Spaziergang am Main (Teil 2)

Ein bisschen außer der Reihe, weil schon ein Weilchen her, aber die Bilder müssen ja raus.

Flüsse sind einfach nicht so fotogen. Sie sind wunderschön zum Rumsitzen, gelegentlich auch zum Füße-Reinhängen. Man kann daran spazierengehen oder sich einfach ans Ufer setzen und draufstarren und alles wunderbar finden, aber beim Fotografieren stellt sich raus, dass Flüsse – so an und für sich und vor allem ohne schmuckes Beiwerk – eher so mittelinteressante Motive abgeben.

Aber es gibt ja schmuckes Beiwerk am Mainufer. Weidenbäume und hübsche Steine im Wasser, Ruderer und Enten. Sogar Schiffe, es stellt sich aber raus, dass auch Schiffe nur so halb-fotogen sind, wenn sie so gemütlich über den Main tuckern.

Ich laufe also am Main entlang nach Osten und merke mir, dass ich beim nächsten Mal dann eine Decke mitnehme und mich dann einfach hinsetze und noch ein paar Schiffen mehr beim Rumtuckern zusehe.

Der Ruderer hat auch einen Trainer dabei, der in einem Motorboot hinterher fährt und dann auch mal nebenher. Der Trainer hat ein lustiges Megafon dabei und brüllt hilfreiche Tipps zum Ruderer rüber, zumindest vermute ich, dass sie hilfreich sind, ich kenn mich ja mit Rudern nicht aus. Das letzte, was ich höre ist “Jetzt sieht das auch langsam wie Rudern aus”, dann bin ich am östlichen Ende des Ufers angekommen, hier geht’s nicht weiter, man muss wieder vom Ufer weg und einmal ein bisschen an Bootshäusern rumlaufen, bis man wieder an den Fluss darf.

Die Geschichte geht noch weiter, als ich nämlich irgendwann an einer großen Straße wieder rauskomme, sehe ich, dass es ja von hier aus nur noch 800 Meter bis Kesselstadt sind und weil der Abend so schön ist und die Füße noch nicht weh tun, lauf ich dann halt noch nach Kesselstadt. Pünktlich in diesem Moment ist der Akku der Kamera zu Ende, aber das ist eigentlich auch okay so, denn Kesselstadt ist so wunderhübsch, dafür brauch ich sowieso viel mehr Zeit und dann auch gerne die gute Kamera.

Es ist nämlich so: Hanau kann tatsächlich auch hübsch. Nur nicht am Hauptbahnhof oder in der Stadt oder dazwischen. Aber ansonsten ist es manchmal gar nicht so furchtbar.

Zweige

Dingens

Stein im Main

Schiff

56

Sand

Weide

Ruderer und Ente

Kran

Vögel

Verbot

Wagner gucken: Die Walküre im Aalto-Theater, Essen (Urlaub, Tag 3)

Tisch

Ich glaube, es war ein bisschen die Revanche für die letzten von mir orchestrierten Konzert- und Kinobesuche. Der Mann musste mit zu Paul Simon und Randy Newman, hat sich den Muppets-Film und “Die Tribute von Panem” angeguckt. Jetzt hat er sich selbst was ausgesucht. Wagner. Walküre.

Hilfe.

Zu Weihnachten 2008 hat der Mann von mir zwei Geschenke bekommen: Erstens zwei Karten für die Götterdämmerung und zweitens, dass ich mitkomme.

Ich, keinen Peil von Oper und erst recht nicht von Wagner. Ich, die ich bei Filmen, die länger als 100 Minuten dauern, gerne “Überlänge” jammere. Ich, deren Aufmerksamkeitsspanne dank jahrelanger Serien-Fokussierung auf 42 Minuten geschrumpft ist. Ich in einer vier Stunden langen Oper. Hurra!

Es hat aber ganz gut geklappt. Glaube ich jedenfalls, ich erinnere nicht viel von diesem Abend, aber ich habe ihn irgendwie überlebt.

Diesmal hat der Mann die Karten selbst besorgt. “Die Walküre” gibt es, im Aalto-Theater in Essen. Dank geschickter Fehlkommunikation verbringen wir den Nachmittag mit Freunden in einem Tapas-Restaurant, leeren dabei zu viert eine Flasche Sekt und zwei Flaschen Weißwein, glühen quasi schon mal vor und müssen dann um Viertel vor fünf doch ein bisschen eilig nach Hause, schnell umziehen, aufs Fahrrad schwingen und zur Oper fahren.

Richtung

Das Aalto-Theater ist auch von innen hübsch, eigentlich fast hübscher als von außen. Wir mischen uns ein wenig unters Hochkultur-Volk in Anzug und Abendgarderobe. Meine Abendgarderobe besteht aus bunt gepunkteter Strumfhose und einem grünen Kleid mit Schleifchen. In anderen Worten: Ich besitze keine Operngarderobe.

Wir sitzen Zweiter Balkon Mitte, erste Reihe, eigentlich prima Sitze, denk ich als Opernlaie, man sieht ja alles und kann sehr elegant die Ellebogen auf das Geländerdingens stützen und dann das Kinn auflehnen. Okay, das ist nicht sehr elegant, aber ganz bequem und man sieht schön viel.

Zweiter Balkon Mitte

Wirklich voll ist es nicht, auf unserem Balkon ist fast nur die erste Reihe besetzt und auch unten im Parkett sehen wir jede Menge freie Plätze, was vor allem den Mann verwundert, der meint, früher wäre es fast unmöglich gewesen, in eine Walküre reinzukommen.

