Mein Teil 1 und Teil 2 sind hier, der Rest folgt wie gewohnt.
Familienbetrieb Teil 1, Teil 2, Teil 3, Teil 4 und Teil 5

Ma vie est faite de morceaux qui ne se joignent pas.
DACKEL-ABOBOX! FRANZÖSISCHE MÖBELSTÜCKE! TANZVERBOT UND ZEITUMSTELLUNG! SEKTKORKEN! BRATPFANNEN UND TENNISSCHLÄGER!
Der meist gesagteste Satz in der Geschichte des domestizierten Hundes lautet übrigens: „Das hat er ja noch NIE gemacht!“
— Carline Mohr (@Mohrenpost) March 17, 2018
Der Dozent war gestern feiern. In der Kurspause sprechen wir Teilnehmer darüber, wie schön wir Grömitz finden und wie gerne wir schlafen. Generation Frührentner.
— Frl. Immermued (@little_james) March 17, 2018
Gastronomischer Ausflug mit den Eltern, und mein Werbeslogan für die Region Stuttgart steht jetzt fest: „Region Stuttgart – Umgehungsstraßen und Soßen“
— maki (@the_maki) March 17, 2018
In Vorbereitung auf Maschis Sendung belausche ich gerade ein Quinoa-Startuppaar im Zug. Will nicht sagen, dass ich im Vergleich echt viel Ahnung von Entreschmeneurship habe, aber morgen starte ich meine Dackel-Abobox.
— Anja Rützel (@aruetzel) March 20, 2018
Der Sohn braucht für den morgigen Musikinstrumente-Tag in der Schule mehrere Kron- und Sektkorken. Der Mann und ich nicken uns stumm aber entschlossen zu.
— uisge beatha (@Los_Sindos) March 22, 2018
Hat meine Schwester gestern einfach mein Eis gegessen? Ja.
Wird sie gleich in der Tennishalle bemerken, dass sich in ihrer Tennisschlägertasche nur eine Bratpfanne befindet? Vielleicht.— Shiny (@Shiny1jux) March 23, 2018
Noch 7 Tage bis Karfreitag.
Mario S. öffnete das Excel-Dokument "Tweetvorlagen Tanzverbot" und scrollte langsam die 7.348 Zeilen durch.
Sofort schwollen seine Adern an. Es war alles so gemein!
Er atmete durch.
Er war fit. Er war bereit.— maki (@the_maki) March 24, 2018
Historischer Exkurs:
Aus der Rippe des Maskulinums schnitzte der liebe Gott dann das generische Mitgemeintsein.
— inhale exhale repeat (@C_Holler) March 15, 2018
ich wünschte mein leben wäre wie sims einfach bei fremden zuhause aufkreuzen und so lange high five bis man heiratet
— Björni Humpelbrot (@Schmonnilein) March 23, 2018
Bin schon bißchen stinkig, daß wir nicht in so einem schönen Pokémonbus herumfahren dürfen. pic.twitter.com/buOn8gcUAV
— Pinguinverleih (@pinguinverleih) March 26, 2018
Doreen von Tinder mag keine Hungersnöte. Das ist doch schon mal eine gute Basis.
— pinokju (@pinokju) March 25, 2018
[To the tune of Eleanor Rigby] pic.twitter.com/KqXmhtuA1Q
— James Felton (@JimMFelton) March 27, 2018
„Wohnen wir hier?“
„Kann das unser Hauseingang sein?“
„Was ist mit dem?“
„Hier sieht es doch schön aus!“
„Und diese Haustür?“
Mein Hund bei Regen.— Sarah Kuttner (@KuttnerSarah) March 28, 2018
"Alpha Male" the early version of a male, before testing and bug fixes. Unstable and not suitable for the public
— Luna-Fae Eclipse's Really Unnecessarily Long Name (@lunafae_eclipse) March 27, 2018
Schalentiere ist ja gar kein französisches Möbelstück.
— Sophie Rüdinger (@WersGlaubt) March 28, 2018
Diese Wochen sind jedes Jahr die aufregendsten auf Twitter. Erst Zeitumstellung, dann Tanzverbot.
— Mann vom Balkon (@MannvomBalkon) March 29, 2018
„Arbeiten Sie im Hafen und müssen krankgeschrieben werden oder machen Sie nur so Computerkram?“
Beim Unfallarzt gibt es eine robuste Fragetechnik.
— Max.Buddenbohm (@Buddenbohm) March 29, 2018
„Kinder, holt bitte einer von Euch die Mülltonne von der Straße?“
„Warum?“
„NA, WEIL‘S GLEICH DUNKEL WIRD, SIE ANGST KRIEGT UND DANN IMMER SO LAUT MIT DEM DECKEL KLAPPERT!“— Schlachtzeile (@Schlachtzeile) March 23, 2018
You say Carmina
And I say Burana,
You say Burana
And I say Carmina,
Burana, Carmina
Carmina, Burana,
Let's Carl the whole thing Orff.— Ian McMillan (@IMcMillan) March 30, 2018
I want to be friends but I am really crap at making friends and also I think you hate me but I don't know why: a memoir
— Emily Keeler 🦄 😺 (@lizakaemily) March 30, 2018
Das Internet wurde schon vor Jahren abgeschaltet, die Rechner der Vergangenheit sind nur noch Elektroschrott. Verschickt wird wieder mit der Post, dort arbeitet auch Reiner, der in seiner Freizeit alte Laptops sammelt und sich wie ein Archäologe durch Daten und alte Computerspiele gräbt. Dann zeigt ihm ein alter Schulkamerad eine alte Serverhalle und Reiner wird unabsichtlich zum Mitbegründer einer Jugendbewegung, die in den Datensümpfen der Vergangenheit graben und in zufälligen YouTube-Videos nach Antworten suchen.
