Demnächst frage ich ganz offiziell ab!

Falls es zum Thema Nonmentions noch Fragen geben sollte, ich hätte da noch zwei weitere Beispiele, die das Prinzip verdeutlichen. Also, Grindcrank und Dentaku haben’s auf jeden Fall verstanden und direkt in die Praxis umgesetzt. Aber vielleicht sind das auch olle Streber, die den Lehrstoff schon kannten.

(Meine Timeline ist ganz schön meta.)

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Anne erklärt das Internet: Die Nonmention

Es ist bekloppt, geradezu absurd, dass ausgerechnet ich erkläre, was eine Nonmention ist, denn ich habe erst letztes Jahr wirklich verstanden, was das eigentlich ist. Dabei ist es ganz einfach: Eine Nonmention ist eine Mention, die keine ist. Klar?

Nicht?

Okay, gut, dann anders. Wenn man auf Twitter jemanden ansprechen will, dann macht man das üblicherweise, indem man sein Twitterhandle, also den Namen inklusive dem @-Zeichen irgendwo in den Tweet einbaut, entweder mittendrin oder an den Anfang des Tweets. Das nennt man dann üblicherweise eine Mention. Steht das Twitterhandle am Anfang eines Tweets, und bezieht sich außerdem auf einen Tweet desjenigen, den man anspricht, so spricht man auch von einer Reply, denn man erwähnt ihn ja nicht nur, man antwortet ihm direkt.

Eine Nonmention ist, wenn man jemanden erwähnt bzw. meint, aber ohne Twitterhandle. So kann man erstens nicht direkt sehen, wer gemeint ist und zweitens bekommt die oder der Gemeinte auch keine hilfreiche Nachricht von Twitter, in der er darauf aufmerksam gemacht wird, das irgendjemand irgendwas über oder für ihn geschrieben hat.

Was das ganze soll, bleibt offen, wie so vieles bei Twitter. Vielleicht habe ich deswegen auch so lange gebraucht, um zu verstehen, worum es eigentlich geht. Ich vermute sogar, dass es auf Twitter mehr Diskussionen darüber gibt, ob irgendwas einen Nonmention sein sollte als tatsächliche Nonmentions. Nicht umsonst heißt es ja, die Kunst wäre, sich eben nicht dauernd gemeint zu fühlen, denn meistens ist man es auch gar nicht.

Aber weil das hier ja ein Serviceblog von außerordentlicher Güte ist, habe ich natürlich auch etwas vorbereitet. Genauer: Die Patschbella und ich haben da was vorbereitet und gestern Abend noch eine dieser possierlichen Nonmentions aus ihrer Erdhöhle gelockt und ein bisschen beim Herumschnuppern beobachtet.

(Und ihr fragt euch, warum ich diese Internetmenschen so liebe. Deswegen, genau deswegen!)

Six Degrees II

Mama und ich rechnen am Telefon aus, ob Kardinal Woelki, der ja auch in der Bruder-Klaus-Siedlung aufgewachsen ist, wohl auf die gleiche Grundschule wie wir gegangen sein müsste. Geburtsjahr ist 1956, meine Tante (eine von den vielen) ist 1955 geboren und gehörte zu den ersten Jahrgängen, wir vermuten also, ja, wahrscheinlich schon. Das bedeutet, ich bin auf die gleiche Grundschule gegangen, wie ein Kardinal, der jetzt den Papst gewählt hat. Meine Papstzahl würde schon allein deshalb irgendwas zwischen drei und vier sein, denn die Chance, dass ich irgendwen kenne, der Kardinal Woelki aus seiner Schulzeit kannte, ist, wenn man aus so einer Großkleinstadtsiedlung kommt, erschreckend hoch.