Aber dann geht’s los. “Sturmmotiv”, flüstert der Mann mir zu und ja, das klingt sehr stürmisch, was die Streicher da machen. Überhaupt Orchester, noch so ein Vorteil, wenn man nicht im Parkett sitzt, man kann genau gucken, was die Musiker da machen.

Kontrabass

Geigen

Das Bühnenbild ist sehr klassisch. Vermute ich jetzt mal, ich hab ja kaum Vergleichsmöglichkeiten. Ich mag das ja auch, wenn es klassisch ist, irgendwie hab ich da diese Opernlaieneinstellung, dass, wenn ich mir das jetzt schon vier Stunden lang angucke, dass es dann wenigstens schön opulent und mit tollen Kostümen zu sein hat. Außerdem kann ich so besser rumfantasieren und mir gut vorstellen, dass das da vorne wirklich ein Baum ist und dass sich hinter den Türen eine ganze Burg erstreckt.

Auf der anderen Seite hab ich auch noch keine moderne Interpretation erlebt, vielleicht find ich das ja genauso toll oder sogar toller. Im Moment bin ich aber von dem schönen altmodischen Bühnenbild schwer beeindruckt. Wie ich schon sagte: Ich mag das. Am Herd brennt sogar echtes Feuer. Total überzeugend.

Herd

Intelligent und vorausschauend wie ich nun mal an die Sache herangegangen bin, hab ich keinen Schimmer, worum es geht. Also, Ring-Trilogie, klar. Götter, Ringe, Intrigen, Siegfried, Drache und so weiter. Blöderweise gibt es ja noch die Details der Story, und die kenn ich nicht. Weiterer Nachteil: Opernsänger versteht man ja eher so halbgut, selbst wenn sie schön ordentlich betonen. Weiterer Nachteil: Wagner. Die Texte sind jetzt auch nicht durchgehend einfach zu verstehen und er benutzt komische Wörter wie “kiesen”, die ich in der Pause erstmal erfragen muss.

Es gibt aber eine Textbox, so dass man oben mitlesen kann, was unten gesungen wird. Sehr hilfreich, so hab ich doch noch eine Chance, selbständig dem Plot zu folgen, ohne dass der Mann dauersoufflieren muss.

Es geht also los, mit der Musik und der Singerei und den komischen Wörtern und Namen (“Wehwalt”, “Hunding”, “Siegmund”). Der erste Akt ist der kürzeste und mal abgesehen davon, dass ich zwischendurch mal kurz sehr, sehr müde werde (Pro-Tipp: Kein nachmittägliches Weingelage vor Wagner), versteh ich sogar, worum es geht. Als Siegmund nach dem Schwert fragt, zeige ich schon mal hilfreich auf die Esche, wo’s ja drinsteckt und als es “ein Greis im grauen Gewand” heißt, flüstere ich dem Mann sehr expertös “Gandalf” zu.

(Es heißt im Übrigen tatsächlich “im blauen Gewand”, aber vielleicht hatten sie im Aalto keine brauchbaren blauen Gewänder.)

Nach knapp einer Stunde ist der erste Akt vorbei. Pause. Durst.

Intelligent und vorausschauend wie wir waren, haben wir fast unser gesamtes Geld im Tapas-Restaurant gelassen und können uns jetzt für die letzten fünf Euro immerhin ein Wasser und eine Cola gegen den Nachdurst leisten. Dann sind wir pleite, laufen ein bisschen im Theater rum und dann raus auf den großen Theaterbalkon, der direkt zum Stadtgarten rausgeht.

Stadtgarten

Das ist ja das schöne hier in Essen, dass hier alles direkt aufeinander hockt, Oper und Philhamonie grenzen direkt an den Stadtgarten, wo die Leute noch auf der Wiese sitzen, und den wunderbaren Frühlingsabend genießen.

Irgendwann gongt es einmal, zweimal, dreimal und wir machen uns wieder auf den Weg nach oben. Für den zweiten Akt sieht die Bühne fast genauso aus, das Herdfeuer ist jetzt aber aus und eine weiße Tischdecke liegt auf dem Tisch, viel mehr hat sich nicht getan.

Dafür gibt es jede Menge neue Figuren. Wotan ist jetzt dabei, und Brünnhilde, außerdem Fricka. Die Frauen, sagt der Mann nachher, waren alle überragend, die Männer eher nicht so dolle. Mein Laienverständnis sagt, die Frauen singen wirklich sehr, sehr gut und stimmgewaltig, bei den Männern geht die Stimme auch gelegentlich mal im Orchester unter.

Der zweite Akt ist nicht nur der längste, er fühlt sich auch so an und mag einfach nicht aufhören. Immer, wenn ich denke, so jetzt ist aber Schluss, das war doch jetzt ein prima Cliffhanger geht es doch noch weiter. Weiteres Problem: Ich verliere ziemlich schnell den Faden, eigentlich schon während einer der ersten Szenen mit Wotan und Fricka. Im Nachhinein stellt sich raus, dass ich die Handlung im Wesentlichen schon verstanden habe, aber einfach ist doch anders.