Ein Welt ohne Internet, das ist die Basisprämisse von Josefine Rieks Serverland [Amazon-Werbelink], wie würde das aussehen? Eine richtige Antwort liefert sie leider nicht, dafür weiß das Buch zu wenig, wo es eigentlich hin will. Es gibt keine Antwort darauf, warum das Internet abgeschaltet wurde, es bleibt unklar, warum mit dem Abschalten des Internets auch automatisch alle Computer und Elektronikgeräte wertlos wurden. Die Einblicke in den internetlosen Alltag sind zu kurz und kratzen nur an der Oberfläche, so dass man kaum einen Unterschied zu unserer Gegenwart merkt, als wäre das Abschalten des Internets in letzter Konsequenz eben doch einigermaßen folgenlos. Man kann hier nur eine Menge nicht ausgeschöpftes Potential vermuten. Zwischendrin wird Internationalität gespielt, indem Personen immer wieder ganze Dialoge auf Englisch führen. Man hätte auch einfach „sagte X auf Englisch“ schreiben können, dann hätten sich erstens keine schlimmen Fehler eingeschlichen und zweitens wäre dann auch das komplette Buch Leuten zugänglich, die nicht selbstverständlich mindestens eine Fremdsprache sprechen.
Doch das Buch macht auch vieles richtig, es hat zum Beispiel eben genau die oben erwähnte super Prämisse und schafft es auch, den Leser zum Nachdenken zu bringen. Was sagen all diese Daten, die wir jeden Tag im Internet abladen und konsumieren über uns aus? Was bedeutet es, wenn auf YouTube ein Musikvideo von Robbie Williams gleichwertig neben einer Rede von Steve Jobs auf einer Abschlussfeier, einem Privatvideo von einem Zoobesuch und den Liveaufnahmen von 9/11 steht? Was machen wir aus der Möglichkeit alles jederzeit mit der ganzen Welt zu teilen und was für ein Verlust wäre es, wenn wir das auf einmal nicht mehr tun könnte.
Auch für Atmosphäre hat Josefine Rieks ein Händchen, so schafft sie ein Bild einer spontan entstandenen Gemeinschaft, die gleichzeitig höchst enthusiastisch und schwerst gelangweilt ist. Jugend eben, wie heute, wie gestern, wie vor zwanzig oder vierzig Jahren. Genau hier hat der Roman seine schönsten Stellen, ist angenehm zeitlos, es spielt keine Rolle, wie alt man ist, die Wahrscheinlichkeit, sich hier irgendwo wiederzufinden, zwischen Lagerfeuer und Datenserver, ist groß.
Positiv überrascht hat auch der realistische Umgang mit Technik, der sich so wunderbar langweilig und unspektakulär liest, als würde man tatsächlich neben einem Computernerd sitzen, der sich durch die Einstellungen seines Rechners klickt und unverständliche Kommandozeilenbefehle absetzt. An diesen Stellen hat Rieks mein ganzes Informatikerherz kurz mit Liebe erfüllt.
Ich wählte die Unterkategorie Über diesen Mac, dann Systembericht und sah unter der Kategorie Stromversorgung bei Informationen zum Batteriezustand die Anzahl der Ladezyklen. Der Akku war erst 427 Mal geladen worden. Das entsprach dem „Zusand gut“. Das war mehr als gut. Jeden anderen Akku, egal, DELL, Samsung, Lenovo, HP, hätte man nach dieser Zeit einfach vergessen können. Ich schätzte die verbliebene Akkuleistung des Macs immer noch auf realistische vier Stunden.
Am Ende bleibt ein Buch, dass hinter seinen Möglichkeiten zurück bleibt, woran es scheitert, ist schwer zu sagen. Ich habe kein Problem mit Büchern, die nicht alle Fragen beantworten, bei Serverland aber bleiben zu viele Dinge ungeklärt und ich prophezeie, dass ich nicht die einzige Leserin sein werde, die von den Versprechen des Klappentextes enttäuscht wird. Wie eine Welt ohne Internet aussähe, weiß man nach der Lektüre jedenfalls immer noch nicht, dafür wird man sich aber zumindest beim nächsten Assoziationsvideomarathon durch YouTube das ein oder andere Mal fragen, was man hier eigentlich tut.
Die Autorin auf der Verlagsseite
Serverland von Josefine Rieks, erschienen 2018 im Hanser Verlag [Amazon-Werbelink]
TEEFILTERTÜTENHALTER! PASTA MIT LAVENDEL! SUSHI UND KAFFEE! KLANGSCHALEN MIT SCHOKOPUDDING! KÜHLSCHRANKWEISHEITEN! UND HAMSTERDANK!
[jogging]
brain: let's talk shall we
me: ok
brain: are we being chased
me: no
brain: are we chasing something
me: no
brain: so wtf are we doing then
heart & lungs: we also have questions— Grant Tanaka (@GrantTanaka) February 26, 2018
Haselmaus ist wieder Tier des Jahres hab ich entschieden.
— The Blocks (@m_blocksberg) March 1, 2018
Liebe BH-Hersteller! Was soll das immer mit den niedlichen Schleifen vorne? Ich habe Brüste, wieviel besser kann es noch werden?
— Sarah Kuttner (@KuttnerSarah) March 1, 2018
Ich habe eingekauft und besitze nun einen Teefiltertütenhalter.
— Mann vom Balkon (@MannvomBalkon) March 2, 2018
Nach sorgfältigem Abwägen aller Für und Wider habe ich nun entschieden, dass ich keine Pasta mit Lavendel essen möchte.
— Anna Basener (@anna_basener) March 3, 2018
I am angry that my careers officer never told me this was an option and now I feel like I've wasted my life pic.twitter.com/M7JkUp5Pdk
— Emmeline May AKA Rockstar Dinosaur Pirate Princess (@RStarDinoPirate) March 3, 2018
Wie diese Städte-Touren in Köln ablaufen, frage ich mich ja immer.
