Tagebuchbloggen, 24.7.2018

Gestern kam das neue Bett. Ich war ja nicht da und bekam nur Erfolgsbilder per WhatsApp. So sieht es aus, wir sind jetzt also offiziell alte Menschen, die morgens möglichst rückenschonend aufstehen wollen. Aus irgendeinem Grund wirkt es schmaler, obwohl es eindeutig genau so breit ist wie das alte Bett, ich habe das durch Querlegen getestet.

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Eine Doku über IKEA gesehen, die inhaltlich okay bis interessant war, aber mit Offensichtlichkeiten um sich warf, dass ich wieder alle fünf Minuten frustriert den Fernseher anschrie. Also, passen Sie auf, folgendes haben die investigativen Journalisten herausgefunden:

  1. IKEA möchte die Leute zum kaufen verführen.
  2. IKEA ist tatsächlich billiger als andere vergleichbare Möbelhäuser.
  3. Grundsätzlich, vor allem aber, was das Preis-Leistungs-Verhältnis angeht, ist die Qualität der Möbel und anderer Waren durchaus gut.
  4. Vom Handwerker gefertigte Möbel sind aber besser.
  5. Die Qualität der Möbel ist heute tendenziell besser als früher.
  6. Das Essen im IKEA-Restaurant ist gar nicht frisch zubereitet und schmeckt einem Ein-Sterne-Koch nicht so gut.
  7. IKEA findet Steuern doof.

Ich lasse das einfach mal so stehen.

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Ich möchte außerdem kurz über Küchengeräte sprechen. Die Aufräumaktion in der Küche steht noch aus, das sorgt mich ein wenig, denn ich vermute schlimmes, immerhin besitzen wir doch ein ganz gutes Arsenal an Küchengeräten. Es hilft auch nur bedingt, dass mein Mann, wenn ich zum Beispiel sage, dass ich gerne ein Crêpe-Eisen hätte, erst zwei Wochen recherchiert und dann das original bretonische Crêpe-Eisen aus Gusseisen bestellt, dass man maximal von einer Ecke der Arbeitsplatte in die andere schieben, aber auf keinen Fall öfter als nötig ernsthaft tragen möchte.

Man kann sich da durchaus auch mal fragen, ob man das alles wirklich braucht, aber natürlich ist die Antwort immer: Ja, klar!

Am Sonntag fror ich nämlich Soffritto ein, weil der Staudensellerie weg musste und ich Staudensellerie nur in Soffritto akzeptiere und das nur zähneknirschend, weil ich keine Italiener böse machen will. Soffritto ist die kleingehackte Mischung aus Sellerie, Möhren und Zwiebeln, die man braucht, wenn man eine ordentliche Bolognesesauce machen will. Nur deswegen war überhaupt Staudensellerie im Haus.

Dafür jedenfalls steckte ich das grob geschnittene Gemüse in den Blitzhacker aus dem umfangreichen Stabmixerset, das ich letzte Weihnachten bekam, weil ich mir einen (im Sinne von „einen“) Stabmixer gewünscht hatte. Der Blitzhacker ist ein einziges Wunder und schnippelt in zwei Minuten Zeug in einer Feinheit, die ich per Hand überhaupt nicht hinbekommen würde und wenn dann nur mit sehr viel Zeitaufwand. Obwohl ich Kochen und Backen ja grundsätzlich als kontemplative Beschäftigung empfinde, habe ich großen Spaß an der Blitzhaftigkeit des Blitzhackers.

Weil ich nicht nur einen Blitzhacker besitze, sondern auch einen Vakuumierer, wurde es noch schöner: Das fertige Soffritto wurde auf zwei Portionen verteilt und mit dem Vakuumierer so luftfrei wie möglich verschweißt.

Ich kann also noch zwei Mal Spaghetti Bolognese machen, ohne Staudensellerie kaufen zu müssen. Und wenn ich jetzt noch die Bolognesesauce mit dem Sous-Vide-Gerät zubereite und es anschließend mit auf der Mandoline gehobelten Gemüse in einem Buchweizengalette serviere, dann kann ich auch noch die Existenz von drei weiteren Küchengeräten rechtfertigen.

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Im Übrigen habe ich keine Meinung zum Wetter.

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