Tagebuchbloggen, 4.1.2022

Abends aus Versehen in so ein Promi-Musik-Quiz auf VOX geschaltet, bei dem man formschön sehen konnte, wir man aus zwanzig Musik Fun Facts dreieinhalb Stunden Fernsehen basteln kann. Ich habe allerdings nebenbei auch gelesen und andere Dinge gemacht, insofern war das schon genau das richtige für einen Dienstagabend.

Während bei meinem Mann Thomas Hermanns im Ansehen stieg, war ich von Armin Rohde herb enttäuscht, wobei eigentlich wurde meine Enttäuschung nur bestätigt, ich bin ja enttäuscht, seit er mich auf Twitter blockiert hat und zwar wirklich komplett ohne dass ich eine Erklärung dafür hätte außer, dass er das System von Twitter nicht verstanden hat, was dann eine Art von Enttäuschung wäre, aber egal.

Während die Leute im Fernsehen das Spiel so spielten, dass sie die richtige Antwort aus drei Möglichkeiten wählen mussten, spielte ich das Spiel so, dass ich die Fragen zu den Einspielerfilmen antizipierte. Mehrere Male lag ich überraschend richtig. Als es um Deep Purple ging, sagte ich „Ja ja ja, Montreux, Brand, worum geht es in Smoke on the Water?“, als Van Halen eingeblendet wurden, gähnte ich „Die Geschichte mit den braunen M&Ms, wetten?“ und bei Marvin Gaye vermutete ich völlig korrekt, dass gleich gefragt werden würde, wie Gaye ums Leben kam. Auch die Frage nach dem Arbeitstitel von „Yesterday“ kam für mich nicht unerwartet, als es kurz um den Entstehungsprozess des Liedes ging.

Noch irritierender als mein sicherer Schritt auf der Tanzfläche der Popmusik-Trivia fand ich aber, wie unfassbar wenig die Kandidaten wussten, also quasi alle außer Thomas Hermanns und Thomas Anders, die bei der SUPEREINFACHEN Frage, für welches Land Céline Dion beim ESC antrat, sicher auch kurz gähnten. LEUTE, BITTE! Eventuell war das Unwissen aber auch gespielt, wer weiß das schon so genau bei Fernsehproduktionen, ansonsten wurde sehr gut geraten, was bei drei Optionen natürlich auch keine so große Kunst ist.

Das war jedenfalls mein Abend, ich fühlte mich gut unterhalten, vor allem von mir selber, das ist doch toll.

Tagebuchbloggen, 03.07.2021

Folgende Begebenheit: Das Navi aus dem Korimobil ist kaputt. Es handelt sich um ein Garmin Navigon und es geht einfach nicht mehr an. Das Internet hilft nicht und Garmin selber hat den Navigon-Support schon längst eingestellt, so dass man das Gerät auch gar nicht zurücksetzen kann, jedenfalls nicht mit der Software, die ursprünglich dafür gedacht war. Dafür braucht man nämlich einen Zugang zu MyNavigon, den hab ich aber nicht und ich kann auch keinen mehr einrichten, weil MyNavigon nicht mehr existiert. Jedenfalls wurde mir so komplett die Möglichkeit genommen, auf einfachem Weg etwas anderes als Radio im Auto zu hören, allerdings hat das Autoradio einen CD-Spieler und jetzt nahm ich einfach eine Auswahl an vier CDs mit ins Auto, dann werden jetzt halt wieder Alben gehört und ich komme mir nicht so albern vor, weil ich mich von meinen CDs nicht trennen möchte.

Es wäre auch nur bedingt empfehlenswert, denn die Begebenheit ging weiter. Ich entschied mich für die Fahrt zum Super-Edeka in Mülheim-Dümpten für Melissa McClelland mit „Thumbelina’s One-Night Stand“, die ich wirklich schon lange nicht mehr gehört hatte. Schon am dritten Lied blieb ich hängen und freute mich, diese CD eingelegt zu haben. Zu Hause wollte ich das dann am Klavier spielen, den Text fand ich noch im Internet, immerhin, aber danach nichts mehr. Das Album ist nicht auf Spotify, es gibt kein Video auf YouTube und auch sonst anscheinend keine Chance, das Lied zu hören. Apple Music bot es mir an gegen Aboanschluss, aber ich habe ja die CD, ich möchte dafür jetzt kein Abo. Also musste ich das Album in iTunes für die Sync zum iPhone freischalten und schon konnte ich am Klavier zum Song mitspielen. (Strophe ist in Fis-Dur, Refrain in H-Dur, falls das hier von Interesse ist, es hat mich ein bisschen Zeit gekostet, das rauszufinden, ansonsten klassische Akkordfolgen, ich üb das jetzt weiter.)