"Willkommen bei City Tours Köln. Machen Sie es sich gemütlich, los geht's. Dort sehen Sie den Dom. Das war's, schönen Tag nach und empfehlen Sie uns weiter."— Christian Huber (@Pokerbeats) March 4, 2018
und wenn gar nicht facebook langweilig ist, sondern meine freunde?
— katjaberlin (@katjaberlin) March 3, 2018
"Oh. Guck mal da! Ein Wochenende."
"Wo?"
"Ach Mist, jetzt ist es wieder weg. DU MUSST BESSER AUFPASSEN!"— Doch noch ein Hase (@urmels) March 4, 2018
Zivilisationsgeißel "einseitig angeschnittene Brötchen, aus denen alles rauslappt"
— Pinguinverleih (@pinguinverleih) March 6, 2018
Dass zwei für sich so göttliche Sachen wie Sushi und Kaffee überhaupt nicht zusammen gehen, ist ein Drama.
— Gebbi Gibson (@GebbiGibson) March 7, 2018
Von Klangschalen war ich ja eigentlich nie so richtig überzeugt, aber da geht verdammt viel Schokopudding rein.
— Mille (@mille_kraft) March 7, 2018
Ich halte eine Packstation mit mittlerweile drei Paketen besetzt. Packstationen sind meine Pokémon-Kampfarenen.
— Gebbi Gibson (@GebbiGibson) March 8, 2018
"Wie ausführlich soll ich dich durch meine Wohnung führen…? 😏"
"Zeig mir… alles!"
"Alles?"
"Alles!"
~ 3 Stunden später ~
"Na ja und das ist jedenfalls das Glas, das mal mein Kakaoglas war, als ich noch Kakao trank. Jetzt ist es nur noch ein Glas. Aber ein schönes."
— Ihr Jonathan Frakes. (@Fadenaffe) March 6, 2018
wie viel Vollbäder pro Woche sind ungesund acht zehn zwölf man weiß es nicht einer muss es rausfinden ist ja gut ich opfere mich
— Anna Basener (@anna_basener) March 11, 2018
Dass das Das und das Dass das überhaupt aushalten, was wir hier ständig vertippseln. Ich hätte längst gekündigt.
— Ute Weber (@UteWeber) March 12, 2018
Habe ein Zwei-Euro-Stück neben meinem Kopfkissen gefunden. Wahrscheinlich wollte sich der Hamster einfach mal für alles bedanken.
— Anne Hufnagl (@Twelectra) March 13, 2018
Was die Katze nicht kennt, frisst sie nicht. Was die Katze bereits kennt, frisst sie nicht. Was die Katze gestern noch gefressen hat, frisst sie nicht. Was die Katze jahrelang gefressen hat, frisst sie nicht. EIGENTLICH FRISST DIE KATZE NUR DAS, WAS DU GERADE NICHT IM HAUS HAST!
— Kaffeecup (@kaffeecup) March 14, 2018
Ab dem 5. Mal Kühlschrank öffnen und reinschauen ändert sich der Inhalt. Das weiß man, das ist doch bekannt.
— Captain Cat (@wittschicat) March 14, 2018
Auf meinem Grabstein soll stehen:
"Ich bin nicht sauer, nur enttäuscht."
— content (@bomelino) March 13, 2018
der kater wird im alter immer ängstlicher und meckriger. es ist ein bisschen so, als würde ich mit dem spon-forum zusammenleben.
— katjaberlin (@katjaberlin) March 15, 2018
Zu viel gelesen, zu wenig Zeit, darüber zu schreiben, also gibt es die Lektüreverarbeitung des Januars eben im Schnelldurchlauf.
Sehr gefreut über Rattatatam, mein Herz von Franziska Seyboldt (@mareiwilltanzen), die in diesem autobiographischen Roman von ihrer Angststörung erzählt, die sie schon ihr ganzes Leben wie eine treue, aber sehr nervige Freundin begleitet und der sie sich erst richtig entgegenstellen kann, als sie beschließt, sie nicht mehr zu verleugnen. Ein sehr persönliches Buch, das mit erstaunlich viel Humor an die Sache herangeht. Leider bleibt das Thema Angststörung dabei für Nichtbetroffene immer noch zu schwer fassbar und verschwindet ein bisschen im Metaphorischen.
Der Tag, an dem Hope verschwand von Claire North habe ich als Hörbuch gehört. Das Genre lässt sich kaum feststellen, Drama, Thriller, Fantasy, Science Fiction? Niemand erinnert sich an Hope, sobald sie aus dem Blickfeld verschwindet. Dieses merkwürdige Phänomen ermöglicht ihr zwar ein Leben als Diebin, macht sie aber auch zum einsamsten Menschen der Welt. Dann stirbt Reina, der einzige Mensche, mit dem sie eine Art Freundschaft verbindet. Hope glaubt nicht an Selbstmord und macht sich auf die Suche nach Antworten. Man muss sich erst ein bisschen an die Prämisse des Buchs und den damit verbundenen Schwierigkeiten, die Hopes Leben bestimmen, gewöhnen, dann ist das aber eine wirklich exquisite, vielschichtige und ungewöhnliche Geschichte.
Außerdem Frankenstein von Mary Shelley gelesen. Zum ersten Mal und sehr verwundert gewesen darüber, dass nichts an dem Buch so ist, wie man es sich vorgestellt hat. Das Motiv ist ja bekannt, aber die Umsetzung ist so ganz anders als ich es erwartete. In diesem Sinne ein quasi klassisches Science-Fiction-Buch, in dem es am Ende gar nicht um die technischen Errungenschaften und Möglichkeiten geht, sondern um die moralischen und ethischen Fragen, die sich unmittelbar anschließen.
