Festung zu kämpfen. Ich steige jetzt auch woanders am Bahnsteig in den Zug, weil ich ja die Pokéstops am Ankunftsort nicht mehr mit einplanen muss.

Jedenfalls habe ich jetzt plötzlich am Bahnhof unfassbar viel Zeit, weil ich ja keine Aufgaben mehr erledigen muss und deswegen war ich bei Tchibo, was uns zum zweiten Phänomen bringt. Tchibo hat aktuell lauter Ordnungskram, der ganz hübsch ist und auch grundsätzlich praktisch aussieht. Nun bin ich leider sehr geizig, was Neuanschaffungen angeht und hinterfrage erstmal zehn Mal, ob ich das wirklich brauche. Bei Tchibo kommt ein interessanter Aspekt dazu, ich weiß ja nämlich, dass es diese Dinge nur eine kurze Zeit geben will, ich muss mich also in adäquater Zeit für oder gegen einen Kauf entscheiden, was dazu führt, dass ich zusätzlich hinterfrage, ob ich das Ding nur kaufen möchte, weil ich Angst habe, dass ich es irgendwann nicht mehr kaufen kann. Es kommt also eine zusätzliche Denkschleife hinzu, die dazu führt, dass ich meistens so lange hadere, dass es das Ding dann irgendwann nicht gibt. Aber ich habe ja jetzt jeden Morgen unfassbar viel Zeit am Bahnhof, vielleicht kaufe ich doch noch was.

Tagebuchbloggen, 10.8. und 11.8.2018 – Lesung, Hochzeit, Albert Heijn

Freitagabend durfte ich in Bonn auf der Mimimimi-Sommerlesung, organisiert von dem wunderbaren Moderationsduo Sylvia und Johannes Ukulele spielen und singen. Alles daran war schön, die Lesung selber, dass ich mal wieder vor Leuten spielen und singen durfte und dass zwei Schulfreundinnen sich tatsächlich von Bad Honnef und Leverkusen auf den Weg gemacht hatten, um mir dabei zuzugucken.

Wer nicht dabei sein konnte und den Livestream verpasst hat, der kann das hier auf dem Blog von Mimimimi nachholen.

Leider hatte ich nicht so viel Zeit zum Üben, die beiden Abende, die ich fest dafür verplant hatte, wurden mir ja von der Bahn drastisch gekürzt. Normalerweise muss ich ja auch gar nicht üben, man kann mich im Prinzip an ein Klavier setzen und ich spiele zwei Stunden durch ohne mich zu wiederholen. Nun war da aber kein Klavier und an der Ukulele muss ich mich tatsächlich etwas vorbereiten, um den Eindruck zu vermitteln, ich wüsste, was ich da tu. Es war aber glaub ich, okay. Mein Mann, der härteste Kritiker von allen, hatte jedenfalls nichts Grundsätzliches anzumeckern.

Falls hier also noch jemand eine Pausenauflockerungs-Singer-Songwriterin sucht, ich bin immer gerne zu solcherart Schandtaten bereit. Wer Tipps für Open Stages hat, gerne auch an mich. Meine Gesangslehrerin sagt, das gehört alles auf eine Bühne und sie muss es ja wissen.

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Überhaupt fahre ich ja gerne nach Bonn, es kommt auch viel zu selten vor und ich habe da immerhin eine prägende, wenn auch zu kurze Zeit meines jungen Erwachsenenlebens verbracht. Das musikwissenschaftliche Seminar ist auch schon nicht mehr da, wo es mal war und der Mr. Music hat mittlerweile für immer die Türen dicht gemacht, von der traditionsreichen Buchhandlung Bouvier ganz zu schweigen.

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Samstag waren wir dann auf eine standesamtliche Trauung samt Sektempfang nach Isselburg eingeladen. Ich bin ja gerne auf Hochzeiten, weil es da meistens umsonst Essen gibt und ich ja bekanntlich für Gratisschnittchen fast alles mache. Zudem hatte mein Mann eine Klavierspielverpflichtung auf der Hochzeit und bei der Nähe zur Grenze winkte ein Ausflug zum Albert Heijn, aber dazu später mehr.

Während ich dem romantischen Aspekt einer Hochzeit zwar eher skeptisch entgegenstehe, kann ich dem Feieraspekt sehr viel abgewinnen. Ich machte also viele Fotos von gut angezogenen, glücklichen Menschen und unterhielt mich sehr lange und nett mit dem Bräutigamsbruder und seiner Frau, während der Kellner uns Sekt nachschenkte.