Eben noch die Aufnahmequalität des neuen Rechners getestet. Kann ich mit leben, zumal das fast im Dunkeln war. Ich lad das jetzt aber nirgendwo hoch, nur damit man mal gucken kann. Morgen mach ich was, versprochen.


Ansonsten:

  • Drei Runden auf der Hundewiese gelaufen, bis der Hund keinen Bock mehr hatte, weil es so warm war.
  • Bei MediaMarkt einen USB-Hub und einen USB-Stecker für den Zigarettenanzünder im Auto gekauft.
  • Sehr viel Unsinn beim Super-Edeka gekauft, unter anderem diverse Kaltgetränke.
  • Waschmaschinenreinigungszeug und Kaffeemaschinenentkalkzeugs und Batterien für die Küchenwaage in der Drogerie gekauft.
  • Waschmaschine gereinigt.
  • Kaffeemaschine entkalkt.
  • Sehr viel aufgeräumt.
  • True-Crime-Podcasts gehört.
  • Eine englische Gartensendung auf HGTV geguckt.
  • Mehl in größere Aufbewahrungsdosen gefüllt, um die kleineren für Reis nutzen zu können. Dabei viel Spaß mit dem Etikettiergerät gehabt.
  • Jetzt muss ich noch etwa ein bis zwei Stunden Cook, Serve, Delicious 3 spielen und Dinge frittieren und dabei Drei ???, bis es viel zu spät ist.

Tagebuchbloggen, 07.06.2021

Der private Laptop ist immer noch/schon wieder kaputt. Beim nächsten Hochfahren war das Internet wieder weg und ließ sich auch durch beharrliches Suchen von Hardwarekomponenten nicht wieder herbeilocken. Ich weiß jetzt schon wieder mehr über Netzwerkadapter und Inteltreiber als ich wissen wollte ohne nennenswerten Erfolg. Falls hier jemand noch eine rasend neue Idee hat, der Fehler gestaltet sich so, dass der Netzwerkadapter gar nicht im Gerätemanager auftaucht. Ich hab’s jetzt geschafft, ihn hinzuzufügen, allerdings weigert sich Windows, die Treiber zu akzeptieren. Neustart, Deaktivieren, Löschen des Adapters schon alles gemacht, inklusive Zurücksetzen des Rechners, Intel supportet den Adapter auch nicht mehr offiziell, der Laptop ist auch schon mindestens sechs bis sieben Jahre alt und offensichtlich hat das letzte Update von Windows 10 irgendwas kaputtgemacht. Eventuell kauf ich mir einfach einen neuen, aber geplant war das eigentlich nicht.


Gestern war zum ersten Mal wieder Klavierunterricht und weil meine Haushaltsapp ja sagte, ich solle Unterlagen abheften, ich aber nicht mehr genug Ordner zum sinnvollen Abheften hatte, musste ich neue Ordner kaufen, deswegen fuhr ich mit dem Fahrrad in die Stadt, um in ein Geschäft zu gehen, das kein Supermarkt, kein Bäcker, kein Tierfutterladen und auch keine Apotheke war. Ich fuhr nur rein interessehalber komplett durch die Innenstadt, die meisten Geschäft gibt es noch, ein paar Neuerungen, die waren aber meines Wissens schon vor Corona geplant. Gekauft habe ich im Einkaufszentrum, weil ich Einkaufszentren praktisch finde für Leute wie mich, die eher pragmatisch kaufen und deswegen gerne alles sehr nah beieinander haben. Natürlich ist das nicht cool und alternativ, aber man bekommt Ordner und Glückwunschkarten und Marzipan und Margarine, okay, das meiste davon bekommt man auch im Supermarkt, aber hätte ich jetzt zum Beispiel noch Sandalen gebraucht, hätte ich die da auch bekommen.