Aber es kommt ja noch besser. Kardinal Woelki war nämlich nicht nur (vermutlich) auf der gleichen Grundschule wie ich und wohnte nicht nur (vermutlich) in einem Haus, an dem ich in meiner Kindheit hunderte Male mit dem Fahrrad vorbeifuhr, er ging auch aufs Hölderlin-Gymnaisum. Da war ich zwar nicht Schüler, aber dafür mein Onkel (einer von den vielen) Lehrer.

Wenn ich also davon ausgehe, dass die Kardinäle den Papst, den sie da wählen, irgendwie kennen, dann ergibt sich daraus eine Papstzahl von drei, denn ich kenne meinen Onkel, der Lehrer von Kardinal Woelki war, der den Papst gewählt hat. Papstzahl von drei. Sensationell!

Und zu allem Überfluss finde ich dann noch raus, dass mein Onkel bei der Ernennung von Kardinal Woelki in Rom anwesend war und da als ehemaliger Musiklehrer von eben jenem Frischernannten Klavier gespielt hat. Also auch Karnevalslieder, denn das war letztes Jahr an Karnevalssamstag und wenn am Karnevalssamstag lauter Kölner zusammenkommen, dann werden sogar im Vatikan Karnevalslieder gespielt. Da kennen wir nix.

Den Artikel, in dem das steht, und den ich heute ganz zufällig auf absurden Umwegen fand, hat übrigens ein Journalist geschrieben, den ich vor ungefähr hundert Jahren mal kannte. Die Welt, liebe Leute, sie ist verdammt klein.

Die schönste Stadt der Liebe

Heute morgen in der Straßenbahn von Holsterhausen zum Hauptbahnhof zwei Teenager:

„Ey, wir haben jetzt ’ne Austauschschülerin aus Paris.“

„Bei euch zu Hause?“

„Ja ja, voll hübsch ist die. Kommt ja auch aus Paris. Paris, das ist ja… die schönste Stadt der Liebe.“

„Nee, Rom ist doch die schönste Stadt.“

„Ja, aber einen Heiratsantrag sollte man da nicht machen.“

„Kann man doch auch in Rom.“

„Ja nee, aber so da mit dem Eiffelturm und so, das ist schon schöner.“

 

Dann waren wir leider schon am Hauptbahnhof und alle stiegen aus. Schade. Immer wenn’s am schönsten ist.

Solfeggio

Irgendwann kam meine Klavierlehrerin auf die Idee, ich könnte ja mal am Solfeggio-Unterricht teilnehmen. Im Nachhinein bin ich nicht sicher, ob es sich dabei um Strafe oder Belohnung handelte, es kommt da vielleicht auch auf die Sichtweise an. Jedenfalls sollte ich jetzt auch einmal die Woche Solfeggio machen.

Beim Solfeggio (oder Solfège) lernt man im Wesentlichen nach Noten zu singen. Dabei werden die Solminationssilben verwendet, also dieses Do-Re-Mi-Gedöns, von dem man manchmal hört. Man steht da also zusammen im Kreis, hat ein Buch mit kleinen Übungen und singt. Ohne Begleitung, quasi ohne Text. Nach Gehör, Gefühl, Übung und was einem dabei sonst so helfend zur Seite steht.

Solfeggio hatten wir bei einem kleinen dicken bärtigen Argentinier mit dem schmissigen Nachnamen „Molina y Vedia“ und in der ersten Stunde saßen wir da zu viert. Ich, Barbara aus meiner Klavierklasse, und dann noch zwei Querflötenschülerinnen, deren Namen ich mittlerweile vergessen habe. Das war alles recht locker und nett und wir sagen ein bisschen Silben nach Gehör und Gefühl und dann war die erste Stunde auch schon rum.

In der nächsten Stunde gab es Zuwachs. Geigenschülerinnen. Viele davon. Und alle vom Humboldt-Gymnasium, das mit dem Elite-Musik-Zweig. Die Anführerin der Geigenschülerinnen hieß Heimhild, und nein, ich hab mir das nicht ausgedacht. Mein Verhältnis zu „Heimi“, wie sie genannt wurde, war eigentlich recht schnell im Arsch, ungefähr ab dem Moment, wo sie in der Vorstellungsrunde erzählte, sie hätte auch schon so und so oft bei „Jugend musiziert“ gewonnen, und „jetzt muss ich für die anderen bestimmt erklären, was das ist“. Die anderen, das waren wir.

