Bitte unterschreiben Sie hier. Petition gegen das Leistungsschutzrecht.

tl;dr Bitte hier unterschreiben. Weil’s wichtig ist und die Zeit knapp wird. Danke.

Leistungsschutzwas? Eigentlich müsste man annehmen, dass das Thema Leistungsschutzrecht in den letzten Monaten ausreichend durchgekaut wurde und mittlerweile jeder, der sich so ein bisschen fürs Internet interessiert, mit den Forderungen grob vertraut sein sollte.

Es haben sich mittlerweile so viele Blogs damit beschäftigt, dass ich mir ein bisschen doof vorkomme, es auch noch zu tun, aber sei’s drum.

Beim Leistungsschutzrecht geht es um die Forderung der Verlage, für im Zweifelsfall auch kleinste Textschnipsel Geld verlangen zu können. Im Wesentlichen zielt diese Forderung auf Suchmaschinen wie Google und Aggregatoren ab, die eben genau solche Schnipsel in den Suchergebnissen oder auf aggregierten Seiten anzeigen.

Die Idee dahinter (so habe ich es jedenfalls verstanden) ist, dass Google & Co. ja durchaus kommerzielle Interessen haben und sich an den Inhalten der Verlage für umme bedienen und deswegen ja nun auch für eben diese Inhalte auch bezahlen sollten.

Mal abgesehen davon, dass ich davon überzeugt bin, dass schon diese Grundforderung ziemlicher Humbug ist, hätte das Leistungsschutzrecht, würde es tatsächlich durchgesetzt werden, einige Konsequenzen, die u.a. auch Blogger betreffen würden und das nicht zwingend positiv.

Sascha Lobo hat das in einem Blogpost sehr schön aufgedröselt. Bis dahin war ich auch so ein bisschen der Meinung, die Verlage sollten sich vielleicht mit dem Leistungsschutzrecht einfach mal gehörig selbst ins Knie schießen. Die Szenarien, die er entwirft, sind nicht nur erschreckend, sondern leider auch nicht unrealistisch. Google wird sich wohl nicht auf die Forderungen der Verlage einlassen und bezahlen, sondern potentiell zahlungspflichtige Seiten einfach nicht mehr listen.

Ein Erfolg wird das Leistungsschutzrecht in meinen Augen in keinem Fall werden. Kaum einer der betroffenen Dienste wird bereit sein, für solche Textschnipsel zu bezahlen. Es gibt genug andere Inhalten im Netz, als dass sich die Suchmaschinen, Aggregatoren und andere Dienste um die Befindlichkeiten einiger weniger deutschen Verlage kümmern müssten.

Im schlimmsten Fall hieße das deutlich eingeschränkte Suchergebnisse, mögliche Abmahnungen für Blogbetreiber, die vielleicht über Flattr, Amazons Affiliate-Links oder andere Optionen ein bisschen Geld mit ihrem Blog verdienen und auf einen Artikel eines solchen Verlages verlinken und im allerschlimmsten Fall sogar die Auslistung deutschsprachiger Blogs aus den Suchmaschinen, denn woher soll Google wissen, ob ich als Blogbetreiber nicht auch auf die Idee kommen könnte, meine Publikationen leistungsschutzrechtpflichtig zu betrachten.

Und weil eben dieses Gesetz so sensationell absurd ist, gibt es eine Onlinepetition, die man ganz einfach unterzeichnen kann. Leider sind nur noch wenige Tage übrig und noch viele Unterschriften nötig. Auch ich habe viel zu spät davon Wind bekommen, erst der Beitrag von Sascha Lobo hat mich aufgerüttelt und mir die Reichweite solche eines Gesetzes mal ordentlich klar gemacht.

Also, bitte hin und unterzeichnen. Außerdem weiterverlinken, teilen oder selber drüber schreiben, solange noch Zeit ist. Danke.

