Lieblingstweets im März (Teil 1)

Orrrrr… die Liste wird ja immer länger. Demnächst muss ich das in drei Teilen machen ODER WAS?

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Und anlässlich des Weltfrauentages fand ich diesen Tweet besonders rührend:

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Foto-Fragen-Freitag (Frühlingsgefühle)

Auf zur nächsten Runde. Weitere Antworten gibt es bei Steffi und hier.

1. Wonach riecht dein Tag?

Chili

Nach Chili con Jamie (den Namen hab ich mir nicht ausgedacht). Sonst mache ich Chili ja immer mit einer Gewürzmischung, heute mal ganz ohne nach einem Rezept von Jamie Oliver mit Kreuzkümmel, Oregano und Kaffee. Lediglich das Rindfleisch habe ich durch Hackfleisch ersetzt. Schmeckt anders, aber auch sehr lecker und ist für das Potluck-Dinner heute Abend bei Freunden.

2. Was ist im Kühlschrank?

Eis

Der Kühlschrank ist aktuell mäßig spannend, aber im Gefrierfach liegt Eis rum. Ein Magnum für den Mann und ein Nogger Choc für mich.

3. Lieblingsnagellack?

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Da ich das selber nur so halbgut kann, hab ich nicht immer welchen drauf, gestern war aber wieder so ein Abend, wo ich die Muße dazu hatte. Der Lieblingsnagellack ist knallrot, Marke hab ich vergessen, sowas kann ich mir nicht merken.

4. Worauf freust du dich heute?

Himmel

Darauf, dass das Wochenende hoffentlich so schön wird wie die letzten beiden Tage. Frühling ahoi!

5. Dieses Wochenende…

Randy

… gehen wir Randy Newman gucken. Juchu!

Spaziergang am Main I

Es fängt damit an, dass ich mich verlaufe.

Weil das Wetter so schön ist und ich die ganzen letzten Abende schon hauptsächlich auf auf dem Sofa verbracht habe, dachte ich mir, ich könnte ja mal spazieren gehen. Zum Main zum Beispiel, der ist ja gar nicht so weit weg und Flüsse sind immer gut. Außerdem ist da der Hafen, da kann man ja mal gucken.

Zuallererst aber verlaufe ich mich, laufe einen Riesenumweg, der aber netterweise genau am Hafen vorbeiführt und dann an einem sehr faszinierenden Häuserkomplex, wo draußen noch lauter Wäscheleinen hängen, und sogar intakt, so, als ob sie tatsächlich noch genutzt werden würden. Man stelle sich vor, wie man sich bei gutem Wetter am Wochenende zum gemeinsamen Wäscheaufhängen trifft, aber vielleicht übernostalgiere ich hier gerade auch.

Es sieht irgendwie gleichzeitig trostlos und schön aus. Neben der einen Tür steht ein Einkaufswagen, neben einer anderen hat jemand ein kleines Frühlingsbeet angelegt, komplett mit Ostereiern Gartenzwergen. Daneben liegt Müll. An den Bäumen hängt Vogelfutter. Alle paar Minuten rauscht ein Flugzeug vorbei.

Danach laufe ich zum Mainufer, der Akku der Kamera gibt den Geist auf, egal, ich laufe trotzdem weiter nach Kesselstadt und dann von Kesselstadt wieder zurück nach Hause. Aber davon erzähle ich später.

Hafenstraße

Zollamt

Häuser

Rost

Einkaufswagen

Schild

Fenster

Rad

Wäscheleine

Zeug

Vogelfutter

Erker

Fenster

Mainhafen

Hydrant

Deutschland, deine Bahnhöfe: Frankfurt am Main Hbf

Pro: Kopfbahnhof, zwei sehr umfangreiche Buch-, bzw. Zeitschriftenläden, großes kulinarisches Angebot (ich empfehle einen Milchshake von Häagen Dasz, zwar teuer, dafür aber muss man aber den Rest des Tages nichts mehr essen), Züge fahren mehr oder weniger überall hin, regelmäßig lustige Ausstellungen in der Vorhalle (SCHLANGEN UND SPINNEN! OSTERMARKT! HANDWERKERRAMSCH!), Gleise vorbildlichst übersichtlich angeordnet.

Contra: Kopfbahnhof, der fiese Tunnel (siehe auch “Besser nicht”), Zugang zur DB-Lounge schön weit von den Gleisen entfernt, damit man möglichst lange braucht, S-Bahnen fahren ganz woanders (jedenfalls gefühlt), kein Dunkin‘ Donuts, Sitzmöglichkeiten im Starbucks begrenzt und die auch nicht so schön, sich vordrängelnde Kostümträgerinnen bei Ditsch.

