Tagebuchbloggen, 10.8. und 11.8.2018 – Lesung, Hochzeit, Albert Heijn

Freitagabend durfte ich in Bonn auf der Mimimimi-Sommerlesung, organisiert von dem wunderbaren Moderationsduo Sylvia und Johannes Ukulele spielen und singen. Alles daran war schön, die Lesung selber, dass ich mal wieder vor Leuten spielen und singen durfte und dass zwei Schulfreundinnen sich tatsächlich von Bad Honnef und Leverkusen auf den Weg gemacht hatten, um mir dabei zuzugucken.

Wer nicht dabei sein konnte und den Livestream verpasst hat, der kann das hier auf dem Blog von Mimimimi nachholen.

Leider hatte ich nicht so viel Zeit zum Üben, die beiden Abende, die ich fest dafür verplant hatte, wurden mir ja von der Bahn drastisch gekürzt. Normalerweise muss ich ja auch gar nicht üben, man kann mich im Prinzip an ein Klavier setzen und ich spiele zwei Stunden durch ohne mich zu wiederholen. Nun war da aber kein Klavier und an der Ukulele muss ich mich tatsächlich etwas vorbereiten, um den Eindruck zu vermitteln, ich wüsste, was ich da tu. Es war aber glaub ich, okay. Mein Mann, der härteste Kritiker von allen, hatte jedenfalls nichts Grundsätzliches anzumeckern.

Falls hier also noch jemand eine Pausenauflockerungs-Singer-Songwriterin sucht, ich bin immer gerne zu solcherart Schandtaten bereit. Wer Tipps für Open Stages hat, gerne auch an mich. Meine Gesangslehrerin sagt, das gehört alles auf eine Bühne und sie muss es ja wissen.

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Überhaupt fahre ich ja gerne nach Bonn, es kommt auch viel zu selten vor und ich habe da immerhin eine prägende, wenn auch zu kurze Zeit meines jungen Erwachsenenlebens verbracht. Das musikwissenschaftliche Seminar ist auch schon nicht mehr da, wo es mal war und der Mr. Music hat mittlerweile für immer die Türen dicht gemacht, von der traditionsreichen Buchhandlung Bouvier ganz zu schweigen.

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Samstag waren wir dann auf eine standesamtliche Trauung samt Sektempfang nach Isselburg eingeladen. Ich bin ja gerne auf Hochzeiten, weil es da meistens umsonst Essen gibt und ich ja bekanntlich für Gratisschnittchen fast alles mache. Zudem hatte mein Mann eine Klavierspielverpflichtung auf der Hochzeit und bei der Nähe zur Grenze winkte ein Ausflug zum Albert Heijn, aber dazu später mehr.

Während ich dem romantischen Aspekt einer Hochzeit zwar eher skeptisch entgegenstehe, kann ich dem Feieraspekt sehr viel abgewinnen. Ich machte also viele Fotos von gut angezogenen, glücklichen Menschen und unterhielt mich sehr lange und nett mit dem Bräutigamsbruder und seiner Frau, während der Kellner uns Sekt nachschenkte.

Dazu muss man wissen, dass wir dieses Jahr mit dem schlimmsten Luxusproblem überhaupt zu tun haben: Die kirchliche Trauung ist nämlich im September in Südafrika und wir müssen also dieses Jahr nach Südafrika und selten war ein Jahr ungeeigneter aus diversen Gründen, vor allem aber mussten wir ja den Camperbus einweihen, es bleibt also nicht annähernd so viel Urlaub übrig, wie man als vernünftiger Mensch für eine Südafrikareise bräuchte. Dementsprechend hielt sich der Enthusiasmus bislang in Grenzen.

Seit Samstag stehe ich dem ganzen Unterfangen aber schon sehr viel positiver entgegen, es waren sehr viele nette Leute auf der Hochzeit, mit denen ich gerne im September noch etwas mehr Zeit verbringen möchte. Jetzt nur noch schnell ein bisschen Afrikaans lernen, dann läuft das schon.

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Ich bewerte HochzeitsfotografInnen übrigens mittlerweile nur noch nach dem Gruppenfoto. Bei einer Hochzeit nämlich gab es eine Fotografin, die keine Ruhe gab, bis auch wirklich jeder auf dem Bild zu sehen sein würde. Da wurde hier noch ein Schritt vorgegangen, hier noch mal etwas nach links gewinkt, da einer nach vorne geholt, da hinten noch einer einen Schritt nach rechts. Von allen Hochzeiten, auf denen ich bisher war, ist dieses Bild vermutlich das einzige, auf dem wirklich jeder zu sehen ist, das hat mich schwer beeindruckt, so erwarte ich das eigentlich jetzt immer, es ist aber seitdem nie wieder passiert.

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Nach dem Sektempfang zogen wir mit drei weiteren Gästen, von denen zwei es gar nicht zur Hochzeit geschafft hatten, weil ihnen kurz vor dem Ziel der Wagen verreckte, dann Abschleppen, Mietwagen, und so weiter, jedenfalls zogen wir weiter über die Grenze nach Ulft, aßen im Schaftlokaal unter anderem Fleischkroketten und Cheeseburger, machten noch einen kleinen Spaziergang und fuhren dann zu Albert Heijn, um tolle niederländische Dinge zu kaufen.

