Wir sind jetzt solche Leute

Seit drei Jahren leben wir jetzt in einem Haus auf dem Land und was einem wirklich überhaupt nicht klar ist, ist, dass ein Haus offenbar wirklich bedeutet, dass man dauernd irgendein „Projekt“ hat.

Mir ist vollkommen unklar, warum das so ist, wir wohnen ja seit 2007 nicht mehr zu Miete, sondern immer in eigenem Eigentum, allerdings bis 2022 eben immer in Wohnungen in Mehrfamilienhäusern. Auf der anderen Seite hält einen ja nichts und niemand davon ab, in seiner eigenen Wohnung „Projekte“ zu haben. Es hält einen genau genommen noch nicht mal in einer Mietswohnung etwas davon ab und trotzdem sind wir jetzt auf einmal Leute mit „Projekten“ und zwar wirklich Mehrzahl.

Teile der Projekte betreffen den Außenbereich, okay, da gab es so vorher mangels Garten nicht so viel zu tun, das aufreibendste Außenbereichprojekt in Essen war, als wir mal auf einem Balkon Kunstrasen verlegt haben und dabei war das nervigste, die alten IKEA-Holzpanele auf eBay-Kleinanzeigen loszuwerden.

Die Gartenprojekte für dieses Jahr wurden und werden hauptsächlich von Dienstleistern ausgeführt, die entweder Dinge tun, die wir gar nicht können oder die Dinge, die wir theoretisch könnten in einem Viertel der Zeit in deutlich besserer Qualität ausführen. Man muss auch wissen, wo die eigenen Stärken sind und Vorgarten umgraben, planieren und neuen Rasen aussäen gehört nicht dazu, aber wir haben zum Beispiel auch keinen Bagger. Jetzt ist die eine Hausseite frei von Kirschlorbeer und Berberitzensträuchern, der Vorgarten ist wieder schön oder er wird wieder schön sein, wenn der Rasen gekommen ist und jetzt muss noch ein Zaun vorne ums Haus, nicht weil wir so scharf auf einen Zaun sind, sondern, weil da ja noch der Hund ist, der insgesamt gut hört, aber nicht so gut, dass er ohne Leine auf der Vorgartenterrasse sitzen könnte.

Nebenbei baut mein Mann sein Studio um, ich hielt mich bei der Planung bewusst raus, weil mich das nur nervös gemacht hätte, überraschend stellte sich dann raus, dass das alles deutlich aufwändiger werden würde als gedacht. Also, überraschend für mich, ich hatte mir ja gar nichts gedacht. Jetzt liegt ein neuer Boden halb, es sind drei Akustikpanele von soundsovielen an der Wand und es gibt ein neues Ständerwerk, in dem ordentlich Dämmung untergebracht ist. Ich halte mich einfach weiter raus, das scheint die beste Lösung für alle Beteiligten zu sein. Nur, als mein Mann kurz davon redete, dass es ja am einfachsten wäre, man würde den alten Flügel verkaufen und dann den Boden zu Ende legen und dann könnte DER NEUE Flügel rein, habe ich kurz interveniert und eines meiner seltenen Vetos eingelegt. Wir führen hier seit 25 Jahren eine „Du kannst dir kaufen, was du willst, wenn du das Geld dafür hast“-Beziehung, was wir beide sehr goutieren. Ich ziehe die Vetokarte nur sehr selten, bin aber der Meinung, dass es der Flügel, den wir vor drei Jahren gekauft haben, noch tut. Mein Mann ist der Meinung, ein Bösendorfer täte es besser als ein Blüthner und er mag auf allen Ebenen damit Recht haben, aber ich halte aktuell an dem Veto fest.

Nach dem Studio kommt eventuell der Hauswirtschaftsraum, da stehen im Moment vor allem Kallaxregale, eigentlich soll da aber eine Miniküchenzeile mit Spülmaschine und ordentlich Stauraum und sehr viel Arbeitsplatte hin. Letzteres wird immer dringlicher, weil ich meinem Mann zu Weihnachten aus einer unbedarften Mischung aus Dumm- und Klugheit ein Brotbackbuch geschenkt habe und getreu dem Motto „Gib einem Mann ein Brot und er isst für einen Tag usw.“ besitzen wir jetzt mehrere Gärkörbe, Bäckerleinen, mehrere Kilo unterschiedliche Mehle, so eine Art Gärbrutkasten, Teigkarten, einen Brottopf, irgendwelche Lavasteine und demnächst eine norwegische Knetmaschine, bei der ich nicht die Vetokarte gezogen haben. Aber die norwegische Knetmaschine muss dann auch irgendwo hin und der Platz in der Küche schwindet.

