Tagebuchbloggen, 16.7.2018

Ich fang mal von hinten an. Ich machte nämlich einen nicht vorhersehbaren Fehler und fragte auf Twitter nach den prägendsten Büchern und/oder Autoren der Kindheit inklusive Angabe ob man aus Ostdeutschland, Westdeutschland oder ganz woanders kommt.

Dieser Tweet hat mittlerweile (Stand 8:16 Uhr am 17.7.2018) 615 Antworten und wurde 194 geteilt. Das ist ein bisschen mehr, als ich erwartet hatte und deswegen saß ich gestern noch sehr lange am Computer und kopierte manuell Tweets in ein Dokument, um die Antworten auch wirklich alle gesichert zu haben, denn Twitter scheint keine Option zu bieten, einfach alle Antworten zu einem Tweet in der richtigen chronologischen Reihenfolge anzuzeigen oder – das wäre natürlich ein Traum – exportieren zu können.

Das Dokument hat jetzt jedenfalls 110 Seiten und der letzte kopierte Tweet ist von 23:06 Uhr oder so.

Ausgang der Frage war übrigens dieser Tweet von Brombeertürkis:

Meine Initialreaktion war ein wütendes #notallwesternchildrensbookauthors, aber dann habe ich Gott sei Dank etwas nachgedacht, eine Buzzfeed-Liste mit Ost-Kinderbüchern durchgescrollt, von dem ich exakt eins kannte, nämlich „Das Schulgespenst“ und das auch nur, weil es verfilmt wurde und dann dachte ich, eventuell ist da was dran.

Es wird etwas dauern, bis ich die Antworten addiert und ausgewertet habe (615 FUCKING REPLYS!), aber ich habe schon mindestens drei Erkenntnisse gesammelt:

  1. Ich kenne fast alle Autoren, die mir von westdeutsch sozialisierten Menschen genannt wurde und fast keine/n spezifisch ostdeutsche/n Autor/in – Verne, May und Konsorten nehme ich hier mal raus.
  2. Überhaupt eine erstaunliche Häufung von Jules Verne von ostdeutsch sozialisierten Menschen, die sich im Westen so nicht wiederfindet.
  3. Wenn jemand Mira Lobe und Christine Nöstlinger nennt, kommt er oder sie aus Österreich.

Es bleibt jedenfalls spannend, es trudeln weiterhin Antworten ein und ich werde auch heute erst mal weiter Tweets kopieren.

***

Jetzt aber von vorne. Gestern saß ich im Zug, mir gegenüber eine Frau, die einen Kaffee vom Zugbegleiter kaufen wollte, aber nur einen Fünfzigeuroschein hatte, den der Zugbegleiter aber nicht wechseln konnte, weswegen es dann auch keinen Kaffee gab. Ich zückte also mein Portemonnaie, kaufte den Kaffee und schob ihn der Frau zu, die erst der Ansicht war, das könne sie aber nicht annehmen, sich dann aber von mir überzeugen ließe, dass sie das sehr wohl annehmen könne.

Ein paar Minuten später bekam ich im Gegenzug eine Packung Merci-Schokolade. Das war eigentlich ein ganz schöner Start in den Tag.

Auf ähnlichem Wege habe ich übrigens schon mal ein gelesenes Buch gegen eine Tafel Ritter Sport Vollnuss und eine Briefmarke gegen einen Kalender mit Bibelversen getauscht. Wobei das Gegengeschenk von mir nie intendiert war, aber die Leute scheinen das so zu wollen.

***

Eine schöne Frage zum Nachdenken ist übrigens auch diese hier:

Meine Antwort ist: Ich nehme „Und täglich grüßt das Murmeltier“ und behalte Bill Murray. Im Nachhinein prangere ich sowieso an, dass ausgerechnet Bill Murray noch nie in einem Muppet-Film mitgespielt hat, ich stelle mir das höchst amüsant vor.

Aber die anderen Vorschläge sind auch alle schön, wobei ich bei „Die Brautprinzessin“ natürlich nicht Cary Elwes, sondern Mandy Patinkin behalten würde, ich meine bitte, ich gucke diesen Film zu 90 Prozent wegen Mandy Patinkin.

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Außerdem sehr exzessiv das Album „Love Monster“ von Amy Shark gehört. Dabei kopieren sich Tweets fast von allein*.


* Nein, tun sie nicht.

4 Antworten auf „Tagebuchbloggen, 16.7.2018“

  1. Ich habe letztes Jahr die copy & paste Arbeit gespart, indem ich alle mit #septemeer getaggten Tweets via IFTTT in ein Google spreadsheet exportieren ließ. Die kamen da chronologisch an, Export zu Excel bzw. Numbers war kein Problem. RTs konnte ich per Filterregel aussortieren. Vermutlich funktioniert das nur – oder am besten – mit einem Hashtag, aber vielleicht eine Idee für die nächste Aktion dieser Art?

  2. Die Bücher aus dem Buzzfeed-Artikel kenne ich tatsächlich fast alle und die überwiegende Mehrheit davon habe ich oder hatten wir auch zuhause, meist genau in der dargestellten Ausgabe.

  3. Ich arbeite an einer deutsch—franzoesischen Schule in Frankreich.Ohne alle meine Vorgaengerinnen persoenlich zu kennen, weiss ich, dass sie alle aus Westdeutschland stammen.Die Buecher, die ich jetzt kaufe, sind ganz andere,viele finden sich auf der Buzzfeed Liste.Ich bin uebrigens sehr gluecklich, dass es die Buecher wieder zu kaufen gibt!

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