Tagebuchbloggen, 26.7.2018

Es gibt zu Tage, da ist es offensichtlich zu heiß zum Denken und dann lässt man sich auf sinnlose Diskussionen auf Twitter ein. Wobei das nicht ganz stimmt, ich wollte, das ist jetzt der Teil der Geschichte, auf den ich nur bedingt stolz sein kann, mal wieder nur gucken, wie sehr man sich mit einer fürs reflexhafte Blocken bekannten Person in eine Diskussion verstricken kann, bevor man geblockt wird. Ansonsten hätte ich relativ schnell das Handtuch geworfen, weil sehr schnell klar war, dass hier keine Einigung in irgendeiner Hinsicht möglich sein könnte.

Zu allem Überfluss hat es dann noch nicht mal funktioniert, ein insgesamt enttäuschendes Ergebnis, viel Mühe und Aufwand für nüscht, während andere stolz ihre Blockscreenshots in die Höhe halten konnten. „WAS HABE ICH FALSCH GEMACHT?“ fragt man sich da nur. War ich schon wieder zu nett? Zu harmlos? War mein Streben zu offensichtlich? Beim Postel Gert hat es doch auch geklappt! Es ist ein Jammer.

Wenn Ihnen das hier zu kryptisch ist, gucken Sie einfach bei Twitter nach, das Drama in mehreren Akten ist da für die Nachwelt festgehalten. Es ist aber nicht schön und macht nur schlechte Laune, deswegen gucken Sie lieber was anderes, warten Sie, hier ist ein Video der Electric Mayhem Band mit Paul Simons Kodachrome, das ist viel besser:

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Abends noch den neuen Ghostbusters-Film gesehen, allerdings nur, bis die Entertainbox zum zweiten Mal neu startete. Es ist einfach warm, wahrscheinlich ist das Gerät auch nur erschöpft. Bis dahin aber sehr angetan gewesen, vor allem von McKinnons Figur Holtzmann. Mir wurde erst während des Films bewusst, wie sehr mir solche Frauenfiguren in meinem Leben bislang gefehlt haben und wie viele von ihnen wir noch brauchen werden, bevor es einfach normal sind, das durchgedrehte Wissenschaftler in Buch, Film und am Ende auch in der wirklichen Wirklichkeit auch weiblich sein können.

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Wir gewöhnen uns langsam an das neue Bett, überraschenderweise langsamer als ich erwartet hatte, denn an Hotelbetten muss ich mich ja auch nicht immer erst gewöhnen, da schlafe ich einfach ein, das kann ich gut, Schlafen gehört nach wie vor zu meinen Kernkompetenzen.

Jetzt aber kommt mir die Größe komisch vor, die Härte (beziehungsweise Weiche) des Bettes ist ungewohnt, mein Gehirn kommt anscheinend auch noch nicht ganz mit den neuen Gegebenheiten klar, so dass ich nachts immer weiter in die Mitte rücke, möglicherweise möchte es mir mitteilen, dass ein Sturz aus dieser Höhe unangenehm werden könnte. Abgesehen davon schlafen wir aber gut.

Ein weiteres Manko: Die Kuscheltiere sitzen nicht mehr so stabil auf der Rückenlehne wie beim alten Bett. Irgendwas ist wirklich immer.

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Gestern hatte ich wieder Gesangsunterricht, also quasi Sport. Ich meine das sehr ernst, ich werfe da imaginäre Bälle, ziehe an imaginären Seilen und gestern musste ich wieder die Wohnzimmerwand wegdrücken und habe den blöden Ton, zu dem wir hinwollten, trotzdem nicht getroffen.

Falls das alles sehr seltsam klingt, weil Sie dachten, beim Gesangsunterricht, lernt man da nicht einfach singen, doch natürlich, das tut man, aber nebenbei lernt man noch atmen und bei welchem Ton die Zunge wo im Mund sitzt und ob der Ton eher so hinten oder vorne sitzt, oft sitzen die Töne zum Beispiel auch vorne in der Nase, es ist immer wieder überraschend. Und man lernt noch lauter andere Dinge, von denen man gar nicht wusste, dass es sie überhaupt gibt. Es ist alles sehr spannend, ich kann jedem nur dazu raten, Gesangsunterricht zu nehmen.

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Im Übrigen habe ich immer noch keine Meinung zum Wetter.


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Eine Antwort auf „Tagebuchbloggen, 26.7.2018“

  1. Große Liebe für das Video!

    Und: Kernkompetenz Schlafen, hier auch (und wie unbeschreiblich dankbar bin ich dafür, nicht unter Schlaflosigkeit zu leiden).

    Und: Gesangsunterricht, ach, ach. Hatte ich früher auch, jahrelang, lange her. Ich konnte mal sehr gut, wirklich sehr gut singen. Und irgendwie ist mir das abhanden gekommen, das Singen insgesamt. Ich weiß gar nicht genau, wie das passieren konnte; vor zwanzig Jahren, noch vor fünfzehn, hätte ich das nicht für möglich gehalten, unter gar keinen Umständen. Aber es ist ja halt wirklich ganz ähnlich wie Sport: Ohne jedes Training verkümmern die Sing-Muskeln. Große Wehmut.

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