Nach dem Hauswirtschaftsraum steht vielleicht noch eine Terrasse im Garten hinterm Haus an, größer als die, die wir jetzt haben und vielleicht mit Überdachung, mein Mann wünscht sich nämlich eine Friteuse, seit er regelmäßig Pommes Frites aus der Friteuse bei den Nachbarn bekommt, und meine Bedingung für eine Friteuse war, dass die draußen steht, dafür bräuchte man aber etwas, wo sie draußen stehen könnte.

Irgendwann wird es dann auch eine neue Küche geben, in dem Zug müssten dann aber auch neue Fliesen rein und eventuell könnte man auch noch den einen Kellerraum ausbauen, dann hätte ich auch ein Puzzlezimmer mit einem Tisch, der groß genug ist für 3000 oder sogar 5000 Teile. Jedenfalls sind wir jetzt solche Leute. Leute mit „Projekten“. Dabei wollte ich eigentlich nur in Ruhe hier sitzen.

 

Die vorsichtige Wiederbelebung des Aprilscherzes

Die Tradition des Aprilscherzes ist ja an sich keine schlechte, in meiner Welt aber in den letzten zwanzig Jahren eigentümlich irrelevant geworden. Das liegt vielleicht auch daran, dass ich mich ungern verunsichern lasse, weil ich ja sowieso schon immer alles doppelt und dreifach hinterfrage. Die Sicherheit, mit der ich oft Dinge behaupte, stiftet deswegen auch oft Verwirrung, das hat keineswegs etwas damit zu tun, dass ich glaube, immer recht zu habe, sondern damit, dass ich üblicherweise nur dann Dinge behaupte, wenn ich sie gerade noch mal sicherheitshalber gegoogelt habe, irgendwann mal eine mehrwöchtige Hyperfokusphase hatte oder persönlich dabei war oder irgendetwas in der Art. Aber ich schweife ab.

Jedenfalls schätze ich die Tradition des Aprilscherzes auf eine eher theoretische, beobachtende Weise. Ich mag das Konzept, möchte aber im besten Fall nicht davon betroffen sein. Das führt dann dazu, dass ich alles, was am ersten April proklamiert wird, grundsätzlich als Limbonachricht betrachte, die eventuell stimmt, eventuell aber auch nicht, wer weiß das schon, ich nicht, lass morgen noch mal gucken.

Das ist ein bisschen schade, weil mir dadurch bestimmt viele gute Aprilscherze entgehen. Vielleicht kann hier jemand mal einen Service anbieten und im Nachhinein alles sammeln und dann auf der Plattform ihrer oder seiner Wahl veröffentlichen, das wäre ein guter Service, den ich gerne in Anspruch nehmen würde. Ich schweife aber schon wieder ab.

Ende des letzten Jahres bestellte ich den „Uninspirational 2025 Day-to-Day Calendar“, der war damals etwas schwer aufzutreiben, jetzt bekommt man ihn problemlos bei Thalia, allerdings ist jetzt auch schon April, ein bisschen spät vielleicht für einen Kalender. (Es gab noch weitere Komplikationen, ich bestellte nämlich zwei, bekam nur einen und das ist auch ein Grund, warum der Versand sich etwas nach hinten verzögert hat, Sandra.)

Dieser Kalender versorgt mich täglich mit uninspierenden Nachrichten.

„It sure looks like success when you lower your expectations!“ rief er mir am 29. Januar zu. „Winners never quit, but quitters save a lot of energy and never look stressed out.“ teilte er am 27. März mit. Jeden Morgen werde ich daran erinnert, dass sich Stress gar nicht lohnt, im Grunde genommen also eine sehr schöne Art, direkt wieder runterzukommen, nachdem man aus Versehen ins Mail-Postfach gesehen hat.

„You are a unique spirit and play an important role in the lives of those around you.“ las ich am Dienstag und war hoch verwirrt. Wo war der Sarkasmus, wo der unbedingt Wille, nicht zu hoch hinaus zu wollen, wo die Erinnerung daran, dass man in der Gesamtbetrachtung der Welt völlig unwichtig ist.