Wer sich noch weiterbilden will, guckt hier (oder in zahlreichen anderen Artikeln, die darüber geschrieben wurden):

Carta: Petition gegen das Leistungsschutzrecht – dann müssen wir wohl

Udo Vetter: Noch ein Rettungsschirm

Noch mal Lobo: Fünf entscheidende Fragen zum Leistungsschutzrecht

Thomas Hoeren: Das Leistungsschutzrecht wäre ein schwerer Eingriff in die Informations- und Meinungsfreiheit

Schöner Suchen, Teil 4

Es ist mal wieder soweit. Zehn wunderbare Suchanfragen haben es in die Bestenliste geschafft. Wer bei bestimmten Fragen bessere Antworten oder Hinweise auf Lager hat als ich, den bitte ich um fleißige Mithilfe.

schnelles internet in hundham

Hahaha! Vergiss es. Ich hatte da fast zwei Tage lang noch nicht mal Handynetz, von Internet brauchen wir da gar nicht reden. (Hihihi. Höhö.)
 
klo sesamstrasse

Eine Suchanfrage, bei der ich nicht sicher weiß, ob ich mehr über die Motivation wissen will. Gibt es ein Klo in der Sesamstraße? Oder geht’s um was ganz anderes? Auf der anderen Seite habe ich das schon lange nicht mehr geguckt, und weiß nicht, inwiefern die Thematik in den letzten Jahren irgendwie an Brisanz gewonnen hat.

überdurchschnittliche intelligenz und extrem langsam schreibblockade

Nicht nachdenken, machen. Ich empfehle dafür die Teilnahme am NaNoWriMo (ist ja schon bald). Da muss man nämlich in kurzer Zeit soviel schreiben, dass man gar nicht viel nachdenken kann. Das, was dabei rauskommt, ist vielleicht von zweifelhafter Qualität, aber man hat zumindest eine Grundlage, aus der man dann was Besseres basteln kann.

wo findet man die schönste sonnenuntergänge in hessen

Hanau ist es nicht und Hessen ist groß, außerdem ist das ja Geschmackssache. Wer aber eine Antwort auf diese Frage hat, der soll sie mir bitte auch mitteilen. Schöne Sonnenuntergänge guckt man ja so generell sehr gerne.

benedict cumberbatch urlaub

Wo? Wann?

irren u wirren im internet..aber wen stört es denn

Mich nicht. Andere Leute mit präziseren Vorstellungen, was die Verwendung von Onlinediensten angeht, vielleicht schon. Aber vielleicht sollte einem das wiederum dann egal sein. Wir irren und wirren doch alle, und meistens ist es dabei ganz lustig.

meine lehrerin is so geil im schwimmunttericht

Öh. Ja. Und du suchst jetzt im Internet wonach genau?

leonard cohen konzert was anziehen

Ich würde sagen, zunächst mal dem Veranstaltungsort angemessen. Handelt es sich zum Beispiel um ein Open-Air-Konzert, so empfehle ich aufmerksam den Wetterbericht zu verfolgen und sich entsprechend vorzubereiten. Ansonsten ist es Herrn Cohen vermutlich relativ wumpe, was man so anhat. Ich weiß auch nicht mehr, was ich beim Konzert in Dortmund angezogen habe, aber ich bin nicht der Halle verwiesen worden, insofern wird es wohl in Ordnung gewesen sein.

was macht mandy patinkin

Beruflich oder privat? Beruflich spielt er bei Homeland mit, was er privat macht, weiß ich leider nicht.

Vorletzte Geräusche

Ich gebe zu: Ich verstehe die Suchanfrage nicht. Aber ich würde so gerne.

#609060 – Die Blogschau

Mit diesem Artikel von Journelle fing es an. Kurz darauf folgte der zweite Blogeintrag.

Dann meldete ich mich zu Wort, daraufhin reagierte Birtona, und daraufhin meldete sich das Nuf. Frau Mittenmank kommentierte hier und hier und ich musste dann auch noch mal ran. Frau Ziefle machte mit, und sogar bei Nido.de gab es was. Und bei Wortschnittchen war’s eigentlich sowieso am schönsten.

Jetzt geht’s ab. Ich möchte jetzt nicht zu jedem Artikel einzeln etwas sagen, aber ich habe das Gefühl (wohlgemerkt, ich habe das Gefühl, das heißt nicht, dass es auch wirklich so ist), dass sich hier die Meinungen grob teilen: Die eine Hälfte mag die Aktion, macht in den meisten Fällen auch mit und hat sich dabei wenig Böses gedacht (auch bei der Verwendung des Wortes „normal“, das wir aber auch gerne gegen ein anderes, weniger provokatives austauschen können). Von einigen weiß ich, dass sie – ähnlich wie ich – sehr positiv überrascht von den Nebeneffekten waren: Bewussterer Blick in den Kleiderschrank, Freude über Komplimente und ebenso große Freude, Komplimente zu verteilen.