Geheimtipp: In der Post ist noch ein Geldautomat. Das sag ich den Leuten aber immer erst, wenn ich fertig bin mit Geldabheben.

Besser nicht: In den fiesen Tunnel auf Höhe Gleisabschnitt C. Da riecht’s nicht so gut, zu keiner Jahreszeit.

Die Tour: Vom nördlichsten Gleis Höhe Gleisabschnitt C (geschätzt) zur Poststraße raus, dann am Bahnhof lang gen Osten bis zum Vorplatz, rein und auf Gleis 7 (glaub ich). Wer unerwartet Hunger hat, kann im IMA kitchen in der Ottostraße die besten Burger essen.

Häuser

Fahrrad

Mehr Häuser

Hotel

Orange

2012-03-09_12-56-17_487_Frankfurt

Männchen

Container

Baum

Atlas

Taxieinstieg

Blumen

Taube

Glas

Kabel

Dach

Auch ich bin für Opladen

Oma ist jetzt im Heim. Das ist gut für Oma, Oma wollte ins Heim, denn seit Opa tot ist, ist sie allein zu Hause und seit sie einmal überfahren wurde und sich danach extrem geschickt nochmal ein Bein gebrochen hat, geht’s auch nicht mehr ohne Rollator. Oma ist zäh, aber so zäh dann auch wieder nicht.

Jetzt hat sie endlich, endlich ein Apartment im Seniorenheim bekommen. Das ist ein sehr schönes Seniorenheim, man kann hier erstmal ein paar Jahre wohnen und sich selbst versorgen, und wenn’s dann nicht mehr geht, dann muss man nicht mehr umziehen. Außerdem ist es mitten in der Fußgängerzone, also kann Oma mit dem Rollator zu Woolworth und zum Supermarkt und im Sommer dann auch ins Eiscafé, das ist nämlich aber mal so direkt um die Ecke, das hängt ja fast schon am Seniorenheim mit dran.

Dass Oma jetzt im Heim ist, ist also für alle Beteiligten eine gute Nachricht.

Für die Enkeltochter, also mich, bedeutet das auch, dass Oma- und Elternbesuch jetzt recht mühelos miteinander verknüpft werden können, wie auch letzten Freitag geschehen. Ich war also wieder mal in Opladen.

Opladen ist sehr toll. Es fängt schon damit an, dass Opladen offiziell zu Leverkusen gehört, was aber eigentlich alle, denen was daran liegt, so gut wie möglich verleugnen. Ähnlich wie im Ruhrgebiet läuft auch hier die große “Wir wollen unser altes Autokennzeichen wiederhaben”-Aktion und auch am Bahnhof steht nichts von Leverkusen.

Opladen hat auch eine eigene Fußgängerzone, die war aber auch mal schöner, jedenfalls erinnere ich das so. Zwar gibt es noch ein Schild, das auf den Teeladen hinweist, der hat aber schon seit Jahren zu, es ist wohl nur noch niemand auf die Idee gekommen, das Schild abzunehmen. Von den ehemals zwei Bücherläden hat nur noch einer auf, und der auch nicht so richtig, da hängt nämlich ein Schild, dass wegen technischer Störungen oder so auf Weiteres zu ist. Möglichweise ist das Licht kaputt, ich weiß es nicht, kann auch nicht fragen, ist ja zu.

Positiv zu vermerken ist, dass die drei Eiscafés, die logischerweise alle nebeneinander im letzten Viertel der Fußgängerzone liegen, anscheinend keinerlei Existenzprobleme haben. Außerdem gibt es jetzt einen Merzenich, angeblich schon seit Jahren, wie mir meine Eltern versichern, ich hab ihn Freitag zum ersten Mal gesehen. Der Kuchen beim Merzenich ist aber laut Oma nicht so gut. Mit Kuchen kennt sie sich aus.

Was vor allem auch immer noch steht, was mich glücklich macht und hoffnungsfroh in die Zukunft schauen lässt: Den Opladener Grill gibt es auch noch. Diesen kleinen vollkommen schmucklosen Imbiss, in dem ich im Alter zwischen 14 und 18 nach der Schule mit Natascha große Mengen an Pommes Frites weggefuttert habe, es gibt ihn noch. Ich seufze einmal nostalgisch in mich rein.

Dann ist ja alles gut.

Bahnhof

Gleis 5

Hässlich

Kacheln

Gleis 2 und 5

Bus

Doofe Ampel

Kunst

Ja!