Dann fiel mir ein, dass der 1. April war und endlich hatte ich wieder einen Aprilscherz, der so überraschend und irritierend war und gleichzeitig so eine geringe Fallhöhe hatte, dass ich mich sofort wieder sehr über diese Tradition freuen konnte.

Aus fast aktuellem Anlass: Speedpuzzleressourcen

Offensichtlich gehen in aktuell sämtliche Social-Media-Anbieter kaputt. Also nicht direkt kaputt, sie werden nur ethisch-moralisch noch problematischer als sie eh schon waren. Twitter ist tot, ich hätte nie geglaubt, dass ich das mal schreiben würde, aber there we are und Facebook liegt auch in den Endzügen. Was ich mit Instagram mache, weiß ich noch nicht, weil ich hier noch keinen adäquaten Ersatz gefunden haben. Jedenfalls sieht es so aus, als würden wir wieder zu unseren Wurzeln zurückgehen und müssten wieder selber bloggen auf unseren ganz ureigenen, monatlich teuer bezahlten Domains. Vielleicht ist das aber auch gar nicht so schlimm, sondern eine eigentlich gutzuheißende Entwicklung, so wie ja Leute auch wieder Vinyl hören oder Gemüse selber züchten oder so.

Ich nutze diesen Impuls auf jeden Fall direkt mal, weil ich am Donnerstag in Berlin bei der (ebenfalls wiederbelebten) Kuttners schöner Nerdnacht einen Vortrag über Speedpuzzeln gehalten habe und da sehr viele Nachfragen kamen und ich dann vergessen habe, alle sinnvollen Ressourcen aufzuzählen, die man noch so ansteuern kann, wenn man gerade frisch ins Speedpuzzlehobby einsteigt. Deswegen mach ich das jetzt hier, dann kann man da auch von den ganzen dahinsiechenden und gerade aufkeimenden Plattformen hinverlinken und alle sind glücklich oder zumindest ein paar oder wenigstens ich.

Ich erkläre jetzt hier nicht mehr groß, was Speedpuzzeln ist, ihr hättet einfach am Donnerstag in Berlin sein müssen, selbst schuld. In kürzester Kürze ist Speedpuzzeln (man hätte es ahnen können) Puzzeln auf Zeit und das wird gerade populär, wenn man aber jetzt noch einsteigt, kann man immer noch behaupten, ganz am Anfang mit dabei gewesen zu sein, es lohnt sich also.

Jetzt aber zu den ganzen Ressourcen, die ich entweder nur kurz erwähnt oder komplett vergessen habe:

Deutscher Puzzleverein
https://puzzleverein.de/

Der deutsche Puzzleverein wurde vor knapp einem Jahr gegründet und kümmert sich um Wettbewerbe, Puzzletreffen und diverse andere Dinge. Man muss kein Mitglied sein, aber wenn man Mitglied ist, bekommt man manche Infos ein bisschen früher und einen Discount bei offiziellen Wettbewerben.

 

Discord des Puzzlevereins
https://discord.com/invite/RSuD2HHZfv

Auf den Discord des Puzzlevereins darf man auch als Nichtmitglied und kann da mit Gleichgesinnten über Puzzles diskutieren, es gibt jeden Monat eine Puzzlechallenge zu einem Thema und man kann Partner oder Teams für Wettbewerbe finden.

 

Euro Jigsaw Jam
https://speedpuzzle.eu/de/

Michelle Kasper organisiert Online Speedpuzzle Wettbewerbe, sowohl live als auch zeitversetzt. Die Puzzles kann man über die Webseite beziehen, es lohnt sich, den Newsletter zu abonnieren, weil man dann erfährt, wann die Puzzles für die nächsten Termine in den Verkauf gehen und die sind dann üblicherweise noch am gleichen Abend ausverkauft. Sagte ich bereits, dass das Hobby gerade sehr an Fahrt aufnimmt?

 

World Jigsaw Puzzle Federation
https://www.worldjigsawpuzzle.org/

Die World Jigsaw Puzzle Federation organisiert die Weltmeisterschaft in Valladolid, Spanien im September. Man kann sich noch anmelden, ich sag’s nur.

 

My Speed Puzzling
https://myspeedpuzzling.com/

My Speed Puzzling ist die Seite von zwei tschechischen Puzzle-Enthusiast*innen, auf der man seine eigenen Puzzlezeiten tracken und mit anderen vergleichen kann. Jan und Simona machen das meines Wissens als Spaßprojekt nebenher, man kann also gut auch etwas Geld in die Kaffekasse werfen.

