Deutschland, deine Bahnhöfe: Hegne

Pro: Fangen wir mal an mit… Es gibt einen. Das ist schon mal gar nicht so schlecht. So muss man nicht mit dem Auto auf der doofen B33 rumstehen und ist relativ fix in Konstanz oder eben in Radolfzell oder wo auch immer man hin will. Außerdem haben die Regionalzüge hier den lustigen Namen Seehas. Nah am Bodensee ist es auch und überhaupt mitten in der Natur. Eigentlich voll schön hier. Ich glaub, Brombeeren hab ich auch gesehen, waren aber natürlich noch nicht reif.

Contra: Es gibt nur einen Zug, und der fährt tagsüber mal gerade alle halbe Stunde entweder nach Konstanz oder Richtung Singen. Wer weiter weg will, muss irgendwo umsteigen, da gibbet nix. Alleine möchte ich hier auch nicht lange warten wollen, vor allem nicht nachts, ansonsten ist da nämlich nix. Von Gastronomie, Zeitschriftenkiosks oder anderen Spirenzchen fangen wir jetzt gar nicht erst an.

Geheimtipp: Zum See runter würde ich vorschlagen, auch wenn ich selber noch nie so weit gekommen bin. Oder hoch nach Hegne, auch wenn’s da nur das komische Kloster gibt und sonst auch nichts. Oder mit dem Zug in irgendeine Richtung.

Besser nicht: Glauben, dass es in Hegne was anderes gäbe. Das heißt, ganz oben aufm Berg ist noch ein Gasthaus. Und Pferdchen. Ansonsten gibt’s noch nicht mal einen Bäcker. Zum Brötchen kaufen muss man mindestens bis Allensbach.

Die Tour: Mit dem Auto zum Parkplatz, da dann den Mann und die Schwiegereltern im Auto gelassen und begeistert beim tollsten Abendlicht ganz großartige Bilder gemacht. Den Mann und die Schwiegereltern hat’s amüsiert und dann ging’s zurück nach Hegne.

Hegne

Fahrrad

Schranke

Gleis 2

Gleise

Kies

Gelb

Andreaskreuz

Dingens

Lila

Schranke II

Gleis 1

Anzeige

Uhr

Hegne

Dingens II

Gras

Parkplatz

Deutschland, deine Bahnhöfe: Konstanz Bf

Pro: So hübsch, aber wirklich. Außen der hübsche graue Turm mit der hübschen Uhr, drinnen die Holzdecken mit Verzierung und überhaupt. So hübsch. Auf der einen Seite See, auf der anderen Innenstadt, wenn man hier ankommt, ist man gleich mittendrin. Außerdem alles total gut ausgeschildert, sogar zu den Fischen, was auch immer das heißen mag. Übersichtlich ist es auch, das könnte aber auch an der Größe liegen, denn bei drei Gleisen kann man so viel nicht falsch machen.

Contra: So wirklich groß ist das hier nicht, und vom Hauptgebäude ausgehend wird’s direkt ein bisschen schmuddeliger. Das Wachtürmchen auf der Seeseite wirkt ein bisschen wie ein Gefängniswachtürmchen. Man sollte sich auch nicht von der touristischen Attraktivität der Stadt in die Irre führen lassen, denn ICEs halten hier äußerst selten. Ein großartiges gastronomisches Angebot im Bahnhof selber hab ich auch nicht gefunden, aber dazu gibt’s ja die Stadt drumherum.

Geheimtipp: Kunst vor der Tür. Da kann man sich auf lustige grüne Bänke setzen und dann auf ebenso grün markierten Schlangenlinien vorm Bahnhof rumlaufen. Bestimmt auch toll für Alkoholkontrollen.

Besser nicht: Zuviel erwarten. Was für Konstanz gilt, gilt auch für den Bahnhof. Es ist unheimlich hübsch und reizend, aber es ist eben auch sehr klein.

Die Tour: Von der Stadt aus durch den Tunnel zur Seeseite, da ein bisschen am See rumgelungert und dann über die Brücke zur Stadtseite. Zum Haupteingang, von da auf Gleis 1 und dann wieder raus und zurück in die Stadt.

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Schilderle

Tunnel

Aufs Gleis

Lampen

Turm

Zoll

Häuschen

Bahnhof von hinten

Komplett

Gelb

Gitter

Jalousie

Nach da

DB

Himmel

Turm

Grün

Rost

Konschtänzle

Als mich beim ersten Besuch in Konstanz eine nette Dame im Café fragte, ob ich zum Bezahlen wohl ein Fünferle hätte und mich dann darauf hinwies, dass ich den Kaffee auch am Tischle trinken könnte, wusste ich, dass ich diese Stadt ausgesprochen reizend finden, aber lieber nicht hier leben wollen würde.