Ebenfalls als Hörbuch gehört: Ich, Eleanor Oliphant von Gail Honeyman. An diesem Buch scheinen sich die Geister zu scheiden. Ich hörte viel Gutes darüber, im Nachgang aber auch einige kritische Stimmen. Allerdings gehöre ich zu der Fraktion, die dieses Buch, in dem eine soziale Außenseiterin sich mehr oder weniger unfreiwillig ins Leben der anderen kämpft, von vorne bis hinten sehr geliebt und innerlich abgefeiert haben. Die Stimme der Erzählerin ist wunderbar, so dass ihre teilweise absurden Weltvorstellungen schnell gar nicht mehr so absurd wirken. Auch die restlichen Charaktere sind in ihrer Unperfektheit liebenswert und nahbar. Eine Geschichte, die mich sehr glücklich gemacht hat.
Und endlich fertig gelesen: Recoding Gender von Janet Abbate. Eine Aufarbeitung der Geschichte der Frauen in der IT in den USA und Großbritannien, von den ersten Programmiererinnen im zweiten Weltkrieg und an den ersten Großrechnern bis in die Gegenwart. Man erfährt viel über die Arbeitsbedingungen und die Einschränkungen und Benachteiligungen, die es Frauen erschwerten, sich in dieser Branche zu entfalten und mithalten zu können. Das Ganze ist sehr dicht, nicht direkt trocken, aber doch mit offensichtlichem wissenschaftlichen Anspruch. Wenn man sich einmal darauf einlässt, wird man aber mit vielen neuen Erkenntnissen belohnt und möchte aber auch gelegentlich irgendwen hauen.
Alle Links sind Amazon-Affiliate-Links.
WINTERBEENDUNG! MOTTOPARTYS! QUADRATMETER-PIZZA! SPARKASSENBERATER! UND DIE REGENBOGENSTRECKE BEI MARIO KART! SCHON WIEDER!
Alexa, beende Winter!
— DarthLehrer official (@Darth_Lehrer) February 13, 2018
"Wie hätten Sie gerne Ihren Gin Tonic?"
"Schnell."
— Anne Hufnagl (@Twelectra) February 14, 2018
Ich bin heute auf Perwoll gebürstet!
— Mira Bellenbaum (@Tapetenlama) February 6, 2018
My favorite people are dogs.
— Crazy Stalker Mom (@texasstalkermom) February 11, 2018
Die am häufigsten gekauften Sachen beim Bäcker sind „das da“ „von dem“ und „davon“
— Vanny_Bunny™ (@LittleHorney) February 15, 2018
"Wir machen 'ne Mottoparty, habta Zeit?"
"Klar, sind wa dabei. Welches Motto?""Wohnzimmer renovieren."
— Simi (@simi_schalke) February 16, 2018
„Sie haben das Skirennen gewonnen! Warum?“
„Ich hab mich einfach mehr beeilt.“
— Freiheit und Rettich (@FrauRettich) February 16, 2018
*police radio crackles* yeah, uh, i've got two perps here, both women in their late teens/ early twenties, arguing over whether militant french peasant joan of arc was a "soft butch warrior" or a "hard futch icon", could get violent, requesting backup, over
— MargeryKempeFanBlog (@molluscgraves) February 17, 2018
"Ich möchte ein Stück Pizza!"
"Unsere Preise sind pro Quadratmeter."
"Das kommt mir sehr entgegen."
— Regieklappe (@regieklappe) February 17, 2018
„Veränderungen sehen ist eine Kunst. Nur ein wacher Geist kann die Nuancen erahnen, die Unterschiede sehen und die kleinen Veränderungen im Gefüge der Welt …“
„Du hast die Fenster geputzt?“
„Ich habe die Fenster geputzt!“— Supersonic (@HerrSupersonic) February 18, 2018
Ich habe versucht, mich bei Sims 4 nachzubauen und jetzt sitzt mein Sim den ganzen lang vorm Computer.
Ich würde sagen: Voller Erfolg.— Antreh (@nnamrreherdna) February 19, 2018
einen dübel kaufen, eine bohrmaschine leihen und ein bild aufhängen dauert zehn monate.
— katjaberlin (@katjaberlin) February 20, 2018
Immer, wenn ich einsam bin, erinnere ich mich dran, dass meine persönliche Sparkassen-Beraterin jederzeit gerne für mich da ist und dann geht es wieder
— Sophie Passmann (@SophiePassmann) February 20, 2018
Die RMV-App begrüßt mich immer mit einer Absturzmeldung und funktioniert dann tadellos. Sympathisch. So beginne ich ja selbst jeden einzelnen Tag.
— Julia Bähr (@ComeOnBaehr) February 23, 2018
Nach so einem Kindergeburtstag fahre ich gern noch Mario-Kart. Die Regenbogenstrecke. In doppelter Geschwindigkeit. Zum Runterkommen.
— Gebbi Gibson (@GebbiGibson) February 25, 2018
Ausgehend von einer Diskussion auf Twitter und dem daraufhin veröffentlichten Blogpost über Ferienjobs von Patricia habe ich mir auch noch mal länger Gedanken über das Arbeiten und insbesondere das Arbeiten in den Sommerferien gemacht. Es geht also explizit um Schüler und Studenten, die neben Schule und Studium noch Geld verdienen. Ich habe dazu eine einerseits sehr klare Meinung, allerdings ist diese auch stark persönlich gefärbt und somit sicherlich nicht universell als Handlungsanweisung anwendbar.
Meine Meinung ist: Wenn das Kind selber arbeiten möchte, dann bitte gerne. Ich halte aber nichts davon, Kindern (oder Jugendlichen) einen Ferienjob aufzudrängen oder sogar verpflichtend vorzuschreiben. Ich sage das aus der relativ komfortablen Situation eines Einzelkinds und eines (väterlicherseits) Einzelenkelkinds, das nie von seinen Eltern zum Arbeiten gedrängt wurde. Als ich im Ferienjobkompatiblen Alter war, war die Ferienzeit die, in der ich machen konnte, was ich wollte, also hauptsächlich nichts oder zumindest nichts konkretes. Von dieser Zeit zehre ich heute noch. Ich hänge der Zeit hinterher, als ich noch so viel Zeit hatte zum Vertrödeln, zum Im-Garten-Rumliegen und Wirklich-den-ganzen Tag-keine-Verpflichtung-haben.