 

Ansonsten gibt es noch diverse YouTube-Kanäle, die wichtigsten liste ich hier auch noch kurz auf:

WJPF unter anderem mit dem Livestream der Weltmeisterschaft: https://www.youtube.com/@worldjigsawpuzzlefederation

Deutscher Puzzleverein mit dem Livestream der deutschen Meisterschaft: https://www.youtube.com/@puzzleverein_de

Euro Jigsaw Jam mit diversen Livestreams: https://www.youtube.com/@Speedpuzzle-eu

Karen Puzzles: https://www.youtube.com/@KarenPuzzles

 

Damit solltet ihr erst mal Material haben. Ansonsten gibt es natürlich von allen auch Instagram-Profile, das Kaninchenloch ist tief.

Seltsame und nicht so seltsame Metamorphosen

Als wir aufs Land zogen, war ja das erste, was ich tat, eine Tageszeitung in der Papierversion zu abonnieren und die erste Metamorphose auf dem Weg zur Rentnerin in Angriff zu nehmen. Das funktioniert auch ganz hervorragend.

Morgens ist mein erster Weg nach draußen, um die zusammengerollte Zeitung aus dem Zeitungsfach des Briefkastens zu ziehen und dann mache ich mir ein Brot und eine Tasse kalte Milch und blättere einmal alles durch. Ich bin große Überschriftenleserin, aber auch das hält mich gerade in Bezug auf Lokalnachrichten auf dem neuesten Stand.

Womit ich nicht gerechnet hatte war, dass ich montags die Spieltabelle der Landesliga Mittelrhein auf den aktuellen Platz des hiesigen Fußballvereins prüfen würde. Genau das ist aber jetzt eingetroffen. Ich interessiere mich nach wie vor ungefähr null für Fußball, der Lokalpatriotismus auf dem Dorf ist aber nicht so unterschätzen, zumal ein Mitschüler aus meiner Grundschul- und frühen Gymnasiumszeit der Pressesprecher des Vereins ist. Außerdem trägt der Fußballplatz den wunderschönen Namen „Phantasialand-Arena“ und liegt so, dass ich regelmäßig mit dem Hund daran vorbeilaufe.

Der TuS Marialinden ist jedenfall nach Startschwierigkeiten als Aufsteiger mittlerweile auf Platz 9 und das macht mich trotz ausgeprägtem Desinteresse an allem, was sonst damit zu tun hat, sehr glücklich.

15.1.2024 – Vorstellbare Zeitreisen

Worüber ich letztens nachgedacht habe:

Wenn ich überlege, was das früheste Zeitalter ist, in dem ich mir vorstellen könnte, zu leben und zwar unabhängig davon, ob jetzt gerade irgendeine Krise oder ein Weltkrieg war, sondern nur auf Basis dessen, was so technologisch und gesellschaftlich üblich und möglich war, dann lande ich grob in den 1920er Jahren.

Damit sage ich nicht, dass ich da gerne gelebt hätte, aber dass es damals so die Mindestanforderungen dessen gab, was ich ungern vermissen würde. Also zumindest fände ich Blinddarm-OP unter Narkose gut, aber auch fließend Wasser in Gebäuden (Spülklo wär gut) und Fortbewegung per Zug oder Straßenbahn. Musikabspielgeräte und Kino wär auch schön, wobei letzteres dann halt nur als Stummfilm ging, aber immerhin. Gesellschaftlich wäre ich da als Frau sicherlich deutlich im Hintertreffen, aber da darf man ja eh gar nicht weit in die Vergangenheit gehen, damit es schlechter wird.

Jetzt meine Frage: Ist das etwas, was Menschen, die so grob meiner Generation (also auf der Grenze zwischen Gen X und Millenial) angehören, denken oder würden das auch Menschen, die 30 Jahre älter oder jünger als ich sind, sagen? Ist für jemanden, der 2010 geboren wurde, Basisanforderung, dass es mindestens schon Fernsehen gab und jemand, der 1950 geboren wurde, könnte sich auch mit Plumpsklo auf dem Hof arrangieren? Pendelt sich die Maximalvorstellung des Zurückreisens in der Zeit mit halbwegs akzeptablen Einbußen immer bei 50 bis 70 Jahren vor der eigenen Geburt ein oder gibt es eine Dekade, in der wir grob das erreicht haben, was für uns heute als Zivilisations- und Technologiegrundvoraussetzung wahrgenommen wird? Oder ist das einfach sowieso furchtbar individuell und bei jedem anders?