Grill

Bubble Tea

Der Foto-Fragen-Freitag (Samstagsausgabe)

Okka Rohd, Steffi von Ohhh… Mhhh… und viele andere machen da was ganz Tolles, wo ich auch mitmachen will, und das nennt sich Foto-Fragen-Freitag. Weil ich aber freitags meistens eher mit Bahnfahren beschäftigt bin, verschiebe ich das auf den Samstag. Da ist zwar die Alliteration dahin, aber das ist dann halt so.

1. Niemals ohne…?

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Ja, sehr einfallslos, ich weiß. Niemals ohne das Kindle. Denn so kann ich egal, wo ich bin und wie lang ich irgendwo warten muss, immer lesen und mir ist nie langweilig. Die beste Anschaffung des letzten Jahres.

2. Der schnellste Weg zum Glück?

Klavier

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Ich gehöre ja netterweise zu den Menschen, die sich an sehr kleinen Sachen sehr freuen können, deswegen bin ich eigentlich ohnehin überwiegend glücklich. Wenn mal wirklich akut Glücksbedarf besteht, dann hilft meistens Musikmachen. Das war schon immer so, deswegen bin ich auch seit meinem zehnten Lebensjahr nicht ohne Klavier.

Alternativ können es aber auch ganz einfache Sachen sein. Aus dem Fenster gucken zum Beispiel und sich freuen, dass man ausgerechnet hier wohnt. Hinterhof und Fernsehturm. Kleines Glück.

3. Worin blätterst du gerne?

Kochzeitschriften

Kochzeitschriften und Kochbücher. Immer wieder schön. Dann nehm ich mir wieder vor, demnächst ganz viele neue Sachen zu kochen und zu backen und dann mach ich wieder Spätzle mit Spiegelei, weil das den Mann glücklich macht und ich das so gut kann.

4. Wie siehst du heute aus?

Anne

So.

5. Deine liebste Wanddeko?

Fensterdeko

Bilder

Print I

Eichhörnchen

Bowie

Murray

Kommode

Was für eine doofe, unbeantwortbare Frage. Bei uns hängen hauptsächlich Bilder an der Wand und ich könnte beim besten Willen nicht sagen, welches davon ich am liebsten mag. Seit wir den Farbdrucker haben, hängen und stehen auch überall selbstgemachte Fotografien, die sind auch wunderbar und erinnern an Urlaube und Erlebnisse oder sind einfach schön.

Die anderen Bilder sind von etsy oder aus irgendwelchen kleinen Läden. Das Bild mit dem Eichhörnchen habe ich in einem Café in Edinburgh gekauft, das mit dem blauen Monster in Münster. Das Pinguin-Bild hat der Mann in Australien gemacht, im Flur hängen die Bowies, in der Küche guckt mich Bill Murray an. Ich mag sie alle und weil sie alle so unterschiedlich sind, mag ich auch keins am liebsten.

Vorfreude (alles toll)

Als ich nach langer und leicht frustrierender Suche endlich diese Wohnung gefunden hatte, war ich überglücklich. Ein schönes Apartment in Hanau suchen zu müssen  ist etwas, was ich niemandem wünsche, jedenfalls niemandem, den ich mag. Entweder die Wohnung ist hässlich oder teuer oder gerne auch beides. Alternativ hätte ich auch eine Wohnung in Kleinauheim haben können, die zwar halbwegs nett und sogar einigermaßen bezahlbar gewesen wäre, aber eben in Kleinauheim.

Ich hab dann aber diese Wohnung hier gefunden. Schön klein, in einem Haus mit wunderschöner Holztreppe, ich kann zu Fuß zur Arbeit gehen. Alles super. Als Bonus gibt es noch einen kleinen Hinterhof mit optimistisch geschätzt 4qm Rasenfläche und einer Holzbank dazu.

Als es heißt, es könnte eventuell in der Nacht von Donnerstag auf Freitag Nordlichter zu sehen geben, mache ich gleich ganz aufgeregt das Dachfenster auf und gucke mal so rum. Nordlichter gibt es nicht und ich werde auch in dieser Nacht keines sehen, obwohl ich regelmäßig rausgucke. Aber dafür gibt es einen wunderbaren Sonnenuntergang und beim Bildermachen stelle ich fest, dass ich nicht nur auf die Zeichenakademie gucken kann, sondern sogar die halbkaputte Kirche und das Rathaus von meinem Fenster aus sehen kann.

Toll. Sonnenuntergang toll. Wolken toll. Wetter toll. Aussicht toll.