Vorm Ordnerregal wurde ich kurz in eine Sinnkrise geworfen, weil es die klassischen schwarzen dünnen Ordner von Leitz nicht gab und ich dann sehr lange nicht wusste, was ich tun sollte. Ich kaufte dann einen großen Ordner mit gewölbtem Rücken und einen dünnen aus Plastik, beides von Leitz, weil wenn schon, dann richtig und hoffe, dass diese halbwegs vernünftig zu den bereits existenten Ordnern passen. Jetzt muss ich nur noch abheften und dann ist ein sehr großer Papierstapel endlich vernünftig sortiert und verstaut.


Ich dachte mehrfach darüber nach, wann ich das letzte Mal in einem Kaufhaus war und wusste es nicht mehr. Ich weiß auch nicht mehr, wann ich das letzte Mal beim Klavierunterricht war, irgendwann zwischen September 2020 und gestern ist mir Zeit abhanden gekommen, ich habe keine Ahnung, wann was war und wann ich zuletzt irgendwas gemacht habe, was nichts mit Hundespaziergängen und Lebensmittel einkaufen zu tun hat, die Monate sind einfach weg, keine Ahnung wohin. Aber offensichtlich gibt es die Läden noch und auch andere Menschen und man kann noch mit dem Fahrrad in die Stadt fahren, vollkommen abgefahrenes Konzept. Lediglich den schönen Laden mit den Vintagekleidern hat es genommen, das ist sehr schade, jetzt muss ich weiter Kleider mit Hundedruck aus England bestellen, ein schweres Schicksal, aber ich werde es mit Würde tragen.


Zusammenfassung des Klavierunterrichts: Stimmführung bei Harmoniefolgen, zum Beispiel von Major-7-Akkorden (als Dominante) zu der passenden Dur- oder Moll-Tonika oder alternativ zum Trugschluss also bei Hmaj7 entweder zu C-Dur oder Cis-Moll.

Dann noch Harmoniefolgen mit jeweils zwei gleichen Tönen in Terzen hoch oder runter (C – Am – F – Dm – Hdim – G – Em -C oder eben umgekehrt), mit jeweils einem gleichen Ton runter in Quarten oder hoch in Quinten (C – G – Dm – Am – Em – Hdim – F – C) oder mit komplett neuen Tönen hoch in Sekunden oder runter in Septen (C – Dm – Em – F- G – Am – Hm – C), bei letzterem bitte Stimmführung der Akkorde immer umgekehrt zur Stimmführung im Bass. Und dann noch was kompliziertes, nämlich Harmoniefolge immer abwechselnd große Terz, kleine Terz, das schreib ich jetzt nicht auf. Jetzt wissen Sie das auch, dann hat sich die Musikschulgebühr nicht nur für mich gelohnt.

Tagebuchbloggen, 31.05.2021

Der abendliche Besuch auf der Hundewiese wurde wegen Heimsuchung durch den Sparkassen-Blimp abgebrochen, denn der Hund fand dieses Ding äußerst suspekt, setzte sich in die hinterste Ecke der Wiese direkt an den Zaun und verweigerte die weitere Mitarbeit. Hund also an die Leine und nach Hause. Immerhin hatte er bis dahin schon mit einem anderen Hund gespielt und war zwei Mal dem Ball hinterhergejagt, das musste reichen.

Ansonsten viel Ukulele gespielt, neue Songs ausprobiert, ich glaube, als nächstes übe ich „Nothing Rhymed“ von Gilbert O‘Sullivan und „All That We Have is Now“ von Jesse Winchester.

Neues Hausangebot in einem Ortsteil von Lindlar entdeckt, Haus und Preis machen einen guten Eindruck, Lage hat einen Nachteil, dafür aber drei Vorteile, am ehesten wird es am Garten scheitern, der scheint mir nämlich sowohl zu klein als auch ungünstig geschnitten. Am Ende muss man immer alles vor Ort sehen. Dem Makler des tollen Hauses in Overath schrieb ich am Wochenende eine Mail mit unseren Überlegungen (wir müssten mindestens noch einmal in den Garten), bisher keine Rückmeldung, ich richte mich mental darauf ein, dass er einfach schon Käufer gefunden hat, das würde weitere Überlegungen immerhin angenehm abkürzen.