Bei Albert Heijn war ich ja initial vor allem von den Säften fasziniert, mittlerweile packen wir immer die Taschen voll mit tollem Kram, den es bei uns nicht gibt.

Gestern war das zum Beispiel:

  • Gewürzmischungen für marinierte Satéspieße und Erdnusssauce
  • Eingelegte Chipotle-Pfefferschoten
  • Quaker Oats mit Zimt
  • Mandarinenlimonade
  • Halbe-Liter-Flaschen mit Fever Tree Tonic
  • Diverse Zitronenlimonaden

Unsere Einkaufsbegleitung wollte noch gerne eine Trinkflasche kaufen, die aber aus so einem Bonusstickersammelheftsortiment kam. Mit vereinten Kräften und einem kurzen Blick auf unseren Kassenbon rückte die nette Frau an der Kasse dann aber die dafür benötigten zwanzig Sticker raus und ich sag mal, wir haben nicht für 200 Euro eingekauft, das war also sehr großzügig aufgerundet.

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Abends waren wir dann so müde und kaputt, dass ich zum ersten und hoffentlich auch erstmal letzten Mal Essen vom Thai anliefern ließ. Das ist dem Thaimann eventuell sogar ein bisschen egal, uns trennen nur drei Häuser, aber mir ist es ein wenig peinlich. Ich war aber keinesfalls mehr bereit, eine Hose anzuziehen.

Zum Essen gab es die Salzburger Inszenierung von Salome von Richard Strauss auf 3sat und ich löste noch das vorletzte Kreuzworträtsel aus der Zeit. MIT KUGELSCHREIBER, because no risk, no fun! Ich möchte das nur erwähnen, weil man sonst leicht den Eindruck gewinnen könnte, bei uns würde nur Trash-TV und Candy Crush Saga konsumiert. Dies ist mitnichten der Fall.

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Aktuell keine Neuigkeiten von der Aufräumfront. Ich musste nämlich zum Beispiel auf eine Lesung und eine Hochzeit. Jetzt ist aber erst mal wieder Ruhe, es kann also demnächst weitergehen. Währenddessen übe ich fleißig Dinge ohne großen Zeitverzug wieder dahin zu stellen, wo sie hingehören. Das klappt erfreulich gut und überhaupt nicht überraschend ist das Leben ein einfacheres, wenn man nicht dauernd Dinge suchen muss, weil sie halt da stehen, wo sie hingehören.


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Tagebuchbloggen, 7.8. – 9.8.2018 – Zugchaos, Bücher und Buchweizen

Dienstag nach 21 Uhr nach Hause gekommen wegen Bahnchaos. Donnerstag nach 21 Uhr nach Hause gekommen wegen Bahnchaos. Einmal Böschungsbrand, einmal Unwetter. Eventuell sind der Twitteraccount der Deutschen Bahn und ich keine Freunde mehr.

Ich muss dazu aber folgendes sagen: Ich bin relativ gelassen, was Verspätungen oder Ausfälle angeht. Wenn in Siegburg gerade die Strecke gesperrt ist, weil ein Brand lodert, kann die Bahn da nichts für, erst recht nicht ihre Mitarbeiter. Wenn irgendwo in Hessen oder Baden-Württemberg Unwetter ist, dann kann die Bahn da auch nichts für und wenn es sicherer ist, nicht zu fahren, dann soll das so sein.

Was mich Dienstag und Donnerstag so zur inneren Weißglut brachte, war die quasi nicht existente Informationspolitik. Dienstag zum Beispiel saß ich dann in einem IC, der immerhin laut Fahrplan fahren sollte und hörte die Durchsage, dass sich die Weiterfahrt auf unbestimmte Zeit verzögere wegen fehlendem Personal. Schön und gut, auch das kann passieren, das eine Personal will auch Feierabend machen und das andere Personal steckt vielleicht irgendwo hinter Siegburg und kommt wegen Böschungsbrand nicht zum IC in Köln. Ich bin aber ein großes Mädchen und fahre seit vielen Jahren Bahn. Ich kenne meine Verbindungen und ich kenne auch meine Alternativverbindungen. Ich muss dafür aber wissen, ob es sich lohnt, aus dem Zug auszusteigen und am anderen Gleis auf einen anderen Zug zu warten, oder ob das Personal in fünf Minuten da ist und der andere Zug sowieso erst in zwanzig Minuten kommt. Es endete übrigens so, dass wir dann nach 30 Minuten Rumstehen, bei der wir dem Regionalexpress am Nachbargleis schon bei seiner fröhlichen Abfahrt gen Norden zuwinken konnten, doch noch auf einen alternativen ICE mit gleichem Fahrtziel hingewiesen wurden. Ob und wann der IC dann fuhr, entzieht sich meiner Kenntnis.