Ich habe mit 24 angefangen, Vollzeit zu arbeiten und kann mich nicht an den letzten Tag erinnern, an dem ich ernsthaft das Gefühl hatte, gar nichts tun zu müssen. Immer sitzt einem irgendein Ding im Nacken, die Steuererklärung, die gemacht werden müsste, die Wohnung, die aufgeräumt werden müsste, die Einkäufe, die erledigt werden müssten, die Rechnungen, die bezahlt werden müssten, die Mails, die geschrieben werden müssten. Selbst, wenn ich dann einen Tag nichts oder zumindest nichts Sinnvolles mache, habe ich am Abend ein schlechtes Gewissen. Die Leichtigkeit ist weg und es ist unklar, ob sie je wiederkommt.
Es gibt – aufs Leben betrachtet – ein relativ kleines Zeitfenster von maximal 18 Jahren (15, wenn man die ersten drei Jahre, an die man sich meistens ja sowieso nicht erinnert, nicht mitzählt), in denen wir von den Lasten des Erwachsenenseins qua unserem Alter befreit sind. Warum versucht man jetzt trotzdem, diese Zeit mit Last zu füllen?
In den Kommentaren zu Patricias Artikel und in der Twitterdiskussion fielen unterschiedliche Gründe, warum man das tun wollen könnte. Respekt war ein Grund. Disziplin ein anderer. Lernen, was Geld wert ist. Verantwortung lernen. Lernen fürs Leben.
Aber, seriously? Das sind alles Dinge, die ich von meinen Eltern gelernt habe, ohne, dass sie mich dafür zur Fließbandarbeit um 7 Uhr morgens schicken mussten. Wenn beklagt wird, dass heutzutage viele jungen Leute nicht mehr wissen, dass man pünktlich zu sein hat, dann liegt das nicht daran, dass hier ein Ferienjob gefehlt hat, sondern, dass es offensichtlich viele Jahre lang nicht geklappt hat, jemanden zu sozial akzeptablem Verhalten zu erziehen. Dass Dinge teuer sind und manchmal zu teuer, dass Geld nicht vom Himmel fällt, und man nicht immer alles haben kann, konnten mir meine Eltern auch so vermitteln, weil wir ein vertrauensvolles Verhältnis hatten. Ich zweifle bei all diesen Aspekten nicht an, dass man sie sicher lernt, wenn man als Jugendlicher mit der erwachsenen Arbeitswelt konfrontiert wird. Ich glaube aber auch fest daran, dass das alles Dinge sind, die einem auch so beigebracht werden sollten. Wenn es also daran mangelt, dann ist das Problem nicht ein fehlender Ferienjob.
Tatsächlich hatte ich auch kleine Jobs, bei denen ich etwas Geld verdient habe, Nachhilfe und Babysitting und in einem Jahr in der Vorweihnachtszeit Geschenke einpacken im Buchladen. Ich habe auch da gelernt, was man macht und was nicht, was Verantwortung bedeutet und dass man das halb gegessene Brötchen außer Sichtweite der Kunden aufbewahrt.
Aber.
Ich bin kein Maßstab. Ich bin kein Maßstab, weil ich trotz aller Wünsche in vielen Bereichen ein genügsames Kind war. Die Phasen, in denen ich dringend irgendein Kleidungsstück haben wollte, kann ich an einer Hand abzählen. Das teuerste, was ich mir dringend gewünscht habe, war der Amiga 500, und ja, den habe ich dann auch zu Weihnachten bekommen (gebraucht). Ein Großteil meiner Kleidung waren Sachen, die meine Mutter auf Flohmärkten und in Second-Hand-Läden kaufte. Ich wollte nicht allein in Urlaub und ging nicht in die Disco. Als ich später eine HiFi-Anlage hatte, war es die ausrangierte meiner Eltern, den Fernseher bekam ich, als mein Opa ins Altersheim kam und sich einen kleineren kaufte. Die Gelegenheit, mich zu einem Ferienjob zu überreden, indem man mir Wünsche vorenthielt, ergab sich kaum. Vermutlich hätte ich dann „na ja, dann eben nicht“ gesagt und wäre in die Bücherei gefahren, womit wir beim zweiten Aber wären.
Ich habe immer Dinge getan. Wenn mir als Teenager langweilig war, saß ich nicht rauchend im Park, sondern lieh mir Noten für Altflöte aus der Bücherei aus, weil man ja auch mal Altflöte lernen könnte. Ich war das Kind, das nicht oder nur unter Protest ohne die Schulbücher fürs nächste Schuljahr in den Sommerurlaub fuhr, das Kind, das in dem Jahr, in dem wir nicht in Urlaub fuhren, eben einfach jeden Tag in die Bücherei fuhr, da irgendwann wie selbstverständlich anfing, Bücher einzusortieren, und als quasi inoffizielle und heimliche Hilfsmitarbeiterin einen Großteil der Sommerferien verbrachte.
Langeweile wurde bei mir immer in Kreativität umgewandelt. Das heißt nicht, dass ich nicht auch sinnlos Zeit verbummelt hätte, dass ich nicht mit Freundinnen in der Fußgängerzone abhing, oder nicht stundenlang am Computer gesessen hätte, um den Solitär-Highscore meiner Mutter zu knacken. Ich weiß aber auch, wie wichtig eben genau Nichtstun ist, um sich Dinge auszudenken, wie die trägen Sommertage am Ende Ideen in Gang setzten oder wie die doch überbordende Langeweile mich zu absurden Projekten trieb. Der Versuch, ein Schneider-Buch auf der Blindenschreibmaschinen komplett zu übersetzen, schlug zwar fehl, aber immerhin war ich diszipliniert und eifrig bei der Sache.