Jedenfalls geht es wieder um Götter und Intrigen, und darum, ob Wotan Siegmund jetzt bestrafen soll oder nicht, und als er sich dafür entschieden hat, dass er wohl keine andere Chance hat, da holt er Brünnhilde und sagt ihr, hier, straf mal den Siegmund, die kriegt aber nicht die Kurve und dann muss Wotan doch eingreifen, erschreckt mich furchtbar mit einem Speer und dann gibt’s kurz richtige Action mit Gewehren und Schwertern (etwas unfairer Kampf, scheint mir auch, was soll man denn mit einem Schwert gegen ein Gewehr anrichten) und dann sind Leute tot und andere Leute unglücklich und schwanger.

Auch wenn ich den zweiten Akt sehr anstrengend und etwas verwirrend finde, mag ich die Wotan-Szenen musikalisch am liebsten. Wagner ist da ja auch nicht so einfach, es besteht aus gefühlt drei Millionen unterschiedlichen Motiven, die der Mann mir gelegentlich zuflüstert, von denen ich aber ungefähr zwei tatsächlich wiedererkenne. Als Wagnerlaie kommen mir die Wotan-Szenen musikalisch am zugänglichsten vor. Da erkenne ich auf einmal so etwas wie eine Melodie und musikalische Struktur.

Bühne

Dann ist aber auch der zweite Akt vorbei und in der Pause lass ich mir das erstmal die Handlung erklären, während wir auf dem Treppenabsatz stehen und sehnsüchtig auf die Menschen am Getränkestand gucken, die noch genug Geld für Pausenverpflegung übrig haben. Wir versuchen, rauszufinden, wann denn die Götterdämmerung gespielt wird, und es zeichnet sich so ein bisschen der Plan ab, bei nächster Gelegenheit auch den Rest des Ringes zu sehen und als der Mann noch mal die Handlung des Rheingolds erzählt, werfe ich mehrfach “Gollum” ein. (Tut mir leid, ich kann halt nicht anders.)

Der dritte Akt geht dann wieder verhältnismäßig fix. Als Eye-Candy gibt es gut gebaute halbnackte (und leider auch tote) Männer, jede Menge Walküren, die sehr laut und durcheinander singen, vor allem aber viel Wotan und Brünnhilde, die sich einen Akt lang aussprechen und sich am Ende auf einen Kompromiss einigen. Gelernt: Götter sind sehr stur.

Am Schluss brennt dann der Berg, mit echtem Rauch und echtem Feuer, was sehr atmosphärisch ist und toll aussieht und dann ist die Oper vorbei.

Ensemble

Wir klatschen viel und sehr ausdauernd, vor allem für Fricka, Brünnhilde und Sieglinde, aber auch für Wotan, Siegmund und Hunding, für die Walküren und sogar für die toten, halbnackten Männer, die ja mehr oder weniger nur rumstanden, und natürlich auch für den Dirigenten und das Orchester.

Ich applaudiere sehr gerne, der Rest des Publikums anscheinend auch, und nachdem alle mindestens zweimal nach vorne gelaufen sind und sich dann das gesamte Ensemble mehrmals verbeugt hat, ist dann irgendwann gut.

Mäntel holen, nach draußen gehen, aufs Fahrrad schwingen und nach Hause fahren. Es ist jetzt halb elf, fast noch früh, eine warme Märznacht, heute Nacht werden die Uhren umgestellt, morgen ist Sommerzeit. Ich befürchte, spätestens Ende Juni werde ich das nächste Mal Wagner gucken müssen, da wird der gesamte Ring nämlich noch mal aufgeführt. Aber ein bisschen freue ich mich auch. Oper ist anstrengend und dauert auch gerne mal lange, aber irgendwie ist es auch toll.

Aalto

Zum ersten Mal: Im Luxuskino

Lampe

Normalerweise gehöre ich nicht zu den Menschen, die einen Film so schnell wie möglich nach Kinostart sehen müssen. Meistens weiß ich noch nicht mal, wann ein Film anläuft, es ist in diesem Haushalt eher so, dass einer sagt “Hey, wir könnten ja mal wieder ins Kino gehen” und dann geguckt wird, ob denn was läuft, was man auch sehen will.

The Hunger Games, oder wie es auf deutsch heißt: Die Tribute von Panem, waren da eine Ausnahme. Ich habe schon letztes Jahr die Bücher gelesen und als ich den Trailer gesehen habe, habe ich mich zum ersten Mal wieder richtig, richtig auf einen Film gefreut. Und deswegen waren wir jetzt auch im Kino. Direkt nach Kinostart. Weil ich nicht länger warten wollte.

Vor allem aber: Dieses Mal waren wir im Luxuskino. Im CinemaxX in Essen (und wohl auch in Mülheim an der Ruhr) gibt es einen sogenannten “First Class”-Kinosaal. Viel wussten wir nicht darüber, Ledersessel halt und bequemer und alles besser sowieso. Aber ich dachte, das probieren wir doch gleich mal aus, und reservierte uns einen Loveseat in eben solche einem “First Class”-Saal.

Luxuskino im Essener CinemaxX funktioniert so: Man setzt sich auf große bequeme Ledersofas oder -sessel, in die man sich doch recht ordentlich reinlümmeln kann. Die Loveseats, also die Zweiersofas, dominieren, für Nicht-Pärchen kriegt man aber auch zwei Ledersessel nebeneinander, da hat dann jeder seinen eigenen Rumlümmelbereich.

