Bei eher schlechtem Wetter hatten wir Clermont-Ferrand ja schon. Dann war damit auf einmal Schluss und die Sonne kam raus. Da war die Stadt auf einmal noch ein Eckchen schöner. Wir mäanderten durch die Gässchen, guckten uns den Dom von außen an und fanden den Blick auf die Vulkanberge sehr hübsch und pittoresk. Nebenbei informierten wir uns schon mal über das gastronomische Angebot und entschieden uns dann allerdings für ein Etablissement, das ich schon vorher im Internet ausgemacht hatte, obwohl es erst um 19:30 Uhr öffnete (im Gegensatz zu den sonst üblichen 19:00 Uhr… überhaupt, französische Sturheit bei Öffnungszeiten, da muss eigentlich auch noch ein Blogbeitrag drüber geschrieben werden).
Vielmehr, ich guckte so lange betroffen, bis der werte Gatte diesem Vorschlag zustimmen musste. Dafür mussten wir dann eine halbe Stunde länger durch Gässchen wandern, wurden aber immerhin mit astreiner Landküche aus der Auvergne belohnt. Ich bestellte aus Prinzip Truffade, weil das anscheinend eine auvergnische Spezialität ist. Truffade besteht zu 40 Prozent aus Kartoffeln, zu 40 Prozent aus Käse und zu 20 Prozent aus Speck. Man muss nach der Hälfte aufgeben, den fragenden Blick der Kellnerin mit „C’était très bon, mais je dois réserver quelque place pour la dessert!“* beantworten, worauf sie wissend nicken und alles ist in Ordnung.
Danach waren wir satt und glücklich und wanderten ins Hotel. Wie ich schon sagte, Clermont-Ferrand kann man gut machen.
*Sollten in diesem Satz Fehler sein, dann sei es so. Ich beklagte ja schon, dass mein Französisch sehr eingerostet ist. Zumindest ist es wahrscheinlich, dass ich ihn so oder so ähnlich gesagt habe.
Ich hab die ganze Zeit überlegt, woher mir das so bekannt vorkommt, dabei war ich nie in Clermont-Ferrand. Frankreich sieht wohl doch überall gleich aus :D