Das würde mich brennend interessieren, vielen Dank für weitere Erkenntnisse.


Ansonsten liegt hier sehr viel Schnee. Ich wollte eigentlich Mittwochabend zu meiner Cousine zum Spieleabend, aber da aktuell unklar ist, ob ich a) hier mit dem Auto überhaupt wegkomme und b) am späteren Abend wieder den Berg hochkomme, weiß ich noch nicht, ob das wirklich stattfinden kann. Dann muss ich doch mit dem Hund auf dem Sofa liegen und Fertigramen essen.

8.1.2024 – Weihnachtsendblues

Heute morgen aufgewacht zu minimalistischem Schnee auf den Dächern, aber immerhin Schnee. Jetzt wird es natürlich schön, das ist einerseits gut, weil Sonne und Vitamin D und man hatte ja schon fast vergessen, dass hinter diesem grauen fluffigen Zeug am Himmel noch Blau ist, andererseits finde ich, wenn es jetzt schon kalt ist, dann könnte es doch ein, zwei Tage schneien und dann haben wir es hier noch mal landschaftlich schön und die Kälte macht wieder Sinn.


Im Radio hab ich gehört, dass in Niedersachsen unterdurchschnittlich viele Leute gegen Elementarschäden am Haus versichert sind, nämlich knapp über 30 Prozent, während es bundesweit knapp über 50 Prozent sind. Ich habe jetzt über die Gründe nicht weiter nachgedacht oder recherchiert, finde das aber zumindest eine interessante Information. Wir haben ja kurz überlegt, ob wir uns das mit dem Hochwasser sparen, weil wir literally auf einem Berg wohnen, ich wüsste wirklich nicht, wo das Wasser herkommen sollte, wenn wir hier Hochwasser haben, haben wir wirklich ganz andere Probleme. Die Antwort ist natürlich, dass auch immer Grundwasser in den Keller kommen kann, da hilft auch so eine Berglage nicht und am Ende dachten wir, bevor wir uns nachher ärgern, versichern wir das halt mit. Wahrscheinlich sind wir sowieso überversichert, ich möchte dazu aber bitte keine Ratschläge (außer, was noch superwichtig wäre, zu versichern), ich bin Overthinkerin, ich mag Versicherungen.


Was ich aber eigentlich sagen wollte, ich bekomme ja pünktlich zu Mitte Januar Weihnachtsendblues. Als bekennende Weihnachtsenthusiastin geht mir vorher alles viel zu schnell, ich schaffe gar nicht alles, was ich mir vorgenommen habe und dann ist ganz schnell alles vorbei und eigentlich bräuchte ich aber noch ein paar Tage. Dieses Jahr kam noch dazu, dass die Zeit vor Weihnachten und dann noch mal insbesondere zwischen Weihnachten und Neujahr durch einen traurigen Anlass in der Schwiegerfamilie überschattet wurden und alles sowohl emotional als auch organisatorisch etwas anstrengend war, aber das ist eine andere Geschichte.

Es ist aber auch so, dass der Weihnachtsbaum dieses Jahr besonders hübsch ist, erstens, weil ich einen besonders hübschen gefunden habe und b, weil ich noch mal sehr viel Geld in eine bessere Lichterkette investiert habe und jetzt sträubt sich wirklich alles in mir, diesen Weihnachtsbaum abzuschmücken und rauszustellen. Vielleicht muss es draußen noch ein bisschen heller werden oder die ersten Schneeglöckchen aus dem Boden gucken, bis ich bereit bin, die Realität zu akzeptieren. Vielleicht reicht es mir aber demnächst auch einfach von einer Minute auf die andere, das kann durchaus auch passieren. Oder ich halte es mit Taylor Swift, we could leave the Christmas lights up ‚til January, this is our house and we make the rules.

Im Zweifel verweise ich auf meine katholische Grundausbildung, da darf der Baum bis zum 2. Februar stehen. Ob das aber alle in diesem Haushalt so sehen, weiß ich ehrlich gesagt nicht.


Überhaupt, Taylor Swift, aber das ist auch noch eine ganz andere Geschichte, demnächst eventuell mehr. Der Hyperfokus läuft da jedenfalls sehr gut.

Euer exklusives Weihnachtsfernsehprogramm für den 25.12.