Aber es gibt auch die (von mir aus gesehen grob) andere Seite. Ich verstehe, dass man als Mensch, der mit seinem Körper hadert (was wir übrigens vermutlich alle tun, nur vielleicht in unterschiedlichem Ausmaß oder auch mit unterschiedlichen Konsequenzen), anders an so etwas herangeht als ich, und da ich eben in meinem Körper stecke, kann ich auch nicht behaupten ich wüsste, wie das ist. Ich weiß es nicht. Jedenfalls geht um die Interpretierbarkeit des Wortes „normal“, um die Frage, ob es gut ist, wenn man sich „kopflos“ fotografiert, um die Frage, ob es denn hilfreich ist, wenn bei so etwas wieder nur Leute mitmachen, die eigentlich ja gar keine Gewichtsprobleme haben und um andere Sachen.

Vielleicht schreibe ich noch mal etwas dazu, denn irgendwie scheint mir das Thema noch nicht durch. Das ist vor allem deswegen erschreckend, weil mir gar nicht klar war, dass man daraus ein Thema machen könnte. Jetzt gibt es aber erstmal Links, unkommentiert und unsortiert und ihr dürft euch selber ein Bild machen.

Ansonsten würde ich aber auch vorschlagen, wir regen uns alle mal ein bisschen ab, sonst wird das hier noch so’n Urheberrechtsdings und alle sind am Ende schlecht drauf. Ich glaube, ich kann versichern, dass mit #609060 keine Aktion ausschließender Art geplant war, sondern im Gegenteil. Wer’s nicht mitmachen möchte, der muss es nicht tun, sollte sich dann aber auch nicht beschweren, wenn seine Körperform nicht repräsentiert wird.

#609060 oder: Mein Problem mit dem Mem bei Anke Gröner

Noch mehr Senf zu #609060 bei ellebil

#609060 bei Frau Mutti

versteh einer die welt bei Tadellos. Himmelblau.

Olivgrün oder: Menschen, die Spiegel fotografieren bei achmist.de

noch mehr senf zu #609060 und dicksein generell bei so wie als ob

Mehr als eine Zahl – #609060 bei Denkding

So sehen echte Frauen aus bei jetzt.de (Huch, mit Screenshot von einem meiner Bilder und leider inklusive der irrigen Annahme, das wäre ein Frauending.)

Normal ist egal bei Kittykoma

Update 04.09.2012:

Ein Mem ist ein Mem ist ein Mem bei Journelle

Meine einzige Stellungnahme zu #609060 (mit Zeichnung!) bei 1ppm

#609060, und was so „normal“ ist bei Dentaku

Mein #609060 Rant bei e13.de

Update 05.09.2012:

60-90-60 bei Spiegel Online

#609060 bei Geschenkzeit

Echte Frauen – #609060 bei Crafteln

#609060 bei Das Miest

„Echte“ Frauen zeigen sich und ihre Mode auf Twitter bei der Augsburger Allgemeinen (Komischer Titel finde ich, aber was soll’s.)

#609060 – Ein Nachtrag zum Normalsein

“Was ist eigentlich normal?” war eine der Fragen, die aus dem #609060–kritischen Lager kam. Ehrlich gesagt war ich auf diese Kritik gar nicht vorbereitet, wenn überhaupt, dann hätte ich ein bisschen was im Sinne von “Wen interessiert das überhaupt?” erwartet.

Diese Kritik und das, was drumherum formuliert wurde, traf ich mich also etwas unvorbereitet.

Aber fangen wir anders an…

Ich bin für eine Frau mit 1,70 m Körpergröße vermutlich “normal” groß.

Ich bin mit den 68 bis 70 Kilo, die ich meines Wissens gerade so wiege, auch “normal” schwer, allerdings habe ich letztens einen Schreck gekriegt, als ich nach langer Zeit mal wieder auf der Waage stand. Ich hatte da ein paar Kilo weniger erwartet und die hätte ich zugegebenermaßen auch lieber in Zukunft wieder runter. Trotzdem würde ich sagen, dass ich für meine Größe “normal”gewichtig bin.

Ich habe mit Körbchengröße C auch ausreichend große Brüste, falls das hier noch irgendwer wissen wollte.

Meine Schuhgröße ist mit 39/40 wohl auch in völlig “nomalem” Bereich, meine Füße sind allerdings doof und das ist tatsächlich keine subjektive Meinung, sondern orthopädisch bestätigt. Außerdem habe ich so einen hohen Spann, dass ich in gefühlt 80 Prozent aller Riemchenschuhe gar nicht reinpasse.