Tagebuchbloggen, 30.05.2021

Gegen Ende des Monats bekommt der Mai noch mal fast die Kurve, es war ein sehr schönes Wochenende, der Hund kam sehr auf seine Kosten, weil wir ja jetzt auch gerne draußen sind, gestern Hundewiese Mülheim, heute Hundewiese Hattingen. Am Samstag versuchte ich, ob Bällchenspielen im Hof eine Option ist, aber das so mittel erfolgreich, weil die Hund ersten sehr seltsam Bällchen spielt und zweitens sehr schnell das Interesse an Dingen verliert außer an Schnüffeln, Schnüffeln ist immer gut zu jeder Zeit überall. Der Hund liebt Bällchen jedenfalls sehr, hat aber nur bedingtes Interesse daran, ihnen nachzulaufen, er holt sie sich auch gerne auf seine Decke und kaut darauf rum. Wenn sie dann ein bisschen von der Decke wegrollen, starrt er sie gerne an, eventuell in der Hoffnung, sie würden von alleine wieder zurückrollen, tun sie aber nicht, da muss man dann als Mensch nachhelfen.

Heute morgen wachte ich auf und hatte einen Ohrwurm von einem Liedteil, von dem ich zwar sehr sicher wusste, dass es keine Halluzination war, es aber überhaupt nicht zuordnen konnte und mir auch quasi keine Liedzeilen einfielen außer einem sehr vagen „twenty-eight cassettes“. Das Problem war dann, dass ich sehr intensiv darüber nachdenken musste, weil ich ja auch schon alleine aus Neugier rausfinden wollte, welcher Song es jetzt war und Angst hatte, bei Ablenkung würde ich das vergessen. Googeln nach den zwei Wörtern ergab keine sinnvollen Ergebnisse, dann ging ich meine Playlists auf Spotify durch ohne Erfolg und dann wählte ich mehr oder zufällig einer meiner Mix-Playlisten und skippte durch die Songs. Offenbar hatte ich grob eine Ahnung, wann mir das Lied untergekommen sein könnte und hatte tatsächlich recht schnell einen Treffer. Sogar die Liedzeile passte, es wird nur im Internet häufig als „28 cassettes“ geschrieben.

Es ist übrigens „INC.“ von Dori Valentine:

So langsam startet jetzt auch die Balkonsaison wieder, ich habe jetzt schon mehrfach auf beiden Ostbalkonen gesessen. Wir haben ja vier Balkone, einfach an jeder Ecke einen und das Haus ist auch halbwegs gerade von Süd nach Nord ausgerichtet, so dass man die Balkone gut nach Himmelsrichtungen unterscheiden kann. Der Nordostbalkon ist der größte und befindet sich an der Küche, da steht auch der Grill und man kann morgens gut frühstücken, wenn man nicht mit dem Hund raus müsste. Der Südostbalkon ist der, auf dem wir uns am häufigsten aufhalten, denn erstens hängt er am Wohnzimmer und zweitens hat man da fast den ganzen Tag Sonne. Auf dem Südwestbalkon hat man auch fast den ganzen Tag Sonne, aber er hängt an meinem Arbeitszimmer, da läuft man nicht so oft rein und gerade aktuell sowieso nicht, weil ja noch alles voll mit Küchenoberschränken steht. Der Nordwestbalkon ist der kleinste und hängt am Schlafzimmer, da sind wir quasi nie, deswegen steht auch kein Mobiliar drauf, so dass man ihn noch seltener benutzt, weil ja kein Mobiliar drauf steht, man erkennt das Problem. Ich möchte aber, bevor jetzt zu viel Neid aufkommt, darauf hinweist, dass alle Balkone verhältnismäßig klein sind und außerdem alle Türen nach außen aufgehen, was dann in der Balkonplanung noch mal alles schwieriger macht, weil da natürlich ein guter Quadratmeter nie mit verplant werden kann, den braucht man, um die Tür zu öffnen. Außerdem haben wir quasi keine Fenster, weil über all nur Balkontür mit angrenzendem bodentiefen aber nicht zu öffnendem Fenster ist, Frischluft geht also in fast allen Zimmern nur durch Öffnen der Balkontür und die kann man auch nicht auf Kipp stellen, und dann hat man noch den Hund, der zwar noch nie Anstalten gemacht hat, vom Balkon zu springen – aber WEISS MAN’S? – es sind natürlich alles Luxusprobleme, aber das macht es auch nicht einfacher.

Jetzt dachte ich eben, ich hätte nichts zu schreiben und zack, einmal kurz die Balkonsituation beschrieben und schon hat man einen ausreichend langen Beitrag für dieses Wochenende, ich muss jetzt kochen, es gibt Dinge aus dem Kühlschrank, die weg müssen, guten Abend!