Das gleiche Spiel spielten wir dann Donnerstag, als ich erst zum 105 Minuten verspäteten ICE auf Gleis 12 lief und beim Warten an der Tür von den aussteigenden Leuten informiert wurde, dass dieser Zug in Köln nicht weiterfahren würde. Daraufhin begab ich mich wieder auf Gleis 11, um auf den ungefähr 60 Minuten verspäteten ICE zu warten, der dann auch kam, in den wir auch einstiegen und aus dem wir nach 20 Minuten wieder aussteigen durften, weil dieser Zug auch nicht weiterfahren würde. „Reisende nach Dortmund“ wurden auf den nur 15 Minuten verspäteten ICE an Gleis 12 verwiesen, in der irren Annahme, damit wären auch Reisende nach Essen gemeint, wartete ich also auch wieder an Gleis 12, bis aus der Anzeige ersichtlich wurde, dass dieser Zug wirklich nur für Reisende nach Dortmund interessant war, weil die Fahrt über Wuppertal und Hagen ging. Irgendwann landete ich dann am Kölner Hauptbahnhof in einem EC, der dann auch fuhr. In der Zwischenzeit hätte es vermutlich zwei bis fünf Alternativverbindungen gegeben, die ich alle verpasste, weil ich in der irrigen Annahme, wenn ein Zug mit Ziel Essen am Bahnsteig angeschlagen steht, dieser auch nach Essen fahren würde.

Und ja, ich weiß auch, dass das ein hochkomplexes System ist, und das manche Entscheidungen sehr zeitnah getroffen werden, trotzdem ist als mündiger Fahrgast frustrierend, wenn die eigene, in vielen Jahren mühsam durch Erfahrung und viele Fehlern erworbene Bahnkompetenz von der fehlenden Informationsweitergabe der Bahn maximal torpediert wird.

Aber na ja, ich hab ein vorausgefülltes Fahrgastrechteformular auf dem Rechner gespeichert, bei dem ich nur noch Datum, Uhrzeit und Zugnummer ändern muss, ich bin vorbereitet.

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Auf der Habenseite: Viel gelesen, ich saß ja sehr viel in Zügen rum. Zum einen „Our House“ von Louise Candlish [Amazon-Werbelink], so ein Pageturner-Thriller-Krimi-Ding im Stil von „Gone Girl“, mein Guilty-Pleasure-Genre sozusagen. Ganz fesch zu lesen, auch wenn es im Mittelteil etwas zäh wird, man will aber auf jeden Fall wissen, wie es weiter- und vor allem ausgeht und bleibt da gut bei der Stange. Es geht um Fiona, die nach Hause kommt und sieht, wie gerade ein fremdes Paar in ihr leergeräumtes Haus einzieht. Dann folgt eine Geschichte, um Intrigen und Geheimnisse und so weiter, man kennt das. Insgesamt recht schlüssig, mit einem ebenso konsequenten wie leicht unbefriedigenden Ende.

Außerdem „Vox“ von Christina Dalcher [Amazon-Werbelink], eine Dystopie ein bisschen im Fahrwasser von Atwoods „The Handmaid’s Tale“. In einer nicht allzu fernen Zukunft dürfen die Frauen in einer abgeschotteten, von fundamentalistischen Christen regierten USA nur noch 100 Wörter am Tag sprechen. Auch Schreiben und Lesen ist den Männern vorbehalten, die Mädchen lernen noch ein bisschen Rechnen (braucht man ja fürs Einkaufen, Kochen und Nähen) und ansonsten alles, was man braucht, um eine gute Hausfrau und Mutter zu sein. Als der Bruder des Präsidentin einen Unfall erleidet, bei dem das Sprachzentrum beeinträchtigt wird, soll die Linguistin Jean, die aus der Uni an den Herd verbannt wurde, ihre Forschungen an einem Heilmittel fortführen. Ich bin immer noch nicht von der Prämisse überzeugt, das ganze Setting kam mir zu krass und unglaubwürdig vor, ich meine, selbst bei Atwood dürfen die Frauen reden. Wenn man darüber hinwegsieht, entwickelt sich die Geschichte aber in der zweiten Hälfte ganz gut und für mich unerwartet, kann man also auch gut machen.

Heute im Zug noch „And the Lamb Will Slaughter the Lion“ von Margaret Killjoy [Amazon-Werbelink] ausgelesen, eine Fantasy-Novelle über eine anarchistische Gruppe, die in einer verlassenen Stadt ihre Utopie einer gleichberechtigten Welt lebt und einen dämonischen Hirsch. Sehr angenehme moderne Fantasy, originell, gute Figuren und Dialoge. Gerne mehr davon.

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Mittwoch abend hingegen war der Zug pünktlich und wir hatten Besuch. Es gab Fleisch vom Grill, denn es war vom Grillevent am Samstag ja noch genug übrig. Außerdem Maiskolben, Tomate mit Mozzarella, Brot und zum Nachtisch Quarkspeise mit Nektarinen und Himbeeren und, aufgemerkt: Buchweizenpops.

Buchweizenpops habe ich jetzt schon in zwei französischen Ein-Sterne-Restaurants gehabt, das scheint ein Ding zu sein und ich war auch beide Mal begeistert. Beim Einkaufen nahm ich also diesmal die große Tüte Buchweizen aus dem Russlandregal mit.

