Grenzgebiet (kurz dahinter Münsterland)

Eigentlich wollten wir ja nur nach Bochum. Aber wo wir schon mal auf der A40 sind, fahren wir doch einfach weiter nach Dortmund, denn das ist größer und auch ein bisschen schöner, zumindest von dem, was wir kennen.

Es ist im Übrigen auch sehr voll, denn es ist Samstag und der BvB spielt und die ganze Stadt ist voll von Menschen, die einkaufen wollen oder gleich zum Fußball oder vielleicht auch beides, erst einkaufen und dann zum Fußball. Was weiß denn ich? Gelb ist auf jeden Fall die dominierende Farbe.

Was es in Dortmund sonst noch gibt, viele bunte Nashörner, einen großen, aber erstaunlich unübersichtlichen Saturn, wo wir doch noch drei Filme für den morgigen Filmsonntag* finden und viele große Gebäude. In Dortmund, so kommt es mir immer vor, sind die Häuser alle ein bisschen höher als im Rest des Ruhrgebiets und die Plätze ein bisschen größer.

Dortmund ist eben auch Grenzgebiet und ich bilde mir ein, dass man sieht, dass kurz dahinter das Münsterland kommt. Es ist irgendwie hübscher und ein bisschen beschaulicher und überhaupt. Wenn die ganzen Leute nicht wären. Denn was die Dortmunder besonders gut können, jedenfalls heute oder zumindest immer da, wo ich bin: Im Weg rumstehen. Alternativ könnte man auch einfach nicht am Samstag nachmittag in die Dortmunder Innenstadt fahren, sondern vielleicht doch lieber nach Bochum.

*Filmsonntag ist, wenn man den ganzen Tag auf dem Sofa liegt und Filme guckt. Soll in diesem Haushalt gelegentlich vorkommen.

Nashorn

Empfehlung

Cafe

Bäume

Kiesrechen

Bank

Zen

Blusen und Bücher

Müll

Spieldings

Kein Spielzeug

Tauben

Rechnen

Nashorn II

Currywurstpommes

Balkons

Dortmund

Dortmund II

Haus

Auf und zu

Frieden I

Frieden II

Lampen

Anne

Was noch so toll ist an Essen

Jede Stadt hat ja etwas Besonderes, was es sonst nirgendwo gibt. Also fast jede Stadt. In Köln zum Beispiel sind Hauptbahnhof, Hauptattraktion und Haupteinkaufsstraße direkt miteinander verbunden. Man stolpert quasi von einem über das andere in das nächste. Düsseldorf hat ein gelbes Licht an den Fußgängerampeln. Hanau beeindruckt mit waghalsiger Hässlichkeit. Und in Essen ist der IKEA mitten in der Stadt.

In! Der! Stadt!

Mittendrin quasi. Man kann sogar das Parkhaus benutzen, und wenn man irgendwas bei IKEA kauft, dann darf man drei Stunden umsonst parken. Irgendwas heißt im Übrigen wirklich irgendwas und ich erinnere daran, dass IKEA durchaus Dinge für 99 Cent zum käuflichen Erwerb anbietet.

Und letztens liefen wir ein bisschen am Limbecker Platz rum und da wir beide Kameras dabei hatten, entstanden dabei diese hübschen Bilder von der U-Bahn und dem Limbecker Platz, dem Colosseum-Theater und natürlich vom IKEA MITTEN IN DER STADT!

U-Bahn

Limbecker Platz

U-Bahn II

U-Bahn III

IKEA

Theater

Mann

Theater II

Kultur

Brücke

Brücke II

IKEA II

Nummern

Auf dem Rückweg vom Superbüdchen geknipst. Das Superbüdchen hat geschätzte zwei Millionen Zeitschriften im Angebot und auch sonst fast alles, was man so brauchen könnte an einem Sonntagnachmittag.

Festgestellt: Es gibt irgendwie keine Nummer 1 und keine Nummer 7 in dieser Straße. Vielleicht gibt es die dazugehörigen Häuser, aber keiner hat Nummern drangemacht. Vielleicht gibt es aber auch die Häuser nicht.

Außerdem festgestellt: Es gibt mehr Häuser auf der einen Straßenseite als auf der anderen.

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Ruhrstauwehr Essen-Werden

Anne I

Diesmal zur sonntäglichen Fototour nach Essen-Werden. Das war ein Spontanvorschlag, der mit der größtmöglichen Ahnungslosigkeit bezüglich potentieller Fotomotive gemacht wurde und lediglich auf einem “Da soll’s ganz schön sein” basierte.

