Hamburgausflug

Wir waren schon wieder in Hamburg. Also, „schon wieder“, das letzte Mal ist ja doch schon zwei Jahre her. Diesmal hatten wir sogar einen Anlass in Form von Opernkarten für eine der Lieblingsopern des werten Herrn Gemahls. In der Hamburger Staatsoper gab es Korngolds „Die tote Stadt“, von der er mir seit ungefähr fünfzehn Jahren vorwschwärmt und die leider nicht annähernd oft genug gegeben wird. Man muss also erst recherchieren, ob und wo diese Saison gespielt wird und dann ein ganzes Wochenende drumrum planen, weil es eben nicht in Essen oder Düsseldorf oder Köln ist, sondern in Hamburg.

Das fanden wir aber gar nicht so schlimm, denn wir fanden Hamburg schon beim letzten Mal hübsch und das Wochenende zu kurz. Und dann saßen wir am Freitag im IC von Essen nach Hamburg, zogen in Hamburg den Koffer ein paar hundert Meter bis nach St. Georg ins Hotel und machten uns dann gleich auf den Weg in die Stadt. Zunächst Burger essen am Alten Fischmarkt mit exzellentem Chili con Carne, dann schnell eine Jacke kaufen, dabei Faultiersocken finden und sofort mitnehmen und dann durch die Stadt flanieren, um die Binnenalster rum und überhaupt. Das Wetter präsentierte sich von seiner besten Seite, ganz so, wie ich es schon bei Twitter bestellt hatte und blieb auch weitestgehend so.

Und wie das so bei schönem Wetter letzten Freitag in Hamburg aussah, das kann man jetzt hier sehen. Bilder marsch!

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Schiffchen

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Bank ist besetzt

An der Binnenalster

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Funkturm, vermutlich

Rathaus

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Wasser, überall Wasser

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Thalia

St. Georg

Miniausflug nach Hamburg zur Tirili-Lesung

Wenn nette Leute lesen, soll man sich das ja nicht entgehen lassen. In Hamburg zum Beispiel lesen zwei Mal im Jahr unglaublich nette Leute. Vermutlich gibt es sogar noch mehr Lesungen mit netten Leuten, kann ich mir gut vorstellen, aber die werden dann nicht von Maximilian Buddenbohm und Isabel Bogdan organisiert und moderiert. Die Frühlingslesung „Tirili“ und die Herbstlesung „Bonjour Tristesse“ hingegen schon und wenn das nicht ein Grund ist, nach Hamburg zu fahren, dann weiß ich auch nicht.

Kurz vor 18 Uhr am Donnerstag kam ich also zum zweiten Mal in meinem ganzen Leben wieder am Hamburger Hauptbahnhof an. Zum Kofferabladen und kurzem Erholen ging es dann zu Isa und von da aus etwas später nach St. Pauli zur „Le Kaschemme“, einer kleinen Restaurantkneipe, in der die Lesungen üblicherweise statt finden.

(Ich trug übrigens einen Mikrofonständer, habe es aber dank unmenschlicher Willensstärke geschafft, keinen dummen „Ich habe einen Mikrofonständer getragen“-Witz zu machen. Aber das nur nebenbei.)

Eigentlich wollte ich ja Herrn Buddenbohm und Frau Bogdan lesen hören, aber wie das so ist, entschlossen sich die beiden bei der Planung spontan und ohne Rücksprache mit mir zu halten, dass sie jetzt in zehn Lesungen genug selber gelesen hätten und lieber nur moderieren wollten. Dafür würden drei andere tolle Menschen lesen, nämlich Pia Ziefle, Bov Bjerg und Stevan Paul. Also freute ich mich vor allem auf Pia Ziefle, deren Debüt „Suna“ ich ja vor allem deswegen noch nicht gelesen habe, weil ich das eigentlich erst nach einer Lesung machen wollte. Aber wie das so ist, musste Pia Ziefle wegen Krankheit absagen. Nachdem ich also viele gute Besserungswünsche in den Süden geschickt und fertig geschmollt hatte, freute ich mich statt dessen auf Katrin Seddig. Auch gut.

Was auf der Lesung selber passierte, kann man schön bei Herrn Buddenbohm oder Frau Frische Brise nachlesen, zwei der drei Vorträge kann man sich sogar anhören. Ich kann dazu nur sagen: Schön war’s. Also richtig schön. Man hört ja viel zu selten Leuten beim Vorlesen zu, und dieses bunt gemischte Tütchen schöner Texte von netten Menschen mit gar nicht so viel davor und dahinter, einfach hinkommen, hinsetzen, Rotwein trinken und lauschen, das ist eine extrem schöne und sehr empfehlenswerte Art, einen Abend zu verbringen. Auf die Gefahr hin, dass ich mich wiederhole: Ich kann das nur wärmstens empfehlen.

Ein bisschen war das ja so gedacht, dass ich zumindest einmal, ein einziges Mal im Leben, bei einer Tirili-Lesung (alternativ auch Bonjour Tristesse) gewesen sein wollte. Nach diesem Abend befürchte ich ein bisschen, dass es nicht bei einem Mal bleiben wird.

(Hatte ich erwähnt, dass ich dieses Kleinod-Geheim-Event nur empfehlen kann? Nein? Ja? Na gut, dann halt noch mal.)

Ein herzlicher Dank also an Katrin Seddig, Bov Bjerg und Stevan Paul fürs Schreiben und Vorlesen und natürlich ein ebenso herzlicher Dank an Maximilian Buddenbohm und Isabel Bogdan fürs Organisieren, Moderieren und Schlafcouch-zur-Verfügung-Stellen. Bis zum Herbst oder so.