Ich habe die Pops dann ähnlich wie Mais-Popcorn im Topf mit etwas Sonnenblumenöl und ein bisschen Zucker zubereitet. Sie springen nicht wild durch die Gegend wie Popmais, zumindest bei mir nicht, ich garantiere hier für nichts, ich experimentiere auch noch. Von der Größe her tut sich auch nicht viel, der gepoppte Buchweizen ist nicht signifikant größer als der ungepoppte, man sieht vor allem an den weißen Stellen, dass der Popvorgang abgeschlossen ist.

Geschmacklich aber wie erwartet und erhofft top, man kann das so essen, ich habe es als Crunch auf die Quarkspeise gegeben, sehr zu empfehlen, gerne wieder, sofort am besten.

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Musikalische Entdeckung ist Laura Marling, die ich gerade rauf und runter höre. Es ist nicht direkt eine Entdeckung, denn ich habe eines ihrer letzten Alben schon mal in einer Phase recht häufig gehört. Sehr schöne, vielseitige Singer-Songwriter-Musik.

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Immer noch keine Meinung zum Wetter, aber das ist jetzt mittlerweile wohl auch hinfällig. Ich möchte nur anmerken, dass ich weniger lange für den Heimweg gebraucht habe, als es draußen noch gefühlte 100 Grad waren. ES WAR NICHT ALLES SCHLECHT!


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Tagebuchbloggen, 6.8.2018

Morgens in einer Straßenbahn gesessen, die einen Reisebus touchierte. Wenn man irgendwo morgens um 7:30 Uhr nicht sein möchte, dann in einer Straßenbahn, die einen Reisebus touchierte. Es ging dann aber doch nach zehn Minuten Rumsteherei weiter.

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Abends Podcast-Hörertreffen im Odonien. Als ich meiner Mutter vor vier Jahren zum ersten Mal mit Nennung des Straßennamens davon berichtete, rief sie laut „DAS IST JA BEIM PUFF!“ Es ist sogar bei zwei Puffs, aber darüber hinaus ist das Odonien nach wie vor eine sehr coole Anlage, mit Steampunkigen Schrottskulpturen und neuerdings auch einer Couch auf Schienen. Unklar ist, ob man wirklich darauf rumfahren kann. 

Alle Cannelés erfolgreich an den Mann gebracht. Avocado und Süßkartoffel Ale probiert. Sehr nett mit unterschiedlichen Menschen gequatscht, von denen ich von ein paar sogar weiß, wie sie heißen. Zurück von Nippes bis zum Hauptbahnhof mit dem Leihrad.

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Überhaupt Leihräder. Wenn irgendwas in den letzten Jahren mein Leben verbessert hat, dann Leihräder. Praise the Leihrad.

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Immer noch keine Meinung zum Wetter. Eventuell habe ich aber doch zu wenig bürotaugliche Sommerkleider, darüber müsste ich mal nachdenken.

Tagebuchbloggen 3. bis 5.8.2018

Am Freitag eine Abweichung der Mittagsroutine. Weil ich morgens schon ahnte, dass ich abends keine Lust mehr zum Einkaufen haben würde, verlegte ich das Einkaufen in die Mittagspause, nahm ein Leihrad in die Deutzer Einkaufsstraße und besuchte den dort ansässigen REWE. Folgende Erkenntnisse ergaben sich:

  • „Mal schnell“ einkaufen funktioniert nur in Supermärkten, in denen man öfter einkauft. Ich war zwar nicht zum ersten Mal im Deutzer Rewe, bin dort aber noch nicht so oft, als dass ich nicht erst fast alles suchen müsste.
  • Maismehl findet man unter Umständen bei den italienischen Lebensmitteln.
  • Die Strawberry Cheesecake Mochis von Wakame sind großartig. Ich hätte direkt fünf Packungen mitnehmen sollen.

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Auf dem Rückweg dann eine Pastramistulle besorgt und zu Fuß am Rhein entlang zum Büro gelaufen. Mit Stulle auf eine Bank im Schatten gesetzt und mit Blick auf den Dom Mittag gegessen. Auch eine schöne Abwechslung, gerne wieder, zumal ich Besuch von einem Hund bekam, der mir mangels Stöckchen trockene Blätter zum Werfen brachte, was so semigut funktionierte. Das war dem Hund aber egal, insofern gibt es hier keine Beschwerden.

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Am Samtagmorgen stand ich im Supermarkt hinter einem jungen Mann, der die Paprika nicht abgewogen hatte. Bei unserem Stadtteil-Edeka muss man das noch selber machen. Relativ schnell stellte sich heraus, dass der junge Mann nur Englisch sprach, ich erklärte also das Problem, während die Kassiererin die Paprika abwiegen ging und zeigte dann nachher noch mal in der Gemüse- und Obstabteilung, woran man die abzuwiegenden Lebensmittel erkennt, und was man dann tun kann.