Tatsächlich ist es in Werden total schön und nicht nur das, es gibt ein Stauwehr, auf dem man rumlaufen kann und wenn man fertig ist mit Auf-dem-Stauwehr-Rumlaufen, kann man noch ein bisschen am Baldeneysee entlanglaufen, wo es nicht nur ein “Haus am See” gibt, sondern auch Resteis und Gärten, in denen Boote stehen.

So ein See ist schon schön. Und nach Essen-Werden kann man ruhig öfter fahren.

Moos

Bürgermeisterhaus

Haus

Wasser

Haus II

Haus III

Wasser II

Bildung

Pfeil

Stauwehr

Baldeneysee

Sloppy

Holz

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Bank

Schilder

Steg

Steg II

Eis I

Eis II

Eis III

Haus am See

Äste

Baldeneysee

Spazieren

Moos II

Stauwehr II

Anne II

Bubble-Tea-Gespräche

Ja, ich mag Bubble Tea. Ich möchte an dieser Stelle aber mal anmerken, dass ich den ersten Bubble Tea 2009 in Hong Kong getrunken habe und das auch vor allem, weil ich schon etwa drei Jahre vorher mit Bildern von einer amerikanischen Blogfreundin konfrontriert wurde, auf denen sie stolz ihren Bubble Tea präsentierte und ich nur verzweifelt feststellen musste, dass es das in Deutschland einfach nicht gibt. Für Leute wie mich, die alles immer probieren müssen, ist das ein fast untragbarer Zustand.

Jetzt gibt es überall Bubble Tea. Wirklich überall. Überall bedeutet in meiner Welt übrigens: Selbst in Hanau. Wenn es selbst in Hanau etwas gibt, dann gibt es das überall.

In Essen im Einkaufszentrum am Limbecker Platz hat jetzt auch ein Stand aufgemacht, und bei dem Andrang kann man sich schon ein bisschen fragen, warum es so lange gedauert hat, bis jemand auf diese Idee gekommen ist. (Mal abgesehen davon, dass die anderen beiden mir bekannten Bubble-Tea-Läden in Essen direkt vor und auf dem Weg zum Einkaufszentrum sind. Das erinnert mich an den Moment, als in Düsseldorf der zweite Dunkin‘ Donuts geschätzte 100 Meter neben dem ersten eröffnete.) Entsprechend laufen im Einkaufszentrum sehr, sehr viele Leute rum, die gerade Perlen durch dicke Strohhalme schlürfen, was dann wiederum die Neugier anderer, wenn auch vielleicht etwas abgeklärterer Menschen, weckt.

So standen wir jedenfalls im Saturn und suchten Filme fürs Wochenende aus, als der Mensch neben mir eine Chance sah, endlich Antwort auf seine vielen Fragen zu bekommen.

„Ich muss Sie jetzt mal was fragen“, sagte er. „Was ist denn das, was Sie da haben.“

„Bubble Tea“, sagte ich.

„Aha. Da laufen ja jetzt hier alle mit rum. Das muss ja was ganz Besonderes sein. Was kann das denn? Kann das sprechen?“

An der Stelle musste ich innerlich schon laut losprusten, verwies ihn aber zunächst an den Mann mit dem Hinweis, dass er soeben das ausgesprochen hätte, was der Mann sich schon seit Monaten denkt.

Dann erklärte ich aber doch noch kurz, was das ist, musste aber eingestehen, dass es doch vor allem im Moment sehr hip und trendy ist und eigentlich nur kalter Tee mit irgendwelchen Sirups, in dem lustige Kügelchen schwimmen.

Das schien ihm als Erklärung zu erreichen. Als Kaufargument – so zumindest meine Einschätzung – wohl eher nicht.

Nein, Bubble Tea kann nicht sprechen. Das fände ich auch etwas seltsam, ich möchte nämlich nicht, dass mein Essen mit mir spricht. Und wer an dieser Stelle noch etwas Aufklärung  möchte, dem sei gesagt, dass Bubble Tea nicht so heißt, weil da solche Kügelchen drin rumschwimmen, sondern, weil er wie ein Shake zubereitet wird, und sich deswegen oben Schaum (also: bubbles) bildet. So ist das nämlich.

Rein theoretisch kann man also auch Bubble Tea ohne Perlen oder Jelly bestellen. Aber das wäre ja albern, denn wo wäre denn dann der Spaß? In diesem Sinne: Prost. Und ich überlege jetzt, ob ich noch mal eine Ladung Tapioka-Perlen koche für einen hausgemachten Bubble Tea am Sonntag.

