Der Plümmo-Test

Ich bin ja, wie mittlerweile bekannt sein dürfte, in und um Köln aufgewachsen, ich gehöre zu den Menschen, denen beim Anblick des Kölner Doms das Herz ein bisschen schmilzt und überhaupt lege ich eine teilweise erschreckende Menge Lokalpatriotismus an den Tag, obwohl oder erst recht weil ich schon seit über sieben Jahren im Exil lebe.

Dementsprechend verstehe ich Kölsch. Ich spreche es bedingt, es fehlt hauptsächlich an Übung, auch mit dem aktiven Wortschatz hapert es beizeiten, mit dem Verstehen habe ich aber keine Probleme. Ich dachte auch lange, das wäre auch für Nicht-Kölner kein Problem, bis ein hessischer Kollege erzählte, er fände zwar die Musik von BAP ganz gut, würde aber nun wirklich so gar kein Wort verstehen.

„Aber… aber…“, sagte ich. „Das ist doch gar nicht so schwer.“

Ist es wohl doch.

Tatsächlich versteht man mich im Allgemeinen deutschlandweit ausreichend gut. Ich spreche ja auch kein Kölsch. Allerdings gibt es dann doch immer wieder Wörter oder Redewendungen, die wohl doch eine stärkere regionale Begrenztheit aufweisen, als man so ahnt, wenn man es nie anders gewohnt ist.

Nach meinen langjährigen und höchst unrepräsentativen Forschungen habe ich nun das Wort gefunden, mit dem Sie relativ einfach feststellen können, ob jemand aus dem Kölner Raum kommt oder nicht. Es gibt meiner Erfahrung nach exakt zwei Reaktionen auf dieses Wort: Ein verstörtes „WIEBITTEWAS?!?“ oder ein leicht beleidigtes „Hä? Natürlich weiß ich, was das ist!“

Die Begrenztheit des Verständnisses hört bereits vor dem Ruhrgebiet auf, ob man in Düsseldorf noch weiß, was Sie meinen, muss noch in Detailstudien überprüft werden. Die Grenze nach Süden ist ebenso ungewiss, ich vermute jedoch, dass sie spätestens hinter Bonn genauso irritiert angeguckt werden wie in Essen.

Das Wort ist „Plümmo“.

Na? Wissen Sie’s?

Wer etwas Französisch kann, wird es wissen oder zumindest ahnen, denn „Plümmo“ ist – wie so einiges in der Kölschen Sprache – dem Französischen entlehnt. Es handelt sich also um ein „Plumeau“ oder, wie man es woanders in Deutschland kennt, eine Bettdecke oder ein Oberbett. Tatsächlich war mir das Wort „Oberbett“ bis vor kurzem fremd und ich musste erst nachfragen, was denn bitteschön damit gemeint war.

Während ich also die letzten Zeilen hier unter meinem Plümmo eingemummelt im Bett schreiben, haben Sie jetzt den ultimativen Rheinländertest. Einfacher geht’s nicht. Viel Spaß damit.

Im Wikipedia-Artikel zur Kölschen Sprache gibt es weitere schöne Wörter, die man möglicherweise noch nie gehört hat. Es sei denn eben, man kommt aus Köln. Dann schon.

Einmal durch den Rheinpark

Teil 1 des Köln-Ausflugs “Seilbahn” kann man hier gucken.

Aus der Seilbahngondel raus und rein in den Rheinpark. Man kann gar nicht so viel über den Rheinpark schreiben. Es ist ein schöner Park direkt am Rhein. Deshalb heißt er vermutlich auch Rheinpark.

Es gibt hübsche Springbrunnen, ein bisschen Botanik, einen schönen Spielplatz mit viel Kletterkram und eh man sich’s versieht, ist man an der Hohenzollernbrücke.

Den ganzen Weg hat man den Dom im Blick, Grund 2391, warum rechtsrheinisch auch ganz toll ist, denn von hier hat man den schönsten Blick auf den Dom. So. Wenn das mal kein Argument ist.

Vor allem aber der Rhein. Leute spazieren am Rheinufer entlang, auf dem Rhein fahren Schiffe, über den Rhein rollen die Züge in und aus dem Hauptbahnhof und überhaupt ist hier alles schön.

Park, Rhein, Sonne, Dom. Hach.

Brunnen

Brunnen

Brunnen II

Seilbahn

Botanik

Baum

Blätter

Gleis

Rost und Rhein

Dom

Ufer

Schiffchen

Spitzen

Immer dieser Dom.

Turm

Rheinwasser

Da lang

Klettern

Hohenzollernbrücke

Tourismus

Pferd

Seilbahn

Wenn man in Köln aufwächst und dann wegzieht, hat man irgendwann das Problem, dass von einem erwartet wird, man würde sich in großem Stil auskennen, während man de facto hauptsächlich weiß, was man so mit Kindern unternehmen könnte. Wenn man mich also fragt, was man in Köln so machen sollte, dann muss ich erstmal nachdenken und dann werde ich mit ziemlicher Sicherheit “Seilbahn fahren!” sagen.

Seilbahn fahren ist nämlich ein großer Spaß. Man steigt auf der einen Seite des Rheins ein, gondelt dann gemütlich über den Rhein und steigt dann auf der anderen Seite aus. Dann kann man sich aussuchen, ob man wieder zurück fährt oder ob man einfach auf der anderen Seite was Nettes macht.