Der nette junge Mann ist gerade aus Manhattan nach Essen gezogen und ist Balletttänzer in der hiesigen Oper. Weil ich trotz aller Sozialphobie im Grunde meines Herzens aber auch Rheinländerin bin, gab ich ihm noch meine Telefonnummer für den Fall, dass er Fragen oder Probleme haben sollte. Aller Erfahrung nach ist es unwahrscheinlich, dass sich daraus noch irgendeine weitergehende Bekanntschaft ergibt, auf der anderen Seite weiß man nie und ich war noch nie mit einem Balletttänzer befreundet, man muss jede Chance nutzen.

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Samstags außerdem großes Grillen bei Bekannten. Das Grillen wurde vorher – so wurde es mir zumindest berichtet – per Excel geplant. Wie das aber so ist, kommt natürlich alles anders, wir waren viel zu schnell satt, ich möchte nicht sagen, dass es vielleicht eine dumme Idee war, sich vorher ordentlich an der Gin and Tonic-Bar zu bedienen, aber eventuell war es eine dumme Idee.

Zum Abend hin haben wir Freiluft-Crêpeing gemacht, ich war zu diesem Zeitpunkt schon sehr müde und – sagen wir mal vorsichtig – unausgeglichen, deswegen dauerte es etwas, bis wir ein für die hauptamtliche Crêpe-Bäckerin genehmes Setting eingerichtet hatten. Nachdem das erste Crêpe dann auch sauber in die Hose ging (nicht wörtlich), war es dann aber wieder ein voller Erfolg.

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Am Sonntag musste ich ausschlafen und schlug mich dann bis zum frühen Abend mit Kopfschmerzen rum, ob es das Wetter war oder die Folgen des Vortags oder irgendwie beides oder noch irgendwas drittes, keine Ahnung. Ein Nachmittagsschläfchen half etwas. Gegen Abend buk ich noch eine ganze Ladung Cannelés für ein Podcasthörertreffen, das ist immer sehr zeitaufwändig, weil die kleinen Kuchen insgesamt eine knappe Stunde im Backofen sind, und ich aktuell wieder nur eine Silikonform habe, nachdem mir die alte an mehreren Stellen eingerissen ist.

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An der Aufräumfront tat sich nicht viel. Ich habe den Kram, den ich in den letzten Tagen aus den Kellerkisten geholt habe, noch mal ordentlich weggeräumt, noch mal Papiere wegsortiert und sehr viel Papiermüll nach unten gebracht. Ich fürchte, es dauert nicht mehr lange, bis ich mich ernsthaft um die Küche kümmern muss.

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Außerdem gelernt: Der gute Bäcker macht Sonntag um 11 Uhr zu. Raten Sie, wann ich vor der Tür stand.

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Immer noch keine Meinung zum Wetter. Die Vögelein können mich alle mal.


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Tagebuchbloggen, 2.8.2018

Mehr Aufräumcontent, weil ausdrücklich gewünscht:

Da das Arbeitszimmer mehr oder weniger fertig sortiert ist, im Schlafzimmer nicht mehr viel zu tun ist, sich die Aufräumarbeiten im Wohnzimmer auf einen kleinen Schrank und ein Sideboard beschränken und ich mich vor der Küche noch etwas drücke, geht es mit dem Keller weiter.

Gestern fragte ich auch auf Twitter nach, ob jemand an den IKEA-Jalousien Interesse hätte und es fand sich tatsächlich schnell jemand, der sogar bereit war, direkt am gleichen Tag vorbeizukommen. Ich war bei der Aktion noch im Büro, aber laut meinem Mann lief alles sehr angenehm ab. Als ich nach Hause kam, lief ich entsprechend erst mal in den Keller, um einen Eindruck des Fortschritts zu gewinnen. Tatsächlich haben die Jalousien offenbar noch mehr Platz gefressen als ich dachte, der Keller ist spürbar leerer.

Was jetzt noch übrig bleibt: Ein Küchenunterschrank und ein normaler Schrank (ohne Türen), die beide nur noch auf den Sperrmüll können, vier Winterreifen von unserem bereits verkauften Golf, die wir dann halt in zwei bis drei Monaten mal auf den Markt werfen, vier Stühle, die eventuell ein Kandidat für die Kleinanzeigen sein könnten und viele, viele Originalverpackungen, bei denen mal sehr genau in sich gehen muss, um dann sehr viele davon beherzt ins Altpapier zu geben.

Dann  bleiben nur noch eine wirklich überraschend überschaubare Anzahl von Kartons mit Zeug und ein bisschen Rümpelzeug, das vermutlich auch auf den Sperrmüll kann oder halt einfach in den Müll. Der Weg, bis der Keller auf irgendeine vernünftige Art und Weise für Kram, den man selten, aber regelmäßig braucht (Koffer, Extrageschirr für Partys) genutzt werden kann, ist also gar nicht mehr so weit.

Aber keine Panik! Wir haben noch einen Speicher, ein Turmzimmer und ein komplettes angemietetes Lager.

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Steuerberaterpost bekommen. Man hätte einen Sekt aufmachen können, aber das Finanzamt muss ja auch erst zustimmen, also abwarten.