Diese zwei Abers sind wichtig, denn ich glaube auch fest daran, dass nicht jede Eltern und jedes Kind mit der gleichen Betriebsanleitung glücklich werden. Ich weiß, dass die Marke der Hose den meisten Teenagern wichtiger ist, als sie es mir damals war. Ich weiß, dass andere Kinder weniger gut mit Langeweile umgehen können. Ich weiß, dass alles das, was bei mir gut funktioniert hat, bei anderen Menschen auch nach hinten losgehen kann.
Was ich ziemlich sicher weiß, ist aber, dass auch die endlos langen Ferientage wichtig für mich waren. Dass sie so wichtig waren, dass sie heute zu meinen liebsten Erinnerungen zählen, die ich nicht missen möchte. Selbstverständlich hätte ich auch bei einem Ferienjob wichtige Erfahrungen gesammelt, das Gegenteil zu behaupten wäre absurd. Ich glaube aber auch, dass ich alles, was ich da mit 15 gelernt hätte, eben einfach drei Jahre später gelernt habe und dass mir alles, was neben der konkreten Erfahrung an Werten vermittelt worden wäre, ohnehin nicht fremd war. Der Unterschied ist eben nur, dass es heute hundertmal schwieriger ist, unbeschwerte, freie Zeit zu organisieren und auch genießen zu können als es das damals war. Deshalb plädiere ich sehr dafür, genau diese kurze Zeit, in der wir uns diese Zeit, das Rumlungern, das Nichtstun und das Langweilen leisten können, auch zu bewahren.
Wir neigen dazu, Dinge, die wir selbst so erlebt haben, als Maßstab für unsere Vorstellungen von der Welt zu nehmen. Wer selber gearbeitet hat (ob freiwillig oder nicht), der kennt die Vorzüge und Nachteile, glaubt entweder an die Potentiale und wird diesen Weg auch für seine Kinder wählen oder erinnert sich an die schlechten Aspekte und versucht, seine Kinder davor zu bewahren. Genauso kann ich nur die Vorzüge und Nachteile eines Teenagerlebens ohne Ferienjob bewerten, schlicht, weil mir diese Erfahrung fehlt. Wir handeln immer aufgrund der Erfahrungen, die wir gemacht haben, es gibt keine Parallelwelt, aus der ich die Erkenntnis ziehen könnte, was gewesen wäre, wenn ich früher mein eigenes Geld verdient hätte.
Das einzige, was ich bei einer solchen Diskussion nicht akzeptiere, ist der Satz „Es hat mir nicht geschadet.“ Zum einen ist das ein Null-Argument. Es trägt nichts bei, denn nicht zu schaden ist nicht von sich aus positiv, es ist nur nicht negativ. Wenn ich jeden Morgen ein Glas Milch in den Abfluss gieße, schadet das auch nicht (abgesehen davon, dass ich unnötig Geld für Milch ausgebe), es hilft aber auch erstaunlich wenig. Zum anderen ist das auch das gleiche Argument, mit dem andere Generation Ohrfeigen rechtfertigen und damit, das wissen wir mittlerweile, sogar sehr falsch liegen. Es gibt genug gute Gründe, warum man einem Teenager einen Nebenjob nahelegt, „Ich hab es auch gemacht und es hat mir nicht geschadet“ ist kein guter Grund.
Wenn es unbedingt einen Nebenjob braucht, um Respekt, Demut, Disziplin und Selbstständigkeit zu lernen und zu erfahren, dann frage ich mich schon ein bisschen, was so alles schief gelaufen ist, dass man diese Teile der Persönlichkeitsentwicklung in die freie Wirtschaft auslagern muss. Und nicht jede Erfahrung, die man macht, ist notwendig. Vielleicht macht mich alles, was mich nicht umbringt, stärker, aber vielleicht rechtfertigen wir damit auch Erfahrungen, auf die wir eigentlich gut hätten verzichten können.
KNÄCKEBROT! VOLLKORN-PFANNKUCHEN! SCHOKOLADENTORTE UND PIZZA! FEUCHTTÜCHER! BULETTEN, ROSENKOHL UND PUDDINGHAUT! UND ZAUBERSCHOWS! HÄ?
Würde Knäckebrot wenigstens nach nichts schmecken … aber nein, Knäckebrot muss ja unbedingt nach Knäckebrot schmecken!
— Karsten (@karstenloh) January 30, 2018
what if you fell in love with someone and it turns out they don’t salt their pasta water
— Mollie Goodfellow (@hansmollman) January 30, 2018
200 Meter hinter der Kneipe „Bürgermeister Lindemann“ erreicht man das Gasthaus „Kumpel Erich“. Vielleicht habe ich Dortmund unterschätzt.
— der_handwerk (@der_handwerk) January 30, 2018
„Es gibt Vollkorn-Pfannkuchen ohne Zucker.“
„Ich hab dir doch gar nichts getan.“
— Machete (@syndikatze) January 31, 2018
»Jemand vom Gitarren-Shop hat angerufen und meinte, der I bims Trollolohobel sei da.«
»Der Ibanez Tremolohebel?«
»Nein.«
— Síle (@SileMarlin) January 31, 2018
„Du kannst jetzt keine Schokoladentorte essen!“
„Warum?“
„Du hattest gerade eine riesige Pizza!“
„Ich verstehe den Zusammenhang nicht. Ist das was Religiöses?“
— Leif Lasse Andersson (@L_L_Andersson) January 31, 2018
Keine Sorge, ich bin mit mir selbst schon längst im reinen, bin den Jakobsweg 2015 bei Google Streetview gelaufen.
— Schwester Ewald (@hashcrap) February 1, 2018
Wer den Friedensnobelpreis mehr verdient hätte, als Donald Trump:
-Die Eltern der CHECK24-Familie
-Tina York
-Der Dr. Oetker PIZZABURGER in der Geschmacksrichtung HOT DOG
-Alle Hunde
-Kräuterbutter aus der Tube
-Dreh-Phasenabschnitt-Dimmer, 20-300 W— Schwester Ewald (@hashcrap) February 1, 2018
"Wie ernährt ihr euch in eurer WG?"