Positiv ist nämlich auch noch, dass auf beiden Seiten was Nettes ist. Rechtsrheinisch hätten wir den Rheinpark und linksrheinisch den Zoo, das Aquarium und die Flora. Und bis zum Dom ist es auch nicht weit, egal, wo man ist.

Weil es so heiß ist und noch heißer werden soll an diesem Samstag kaufen wir vorsichtshalber mal Tickets für hin und zurück, denn ob wir den ganzen Weg bis zur Hohenzollernbrücke laufen wollen oder ob das nicht doch zu weit ist, das haben wir noch nicht entschieden.

Zu fünft in eine Gondel geht leider nicht, also wird aufgeteilt und dann geht’s ab. Man wird ziemlich schnell auf die richtige Höhe gezogen und gondelt dann in seiner kleinen Minigondel quer übern Rhein, über die Zoobrücke, kann sich die Badenden und Sonnenden in der Claudius-Therme von oben begucken und den Rheinuferstrand, wo auch einige wenige im Wasser planschen. Auf der Fahrt begegnen einem die anderen Gondeln, mit der Maus und dem Elefanten drauf, und eine, die aussieht wie ein Polizeiauto. Sogar eine Hochzeitsgondel soll es geben, dann kann man in der Luft schwebend überm Rhein heiraten, nur das Brautpaar und der Standesbeamte. Eh man sich’s versieht sind wir dann auch schon drüben. Mir war das irgendwie zu kurz, ich hätte noch mal fahren können, und noch mal, und dann noch mal und länger sowieso.

Der Mann, der uns aus der Gondel lässt meint aber, das wäre so eine entspannte halbe Stunde Fußweg bis zur Hohenzollernbrücke und es sieht auch gar nicht so weit aus, also schenken wir uns die Rückfahrt und wandern gemütlich durch den Rheinpark.

Wir hätten also noch eine Rückfahrt mit der Kölner Seilbahn abzugeben. Ich weiß nur nicht, ob die noch gilt. So oder so sollte man mehr Seilbahn fahren und wer öfter in Köln ist und sich da immer schon gefragt hat, ob man das mal selber machen sollte, das da mit den kleinen Gondeln so überm Rhein… die Antwort ist ein eindeutiges: JA!

Seilbahn

Schild

Gondeln

Telefon

Rauf

Dom

Gondel

Kabel

Zoobrücke

Rheinufer

Ding

Rheinpark

Andere Richtung

Noch ne Gondel

Von weitem

Mainz wie es nicht singt und auch nicht überdurchschnittlich viel lacht

In Mainz singt keiner und es wird auch nicht mehr gelacht als anderswo, aber ich verliebe mich trotzdem ziemlich schnell in diese Stadt und ich weiß gar nicht genau wieso.

Obwohl, spätestens, als ich am Rhein ankomme, weiß ich ja doch ein bisschen, wieso. Schuhe ausziehen, auf die Treppe setzen und erstmal minutenlang glückselig auf den Lieblingsfluss gucken. Zu allem Überfluss wartet Mainz an diesem Abend auch noch mit dem schönsten aller Sommersonnenwetter auf. So ganz fair ist das nicht, da muss man sich ja verlieben.

Was man in Mainz auch noch kann: Die Füße im Sand vergraben, während keine zwei Meter von einem entfernt der Rhein lang fließt. Das mache ich dann auch noch, schon allein, weil’s geht und dann laufe ich ein bisschen den Rhein entlang bis in die Stadt. Die Kugellampen sind alle entweder kaputt oder gleich verschwunden, auf den Mülleimern sind Herzchen-Grafittis oder hilfreiche Anleitungen zum Umgang mit Pfandflaschen. Und die Strandbar am Rhein riecht genauso nach fiesem Frittierfett, wie man es vom Urlaub gewöhnt ist. Ein paar Meter weiter spielen sie Beachvolleyball.

Eigentlich war ich ja schon mal in Mainz, letztes Jahr auf dem Konzert von Paul Simon, aber da hab ich außer dem Hotel und der Zitadelle nicht viel von der Stadt gesehen, das hole ich jetzt nach. Die Hotels am Bahnhof sehen alle aus wie frisch mit der Zeitmaschine aus den Sechzigern geholt, dafür sind die Kirchen hübsch und meistens rot und in der Altstadt läuft man über Kopfsteinpflaster und kann sich alte bunt bemalte Häuser angucken. Mainz ist auch die Stadt der schönen Bäume. Wahrscheinlich haben auch die meisten anderen Städte schöne Bäume, aber in Mainz kommen sie einem besonders schön vor.

Ansonsten mag der Mainzer an sich anscheinend keine einheitlichen Straßenschilder. Die sind immer anders. Andere Farbe, andere Typographie, andere Größe, Hauptsache anders. Wo andere Städte auf ein überzeugendes einheitliches Straßenschildkonzept bauen, da huldigt Mainz der Diversifikation. Auch das macht es mir grundlegend sympathisch.

Als ich nach Hause komme, habe ich immer noch Rheinsand in den Schuhen. Hach, Mainz.

Wolkenhaus

Hotel

Vogel

Kran

Mond

Pferd

Türme

Baum

Bäume

Rhein

Sand

Mehr Rhein

Blume

Unter der Brücke

Pfandflaschen

Lichter

Lampe

Herz

Bär

Bierstübchen

Haus

Noch ein Haus

Dom

Frisör

Balkone

Straßenschilder