Zwar hab ich in den zehn Jahren Musikschule nicht einmal bei „Jugend musiziert“ mitgemacht, geschweige denn irgendwas gewonnen, das lag aber weniger an mangelndem Talent als einer außergewöhnlichen Begabung zur Faulheit. Dann hätte ich ja richtig üben müssen und nicht nur so normal wenig viel. Es ist aber sehr schwierig, geradezu unmöglich, an einer städtischen Musikschule Unterricht zu haben und nicht früher oder später über „Jugend musiziert“ zu stolpern. Wir wussten, was „Jugend musiziert“ war, danke Heimi, aber nein danke.

Das Verhältnis besserte sich auch mit der Zeit nicht. Da saßen wir jede Woche, unser kleines schicksalhaft zusammengewürfeltes Vierergrüppchen, zwei bis drei unparteiische ältere Mädchen und Team Heimi. Während wir das ganze eher als spaßigen Zeitvertreib ansahen, war das alles, also der Unterricht und überhaupt Musik so als Ganzes und eigentlich auch alles, für Heimi bitterster Ernst. Jeder – oft auch von Herrn Molina y Vedia provozierte – Lachflash auf unserer Seite löste auf dem gegnerischen Spielfeld Augenrollen und Seufzer aus, was von unserer Seite dann wieder mit großem Amusement zur Kenntnis genommen wurde. Es war ein Teufelskreis, aus dem hier keiner mehr entkommen sollte.

Heute weiß ich nicht mehr, warum ich irgendwann keinen Solfeggio-Unterricht mehr hatte. War der Kurs zu Ende? Auf einen Tag verlegt, an dem ich nicht konnte? Hatte sich das einfach irgendwann erledigt? Keine Ahnung. Ich kann auch heute eher so bedingt nach Noten singen, es ist mehr educated guessing als tatsächliches Wissen. Aber ansonsten war Solfeggio eigentlich ganz lustig. Jedenfalls, wenn man wollte.

Anne erklärt das Internet: Der Streisand-Effekt

2003 klagte Barbra Streisand gegen einen Fotografen, der ein Luftbild ihres Hauses gemacht hatte, das in einer Galerie mit etwa 1.200 Bildern auf seiner Webseite zu sehen war. Tja, dumm gelaufen. Nicht nur, dass sie verlor, vor allem aber wurde erst wegen dieser Klage überhaupt bekannt, dass es sich bei diesem Haus um ihr Haus handelte. Vorher hatte sich niemand für das Bild interessiert, jetzt wusste jeder Bescheid.

Dieses Musterbeispiel dafür, wie man vielleicht eher nicht mit dem Internet umgehen sollte, heißt deswegen jetzt „Streisand-Effekt“. Den Streisand-Effekt kann man dann beobachten, wenn jemand großes Getöse macht, um etwas aus dem Internet zu entfernen, für dass sich vorher keine Sau interessierte. Oder, wie sich jetzt kürzlich zeigte, man kann sich sogar gegen Dinge wehren, die da gar nicht stehen. Sensationell, was alles geht!

Das hat nämlich jetzt die FAZ geschafft. Sie hat einen Blogger verklagt, weil er etwas geschrieben hat, das man mit viel Mühe und Fantasie ungünstig interpretieren kann, und außerdem auf einen Blog verwiesen, auf dem angeblich Vorwürfe erhoben würden, die da aber auch nicht so stehen, es sei denn, man möchte das so lesen. Konkreter steht da in einem Artikel die Formulierung „Schavan-Freundin“, bezogen auf eine Journalistin. Diese Journalistin wehrt sich nun gegen die Behauptung, sie wäre die Freundin bzw. Lebensgefährtin von Annette Schavan.