Okay, okay, es ist ein bisschen spät, aber für den ein oder anderen reicht es vielleicht noch.

Bei RTL Nitro geht es weiter mit Edgar Wallace. Um 15:05 Uhr geht es los mit Der unheimliche Mönch und dann konsequent bis Mitternacht durch.

Anna – Ist sie für Beifall noch zu jung ab 5:40 Uhr auf ZDF neo
Harte 80er-Jahre-Nostalgie am frühen Morgen auf ZDF neo. DAS WAR MEINE KINDHEIT! WIR HATTEN JA NIX!

Die zehn Gebote um 11:00 Uhr  auf SWR
Bildungsfernsehen sozusagen, für wenn man noch mal auffrischen wollte, warum wir hier eigentlich feiern, wobei, nicht so wirklich, die zehn Gebote war ja Moses. Aber egal, irgendwas mit Christentum, why not?

Drei Männer im Schnee um 11:45 Uhr um RBB
Verwechslungskomödie mit viel Schnee und viel Verwechslung nach Erich Kästnervon 1955.

Sissi um 16:35 Uhr im Ersten
Romy Schneider, ihr wisst schon, was soll ich dazu noch sagen?

Sissi, die junge Kaiserin um 18:15 Uhr im Ersten
Siehe oben, Teil 2.

Ist das Leben nicht schön? um 20:10 Uhr auf 3sat
Weihnachtsklassiker von 1947 mit James Stewart, der an Weihnachten überraschend feststellen muss, dass das Leben gar nicht so schlimm ist.

Titanic um 20:15 Uhr auf VOX
Spoiler: Das Schiff sinkt am Ende. Davor passiert eine Menge und der Film ist ein bisschen verkannt, denn am Ende ist es doch deutlich mehr Drama als Romantik.

Tatort: Väterchen Frost um 20:15 Uhr im WDR
Münsteraner Tatort, in dem der Weihnachtsmann die Assistentin Nadeschda Krusenstern entführt.

Die Karte meiner Träume um 20:15 Uhr auf arte
Ein begabter Zehnjähriger begibt sich auf eine lange Reise nach Washington, wo er einen Preis für seine Zeichnungen bekommen soll. Hier lohnt sich übrigens auch das Buch, in dem die Zeichnungen auch als Randnotizen abgedruckt sind.

Yellowstone – Das Geheimnis der Wölfe um 21:55 Uhr auf arte
Dokumentation über die Rückkehr der Wölfe im Yellowstone-Nationalpark und der faszinierenden Art, wie sich ein Ökosystem wieder selbst in Balance bringen kann.

Little Women um 23:20 Uhr im ZDF
Neuverfilmung des Klassikers von Greta Gerwig mit Saoirse Ronan und Laura Dern. Aber warum so spät, ZDF, warum denn nur so spät?

EXTRA EXTRA! Alle Termine für Drei Haselnüsse für Aschenbrödel:

16:40 Uhr im MDR
23:00 Uhr im SWR

Euer exklusives Weihnachtsfernsehprogramm für den 24.12.

Auch wenn es sonst relativ still war im letzten Jahr, dies ist immer noch ein Serviceblog und sei es nur mit Hinweisen, wie ihr euch die Zeit vertreiben könnt, wenn ihr nicht gerade Rotkohl oder Kartoffelsalat futtert oder Geschenke verteilt.

Wir starten im ZDF mit der obligatorischen Astrid Lindgren-Weihnachts-Tetralogie:

Lotta zieht um um 5:55 Uhr (HAHAHAHA!) im ZDF
Pippi geht von Bord um 10:30 Uhr im ZDF
Michel in der Suppenschüssel um 11:55 Uhr im ZDF
Michel muss mehr Männchen machen um 13:25 im ZDF

ProSieben setzt hingegen voll auf Hobbits und verfluchte Ringe und zeigt alle drei Teile von Herr der Ringe, davon den ersten im Extended Cut.

Der Herr der Ringe: Die Gefährten um 14 Uhr auf ProSieben
Der Herr der Ringe: Die zwei Türme um 17:20 Uhr auf ProSieben
Der Herr der Ringe: Die Rückkehr des Königs um 20:15 Uhr auf ProSieben

RTL Nitro zeigt statt dessen ab Nachmittag alle möglichen Edgar Wallace-Filme. Wir starten um 15:25 Uhr mit Das Rätsel der roten Orchidee und ziehen dann durch bis Mitternacht. Ich zähle jetzt nicht alles auf, einfach einschalten, es wird schon was Unheimliches passieren.