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In einer letzten Kramkiste noch allerlei Ausbildungskram gefunden und die gesammelten Broschüren, Tickets und weitere papierne Andenken an unsere USA-Reisen 2005 und 2009. Außerdem einen noch nicht eingelösten, aber ewig gültigen Gutschein eines Buchladens von 2005. Leider hat der Buchladen mittlerweile Insolvenz anmelden müssen, ich werde also nicht mehr testen können, ob die theoretisch unendliche Gültigkeit auch in der Praxis so durchsetzbar ist.

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Immer noch keine Meinung zum Wetter. Immer noch keine plantschenden Vögelein. Eventuell mache ich aber am Wochenende auch mal klar Schiff auf den Balkons, DA WERDEN SIE NOCH GUCKEN, DIE VÖGEL!


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Tagebuchbloggen, 1.8.2018

Interessante Funde in den Kellerkisten:

  • Die Dokumentation des Abschlussprojekts meiner Ausbildung inklusive einer zweistelligen Anzahl Seiten mit ausgedrucktem COBOL-Code.
  • Der Brief von Judith Kerr. Weil hier nach der Geschichte gefragt wurde, es gibt keine wirkliche: Ich hatte „Als Hitler das rosa Kaninchen stahl“ gelesen und das hatte mich offenbar so beeindruckt, dass ich einen Brief an Judith Kerr oder vermutlich ihren Verlag schickte. Und dann kam irgendwann ein Brief zurück. Es muss Anfang der Neunziger gewesen sein.
  • Ein komplettes Set mit fast unbenutzten Buntstiften. Ich scheine in regelmäßigen Abständen das Bedürfnis zu haben, zumindest werkzeugtechnisch in der Lage zu sein, etwas zeichnen zu können und dann kaufe ich einen Zwölferpack Buntstifte. Ich habe nämlich vor nicht allzu langer Zeit erst einen Zwölferpack gekauft, dann hab ich jetzt halt zwei.
  • Eine alte Kamera, in der noch ein Film ist. Was da wohl drauf sein mag?
  • Die Hotelrechnung des Hotels in Vietnam, wo ich mal aus beruflichen Gründen eine Woche untergebracht war. Interessant deswegen, weil ich bis jetzt nie in der Lage war, das Hotel auf der Karte wiederzufinden und jetzt feststellen konnte, wie krass nah das am Flughafen war. (Hotelrechnung dann aber weggeworfen, jetzt weiß ich ja, wo ich gucken muss.)
  • Zwei Videobänder. HÄ? Wann hatte ich denn eine Kamera? Was wird da drauf sein? Werde ich es je erfahren?
  • Meinen Taschenrechner aus der Schule, der aktuell leider nicht angeht, trotz Solarzusatzding. Es fühlt sich aber angenehm vertraut an, vielleicht finde ich ja raus, ob und wie man die Batterie wechselt.

Außerdem weggeschmissen: Alle Kontoauszüge und Kreditkartenabrechnungen vor 2009 und relativ leidenschaftslos auch noch eine ganze Menge anderen Kram.

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Falls hier jemand Holzjalousien von IKEA braucht, wir haben noch eine ganze Menge. Ich bin noch unschlüssig, ob sich der Aufwand lohnt, genaue Länge und Anzahl rauszufinden, um sie sinnvoll auf eBay-Kleinanzeigen zu inserieren, man will die Nachfragen ja nicht provozieren, es kommen eh schon zu viele unnötige.

Es handelt sich offensichtlich um das Modell Lindmon, wir haben wirklich viele davon im Keller, weil wir sie von den Vorbesitzern übernommen und dann fast alle sehr schnell abmontiert haben. Kein Versand, keine dummen Fragen, nur Selbstabholung in Essen für umme, ich helfe sogar tragen. Sagen Sie es auch gerne weiter, vielleicht freut sich ein junger Mensch mit wenig Geld und erster eigener Wohnung oder so.

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Die Bachelorette hat gestern einen Kandidaten rausgeschmissen, der mal ein Hängebauchschwein hatte. Spätestens jetzt kann ich das alles nicht mehr ernst nehmen. Zur Bachelorette gibt es übrigens traditionell Sushi.

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Neuen Lifehack entdeckt:

Ich möchte mein Batterien verantwortlich entsorgen, werfe sie also immer in die entsprechenden Kistchen im Supermarkt. Es reicht schon, dass ich aus Faulheitsgründen Einwegbatterien nutze, das beschämt mich regelmäßig, eventuell sollte ich daran etwas ändern. Das Problem ist aber wie immer, dass dieser Prozess viele kleine Schritte enthält, von denen man immer einen vergisst und dann hat man zu Hause auf einmal einen ganzen Beutel mit Batterien, die sich in den letzten ein bis fünf Jahren angesammelt haben.