Mal abgesehen davon, dass die Reichweite beider Blogs vermutlich überschaubar ist, wie die Reichweite fast jeden Blogs im Vergleich zu beispielsweise der FAZ eher zu vernachlässigen sein dürfte und mal abgesehen davon, dass es schon einer gewissen Absicht bedarf, die Formulierung „Freundin“ in diesem Kontext auf eine sexuelle Beziehung zu beziehen, alles egal. Für den Fall, dass vielleicht doch ein bis zehn Leser auf diese Idee kommen könnten, sichert sich die FAZ doch lieber ab. Und mahnt einen Blogger ab wegen etwas, das er geschrieben hat und das man mit viel gutem Willen missverstehen kann, und etwas anderem, das er gar nicht geschrieben hat. Das ist immerhin mutig, wenn auch vielleicht ein bisschen übertrieben.

Jetzt macht die Sache natürlich ihre Runde und ja, ich helfe da gerne mit, denn ein bisschen Strafe muss doch sein. Was ich wirklich nicht verstehe ist, warum da nirgendwo ein Anwalt sitzt, der ruhig „Calme, calme“ sagt und einen Link zum Wikipedia-Artikel des Streisand-Effekts rumschickt. Ist sich da keiner darüber bewusst, dass so eine Aktion in erschreckend vielen Fällen locker nach hinten losgeht und man dann Aufmerksamkeit für genau die Sache bekommt, die man eigentlich unter den Teppich gekehrt haben wollte? Nein? Nicht? Na gut.

Ich empfehle in so einer Situation mal kurz über das Internet nachzudenken. Folgende Fragen fallen mir spontan ein: Wie viele Leute lesen diesen Artikel überhaupt? Wie viele davon interessieren sich ernsthaft dafür und haben das Gelesene nicht nach ein paar Minuten vergessen? Und wie schlimm wäre das überhaupt, wenn jemand, der diesen Artikel liest da vielleicht etwas falsch versteht? Die FAZ ist anscheinend der Meinung, dass es auf jeden Fall schlimm ist und eine Abmahnung schon angebracht wäre. Und auch, wenn die Geschichte ansonsten eher eine traurige ist, ein schönes Beispiel dafür, wie so ein Streisand-Effekt in freier Wildbahn aussieht, liefert sie allemal. 

Lieblingstweets im März (Teil 1)

Und ab dafür…

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Das CULTurMAG und ich

Und so begab es sich in der Zeit, als ich sowieso hauptsächlich lag, dass Frau Beck mal ein bisschen verkuppelte. Nämlich das CULTurMAG und mich. Das CULTurMAG ist ein Onlinemagazin, das zwei Mal wöchentlich erscheint, einmal am Mittwoch mit dem Literatur- und Musikteil und einmal am Samstag mit dem Krimiteil.

Mein erster Artikel erschien also gestern. Ich wollte sowieso lange schon „Internet: Segen oder Fluch“ von Kathrin Passig und Sascha Lobo rezensieren, da traf es sich gut, dass Jan Karsten sofort auf die Idee kam, dann könnte ich das ja auch prima fürs CULTurMAG machen. Hab ich dann auch und lesen kann man das, was dabei rausgekommen ist, jetzt hier.

Was als nächstes kommt, muss noch besprochen werden, aber die Idee, die wir da ausbrüten, finde ich persönlich schon mal toll und aufregend. Ich kann also nur hoffen, dass ich da bald Neues berichten kann.

(Die Kryptik bitte ich zu entschuldigen. Ich gehöre zu den Menschen, die sehr ungern über ungelegte Eier sprechen, schon allein, weil ich prinzipiell immer erst an etwas glaube, wenn es auch wirklich, wirklich passiert (oder bereits passiert ist). Ich bin da mit einer ordentlichen Portion Zweckpessimismus ausgestattet, denn wer weiß, was noch passiert und dann wird das doch alles nichts und dann guckt man doof, jaja.)