Und an diesem Abend freue ich mich zum ersten darauf, wie toll das wird, bald im Frühling und im Sommer, wenn es wärmer wird und ich die ganze Zeit das Fenster aufhaben kann und dann demnächst abends nicht auf dem Sofa, sondern vielleicht auf der Bank im Hinterhof sitzen und lesen kann und ganz vielleicht fahre ich dann zu IKEA und kaufe einen kleinen Gartentisch. Denn der Bus fährt von IKEA fast bis zur Haustür. Wenn das nicht mal auch toll ist.

Untergang I

Untergang II

Untergang III

Untergang IV

Untergang V

Untergang VI

Wolken

Baum

Dach

Fenster

Nicht schon wieder Frauenquote

Heute ist wieder Weltfrauentag. Es gibt ja immer wieder diese Weltdingenstage, wo man mal einen Tag ganz stark an etwas erinnert werden soll, und man mit einem leichten Zynismus anmerken könnte “Aber sollte nicht jeder Tag Weltdingenstag sein?”

Ja, vielleicht. Man sollte wirklich nicht nur jeden Tag an Frauen denken, sondern auch an Kinder, die dritte Welt, an Tier- und Naturschutz und im Übrigen (damit hier auch nicht gleich die große Ernsthaftigkeit einmarschiert) an Handtücher, Piraten und Pfannkuchen. Wir sollten jeden Tag an ganz viel denken und ganz viel Ungerechtigkeit verhindern, abschaffen und vernichten. Aber es hilft vielleicht doch, wenn es eine Institution gibt, die einmal im Jahr sagt: “Hier: Das Thema hätten wir auch noch. Da liegt auch noch einiges im Argen. VERGESST DAS MAL NICHT!”

Man kann über sowas wie den Weltfrauentag lächeln. Aber dann hat man auch irgendwas falsch verstanden.

Ich weiß auch schon wieder, wie das hier enden wird. Der Mann stellt schon fest, dass ich im Alter zur Feministin werde, und damit hat er recht. Mir gehen immer mehr Dinge auf die Nerven, fallen immer mehr Ungerechtigkeiten auf, und die wenigsten davon betreffen mich selber, denn mir geht es eigentlich gut und die Leute sind nett zu mir. Und was immer ich auch hier gleich schreiben werde, ich werde drei bis fünf Dinge sagen, und dreihundert, die mir auch noch einfallen werden, nicht. Es ist so ein furchtbar weites Feld, dass ich immer wieder Angst habe damit anzufangen, weil ich nicht weiß wo das Ende ist. Eigentlich weiß ich ja noch nicht mal, wo der Anfang ist.

Ich habe letztens erst auf Twitter gesagt, dass ich die Frauenquote auch für ein tendenziell doofes Konzept halte. Das hab ich auch so gemeint. Ich habe aber auch heute bei Ninette Halbbluthobbit einen sehr guten Artikel über die Frauenquote gelesen und warum es vielleicht doch nicht so doof ist, eine zu haben. Und ich hab mal wieder gemerkt, so einfach isses eben doch nicht.

Warum ich gesagt habe, dass ich die Frauenquote für ein fehlgeleitetes Konstrukt halte, liegt vor allem daran, dass ich glaube, dass hier ein Symptom bekämpft wird. Das Symptom, dass aus einer irrsinnigen Vielzahl an Gründen zu wenig Frauen in Führungspositionen landen. Ich bin mir nicht sicher, ob wir damit wirklich das eigentliche Problem angehen, wir doktorn da nur an irgendwelchen Kausalitäten rum, und am Ende sind vielleicht ein paar mehr Frauen auf den oberen Etagen angekommen, aber das war’s dann auch. Davon allein verbessert sich vermutlich weder die Gehaltsdifferenz noch das Geschlechterverhältnis in naturwissenschaftlichen und technischen Berufen.

Ich möchte keine Quotenfrau sein und ich glaube, dass ich damit nicht alleine stehe. Ich möchte nicht irgendwas bekommen oder erreichen, weil ich eine Frau bin. Das ist letztlich genauso diskriminierend, wie nicht genommen zu werden, weil man eine Frau ist. Lediglich aus pragmatischen Gründen ist Ersteres vermutlich zu bevorzugen.

Auf der anderen Seite muss man eben irgendwo anfangen. Und deswegen bin ich vielleicht doch für eine Frauenquote, wenn sie nämlich als Erinnerung funktioniert. Als Erinnerung daran, dass man sich vielleicht mal darum kümmern sollte, eine Frau für eine Position zu gewinnen. (Wie immer gilt das Gleiche auch für Männer. Sollte es Firmen geben, deren Führungsebene hauptsächlich oder komplett mit Frauen besetzt ist, so sollte man sich auch da an die eigene Nase fassen, und beim nächsten Mal vielleicht eher einem männlichen Bewerber die Chance geben.)