Dazu muss man wissen, dass wir dieses Jahr mit dem schlimmsten Luxusproblem überhaupt zu tun haben: Die kirchliche Trauung ist nämlich im September in Südafrika und wir müssen also dieses Jahr nach Südafrika und selten war ein Jahr ungeeigneter aus diversen Gründen, vor allem aber mussten wir ja den Camperbus einweihen, es bleibt also nicht annähernd so viel Urlaub übrig, wie man als vernünftiger Mensch für eine Südafrikareise bräuchte. Dementsprechend hielt sich der Enthusiasmus bislang in Grenzen.

Seit Samstag stehe ich dem ganzen Unterfangen aber schon sehr viel positiver entgegen, es waren sehr viele nette Leute auf der Hochzeit, mit denen ich gerne im September noch etwas mehr Zeit verbringen möchte. Jetzt nur noch schnell ein bisschen Afrikaans lernen, dann läuft das schon.

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Ich bewerte HochzeitsfotografInnen übrigens mittlerweile nur noch nach dem Gruppenfoto. Bei einer Hochzeit nämlich gab es eine Fotografin, die keine Ruhe gab, bis auch wirklich jeder auf dem Bild zu sehen sein würde. Da wurde hier noch ein Schritt vorgegangen, hier noch mal etwas nach links gewinkt, da einer nach vorne geholt, da hinten noch einer einen Schritt nach rechts. Von allen Hochzeiten, auf denen ich bisher war, ist dieses Bild vermutlich das einzige, auf dem wirklich jeder zu sehen ist, das hat mich schwer beeindruckt, so erwarte ich das eigentlich jetzt immer, es ist aber seitdem nie wieder passiert.

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Nach dem Sektempfang zogen wir mit drei weiteren Gästen, von denen zwei es gar nicht zur Hochzeit geschafft hatten, weil ihnen kurz vor dem Ziel der Wagen verreckte, dann Abschleppen, Mietwagen, und so weiter, jedenfalls zogen wir weiter über die Grenze nach Ulft, aßen im Schaftlokaal unter anderem Fleischkroketten und Cheeseburger, machten noch einen kleinen Spaziergang und fuhren dann zu Albert Heijn, um tolle niederländische Dinge zu kaufen.

Bei Albert Heijn war ich ja initial vor allem von den Säften fasziniert, mittlerweile packen wir immer die Taschen voll mit tollem Kram, den es bei uns nicht gibt.

Gestern war das zum Beispiel:

  • Gewürzmischungen für marinierte Satéspieße und Erdnusssauce
  • Eingelegte Chipotle-Pfefferschoten
  • Quaker Oats mit Zimt
  • Mandarinenlimonade
  • Halbe-Liter-Flaschen mit Fever Tree Tonic
  • Diverse Zitronenlimonaden

Unsere Einkaufsbegleitung wollte noch gerne eine Trinkflasche kaufen, die aber aus so einem Bonusstickersammelheftsortiment kam. Mit vereinten Kräften und einem kurzen Blick auf unseren Kassenbon rückte die nette Frau an der Kasse dann aber die dafür benötigten zwanzig Sticker raus und ich sag mal, wir haben nicht für 200 Euro eingekauft, das war also sehr großzügig aufgerundet.

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Abends waren wir dann so müde und kaputt, dass ich zum ersten und hoffentlich auch erstmal letzten Mal Essen vom Thai anliefern ließ. Das ist dem Thaimann eventuell sogar ein bisschen egal, uns trennen nur drei Häuser, aber mir ist es ein wenig peinlich. Ich war aber keinesfalls mehr bereit, eine Hose anzuziehen.

Zum Essen gab es die Salzburger Inszenierung von Salome von Richard Strauss auf 3sat und ich löste noch das vorletzte Kreuzworträtsel aus der Zeit. MIT KUGELSCHREIBER, because no risk, no fun! Ich möchte das nur erwähnen, weil man sonst leicht den Eindruck gewinnen könnte, bei uns würde nur Trash-TV und Candy Crush Saga konsumiert. Dies ist mitnichten der Fall.

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Aktuell keine Neuigkeiten von der Aufräumfront. Ich musste nämlich zum Beispiel auf eine Lesung und eine Hochzeit. Jetzt ist aber erst mal wieder Ruhe, es kann also demnächst weitergehen. Währenddessen übe ich fleißig Dinge ohne großen Zeitverzug wieder dahin zu stellen, wo sie hingehören. Das klappt erfreulich gut und überhaupt nicht überraschend ist das Leben ein einfacheres, wenn man nicht dauernd Dinge suchen muss, weil sie halt da stehen, wo sie hingehören.