Neben jedem Zweierplatz steht ein Glastischchen mit Lampe. Diese Lampe dient auch gleichzeitig als Meldezeichen für den Service. Im Luxuskino muss man sich nämlich sein Popcorn nicht vorher selbst kaufen, man kann es vom Sitz aus bestellen und bekommt es dann gebracht. Wenn man was haben will, dann stellt man die Lampe auf ganz hell und wartet darauf, dass ein Kinokellner kommt und fragt, wonach das Herz so begehrt. Und das Herz kann im Luxuskino so einiges begehren. Neben Popcorn und Nachos und Cola gibt es eine ganze Bandbreite von kleinen Snacks und wer es noch ein bisschen stilvoller haben will, der bestellt sich eben eine Flasche Rotwein an den Platz.

In der Theorie recht einfach, in der Praxis dauert es eine ganze Weile, bis endlich jemand kommt. Ich bestelle eine kleine Portion Popcorn mit Cola, die dann dafür sehr fix geliefert wird. Das Popcorn kommt auch nicht in Papiertüten, sondern in einer hübschen IKEA-Aluschale (das weiß ich vor allem, weil wir auch so eine haben, aber ein Blick auf den Schalenboden bestätigt die Vermutung). Auf der einen Seite schöner und angenehmer, denn das Tütenknistern fällt weg, auf der anderen Seite unhandlicher und schwierig auf den Knien zu balancieren.

Popcorn

Nach Werbung und Trailern gibt’s noch mal eine kleine Pause, so dass alle Bestellungen noch aufgenommen und an den Platz gebracht werden können. Sobald der Film anfängt, gehen die Lampen nämlich alle aus und dann kann auch im Luxuskino nicht mehr bestellt werden. Nach einer Weile sind dann alle fertig, das Licht geht aus, ich verstelle die Rückenlehne noch ein bisschen nach hinten und los geht’s.

Es ist tatsächlich schöner und bequemer im Luxus-Kino. Man hängt nicht mit den Ellebogen direkt am unbekannten Sitznachbarn und kann sich schön ausbreiten, ohne dass es jemanden stört. Ich ziehe dann auch irgendwann die Schuhe aus und fläze mich noch ein bisschen mehr in den Sitz rein. Man muss nur aufpassen, dass man nicht aus Versehen einschläft.

Am Ende lautet die Meinung ganz klar: Kann man machen und kann man auch wieder machen. Nicht unbedingt für jeden Film, aber gerade für Filme mit Überlänge eine brauchbare Alternative. Wobei es sich vor allem fürs Kinogehen zu zweit eignet, denn der Abstand zwischen den Zweiersitzen ist recht groß und für gelegentliche Flüsterunterhaltungen ungeeignet. Der Aufpreis von geschätzt 4 Euro oder so (eine Karte kostet 14 Euro) ist vollkommen akzeptabel.

Der Mann war übrigens in Sydney in einem noch luxuriöseren Luxuskino, wo man nicht nur die Sitzrückenlehne nach hinten stellen, sondern dann auch vorne die Füße hochlegen konnte und wo das Tischchen nicht neben, sondern vor dem Sitz war und man sogar während des Films noch Essen und Getränke gebracht bekam und zwar von einer ziemlich tollen Speisekarte. Das australische Luxuskino kostet aber auch mal locker doppelt so viel wie das Essener Luxuskino, insofern kann man das nicht so wirklich vergleichen. Finde ich jedenfalls.

Und was den Film angeht, da schreib ich später noch was drüber. War aber auch gut. Kann man gucken. Auch gerne kurz nach Kinostart.

No sports. Please.

Ich bin ja bekanntlich kein sportiver Mensch. Sport ist mir suspekt. Sport ist schon als Wort komisch und als Aktivität erst recht.

Vermutlich liegt es tatsächlich irgendwie in den Genen. Schon im Kindergarten kam mir diese kleine Sporthalle und die darin stattfindende Sportstunde eher eigentümlich und nicht wirklich erstrebenswert vor und daran hat sich auch nie wirklich etwas geändert. Dabei bin ich gar kein kompletter Bewegungslegastheniker. Ich habe meines Wissens in einem vollkommen angemessenen Alter gelernt, Fahrrad zu fahren. Ich habe mir auch ganz strebsam und in einem ebenso adäquaten Alter das Seepferdchen-Abzeichen erkämpft. Da gab es allerdings auch eine entsprechende Motivation, schließlich durfte man im Bayerbad nur als Seepferdchen-Abzeichen-Träger in das deutlich coolere tiefe Becken.

Ich kann also Fahrradfahren und Schwimmen, habe mir Rollschuhe und später Inline-Skater gewünscht (und bekommen und benutzt), war mehrfach in meinem Leben auf eigenes Drängen Schlittschuhlaufen und hatte etwas wider Erwarten in der siebten Klasse im Ruderlager am Baldeneysee erstaunlich viel Spaß. Trotzdem ist die Chance darauf, dass meine Mutter davon erzählt, wie ich als Kleinkind vorsichtig Seite und Seite des Quelle-Katalogs umblätterte, größer als die von meinen ersten Laufversuchen zu hören.

Zumindest scheine ich also so eine Art Grundkörperkoordination zu haben. Die hört aber auch recht flockig wieder auf, wenn’s an die Feinheiten geht. Das ist ein bisschen so wie jemand, der noch prima Marschrhythmus mitklatschen kann, bei der Ansage “und jetzt nur auf die 2 und die 4” aber sofort zu straucheln beginnt. Auch die Kommunikation mit meinem Körper scheint mir gestört, wenn nicht geradezu nicht vorhanden. Garantiert redet mein Körper mit mir und versucht mir zu erklären, ob diese Bewegung jetzt gut für ihn ist oder nicht, aber ich versteh ihn nicht und weiß dann nicht, ob das gutes oder schlechtes Wehtun ist und dann hör ich lieber auf, nachher ist es schlechtes Wehtun.