Das Problem ist doch das: Wir wissen einfach nicht, wo wir anfangen sollen. Es gibt viele, viele Ursachen und viele, viele daraus irgendwie resultierenden Symptome und mittlerweile seh ich an jeder Ecke irgendwas, wo ich denke, ja, das ist auch irgendwie scheiße und nein, ich weiß auch nicht, was man da machen soll.

Anders gesagt: Wenn ein Problem so groß und so unübersichtlich ist, dass man gar nicht weiß, wo man ansetzen soll, wenn es so tief verwurzelt ist in Traditionen und Gewohnheiten, wenn Mädchen rosa sind und Jungs blau und niemand weiß, was dieser Mist eigentlich sollte, dann muss man eben irgendwo anfangen.

Die Frauenquote ist so ein “irgendwo”. Es ist etwas, mit dem man anfangen kann, etwas, was daran erinnert, dass es da etwas gibt, gegen das man irgendwas tun muss. Ich rede nicht davon, blind irgendwo irgendwelche Frauen auf Positionen zu setzen, die nur zur Quotenerfüllung gedacht sind. Ich sage auch nicht, dass man, wenn sich hundert Männer und eine Frau bewerben, man UNBEDINGT die Frau nehmen muss, nur, weil sie eben da ist. Eine Frauenquote bringt nur was, wenn sie im Rahmen eines Umdenkens eingesetzt wird, als eine Art Erinnerungsinstrument, das sagt: “Es wäre vielleicht toll, wenn wir ein bisschen mehr Gleichberechtigung hier hätten, also lass mal gucken, wie wir das schaffen.”

Und deswegen ist die Frauenquote für mich beides: doof und sehr toll. Doof, wenn sie blind und ohne gesunden Menschenverstand eingesetzt wird, nur damit man später sagen kann “Aber wir haben doch… GUCK!”, und sehr toll, wenn sie der erste irgendwie greifbare Schritt zu einem generellen Umdenken ist.

So ist das. Und die anderen dreihundert Sachen, die mir beim Schreiben noch eingefallen sind, die passen jetzt nicht mehr hierhin. Ich wünsche einen fröhlichen, ausklingenden Weltfrauentag und geh jetzt mal gucken, ob’s doch noch zur Feier des Tages ein bisschen Nordlicht in Hessen gibt.

Hanau ist nicht Brooklyn

Sunrise

Heute Nacht habe ich mir ein WG-Zimmer in Manhattan angeguckt, weil ich dachte, das wäre vielleicht eine gute Alternative, wo ich doch in Brooklyn arbeite. Dann wird der Weg zur Arbeit länger, aber Manhattan ist halt schöner als Brooklyn und man weiß ja, wie schwierig es ist, da eine gute, bezahlbare Wohnung zu finden.

Ich hab dann auch was gefunden, ein schönes Zimmer in einer WG mit Dielenboden. War allerdings ein Durchgangszimmer, was vielleicht ein bisschen ungünstig ist, so in einer WG, wenn einem dauernd (bestimmt auch nachts) jemand durchs Zimmer läuft. Dafür sollte es aber nur 140 Euro im Monat kosten, inklusive Telefon UND Fax und noch irgendwas, das hab ich aber vergessen, von Internet war aber nicht die Rede. Trotzdem. 140 Euro. In Manhattan. Mit Dielenboden. Da fängt man schon mal an, zu überlegen, Durchgangszimmer oder nicht.

Was ich auch noch hätte klären müssen, wo denn die komischen schwarzen Ledermöbel hinkommen sollten, oder ob die in dem Zimmer bleiben müssten. Und dann fiel mir ein, dass ich ja die Wohnung hier bis Mitte September gemietet habe, da müsste ich ja ganz schön lange doppelt Miete zahlen. Auf der anderen Seite: 140 Euro in Manhattan. Außerdem kann man ja solange untervermieten.

Heute Nacht hätte ich also fast in einer WG in Manhattan ein Durchgangszimmer für 140 Euro gemietet. Heute Morgen hab ich aber gemerkt: Manhattan ist gar nicht Frankfurt und Hanau ist nicht Brooklyn. Und überhaupt bin ich kein WG-Typ und wenn schon, dann nehm ich bestimmt nicht das Durchgangszimmer, selbst mit Dielenboden und Telefon UND Fax.

Die Sonne geht auf und alles ist eigentlich ganz gut so, wie es ist. Nur, dass ich jetzt gerne mal wieder nach New York möchte. Da war ich schon so lange nicht mehr.