Der erste Schritt ist ja einfach, die Batterien müssen irgendwo zentral gesammelt werden, das kriege ich meistens noch hin. Als zweiten Schritt müssen die gesammelten Batterien irgendwo hingebracht werden, das ist schon schwieriger, denn man muss daran denken, sie zu einem geeigneten Zeitpunkt in die Tasche zu packen. Dann muss man in einem dritten Schritt noch daran denken, sie auch wirklich abzugeben. Da das Wegbringen von Batterien zwar ein eher seltenes, aber auf keinen Fall besonders aufregendes Ereignis ist, vergisst man es natürlich dauernd und läuft dann mit dem Batterienmüll wieder nach Hause. Das wiederholt man dann vier bis zehn Mal, bis man irgendwann tatsächlich daran denkt, dass man ja Batterien wegbringen wollte. So gehen die Jahre ins Land.

Ich habe aber bereits dazugelernt und packe leere Batterien jetzt nicht mehr in irgendeine Schublade, sondern direkt in den Rucksack. So spare ich mir den zweiten Schritt, muss also nicht mehr daran denken, sie mitzunehmen, weil ich sie eh dabei habe. Bleibt noch das Problem, beim Einkaufen daran zu denken, dass man ja Batterien wegbringen wollte. Meistens bin ich dabei gedanklich mit anderen Dingen beschäftigt und beim Wochenendeinkauf habe ich den Rucksack oft gar nicht dabei.

Jetzt wurde mir klar, dass im Hauptbahnhof in Essen, an dem ich ja täglich zwei Mal bin, ein dm ist, BEI DEM MAN BATTERIEN ABGEBEN KANN! Ich muss also gar nicht mehr auf den nächsten Einkauf warten, sondern habe jeden Tag zwei Chancen, daran zu denken, dass ich noch leere Batterien abgeben muss. Diese Erkenntnis wird die Gesamtdauer des Batterienwegbringprozesses aller Wahrscheinlichkeit nach um ein Vielfaches verringern, es ist ein wahr gewordener Traum!

Letztlich sollte ich aber doch einfach auf Akkus umsteigen, dass man überhaupt noch Batterien braucht, eine Unverschämtheit eigentlich.

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Tagebuchbloggen, 31.7.2018

Die Sortiererei geht weiter, ich habe jetzt auch die Unterlagen für alle Wohnungen in eine halbwegs vernünftige, wenn auch noch nicht perfekte Ordnung gebracht. Falls es sie interessiert, es gibt jeweils immer drei Ordner: einen für den ganzen Kaufkram, also Verträge, Teilungserklärungen, Grunderwerbssteuer und hastenichgesehen, dann den mit den laufenden Kosten wie Grundsteuer, Kredite und Strom und dann den für den ganzen Verwaltungskram, Handwerkerrechnungen und Vermietzeug. Eventuell braucht ja hier jemand Inspiration für seine eigene Ablage.

Außerdem dann direkt an den ungeordneten Kram gegangen, der noch in zwei Kisten steckte. Das schönste daran war vielleicht eine Rechnung meines Mannes aus dem Jahr 1998 für einen Computer mit allen Hardwarekomponenten. Das Techniktagebuch hat vollkommen recht, 1998 war das langweilig, aber jetzt ist das hochspannend.

Übrig ist jetzt nur eine Kiste mit Dokumentenkram, den mein Mann gefälligst selber sortieren darf und ein kleiner noch ungeordneter Stapel, für den ich vermutlich einfach noch einen neuen Ordner brauche. Alles Kram, der eventuell noch relevant sein könnte (aber vermutlich nicht) oder den ich aus Steuergründen noch nicht wegschmeißen darf.

Als nächstes hole ich Kisten aus dem Keller, es wird also garantiert nicht langweilig.

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Beim enthusiastischen Papier raus- und wieder reinheften übrigens schwer verletzt, es klebt jetzt Blut an irgendwelchen Finanzamtpapieren, das ist schon fast wieder passend.

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Gerade hörlese ich „Die Optimierer“ von Theresa Hannig [Amazon-Werbelink], über eine durchorganisierte totalüberwachte Gesellschaft, in der der Leitspruch „Jeder an seinem Platz“ gilt, eine genauso verführerische wie erschreckende Dystopie, ein wenig Kafka light, denn natürlich ist der Protagonist ein linientreuer Mann, der selber in die Mühlen des von ihm tatkräftig unterstützen Systems gerät und ins Zweifeln kommt. Die meisten Ideen sind nicht neu, in der Kombination funktionieren sie aber gut, das ist ganz solide deutsche Science Fiction, man bleibt da gerne dran und möchte wissen, wie’s weitergeht, kein erhobener Zeigefinger, alles sehr erfreulich und dann auch von einer Autorin. Ich bin noch nicht fertig, kann mir aber nicht vorstellen, dass in der letzten Hörbuchstunde noch etwas passiert, das meine Meinung drastisch ändert.

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Ich habe immer noch keine Meinung zum Wetter, alleine, dass man keine Oberteile mehr mehr als einmal tragen kann, bevor sie in die Wäsche müssen, nagt ein wenig an meinen Nerven.