Hamburg – Speicherstadt und (beinahe) Hafen

Am letzten Hamburgtag geht es in die Speicherstadt und zum Hafen. Da soll’s schön sein, hab ich gehört und schön ist es wirklich. Außerdem sonnig.

Und: kalt.

Trotzdem tapsen wir tapfer über Brücken und an Hafenbecken vorbei, gucken, machen Bilder und wünschen uns Handschuhe herbei. So tolle Häuser, so viel Wasser überall, keine Zeit fürs Miniatur-Wunderland oder fürs Gewürzmuseum, aber wenigstens kann man gucken.

Während in der Speicherstadt alles schön alt ist, ist Richtung Hafen alles schön neu. Ich vermute laut, dass die Leute, die da wohnen, in den Neubauten mit Ausblick auf so ein Hafenbecken, bestimmt unendlich viel Geld für ihre Wohnung bezahlen. Ob diese modernen Kästen auch noch in zehn oder zwanzig Jahre schön gefunden werden, wird sich dann wohl auch zeigen.

(Es ist übrigens immer noch kalt.)

Bis zum richtigen Hafen schaffen wir es gar nicht erst, weil Füße und kalt, aber dafür laufen wir auf dem Rückweg zum Hauptbahnhof am Spiegel-Gebäude vorbei und finden das gleichermaßen hässlich und faszinierend. Muss auch fotografiert werden. Für das Chilehaus wird auch noch ein Umweg gemacht, aber dann reicht’s.

Am Bahnhof kaufen wir Wasser, Laugenbrezel und Franzbrötchen, im Zug ausreichend Platz auch für Leute ohne Reservierung. Dann fahren wir los. Tschüß, Hamburg. Tschüss, St. Georg. Tschüß, Alster. Tschüß, Schanzenviertel, Speicherstadt und fast gesehenen Hafen.

Bis zum nächsten Mal dann.

Speicherstadt

Speicherstadt II

Ansgar

Wasser

Mehr Wasser

Dingse

Haus

Schiefe Häuser

Zum Hören

Spiegel

Als Tourist im Schanzenviertel

Schanzenviertel, haben sie gesagt. Das Schanzenviertel, da sind die Kreativen, haben sie gesagt. Das ist das ganz große Ding da in Hamburg, haben sie gesagt.

Praktischerweise befindet sich quasi am Eingang zum Schanzenviertel ein großes Musikgeschäft in einem noch größeren Bunker, insofern ist es sehr einfach, den Mann in Richtung Schanzenviertel zu treiben.

Und dann sind wir irgendwann mittendrin und natürlich ist das toll hier, und man fühlt sich wohl und es ist alles sehr cool und hip, aber vor allem sieht es hier genauso aus wie in Köln-Mülheim in den Achtzigern nur mit mehr hipper Gastronomie statt Döner und Büdchen und ein bisschen abgefuckter sogar, aber auf so eine harmlose Art und Weise, so als würden alle hier nur ihre Aufkleber an die Türen pappen, weil man es endlich mal darf.

Weil es auf einmal plästert wie bekloppt, müssen wir uns in eine Buchhandlung retten, danach finden wir noch einen lustigen Lagerverkauf in der zweiten Etage irgendeines Hinterhauses und dann nisten wir uns bei Tim Mälzer in der Bullerei ein, die ist nämlich auch im Schanzenviertel.

Und während ich da so sitze in der Bullerei, ganz hinten durch, nur von einer Glasscheibe von den Köchen und den Töpfen und den Pfannen getrennt, da kommt auf einmal Tim Mälzer durch die Hintertür. “Hallo”, sage ich. “Hallo”, sagt Tim Mälzer und dann geht er weiter. Sieht genauso aus wie im Fernsehen.

So war das als Tourist im Schanzenviertel. Ein bisschen Heimatgefühl, ein bisschen Hamburgregenwetter, einmal Fensehkochgrüßen und zwischendrin viel gucken und für gut befinden. Kann man gut machen.

U

Photoautomat

Quadratdingse

Bayer

Maschinenwerk

Schanzenviertel

Tür

Bunt

Tor

Obst

Goldfischglas

Tür II

Kaugummi

Hamburg, deine Schilder

Ich mag ja Schilder. Besonders, wenn lustige Sachen draufstehen. Also Sachen, die ich lustig finde, aber sonst vermutlich niemand.

Die letzten drei Tage waren wir in Hamburg und weil Hamburg eine große Stadt ist, gibt es da auch viele lustige Schilder. Sogar die Straßenschilder sind lustig, jedenfalls, wenn man ich ist. Twiete, hihi. Hier heißen Straßen “Twiete”, hihihi.

Manche Schilder sind auch einfach nur schön, weil “Jungfernstieg” draufsteht und man merkt, das gibt es wirklich, nicht nur in Büchern oder im Fernsehen. Das ist wie in London, wenn man den U-Bahn-Fahrplan studiert und es wirklich eine “Paddington Station” gibt. Toll.

Was wir aber nicht herausgefunden haben, ist, warum die Schilder alle so schief sind, jedenfalls die, die nicht an irgendwelche Hauswände genagelt sind. Alle schief. Überall. Hamburg, warum?

Twiete

Alsterzeug

Toll

Fernsehen ist toll! Jetzt auch mit Deppenleerzeichen!

Plakatieren verboten

Es gibt sehr, sehr viele “Plakatieren verboten!”-Schilder. Vor allem im Schanzenviertel.

Schanzenstraße

Schmilinsky

Winter

Überflutung

Anker

Spiegel

Oberbaumbrücke

Oberbaumbrücke

Fußgängerfurt

Ich weiß ja noch nicht mal, was eine Fußgängerfurt sein soll.

Noch mal Twiete

Springeltwiete, hihihi. Hihihihi.

Jungfernstieg