Wer gerne liest, was ich hier schreibe und mir eine Freude machen will, kann mir etwas von der Wunschliste spendieren oder Geld ins virtuelle Sparschwein werfen.  Die Firma dankt.

Tagebuchbloggen, 23.7.2018

Der Tag im Büro war ereignislos, außer, dass ich aufgrund eines ungünstig gelegenen Meetings allein zu Mittag essen musste. Das war aber nicht so schlimm, denn erstens macht mir etwas Ruhe beim Essen gar nichts aus und zweitens kann man sich, wenn man alleine isst, den Platz auch selber aussuchen und deswegen saß ich dann nicht mit der üblichen Aussicht auf Tanzbrunnen, Eisdealer und Rhein, sondern mit Domblick.

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Der Zug nach Hause hatte sehr viel Verspätung, weswegen ich erst zum Hauptbahnhof fuhr und da ein bisschen im Bücherladen rumguckte und danach noch die Pokéarena am Bahnsteig 4/5 besetzte. Im Bücherladen erstand ich ganz spontan „Die Welt der Drei Fragezeichen“ von C. R. Rodenwald [Amazon-Werbelink], um mich mal ein bisschen zielgerichteter in die Hintergründe einzulesen. Etwas geärgert, weil das Buch im riva-Verlag erschienen ist, der sich in der Vergangenheit gelegentlich mit fragwürdigen Urheberrechtsdramen auf Twitter nicht gerade mit Ruhm bekleckerte.

Das Buch liest sich sehr gut an, aber man muss vermutlich schon Fan sein, um erst mal hundert Seiten über Autorengeschichte und Lizenzrechtsstreits zu lesen. Für mich passt das, ich finde das alles sehr spannend. Es gibt aber natürlich auch direkt wieder mindestens zwei Gründe, den Flammenwerfer auszupacken.

(Beim letzten Zitat befinden wir uns übrigens schon in den Achtzigerjahren, da hätte ich ja gedacht, dass man schon weiter gewesen wäre.)

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Noch aus dem Zug raus bei der Pizzeria an der Ecke zwei kleine Pizzen zum Abholen bestellt, hauptsächlich, weil ich kaum noch Geld hatte und nicht sicher wusste, ob man überhaupt und wenn ja, auch für Beträge unter zehn Euro mit Karte zahlen könnte. Online kann man aber über Paypal zahlen. Zu Hause dann Trash-TV und Bett abbauen, in umgekehrter Reihenfolge. Während seltsame Z-Promi-Paare im Fernsehen sich bei dummen Spielchen anschrien, bauten wir unser altes Bett in stiller Harmonie in einer Viertelstunde ab.

Heute morgen kommt nämlich das neue Boxspringbett. Die Geschichte dazu geht so, dass mein Mann eine neue Matratze kaufen wollte und ich daraufhin vorschlug, dann gleich ein neues Bett zu kaufen. Das mit dem neuen Bett aber auch nur, weil wir das sowieso schon mal überlegt hatten und die Gelegenheit günstig erschien. Die Auswahl war auch einfach, wir nahmen einfach exakt das Bett, das meine Eltern vor ein paar Jahren kauften, es heißt Bruno, kommt aus Berlin und hat ein Bär im Logo. Googeln Sie das selber, wenn ich das verlinke, muss ich nachher noch irgendwo Werbung dran schreiben.

Jedenfalls sollte das neue Bett erst Freitag kommen und jetzt auf einmal dann doch schon Dienstagmorgen und deswegen musste gestern das alte Bett noch schnell abgebaut werden. Geschlafen haben wir dann im Flur auf der alten Matratze, weil sie nun mal im Zuge des Abbauens dort gelandet war. Haben wir das jetzt also auch mal gemacht.

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Drei neue Entdeckungen im Spotify Mix der Woche: Nieselregen von Laing, Autobiographie einer Heizung von Knarf Rellöm (bei dem ich nach zwei Sekunden innerlich „DAS HAT ER DOCH VON RANDY NEWMAN GESAMPELT!“ dachte) und Bach von Dan Reeder.


Wer gerne liest, was ich hier schreibe und mir eine Freude machen will, kann mir etwas von der Wunschliste spendieren oder Geld ins virtuelle Sparschwein werfen.  Die Firma dankt.