Tagebuchbloggen, 24.05.2021

Am Samstag gab es eine Hausbesichtigung in Wiehl, hier wieder eine andere Situation, Grundstück top, Makrolage na ja und Haus leider auch na ja. Wobei das Haus tatsächlich Potential hat und man viel machen könnte, aber es werden wohl andere Leute sein, die dieses Potential ausschöpfen werden. Mikrolage gleichzeitig toll und doof, man hat nämlich eine Superaussicht, die hat man aber vor allem deswegen, weil man die letzten 900 Meter einen Berg rauffährt und ich weiß nicht, ob ich die nächsten 20 Jahre einen Berg rauffahren möchte, um nach Hause zu kommen, Aussicht hin oder her. Im Wesentlichen haben wir beide gesagt, dass, wenn wir schon den Suchradius ausreizen, dann muss das Haus auch etwas sein, was uns wirklich vom Hocker haut und das hat das jetzt nicht gemacht.

Auf dem Rückweg fuhren wir an einem Haus in Gummersbach und einem in Engelskirchen vorbei, weil wir da schon die Adressen hatten. Das in Gummersbach würde auch nach äußerer Beurteilung der Lage noch in Frage kommen, das in Engelskirchen eher nicht, hier gab es einen krassen Gegensatz von Präsentation im Internet und Gegebenheiten vor Ort, den wir uns auch nicht richtig erklären konnten.

Abends war dann ESC, das kann man aber jetzt nicht adäquat zusammenfassen. Ich mochte die Bandbreite des Wettbewerbs dieses Jahr sehr, mein heimlicher Favorit ist das norwegische Lied, das war zwar sehr simpel hat aber irgendwas in der Melodie, was mich sehr anspricht. Mit den Siegern war ich sehr einverstanden, ich bin aber meistens mit den Siegern sehr einverstanden, auch wenn es nicht zwingend die Songs sind, die ich am besten fand. Die Leute freuen sich immer so, das ist doch toll. Ein bisschen leid tat es mir für den maltesischen Beitrag, dem ich eine höhere Platzierung zugetraut und gewünscht hätte.

Am Montag wollte ich eigentlich vielleicht Steuerunterlagen zusammensammeln, es gab aber schon deshalb anders, weil am Sonntag das neue Buch des Online-Buchclubs verkündet wurde und das war Piranesi von Susannah Clarke und weil ich das eh lesen wollte, kaufte ich sofort das eBook, las noch schnell das aktuelle Buch zu Ende und fing dann an, Piranesi zu lesen und dann wollte ich sehr dringend wissen, wie es ausgeht und dann habe ich am Montag eben Piranesi gelesen und dann war auch schon Abend und die Steuerunterlagen sind immer noch in der Mappe, na ja.

Piranesi von Susannah Clarke [Amazon-Werbelink] also große Empfehlung von mir, das erste Buch seit langem, dem ich auf Goodreads fünf Sterne gegeben habe. Ich warne aber, weil ich das Buch auch für etwas schwierig halte und sehr gut verstehen könnte, wenn man nicht so viel damit anfangen kann. Ich fand’s halt super.

Tagebuchbloggen, 20.05.2021

Der Tag fing so an, dass der Hund kotzte und mein Mann in der Aufregung vergaß, dass man kein Küchenkrepp ins Klo schmeißen darf und jetzt wissen wir immerhin aus eigener Erfahrung, warum man das nicht darf, denn das Klo war dann erst mal verstopft. Mein Mann kippte Chlorax hinterher und versuchte mit so einem Rohrreinigungsding was zu machen, das klappte aber nicht und dann musste ich mit dem Hund raus und er zur Arbeit, also vertagten wir das Problem, wir haben ja noch eine Gästetoilette.

Später war dann auch alles in Ordnung, ich ging trotzdem mit dem Reinigungsding noch mal rein und zog Zeug aus dem Rohr, das will jetzt aber niemand genauer wissen, noch nicht mal ich und ich war dabei.