Der Hauptgrund aber, warum ich nach wie vor sehr allergisch reagiere, wenn mir jemand mit Sport kommt, ist, dass mir der Spaß an der ganzen Geschichte recht beeindruckend konsequent und zielstrebig in elfeinhalb Jahren Sportunterricht ausgetrieben wurde.

In der Grundschule ging das ja noch. Ehrlich gesagt, hab ich kaum Erinnerungen an dern Sportunterricht in der Grundschule, außer, dass die Sportlehrerin Frau Eschbach hieß und den Mattenwagen. MATTENWAGEN! MATTENWAGEN FAHREN! Einer der wenigen Pluspunkte des Schulsports, mal abgesehen vom TRAMPOLIN! Da hat es sich aber eigentlich schon erschöpft.

Der Höhepunkt meiner schulsportlichen Karriere war übrigens auch in der dritten Klasse, wo ich zum ersten und auch einzigen Mal bei den Bundesjugendspielen eine Siegerurkunde bekommen habe. Ein einzigartiges Ereignis, dass sich auch nicht wiederholen sollte. Überhaupt: Bundesjugendspiele. Was für eine Scheißidee. Ich kann mich nicht erinnern, dass es jemals sowas wie Musik- oder Fremdsprachenwettbewerbe gegeben hätte, jedenfalls keine, die für alle verpflichtend gewesen wären. Wenn man sich schon öffentlich und dann auch noch ganz offiziell blamieren muss, dann doch bitte gerechterweise auch in verschiedenen Disziplinen.

Nein, es gibt nur Bundesjugendspiele, Springen, Laufen, Werfen und das alles möglichst gut. Also nichts für Leute wie mich, die mangels ausreichender Körperkoordination beinahe garantiert übertreten und wenn sie dann zur Abwechslung mal nicht übertreten mit Sicherheit erstens nicht besonders weit springen und dann mit noch größerer Sicherheit dabei zurückkippen und das ohnehin schon miese Ergebnis dann noch mal so richtig ruinieren. Meine Erinnerungen von den Bundesjugendspielen beziehen sich vor allem auf das Suchen der eigenen Punktzahl in der Ergebnistabelle, nur um festzustellen, dass die Punktzahl so schlecht ist, dass sie schon gar nicht mehr auf der Liste steht.

Und dann kriegt man eine “Teilnehmerurkunde”, die pädagogisch wertvolle Bestätigung des eigenen Versagens. Als ob Kinder so dumm wären.

Kein einziger Lehrer hat es je geschafft, mir Freude am Sport zu vermitteln. Dabei lag es noch nicht mal an einer generellen Abneigung. Die meisten Sportlehrer mochten mich sogar. Und ich mochte die meisten. Man muss da mal drüber nachdenken: Mit ein bisschen Geschick konnte man es ja schaffen, so eine Doppelstunde Sport zu einem nicht zu verachtenden Teil zuschauend auf der Bank zu verbringen, am besten noch mit der besten Freundin. Und trotzdem hab ich’s gehasst. So eine Abneigung, die muss erstmal erzeugt werden. DAS MUSS MAN ERSTMAL SCHAFFEN!

Zunächst mal ist es eben frustrierend, wenn man das, was einem jemand sagt, was man machen soll, einfach nicht hinkriegt. Ich finde es sehr nett und lobenswert, wenn mir Leute erklären, wie ich meine Körperteile anzuordnen habe, aber es hapert einfach an der Umsetzung. Liegestützen hab ich bis heute nicht kapiert, beim Kraulen sehe ich garantiert sehr unbeholfen aus und von Volleyball wollen wir erst gar nicht anfangen.

Überhaupt: Bälle. Alles mit Bällen ist falsch. Badminton krieg ich gerade noch so hin, da sind die Bälle ja auch eher klein und haben so niedliche Trichter. Es ist aber bei mir auch eher so ein Federball mit besserem Schläger, wobei ich immerhin noch gelegentlich einen Ball treffe. Basketball geht auch noch, wobei ich keine Aussage über meine Korbwurfqualitäten machen möchte. Aber einen Ball zu dribbeln, das hab ich auch immer noch so halbwegs geschafft. Handball halte ich nach wie vor für einen gnadenlos sinnfreien Sport (wobei ich irgendwann festgestellt habe, das Profi-Handball sehr anders ist als Schul-Handball), und Volleyball für einen sagenhaft schlechten Scherz.

Wenn mir so ein Ball entgegen kommt, dann stehen bei mir grundsätzlich zwei Handlungsoptionen zur Verfügung: Weglaufen oder Körper schützen. Die Optionen “Ball fangen”, “Ball kontrolliert abwehren und wieder ins gegnerische Feld befördern” oder “Ball stoppen” gehören leider nicht dazu. Als Entschuldigung könnte ich noch angeben, dass mit der steigenden Kurzsichtigkeit meines linken Auges auch ein sicherlich nicht zu verachtender Verlust der dreidimensionalen Sehfähigkeit einherging, aber ich glaube, ich bin vor allem schlecht mit Bällen.