Wer Familie Hoppenstedt oder Familie Becker beim gemütlichen Weihnachten zugucken will, hat dafür mehrerer Gelegenheiten:

Loriot um 15:05 Uhr im Ersten
Familie Heinz Becker um 15:30 Uhr im Ersten
Loriot um 16:40 Uhr im NDR
Familie Heinz Becker um 18:20 Uhr im SWR
Loriot um 18:50 Uhr im SWR
Loriot um 22:20 Uhr im WDR
Familie Heinz Becker um 22:45 Uhr im WDR

Charlie und die Schokoladenfabrik um 14:15 Uhr auf RTL Zwei
Es gibt zwar gerade wieder eine neue Verfilmung des Kinderbuches von Roald Dahl im Kino, aber warum nicht noch mal die sehr abgedrehte Verfilmung von Tim Burton mit Johnny Depp?

Laurel & Hardy – Fliegende Teufelsbrüder um 14:20 Uhr auf arte
Stan und Ollie heuern bei der Fremdenlegion an. Was man halt macht, wenn man unglücklich verliebt ist.

Matilda um 16:05 Uhr auf Sat.1
Nicht ganz so abgedreht wie Charlie und die Schokoladenfabrik, aber doch ausreichend absurd ist die zweite Dahl-Verfilmung an diesem Tag mit der unfassbar niedlichen Mara Wilson über ein sehr kluges Mädchen mit außergewöhnlichen Fähigkeiten.

Neues vom Wixxer um 16:15 Uhr auf Tele 5
Wem Edgar Wallace auf Nitro zu unabsichtlich lustig ist, der kriegt hier das gleiche in absichtlich lustig.

Und täglich grüßt das Murmeltier um 18:10 Uhr auf Kabel Eins
Zeitreisenklassiker aus den frühen Neunzigern. Ok, ihr Faulpelze, raus aus den Federn! Und bloß nicht die warmen Schühchen vergessen, es ist saukalt da draußen. Es ist jeden Tag saukalt da draußen, wo sind wie hier, in Miami Beach, wohl kaum?

Wir sind keine Engel um 18:10 Uhr auf Servus TV
Drei Strafgefangene fliehen kurz vor Weihnachten von aus dem Gefängnis und landen in einem kleinen Kolonialwarenladen, dessen Besitzer in Schwierigkeiten steckt.

Das letzte Einhorn um 18:25 Uhr auf RTL Zwei
Wenn schon eine ganze Generation von diesem Zeichentrickfilm emotional traumatisiert wurde (dank an alle Eltern, die „Zeichentrick kann nur für Kinder sind“ dachten), warum dann nicht dieses Erlebnis an Heiligabend wiederholen. WHAT COULD POSSIBLY GO WRONG?

Terra X: Abenteuer Winter – Tiere im Schnee um 19:15 Uhr im ZDF
Wer Tiere im Schnee dank moderner Robotertechnologie ganz nah sehen will, hat hier die Chance. EISBÄREN, OTTER, KEAS! AWWWWW!

Der Schneeleopard um 20:15 auf arte
Dokumentation über äh… eine Dokumentation, nämlich wie zwei Dokumentarfilmer nach Tibet reisen, um einen Schneeleopard zu finden. Mit Extra-Yaks und  Musik von Nick Cave.

Das ewige Lied – Stille Nacht um 20:15 Uhr auf 3sat
Deutsches Drama um die Entstehung des Weihnachtsliedes „Stille Nacht“ mit Tobias Moretti und sehr viel Heimatgedöns.

Ich heirate eine Familie ab 20:15 Uhr auf ZDF neo
Wer gerade sehr viel Nostalgie braucht, kann sich in die Achtziger zurückversetzen lassen und Peter Weck und Thekla Carola Wied beim Patchworkfamilien zugucken.

Die Feuerzangenbowle um 21:45 Uhr im Ersten
Pfeiffer mit drei F! Und die Dampfmaschine, na ja, ihr wisst schon.

EXTRA EXTRA! Alle Termine für Drei Haselnüsse für Aschenbrödel:

13:15 Uhr im Ersten
15:15 Uhr im NDR
20:15 Uhr im WDR

Lieblingstweets im Juni

Lieblingstweets im Mai

Sehr Englischlastig und etwas kurz, but here we are again.