Ruhrgebiets-Taxifahrer I

Letzten Sommer war’s, als gerade in Essen die Kulinarische Meile statt fand, die „Königin der Gourmetmeilen“, wie sie auch gerne genannt wird, und der Mann kam an diesem letzten Gourmetmeilentag aus Brasilien zurück.

Trotz Jetlag und Erschöpfung und was man sonst so haben kann, wenn man von einer Geschäftsreise zurückkommt, stellte sich auch direkt mal Hunger ein und weil es sich irgendwie anbot, brachten wir nur schnell die Koffer nach Hause und schmissen uns dann ins nächste Taxi, das uns in die Stadt bringen sollten.

„Irgendwo zur Kulinarischen Meile“, sagte ich zum schnurrbärtigen Taxifahrer.

„Kulinarische Meile find ich volle Möhre scheiße“, sagte der Taxifahrer.

Und dann noch mal: „Nee, Kulinarische Meile find ich volle Möhre scheiße.“

Und dann erklärte er uns, wie die ganzen Szene-Lokale in der Innenstadt einen auf mondän machen, aber man trotzdem ne Viertelstunde warten muss, bis der Service sich mal bequemt, auf einen aufmerksam zu werden und lieber mit mondän-gelangweiltem Gesichtsausdruck in der Ecke schmollt. Und dass das immer schlimmer wird, weil jeder Student meint, für so einen Job geeignet zu sein, und es immer weniger Leute gibt, die ihr Handwerk verstehen.

Kulinarische Meile fand er jedenfalls volle Möhre scheiße. Er hat uns trotzdem hingebracht.

Ich fahre sehr gerne im Ruhrgebiet Taxi, weil man immer etwas erzählt bekommt. Ob man will oder nicht.

Train in the Distance – Styrumer Ruhraue

Auf der einen Seite eine Zugbrücke, auf der anderen Seite die andere, alle paar Minuten kommt ein ICE oder ein RE oder eine S-Bahn und fährt zwischen Duisburg und Mülheim und Oberhausen hin und her.

Wir haben irgendwo in Oberhausen geparkt, das war die erste Überraschung. Ich dachte nämlich, wir müssten nach Mülheim fahren, aber das Navi kannte keine Straße namens “Am Ruhrufer” in Mülheim, auch keine in Mülheim-Styrum, noch nicht mal eine in Oberhausen-Styrum, denn sie liegt in Oberhausen-Altstaden. Wieder was gelernt.

Hier fahr ich mindestens einmal die Woche mit dem Zug lang und denke mir immer, ach, das sieht aber nett aus, und jetzt sind wir hier, zwischen zwei Eisenbahnbrücken und ganz im Süden brausen Autos über die A40. Alle Leute, die wir treffen, haben mindestens einen Hund dabei, nur wir nicht, wir haben dafür zwei Kameras und ein Stativ und dauerkalte Hände.

Und obwohl wir auf besseres Wetter und die Chance auf einen richtigen Sonnenuntergang gehofft haben, machen wir das beste draus und am Ende sind es doch sehr schöne Bilder, die wir da haben.

Ist eben schön hier. Na ja, und die trains sind tatsächlich nicht so sehr in the distance, sondern eher really close. Aber das hat ja auch was, und ich wollte auch eigentlich nur ein bisschen Paul Simon zitieren.

Ruhraue

Holz

Draht & Heu

RE

Brücke

Ruhr

Hund war hier

Enten

Wasser

Steine

Stange

Mehr Holz

Mann & Schild

Schild

Ruhr

ICE

Rostig

Grafitti

Blümchen

Mann

U-Bahn Planckstraße

Detox-Sonntag. Nach Cocktails und Rock’n’Roll in der Nacht davor, braucht es jetzt Nudeln mit Tomatensoße zum Wiederaufpäppeln der Lebenskräfte. Tomatensoße ist aber nicht im Haus, also geht es auf zur nächsten Tankstelle, wo tatsächlich noch exakt zwei Gläser Nudelsoße im Regal stehen. Glück gehabt.

Auf dem Rückweg an der aktuell viertliebsten U-Bahn-Haltestelle vorbei. Die ist zwar grottenhässlich, aber so wunderbar konsequent schräg gebaut, dass es immer wieder eine Freude ist.

Daily Music: Oberhausen von den Missfits

Ganz früh heute, weil gerade auf Facebook darüber diskutiert wird, wie schön das Ruhrgebiet ist. Also eigentlich wird gar nicht diskutiert, sondern festgestellt und zur Verifizierung eingeladen.

Und aus diesem hochaktuellen Anlass hier die wunderbaren Missfits mit der Oberhausen-Hymne. Viel Vergnügen.