Ich weiß auch gar nicht so genau, was der Höhepunkt meiner Unsportlichkeitskarriere war. Ein guter Kandidat wäre sicherlich der blaue Brief in Sport, den noch nicht Mal meine Eltern ernst nehmen konnten. Es gäbe da aber auch noch die Geschichte, wie ich in der Oberstufe aus dem Sportkurs flog, nachdem irgendwer festgestellt hatte, dass der Kurs eigentlich zu groß sei und dementsprechend entschieden wurde, dass die Leute mit der schlechtesten Note sich einen neuen Kurs suchen sollten, vermutlich in der vollkommen nachvollziehbaren Annahme, dass die Chance, dass ich, wenn ich schon in einem Kurs, den ich mir selbst ausgesucht habe, scheiße bin, dann in einem anderen Kurs sicher deutlich bessere Noten erzielen könnte.

Und bevor das hier noch komplett im Selbstmitleid endet, hören wir besser auf. Mir würden noch viele andere Geschichten einfallen, die Quintessenz bleibt dieselbe. Es hat in meinem Leben noch niemand geschafft, mich nachhaltig für Sport zu begeistern. Jeder Versuch endete verlässlich damit, dass ich nachher noch weniger Verständnis für das ganze Theater hatte als vorher.

Dabei bin ich gar nicht bewegungsfaul. Ich gehe sehr viel und auch recht lange spazieren, ich laufe lieber fünf Etagen die Treppe rauf als auf den Aufzug zu warten, ich fahre gelegentlich Fahrrad und wenn man mir ausreichend Alkohol gibt, tanze ich eventuell sogar. Nur Sport ist nichts für mich.

Vielleicht ist mein Adrenalin falsch gepolt. Beim ersten und voraussichtlich einzigen 10–km-Lauf, an dem ich je teilgenommen habe, dachte ich bei Kilometer 9 1/2 jedenfalls nicht “Geil, gleich geschafft”, sondern “Wofür mach ich diesen Scheiß eigentlich?”. In diesem Sinne: No sports. Bitte. Danke.

Foto-Fragen-Freitag (Urlaub, Tag 2)

Weil Steffi von Ohhh… Mhhh… die Freitagsfragen ja schon gestern veröffentlicht hat und ich außerdem Urlaub und somit viel Zeit habe, gibt’s heute die Morgenedition. Mehr gibbet hier.

1. Was bringt dich zum Lächeln?

Koala

Der Koala, den der Mann aus Australien mitgebracht hat.

2. Ein Erbstück?

Ehering

Der Ehering meiner Oma. Bei der Hochzeit hatten wir keine Ringe mangels beiderseitigem Interesse, dafür hat mir meine Mutter nach dem Tod meines Opas die Eheringe meiner Großeltern gegeben.

3. Wie fühlst du dich heute?

Balkon

Etwas zersauselt, aber vor allem voller Freude auf die bevorstehende Fensterbrettsitzundrausguck-Saison. Es gibt hier keinen Balkon, aber die Fensterbänke sind schön breit und niedrig und gehen nach Süden raus. (Nicht im Bild: Das Zersauselte.)

4. Dein Lieblingseinkauf diesen Monat?

mila

Kann sein, dass ich die Mila-Tasse für Essen schon im Februar gekauft habe, aber ich habe anscheinend in der letzten Zeit nichts Aufregendes angeschafft. Wird wohl mal wieder Zeit.

5. Deine Bücher?

Bücher

Die wenigsten unsererer vielen, vielen Bücher haben es beim letzten Umzug (140 auf 70 qm) bis in die neue Wohnung geschafft und sind jetzt hübsch eingelagert. Die Lieblingsautoren durften aber mit. (Vor allem wollte ich nicht schon wieder das Kindle fotografieren.)

Urlaub, Tag 1 – Im Stadtgarten rumlümmeln

Kindle

Erster Tag Urlaub. Ich bin sofort überfordert, weil ich mich entscheiden kann, was ich machen soll. Lieber direkt ganz viel unternehmen und Sachen machen und rumfahren und alles machen, wozu ich sonst nicht komme, oder am besten möglichst wenig? Hm? Na?

Doreen sagt, ich soll mir ein Buch schnappen und mich in den Grugapark legen. Das ist an sich eine gute Idee, aber ich entscheide mich dann für die einfachere (und auch kostengünstigere) Variante und lege mich mit dem Kindle in den Stadtgarten. Im Sommer ist der Stadtgarten so ein bisschen die größte Grillwiese von Essen, da darf man dann jedenfalls nicht durch, wenn man Hunger hat. Heute sind aber nur Leute da, die auf Decken und Bänke die Sonne genießen. Ich, zum Beispiel.

Und dann lümmel ich ein bisschen am See rum, gucke den Enten und Tauben zu, les ein bisschen und nachher lauf ich noch rum, zwischen Philharmonie und Aalto-Theater, schön mit Blick auf den RWE-Turm.

Auf dem Boule-Platz ist nur ein einsamer Boule-Spieler, schade eigentlich, ich finde es sehr entspannend, Menschen beim Boule-Spielen zuzugucken. Die wirken dabei auch immer sehr entspannt und man kann sich außerdem einbilden, man wäre in Frankreich. Der einsame Boule-Spieler übt nur ein bisschen, wirkt dabei aber immerhin auch sehr entspannt.

Der Mann holt mich ab, ich schnappe mir vor der Philharmonie ein Leihrad und dann geht’s kurz das Portemonnaie da abholen, wo er’s gestern hat liegenlassen (immerhin, nur liegenlassen, nicht verloren) und von da aus ins Café, eine Maracujaschorle trinken und danach ein bisschen über den Wochenmarkt schlendern und dann nach Hause. (Leihräder: Super-Erfindung, übrigens.)