Das Hauptproblem an Konstanz ist, dass man nie mal so auf der Durchreise von A nach B dran vorbeikommt. Es gibt kein A und auch kein B, die so gelegen wären, dass Konstanz auf irgendeine günstige Art dazwischen liegen würde. Nach Konstanz muss man wollen. Und zwar übelst. Das hat man davon, wenn man sich im letzten Eck von Deutschland zwischen zwei Seen eingeklemmt befindet und auf die sensationelle Idee kommt, dass hier, ausgerechnet hier, ja prima eine Stadt hinpassen könnte.

Tatsächlich ist Konstanz furchtbar reizend und hübsch. Und vor allem: Direkt am Bodensee. War vielleicht doch nicht so eine doofe Idee, denn man kann schon sehr schön am See rumstehen oder rumsitzen und aufs Wasser und die Schiffchen und die Entchen gucken.

Aber ein bisschen fühlt man sich auch reingelegt von Konstanz. “Die Stadt lebt”, sagt mein Schwiegervater immer stolz, als ob das ein bisschen auch ein persönlicher Verdienst wäre. Aber er stimmt schon, es ist immer was los in Konstanz, und so vergisst man schnell, dass Konstanz eigentlich nur ein Kaff ist. Ein sehr pittoreskes, wunderschön gelegenes Kaff, aber eben trotzdem ein Kaff.

Ein Kaff mit 80.000 Einwohnern, die vollkommen entspannt an jedes dritte Wort ein “-le” dranhängen, ein Kaff, wo das Restaurant mit elsässischer Küche schon eine exotische Erscheinung in der Gastronomielandschaft ist, ein Kaff, in dem ich mich nach wenigen Kurzbesuchen schon so gut auskenne, als ob ich hier schon Wochen verbracht hätte.

Die Schönheit dieses Bodenseeörtchens zu leugnen, ist ein Ding der Unmöglichkeit. Aber leben wollen würde ich hier trotzdem nicht.

Citroen

Haus

Brötle

Türmle

Noch ein Türmle

Blau

Wasserspeier

Kaputt

Haus

Mimi

Brunnen

Klopferle

Kino

Werbung

Plankton

Schilder

Home

Ente

Ente II

Bahnhofstürmle

Zimmerle frei

Elefant

Briefmärkle

Blaugelb

Lampe

Katze

Im Süden gibt’s kein Internet und was ich sonst noch am Wochenende gemacht habe

Da bin ich wieder. Vollkommen fertig, mit tausend Bildern auf der Kamera und noch mehr im Kopf, neue Eindrücke und Erfahrungen gab’s gratis obendrauf. Jetzt müde. So müde.

Die nächsten Tage wird hier dann berichtet, und dann werde ich ganz viel Kuchen backen und direkt zur nächsten Hochzeit. Weder in Hegne am Bodensee noch in Hundham am Schliersee gibt’s übrigens verlässliches Internet. Falls sich jemand schon Sorgen gemacht haben sollte. Mir geht’s bestens, ich konnte nur nicht drüber schreiben, denn ich hatte nicht nur kein Internet, sondern auch kaum Zeit.

Denn da war ja das…

Mittwochabend ins Auto geschmissen und knappe sieben Stunden bis zum Bodensee gefahren. Da dann bei den Schwiegereltern ins Bett gefallen und am nächsten Morgen die Hellhörigkeit des Hauses bewundert.

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Nachmittags dann nach Konstanz, rumbummeln, See gucken,…

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Bahnhofsbesichtigung,…

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lecker Elsässisch essen,…

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zurück nach Hegne zur nächsten Bahnhofsbesichtigung,…

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und abends noch dem Trecker beim Treckern zugucken, praktischerweise direkt vorm Haus.

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Am nächsten Tag fünf Stunden nach Oberbayern gefahren, davon immerhin einige großartige Minuten auf der Fähre nach Friedrichshafen.

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Samstag dann zunächst mal eine weitere Bahnhofsbesichtigung…

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…mit anschließender Schlierseebegutachtung.

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Und von Samstagmittag bis Sonntagfrüh um vier Uhr dann ausgiebiges Hochzeitsfeiern mit Völkerverständigungshintergrund. Der ganz große Kulturclash blieb aber aus, nach drei Mal Nachfragen versteh ich sogar bayrisch und zum Ausgleich haben wir NRW’ler dann im Rudel “Viva Colonia” gegröhlt und wurden dabei wohlwollend beobachtet.

Heute morgen dann läppische neun Stunden zurück ins Ruhrgebiet gefahren. Aber wenigstens nur ein Stau.

Schön war’s. Und anstrengend. Aber vor allem schön.

Bodensee, Freud und Leid

Vorm Haus Apfelbäume und Feld, hinterm Haus die B33, die halbe Zeit denkt das Handy, es wär in der Schweiz, dabei ist doch da noch der ganze Bodensee dazwischen. Morgen geht’s zum Schliersee. Da gibt’s bestimmt auch kein Internet. Dafür dürfen wir immerhin morgen mit der Fähre übersetzen. Voll toll.