"Hauptsächlich heimlich."
— Lady Plem (@LadyPlem) February 3, 2018
Sind Sie auch schon so aufgeregt? pic.twitter.com/DQfhQN2lgw
— Claudia Vamvas (@akkordeonistin) February 3, 2018
Gerade auf Chefkoch ein Rezept gelesen, bei dem Lauch verwendet wird.
⁰In den Kommentaren hat jemand geschrieben, dass er stattdessen lieber Porree genommen hat <3— Peter Wittkamp (@diktator) February 4, 2018
»Du wirkst meist so ruhig und gelassen.«
»Das ist Desinteresse.«— mathäus (@mathaeusloska) February 4, 2018
Schaltet man das Licht ein und beträgt die Zeit zwischen dem Einschalten und dem Auftreffen des Lichts auf dem Fußboden 0,00000008 Sekunden, ist die Deckenhöhe genau 2,4 Meter. Nützlicher Tipp beim Tapetenkauf.
— Peter Breuer (@peterbreuer) February 7, 2018
Männer haben mich schon auf so viele Arten enttäuscht. Aber „wir können da doch nicht ins Legoland fahren“ erreicht eine neue Dimension.
— Maria (@ischabekannt) February 8, 2018
Ich wünsche es gäbe rl achievements.
„Herzlichen Glückwunsch, Sie haben 2 Bewerbungen geschrieben, eine Kündigung verschickt und eine Überweisung getätigt. Hier sind 150 XP, +2 adulting und +5 social life“— Isa Glitter ✨ (@BlueBacardi) February 8, 2018
Mein Urgroßvater hat sich lt. Überlieferung vor dem Schlafen stets mehrfach im Bett gewälzt und "ach mein schönes Bettchen" gejubelt und das mache ich jetzt einfach auch so.
— Stehende Ovation (@Menschette) February 9, 2018
“Mama, du bleibst noch 3 Minuten bei mir, weil ich ja 3 Jahre alt bin. Und wenn ich 4 Jahre alt bin, dann bleibst du 4 Minuten.“
Na da wird sich in 13 Jahren aber jemand über seine Viertelstunde Einschlafbegleitung freuen. 👍🏻
— Kaci McKenzie (@KaciMcKay) February 9, 2018
Wenn man schnell rennt, ist irgendwie alles kostenlos.
— DonnaCorleone187 (@dcxxx187) February 10, 2018
Das schönste an der Zaubershow, war der Vater in der ersten Reihe, der immer: "Häh?" sagte.
— Kirsten Fuchs (@kirsten_fuchs_) February 10, 2018
Hätte man mich vor 5 Jahren nach der wichtigsten Erfindung der Menschheit gefragt, ich hätte mir lange und philosophische Gedanken gemacht.
Seit ich Kinder habe, weiß ich:
Feuchttücher. Die Antwort kann nur Feuchttücher sein!— Thomas Poppe (@DerPoppe) February 10, 2018
Alle Brillen ultraschallgereinigt.
Relevante Erkenntnisse:– wir haben Farbfernsehen
– der stumme Hund ist ein Kaninchen
– die Frau is sehr hübsch— biffy muss mit (@liquid_sunray) February 11, 2018
Im Nachhinein werden sich Historiker darüber streiten, ob alles mit den Buletten-Kriegen, dem Rosenkohl-Schisma oder dem Puddinghaut-Paradoxon begann.
— Pokéxander Bort (@elBorto666) February 11, 2018
Zum Glück muss ich kein O'Reilly-Buch schreiben, ich wüsste gar nicht, was für ein Tier drauf soll.
— St. Sägebrat (@Eilenbrat) February 12, 2018
Weiter geht’s mit der ultimativen und höchst subjektiven Bücherhitliste 2017. Zu den Plätzen 10 bis 6 geht es hier.
5. Die Stadt der Tausend Treppen von Robert Jackson Bennett
Endlich wieder etwas, dass man dem schönen Genre „politische Fantasy“ zuordnen kann. Als in der Stadt Bulikov, die (eher widerwillig) eine Kolonie des Inselreiches Saypur ist, wird ein saypurischer Wissenschaftler ermordet. Dieser Mord und seine Aufklärung ist vor dem Hintergrund des ohnehin gereizten politischen Klimas eine höchst brisante Geschichte und so wird die junge Diplomatin Shara in die Stadt geschickt, um das ganze genauer unter die Lupe zu nehmen. Allerdings ist Shara gar keine Diplomatin, sondern eine Agentin und man kann sich jetzt vielleicht schon ungefähr vorstellen, dass es sich bei Die Stadt der Tausend Treppen um eine etwas komplexere Geschichte handelt, die eben neben den typischen Fantasyelementen auch reichlich Agentenverschwörungsthrillerkrimizeug enthält. Die Charaktere sind gut gezeichnet und originell. Gerne gelesen und gerade den zweiten Teil als Hörbuch runtergeladen.
Die Stadt der Tausend Treppen von Robert Jackson Bennett [Amazon-Werbelink]
4. Die Gestirne von Eleanor Cotton
Ein Buch, an das ich mich lange nicht herangetraut habe, es hat so furchtbar viele Seiten. Tatsächlich geht es auch eher langsam los, was auch daran liegt, dass auf den ersten vierhundert Seiten die Grundlage geschaffen wird für die sich immer dichter zusammenstrickende Geschichte, die sich dem Leser dann auf den folgenden sechshundert Seiten präsentiert.