(Später mache ich noch Nudelsalat und dann können wir zu Hause weiter rumlümmeln. Guter erster Urlaubstag. Kann so weitergehen.)

Eisfläche

Bank

Baum

Knospe

Taube

Hyazinthe

Mehr Knospen

Karte

Bank

Blau

Aalto & RWE

Laterne

Blüte

Kreide

Osterglocke

Stamm

Ente

Regenbogen

Eis

Bäume

In einem dieser Bäume ist vielleicht ein Geocache versteckt. Ich sag aber nicht, in welchem.

Boule

Bouledings

Ich weiß nicht, was es ist, aber man braucht es anscheinend fürs Boule-Spielen.

Randy Newman in der Jahrhunderthalle, Bochum

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Da isser, der Randy. Und gestern haben wir ihm zwei Stunden zugesehen und zugehört. Eine gute Entscheidung, wie der Mann mir nach dem Konzert mehrfach versichert hat und ich stimme zu. Aber von Anfang an.

Seit dem halb-spontanen Konzert von Leonard Cohen im November 2010 habe ich beschlossen, dass es eine gute Idee wäre, all die Altstars, die mir oder dem Mann irgendwie am Herzen liegen, zumindest einmal live zu sehen, bevor sie aufhören, Konzerte zu geben oder letzten Endes noch sterben. Und dann, dann wüsste man nie, wie das ist, in so einem Konzert. Leonard Cohen war zu dem Zeitpunkt immerhin schon 76 Jahre alt. Letztes Jahr war dann Paul Simon dran, und dann eigentlich Elvis Costello, allerdings wurde das Konzert abgesagt und auf Ende Mai 2012 verschoben. Bei Paolo Conte halten mich die Ticketpreise immer noch vom Kauf ab, und Tom Waits und Nick Cave wollen anscheinend einfach nicht in Europa auf Tour gehen.

Parkplatz

Weg zur Halle

Gestern also Randy Newman in der Jahrhunderthalle Bochum. Da waren wir ja auch noch nie, dabei loht sich allein schon das Gebäude. Industriearchitektur in voller Pracht mit schön viel Sichtbeton und überhaupt. Toll.

Weil wir fast eine Stunde zu früh sind, um noch Zeit für einen kleinen Snack zu haben, können wir erstmal das kulinarische Angebot der Jahrhunderthalle checken. Currywurst? Check. Laugenbrezel? Check. Bier? Check. Außerdem noch ein Baguette mit Roastbeef, fertig ist das Abendessen. Und der Mann deklariert noch an diesem Abend Moritz Fiege zu seinem neuen Lieblingsbier.

Wurst und Bier

Jahrhundertbar

Dann geht’s langsam los. Wir haben prima Sitze genau in der Mitte, Tribüne, Reihe 1, was allerdings zweite Reihe bedeutet, die erste Reihe ist Reihe 0 – das freut das Softwareentwickler-Herz. Auf der Bühne steht ein einsamer Flügel, was anderes hab ich aber auch nicht erwartet. Ich bin schon ganz aufgeregt, ich bin vor Konzerten immer ganz furchtbar aufgeregt, weil ich nicht weiß, wie das wohl wird und weil ich mich so freue.

Dann kommt er aber, setzt sich ans Klavier und fängt mit “Lover’s Prayer” an. Danach geht’s fast nahtlos zu “Mama Told Me Not To Come” über und dann zu einem dritten Song. Song, Applaus, nächster Song, Applaus, nächster Song. Dann hat er sich wohl so ein bisschen warmgespielt und er erzählt zwischendurch auch mal ein bisschen.

Als erstes lobt er die Location, mit Recht. Bei einem kleinen Instrumentalteil sagt er dann “This is the most technically challenging thing I will do today” und grinst ein bisschen. Tatsächlich kann Randy Newman gar nicht so gut Klavier spielen. Das stimmt natürlich auch nicht, er spielt schon sehr gut, aber nicht so, dass man es virtuos oder technisch perfekt nennen könnte. Gelegentlich holpert es ein wenig und manchmal sieht es so aus, als würde er sich die Tasten noch schnell zusammensuchen.

Randy Newman ist eben weder ein begnadeter Pianist noch ein begnadeter Sänger. Er ist ein extrem guter Songwriter und Komponist, deswegen singen ja auch alle möglichen anderen Leute seine Songs. Aber man kann ihm auch gut selber beim Spielen zugucken und zuhören, es ist ja sehr sympathisch, wenn er sich ein kleines bisschen verspielt und die hohen Töne auch nur so halb trifft.

Nachdem er sich also ein bisschen warmgespielt hat und sich mit uns als Publikum angefreundet hat, wird es immer besser. Er erzählt mehr (“I’m not much of an autobiographical songwriter.”, “I didn’t want to waste a song on that, so I added some criticism on Marxism.”) und zweimal dürfen wir auch mitsingen. Bei “I’m Dead (But I Don’t Know It)” sollen wir “He’s dead! He’s dead!” singen (“Oh, that was very enthusiastic.”) und weil das so gut klappt, dürfen wir auch bei “Rider in the Rain” noch mal mitmachen. Danach bin ich ja ausreichend euphorisiert und möchte auch gerne noch den Engelchor bei “Harps and Angels” mitsingen, und bei “I Love L.A.” auch enthusiastisch “We love it!” schreien, das macht der alte Herr aber lieber selber.