Lyrikpostkarte III – Ganz viel Glück

Die Lyrikpostkarte geht in die dritte Runde. Der Ursprungsplan, jede Woche etwas zu verschicken, war wohl etwas optimistisch geschätzt, jeden Monat scheint aber fast wie von allein zu funktionieren. Und zwölf Gedichte im Jahr wären… Moment, ich muss kurz rechnen… immerhin zwölf mehr als in den Jahren davor. Eine gewaltige Steigerung also, von null auf zwölf, aber hallo!

Die dritte Postkarte ging an Michaela, die ja schon bei der ersten Lyrikpostkarte so nett kommentiert hatte und weil ich mir sowas ja merke, rutschte sie auf der Empfängerliste gleich ganz nach oben. Dann grätschte Isa mit ihren Limericks massiv in diese Pläne rein und so wurde es dann doch März. Aber das macht ja nichts.

Diesmal ging es um Riesenklee und ganz viel Glück mit dieser Karte von Gerhard Glück. Ich dachte, wenn man gerade monatelangen Renovierungsarbeiten hinter sich hat, ein bisschen Glück fürs neue Zuhause ganz gut gebrauchen kann. Dass ich dann auch noch knapp ihren Geburtstag verpasste, war natürlich noch viel toller und wo ich sonst noch ganz unwissentlich voll ins Schwarze getroffen habe, das kann man bei Michaela selbst lesen.

Ich musste auch schon wieder ein Wort erfinden, weil das sonst mit dem Reimschema nicht hingehauen hätte. Mittlerweile glaube ich ja, wenn in einem Gedicht kein erfundenes Wort vorkommt, dann hat man irgendwas falsch gemacht. (Möglicherweise hat man dann allerdings auch alles richtig gemacht, ich bin noch unsicher.)

Lyrikpostkarte III

Lyrikpostkarte III

Da steht Herr G. wie jeden Tag
mit Gartenschlauch und Hut
und züchtet seinen Riesenklee
denn züchten kann er gut.

Er lässt sich Zeit, die hat er ja,
probiert, ohne zu hetzen,
experimentariert herum
mit Mendel’schen Gesetzen.

Frau G. zu Hause ärgert sich,
sie hätte lieber Möhren
und Brokkoli und Blumenkohl,
doch Herr G. will nicht hören.

“Es geht mir nicht ums Essen,
und es geht auch nicht ums Geld”,
so sagt er ihr und justament
nimmt er sie mit aufs Feld.

Da sieht sie ihn zum ersten Mal
und ärgert sich kein Stück.
Vier Blätter sind’s an jedem Stamm,
das wird ein Riesenglück.

Daily Music: Ben Folds, Nick Hornby und Pomplamoose mit „Things You Think“

Zwei Tage Messe, davon einer Aufbau, von 10 Uhr morgens bis 10 Uhr abends auf den Beinen und zwar wörtlich, nur Rumstehen und Rumlaufen, mal hierhin, mal dahin, irgendwann musste ich mich mal fünf Minuten setzen und hatte dabei schon ein schlechtes Gewissen. Heute weniger schlimm und weniger lang, aber immer noch anstrengend. Auf dem Heimweg Ben Folds gehört, als letztes diesen Song, dabei gemerkt, wie irre glücklich mit dieser Song macht.

Ist natürlich auch klar, denn es sind Ben Folds, Nick Hornby und Pomplamoose, also vier tolle Leute. Da muss ja was Tolles bei rauskommen. Etwas, was glücklich macht. Hach.

(Das Album „Lonely Avenue“ ist übrigens sowieso zu empfehlen. Nick Hornby hat die Texte geschrieben und Ben Folds hat dann die Musik dazu gemacht. Nur Pomplamoose machen leider nur bei einem Song mit.)