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Tagebuchbloggen, 28. bis 30.7.2018

In Pulheim im Ein-Sterne-Restaurant gewesen. Das Gut Lärchenhof können wir jetzt also auch empfehlen, es war ein sehr schöner Abend, was auf der einen Seite an der Begleitung lag, auf der anderen Seite am tollen Essen und an den wirklich exzellenten Weinen. Besonders schön dieser Weißburgunder hier von Dr. Wehrheim, den ich mir sofort in mehreren Kisten bestellen würde, wenn er nicht knapp 35 Euro pro Flasche kosten würde, was deutlich über unserer Weißweinschmerzgrenze ist. Aber toller Wein.

Der Sommelier wollte kurz den Dienst verweigern, als er zum Dessert mit einer japanischen Flasche mit einer Zitrone drauf kam und ich fröhlich „Ach guck, bestimmt ein Limoncello aus Yuzu!“ rief. Dann bräuchte er auch nichts mehr sagen, wenn wir alles schon wüssten, beschwerte er sich, erzählte dann aber doch noch etwas mehr, zum Beispiel, dass dieser Limoncello auf Sake-Basis hergestellt wird. Auch übrigens ein tolles Gesöff, aber hierzulande offensichtlich schwer aufzutreiben, jedenfalls im Internet, wenn Sie zufällig Millionär sind oder in Japan oder Großbritannien leben oder eventuell beides und nicht wissen, wohin mit dem Geld, ich lasse mir gerne Wein und Yuzu-Limoncello schenken, Adresse steht im Impressum.

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Das große Aufräumen geht weiter. Ich halte mich überhaupt nicht an die KonMari-Reihenfolge und auch nicht an die goldene Regeln, nicht nach Zimmer, sondern nach Art der Dinge zu sortieren. Da das Endergebnis aber trotzdem aus vollen Mülleimern und mehr Ordnung besteht, habe ich beschlossen, dass es trotzdem okay ist.

Jedenfalls habe ich mich an die an Papiere gemacht, nicht nur an die, die sowieso in Stapeln rumlagen, sondern auch die, die bereits in diversen Ordnern lose gesammelt wurden. Nachdem ich gestern Abend sogar die bereits abgehefteten Unterlagen zu den Essener Wohnungen alle wieder aus den Ordnern geholt und zusammen mit den lose rumliegenden Unterlagen wieder neu geordnet und auf drei Ordner verteilt… ach, das ist nicht so interessant? Sagen wir einfach, es ist aktuell nur noch ein Stapel und ein bisschen Rest übrig. Dann gibt es noch zwei Kisten, in denen Papierkram ist und dann habe ich hoffentlich alles erwischt und kann mich an die Küche machen.

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Sonntag gab es wieder Pflaumenkuchen vom Bäcker Lindner. Bäcker Lindner ist unsere Entdeckung dieses Jahres, es fing alles an einem Feiertag an, an dem sowohl der nächste Bäcker als auch der Bäcker fünfzig Meter weiter ALS AUCH der Bäcker hundert Meter weiter geschlossen hatten und ich in heiliger Frühstücksmission noch weiter die Straße hoch lief, um noch mal fünfzig Meter weiter fündig zu werden. Seitdem wissen wir, dass sowohl die Croissants als auch der Butterzopf als auch die Kartoffelbrötchen so mit das beste an Backwarenerzeugnissen in unserer näheren Umgebung ist und der Pflaumenkuchen im übrigen auch.

Sonntagmorgen übrigens eine unangenehme Situation in der Bäckerei, die komplett von mir selbst verschuldet war und mich in keinem so rühmlichen Licht erscheinen lässt. Die Frau vor mir in der Schlange kaufte mir bei einem Großeinkauf die letzten Kartoffelbrötchen vor der Nase weg, ein herber Schlag, aber so ist das Leben, wenn man nach neun beim Bäcker steht. So kam ich dann an die Reihe, während sie noch weiter Brötchen auswählte und sagte möglichst laut und deutlich: „Ach, waren das die letzten Kartoffelbrötchen? Das ist aber schade!“ Mein Plan, die Kartoffelbrötchenaufkäuferin zu beschämen schlug massiv fehl, statt dessen schenkte mir die Frau eines ihrer Kartoffelbrötchen und so lief ich dann mit beschämten Kopf nach Hause und werde in nächster Zeit eine Gelegenheit zum Karmaausgleich brauchen.

Haben Sie keinen Bäcker Lindner in der Nähe kann ich übrigens alternativ auch die Landmädel von Backbord und die Handstücke vom Bäcker Merzenich empfehlen. Vermutlich gibt es aber noch viele andere Geheimtipps, was die leckersten Brötchen angeht, wahrscheinlich gibt es sogar eine Datenbank dafür, ich werde gleich mal recherchieren müssen.

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Da mehrfach an mich herangetragen wurde, dass man Schüsseln mit Wasser nach draußen stellen soll, damit die Vögel trinken und plantschen können, stehen jetzt auf drei Balkonen Wasserschüsseln, die sehr konsequent von sämtlichen Vögeln gemieden werden. Ich fühle mich etwas betrogen, hatte mich doch schon auf putzige Meisen gefreut, die sich beseelt im Wasserbad suhlen.

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Im Übrigen habe ich immer noch keine Meinung zum Wetter.


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Lieblingstweets im Juli (Teil 2)

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