Knapp zwei Stunden spielt er, bei den Zugaben ist er ein bisschen geiziger als Herr Cohen und Herr Simon, da ist nach zwei Songs endgültig Schluss, aber das ist okay. Eigentlich hat er fast alles gespielt, was ich hören wollte und noch einiges, was ich nicht kannte. Die rührendsten Momente entstehen bei den Balladen, bei “I Miss You” und wenn er bei “Same Girl” wieder die hohen Töne nicht so richtig trifft. Das ist schön, sehr schön.

Beim Rausgehen noch schnell ein Bild von den Deckenkonstruktionen der Jahrhunderthalle, dann geht es zum Parkplatz und nach Hause. Schön war das. Als nächstes müssen wir uns dann mal ein paar Transkriptionen besorgen, denn was der Herr Newman da am Klavier macht, ist schon ziemlich cool. Man muss eben kein Klaviervirtuose sein, um zu begeistern.

Jahrhunderthalle

In der Pause kriegen wir noch ein bisschen Lokalprominenz geboten. Wie ich schon fast erwartet habe, ist Hennes Bender da, keine Ahnung warum, aber der wirkt irgendwie so, als würde er zu Randy-Newman-Konzerten gehen und das tut er tatsächlich auch. “Soll ich mal rübergehen und sagen ‚Ich kenn Sie vom Fernsehen‘?” wage ich zu scherzen. Der Mann findet das aber eher so mittelwitzig, denn er kennt mich gut genug, als dass er wüsste, dass ich zu sowas durchaus fähig bin. Dann läuft jemand vorbei, der entweder Frank Goosen ist, oder sehr wie Frank Goosen aussieht. Es gibt sie also doch wirklich, die Ruhrgebietskomiker. Toll.


Weitere Artikel in der Rheinischen Post und auf Der Westen.

Mehr Parkleuchten

In diesem Fall war der Mann mir mit seiner Kamera klar im Vorteil. Die kann ISO bis geht nicht mehr und überhaupt. Deswegen gibt’s Bildernachschub, denn er konnte da Sachen einfangen, vor denen meine Kamera doch ein bisschen kapitulieren musste.

Stäbe

Pferde

Bänke

Statue

RSK

See

Spiralen

Hundertwasser

Pilz

Fenster

Anne

Wasser

Würfel

Fahrrad

Parkleuchten

Endlich, endlich haben wir es geschafft. Am vorletzten Tag des diesjährigen Parkleuchtens im Grugapark sind wir auch dabei und laufen mit Kameras bewaffnet durch den Park von einem Leuchteding zum nächsten. Der Nieselregen, der uns noch vom Parkplatz bis zum Eingang begleitet, hört netterweise dann auch wieder auf und auch, wenn es heute nicht so schön frühlingshaft war wie die letzten Tage, ist es ein schöner Abend zum Spazierengehen.

Außerdem: Mann, ist das toll. Es geht direkt zu den gestreiften Leuchtestäben, dann weiter zu den rosa Pferden. In dem Wasserbecken vor den lila angestrahlten Bänken tauchen fröhlich und recht unbeeindruckt zwei Enten, während wir uns schon ein bisschen ärgern, kein Stativ dabei zu haben. So muss es halt ohne gehen. Gar nicht so einfach, Fotografieren ohne Stativ und im Dunkeln, aber man wächst ja bekanntlich an seinen Herausforderungen. Oder so.

Wie erwartet ist auch für das leibliche Wohl gesorgt. Da kennt der Ruhrgebietler nix. Wo Menschen zusammenkommen und irgendwas freizeitmäßiges unternehmen, da gibt es Wurst. Wurst oder alternativ Waffeln in diesem Fall.

Currywurst

Und wenn man sich dann entsprechend gestärkt hat, kann’s weitergehen, vorbei an Silhouetten von Marilyn Monroe, Michael Jackson und Elvis Presley. Dann kommt ein lustiges Waberlicht, an der Brücke sind rote Spiralen angebracht und dann kommt das beste überhaupt.

Das beste überhaupt ist der Teil, der wie ein Märchenwald aussieht. Das ist so, so, so toll, ich würde am liebsten dableiben. Hübsche kleine Pilze stehen auf dem Boden, angeleuchtet wird alles in blau, grün und lila und an den Bäumen hängen blinkende Zapfen. Es ist so toll und großartig und aus dem Lautsprecher kommen gruselige Geräusche. Wunderbar.

Aber auch sonst ist alles toll, und nach zwei Stunden sind wir durch und haben noch nicht mal alles gesehen, aber es ist doch ein bisschen kalt und zwei Stunden rumlaufen reicht ja auch. Aber mal wieder ein tolles Beispiel dafür, was für tolle Sachen man hier machen kann. Laufachterbahnen hatten wir ja schon. Parkleuchten ist mindestens genau so toll. Warum sollte man also woanders wohnen wollen.

Ich freu mich schon aufs nächste Jahr. Bis dahin weiß ich bestimmt auch besser, wie man im Dunkeln fotografiert.

(Update: Der Mann hat auch fotografiert.)

Stäbe

Stäbe II

Stäbe III

Pferde

Pferde II

Statue

Bänke

Bänke II

Mauer

Anne

Buchstaben

Lampe I

Beine

Füße

Grün

A

RSK

S

Bude

Marilyn

Lampe II

Baum

Spiralen

Pilz I

Pilz II

Pilz III

Pilz IV

Pilz V

Pilze

Pilz VI

Mehr Bäume

Hügel

Fenster

See

Fenster II

Bunt I

Bunt II

Bunt III

Bunt IV

Schattenspiel

Fahrrad

Zapfen

Gradierwerk