Hat man sich aber durchgebissen, wird man reichlich belohnt. Es geht um den jungen Walter Moody, der gerade von einem Schiff aus Europa kommt und in der kleinen neuseeländischen Goldgräberstadt Hokitika in einem Hotel in eine Versammlung von zwölf Männern platzt, die das Rätsel, um einen Todesfall, einen vermeintlichen Selbstmord, einen verschwundenen Goldgräber, einen verdächtigen Schiffskapitän und einen Goldschatz lösen wollen. Aus den Geschichten, die jeder der zwölf Männer erzählen kann, ergibt sich nach und nach ein Gesamtbild, aus dem sich die wahre Geschichte herausschält.
Das ist von der Autorin einfach und einfach gesagt irre gut gemacht. Hätte ich das vorher gewusst, hätte ich mich vermutlich auch eher an den dicken Wälzer getraut.
Die Gestirne von Eleanor Cotton [Amazon-Werbelink]
3. Rotherweird von Andrew Caldecott
Auch an diesem Buch habe ich etwas länger rumgekaut, während ich bei Die Gestirne aber einfach lange gebraucht habe, um damit anzufangen, habe ich bei Rotherweird sehr lange gebraucht, um es zu Ende zu lesen.
Das Dorf Rotherweird liegt irgendwo in England und genießt einen Unabhängigkeitsstatus, der aber nur mit der Einschränkung gilt, dass keine lokale Geschichte vor 1800 studiert werden darf. Dafür wird besonderen Wert auf die wissenschaftliche Ausbildung gelegt, das Dorfvolk bleibt unter sich, nur selten dürfen sich Außenseiter niederlassen. Jonah Oblong ist so ein Außenseiter, ein Lehrer, der die kurzfristig freigewordene Stelle des alten Geschichtslehrers übernehmen soll. Zeitgleich macht der geheimnisvolle Sir Veronal Slickstone Furore, der in das lange leerstehende Manor House zieht, zusammen mit seiner Frau (die gar nicht seine ist) und seinem Sohn (der gar nicht seiner ist).
Damit hätten wir nur einen kleinen Teil dieser komplexen Fantasygeschichte angerissen, womit wir auch bei dem kleinen Wermutstropfen werden. Es dauert etwas, bis man sich in Rotherweird eingelesen hat, zu oft wechseln die Figuren und Schauplätze, zu lange weiß man nicht, ob und wie das alles zusammengehört. Steckt man dann aber einmal drin, so entwirren sich die Fäden und fügen sich tatsächlich ziemlich geschickt zu einer wunderbar ausgestalteten und detailreich erzählten Geschichte zusammen. Das Durchhalten hat sich also gelohnt.
Rotherweird von Andrew Caldecott [Amazon-Werbelink]
2. Wir Strebermigranten von Emilia Smechowski
Vielleicht das traurigschönste Buch des Jahres. Nicht, weil die Lebensgeschichte von Emilia Smechowski, die mit fünf Jahren von Polen nach Deutschland kommt, im Auto über zwei Grenzen geflohen, von jetzt auf gleich aus dem alten Leben gerissen und in ein neues geworfen. Die Eltern sind fleißig und setzen alles daran, möglichst nicht aufzufallen, sich anzupassen, sie arbeiten sich hoch von der Flüchtlingswohnung zum Eigenheim, die Töchter sollen genauso gut funktionieren.
Aber Emilia funktioniert nicht so, wie ihre Eltern sich das wünschen, sie will Sängerin werden, keine Ärztin, will sich nicht anpassen bis zur Unsichtbarkeit. Dass sie nicht allein ist, merkt Emilia erst später, als sie Menschen trifft, die ihre Geschichte teilen, die ebenso wie sie auf der Suche nach ihrer Identität sind, irgendwo zwischen den polnischen Wurzeln und dem deutschen Alltag. Erst als Emilia sich selber erlaubt, sie selbst zu sein, kann das Verhältnis zu den Eltern wieder gekittet werden.
Emilia Smechowski hat hier ihre eigene Migrantengeschichte aufgeschrieben, so nah und ehrlich, dass man zwischendurch mitverzweifelt und ihr gerne dauernd sagen möchte, dass schon alles irgendwie gut werden wird. Aber Gott sei Dank ist Wir Strebermigranten eben auch ein hoffnungsvolles Buch, dass zwar hauptsächlich von der Vergangenheit erzählt, aber am Ende auch die Zukunft im Blick hat.
Wir Strebermigranten von Emilia Smechowski [Amazon-Werbelink]
1. Was man von hier aus sehen kann von Mariana Leky
Im Jahr 2011 stand hier Mariana Lekys Die Herrenausstatterin auf Platz 1. Sechs Jahre später hat sie es wieder geschafft. Dieses Mal mit Was man von hier aus sehen kann. Das Buch punktet nicht nur mit einem Okapi auf dem Cover, sondern auch mit einer Leky-typischen Geschichte.
In einem Dorf mitten im Westerwald lebt Selma, die aussieht wie Rudi Carrell. Immer, wenn Selma von einem Okapi träumt, stirbt jemand im Dorf und diese Nacht hat Selma von einem Okapi geträumt. So fängt alles an, und Selmas Enkelin Luise erzählt, wie es dann weitergeht. Mit dem Optiker, der in Selma verliebt ist und ihr jahrelang Briefanfänge schreibt. Mit Elsbeth, die für alles ein Wundermittel hat. Mit der traurigen Marlies, die ganz allein in dem Haus wohnt, in dem sich ihre Tante erhängt hat. Mit Luises Vater, der einen Hund anschafft, um seinen Schmerz zu externalisieren. Mit Luises Mutter, die nicht weiß, ob sie ihren Mann verlassen soll. Mit Martin, Luises bestem Freund und seinem Vater, der Jäger und Alkoholiker ist und vor dem Selma die Rehe schützen muss.
Genau wie bei Die Herrenausstatterin lag ich irgendwann Rotz und Wasser heulend im Bett, denn alles an diesem Buch ist schön. Wenn man sich in einem Buch und seinen Figuren verlieren möchte, dann doch bitte in diesem hier.
Was man von hier aus sehen kann von Mariana Leky [Amazon-Werbelink]