Abends lernte ich, dass man auf keinen Fall, auf wirklich gar keinen Fall, also wirklich überhaupt nicht Witze über serbische ESC-Beiträge auf Twitter machen darf, denn sonst hat man direkt eine Horde serbischer ESC-Fans am Hals, die einen vorrangig auf serbisch beleidigen, jedenfalls vermute ich das, ich spreche ja kein serbisch und sah mich auch nicht in der Bringschuld, die entsprechenden Beiträge durch Google Translate zu jagen. Da mein Herz jetzt nicht an dem Witz lag, löschte ich den Tweet und blockte einmal durch, jetzt ist es erstmal ruhig. Zum ersten Mal in meinem Leben verspüre ich jetzt natürlich einen latenten Drang, Witze über Serbien zu machen, aber man darf ja nicht, also denke ich am besten nicht weiter nach. (Es bleibt mal wieder die Frage: Was ist mit den Menschen?)

Island und Portugal sind weiter, insofern gehe ich ganz zufrieden ins Bett. Mehr kann ich von diesem Tag wohl nicht mehr erwarten.

Tagebuchbloggen, 01.05.2021 (wo wir fast ein bisschen neuropsychologisch werden)

Ich möchte das einleiten mit der Aussage, dass ich mein Gehirn total abgefahren krass finde.

Es war nämlich so gewesen:

Vor einige Jahren ging mein letzter Desktop-PC kaputt. Er ging einfach nicht mehr an und ich hatte keine Nerven, ihn durchzuchecken und reparieren zu lassen. Irgendwann baute ich einfach die beiden Festplatten aus und seitdem liegen diese Festplatten immer in irgendeiner Schublade. Irgendwann kaufte ich zwei Hüllen für die Festplatten, damit sie nicht aus Versehen kaputt gehen. Dann lagen sie weiter jahrelang rum.

Neulich kaufte ich dann endlich einen SATA-auf-USB-Adapter nach kurzer Nachfrage auf Twitter, wo mir der gute Ratschlag gegeben wurde, man müsste darauf achten, dass der Adapter eine eigene Stromversorgung bräuchte. Der Adapter kam und es funktionierte exakt so, wie ich es mir vorgestellt hatte, ich konnte sofort auf alle Daten der Festplatte zugreifen und in meine Vergangenheit eintauchen. Ein paar Bilddateien, die ich mir zur Wiederherstellung eines alten Blogprojekts erhofft hatte, fand ich leider nicht, dafür alte Musikaufnahmen und Liedtexte, die ich teilweise noch im Hinterkopf, teilweise komplett vergessen hatte.

Ein Lied konnte ich jetzt über den Text komplett melodisch und harmonisch rekonstruieren und hier fängt jetzt die Geschichte mit meinem faszinierenden Gehirn an. Am Anfang starte ich nämlich nur auf den Text und erinnerte mich zwar schwach, konnte mir aber beim besten Willen nicht vorstellen, da wieder irgendeine Melodie singen zu können. Dann kramte mein Gehirn von irgendwoher einen Rhythmus hervor und dann Teile einer Melodie und nachdem ich das dann am Klavier ein paar Mal spielte, kramte mein Hirn immer mehr Teile raus und jetzt kann ich das Lied wieder komplett spielen, obwohl ich einfach mindestens 15 Jahren nicht darüber nachgedacht hatte. Das Lied stammt aus der Frühphase meiner musikalischen Schaffenszeit, es muss irgendwie im Alter zwischen 15 und 17 entstanden sein. Das weiß ich, weil es ein konkretes Lied gibt, das den Anfang der brauchbaren Songs darstellt und da war ich 17, das kommt nämlich im Text vor.

Demnächst nehme ich das rekonstruierte Lied mal auf, nur der Vollständigkeit halber, dann kann ja jeder selbst beurteilen, wie pubertär genau es ist. Es gab noch zwei andere komplette Liedtexte, mit denen habe ich aber ein bisschen mehr Schwierigkeiten. Ich weiß Teile der Melodie, aber die Erinnerung an das komplette Lied hat sich noch nicht wiedergefunden.

Jetzt kommt der eigentlich richtig abgefahrene Zeit. Auf irgendeinem Weg hat sich nämlich die Melodie eines anderen Songs dazwischengeschoben. Erst dachte ich „Ah ja, da war irgendwas“, war aber nicht sicher, ob das nur mal eine grobe Skizze oder ein kompletter Song war. Dann wusste ich auf einmal, doch, doch, das war mal fertig. Dann fielen mir die ersten Worte ein und dann der zweite Teil der ersten Strophe, mehr oder weniger komplett, vier Zeilen. Dann dachte ich, okay, das war’s, mehr kriegst du nicht mehr ausgegraben.

Seit heute ist der erste Teil der zweiten Strophe da, ich habe eine grobe Ahnung, wie der Refrain (oder Teile davon) sind und weiß die komplette erste Zeile. Und jetzt dachte ich schon mehrfach, „Okay, das war’s aber jetzt, mehr fällt mir nicht ein“ und lag jedes Mal falsch, also warte ich mal ab, aus welchen Untiefen mein Gehirn vielleicht doch noch mehr befördert. Es ist unfassbar spannend, ich weiß nicht, wo das herkommt, eine komplette Überraschung. Allerdings habe ich jetzt natürlich noch mehr Bock, mehr rauszufinden und frage mich, wo ich in der Kohlenstoffwelt buddeln müsste, um vielleicht anfassbare Überbleibsel auszugraben. Es muss irgendwo noch Notizbücher oder Dateien geben, vielleicht muss ich Diskettenlaufwerk oder einen Kassettenrekorder kaufen, wer weiß? Muss ich bei meinen Eltern im Keller suchen oder bei uns im Lagerraum, WHO KNOWS?

Das erinnert mich auch an die Geschichte, als mein Mann und ich in Bordeaux in einem Restaurant saßen und über ein Restaurant in Tallinn sprachen, in dem wir 2009 oder so gegessen hatten und das ein estnischer Starkoch betrieb. Ums Verrecken fiel uns der Name nicht ein, wir hatten nicht einen Anhaltspunkt, nicht vom Vornamen, nicht vom Nachnamen, wir wussten nichts mehr. Aber irgendwie war unser Sportsgeist geweckt, wir wollten das unbedingt selbst rausfinden, durch intensives Nachdenken. Am Ende hatten wir’s: Imre Kose heißt der Mensch. NUR DURCH NACHDENKEN!

Gehirne! Krass!

Tagebuchbloggen, 28.04.2021

Beim Netflixen dem Sofa eingeschlafen, aber jetzt natürlich wieder sehr wach, gebloggt wird also vom Smartphone, deshalb hab ich auch schon gar keine Lust, viel zu schreiben.

Statt dessen zwei Musikempfehlungen, die der Spotify-Algorithmus mir zugeschanzt hat.

Zum einen Missy Higgins mit ihrem Corona-Lied „When the Machine Starts“. Es gibt das offizielle Musikvideo, dass Coronakonform nur drinnen und ohne andere Leute stattfindet und es gibt ein anderes, dass ebenso Coronakonform draußen mit fast keinen anderen Leuten stattfindet.

Und dann noch Rose Cousins mit ihrem Introvert-Song „The Benefits of Being Alone“. Das Video ist auch hübsch und damit entlasse ich alle in die geruhsame Nachtruhe und lese noch ein bisschen Band 5 der Murderbot-Reihe.

Tagebuchbloggen, 22.04.2021

Jetzt doch wieder morgens, oder wie?

Ich wollte auch nur mitteilen, dass ich gestern Abend remote einen Workshop für Ukulele gegeben habe. Das war sehr anstrengend, vor allem, weil der Workshop ja sonst auf sehr viel Interaktivität und Feedback ausgelegt ist. Wenn ich den 2018 und 2019 als Präsenzworkshop durchgeführt habe, bin ich immer sehr viel rumgelaufen und konnte gucken, was die Leute machen und direkt auf Dinge eingehen. Das geht remote nicht und man muss dauernd nachfragen, ob alles funktioniert, weil die Teilnehmer auch eine sehr lobenswerte Disziplin beim stummschalten durchgehalten haben.

Danach war ich jedenfalls so erschöpft, dass ich nur noch auf dem Sofa gelegen habe und mein Mann beim Italiener bestellen musste, weil ich mich nicht mehr zum Kochen in der Lage sah.

Dann träumte ich sehr wirr von Raumschiffen mit sehr viel Nostalgiemüll, bitte nicht nach Details fragen, die meisten habe ich vergessen, stellen sie sich einfach vor, sie haben ein Raumschiff, aber es ist gefüllt mit Kisten, die man sonst auf den Speicher stellen würde.

Außerdem war 26. Todestag meiner Oma. Ich wollte erst 16. schreiben, weil es mir wie die richtige Zahl vorkam, dann dachte ich aber noch mal nach und überraschenderweise stellte sich heraus, dass ich schon 40 bin. Unfassbar.