Ich trage eine Brille, weil ich kurzsichtig bin und das auf einem Auge mittlerweile auch so stark, dass ich ohne nicht mehr wirklich kann (ich kann tatsächlich auch ohne Brille noch ausreichend gut sehen, aber es fühlt sich komisch an).

Im Großen und Ganzen habe ich aber nichts zu meckern. Und trotzdem gibt es natürlich Dinge, die mich stören, wo ich neidisch auf andere, schlankere, größere, schönere Menschen gucke und denke, so wär auch nicht schlecht.

Ich bin Durchschnitt. Ich bin “normal”.

Allerdings meine ich das gar nicht, wenn ich von “normalen” Menschen rede. “Normale” Menschen sind für mich nicht irgendeine neue Art von Norm, in die man irgendwie reinpassen muss, sondern lediglich das Gegenkonzept der schönen, schlanken, vermutlich gephotoshoppten Kleidermodels, die uns auf Plakaten, in der Werbung und in Zeitschriften präsentiert werden.

Normal sind für mich die Leute, die auf der Straße rumlaufen, meine Nachbarn, Kollegen, Freunde, Familie, Blogger, Twitterer und die, die im Supermarkt vor mir an der Kasse stehen, die mit mir im Zug sitzen und am Nebentisch am Restaurant sitzen.

Diese normalen Leute sind groß, klein, dünn, dick, weiß, schwarz, blond, brünett, und meistens irgendwas dazwischen. Viele dieser Leute glauben, dass an ihnen irgendwas nicht stimmt. Zu klein, zu dick, zu kleine Brüste, zu dicke Oberschenkel, zu dünne Haare, zu glatte Haare, komische Füße, zu kurze Beine, you name it.

Ich muss an diese Dove-Werbung denken, wo Frauen gefragt wurden, was sie an sich selber schön finden und dann, was sie an ihrer Freundin schön finden. Ich weiß nicht, ob die Antworten spontan, halb geprobt oder komplett gescripted waren, aber ich glaube, dass das Grundproblem gut dargestellt wurde.

Man ist selbst immer so furchbar kritisch mit sich, und wenn man gefragt wird “Was findest du an dir schön?”, dann hat man keine Antwort. Wird man aber gefragt, was man an jemand anderem schön findet, dann fallen einem viele Dinge ein: die schönen Augen, die langen Beine, die langen Haare, die Nase, den Mund, den Hintern, oder einfach alles.

Was mich selber an der Kritik geärgert hat, war der Vorwurf, es würden sich dann bei #609060 doch nur weiße, schlanke, “normale” Menschen fotografieren und damit die Vorstellung von “normal” zwar neu definieren, aber eben immer noch definieren: Als weiß, schlank und irgendwie noch innerhalb der ohnehin schon akzeptierter gesellschaftlichen Normen. Das neu definierte “normal” ist dann eben Modelgröße plus drei oder vier Kleidergrößen minus 10 bis 15 Zentimeter Körpergröße.

Tatsächlich fotografieren sich bei #609060 einfach die Leute, die sich eben da fotografieren. An der kritisierten mangelnden Vielfalt können nur die Leute etwas tun, die bisher noch nicht mitgemacht haben. Ich kann verstehen, dass man mehr Hemmungen hat, sich öffentlich zu präsentieren, wenn man seinem Körper eher negativ gegenüber steht, aber daran kann ich nichts ändern. Die Entscheidung, mitzumachen (oder eben nicht) kann ich niemandem abnehmen.

Ich kann nur umso mehr dazu aufmuntern, sich doch einen Ruck zu geben, jedenfalls, wenn man prinzipiell schon Lust dazu hat. Die Vielfalt machen wir selber, jeder fügt ein Puzzlestück hinzu und je mehr Leute mitmachen, je mehr unterschiedliche Leute mitmachen, desto schöner wird das ganze.

Ich kann nur mich selbst fotografieren und ich sehe nun mal so aus, wie ich aussehe mit meinem grundsätzlich durchschnittlichen Körper. Dafür kann ich genau so wenig etwas wie jemand anders etwas dafür kann, dass er etwas kleiner oder etwas dicker ist. Vor allem aber möchte ich nicht ein schlechtes Gewissen eingeredet oder mir implizite Diskriminierung unterstellen lassen, nur weil ich eben keinen vermeintlich problematischen Körper habe und es trotzdem wage, Fotos von mir ins Netz zu stellen.

Es geht hier nicht um eine Neudefinition von “normal”, sondern darum, den Blick weg von den Werbeplakaten hin zur Realität zu lenken, indem wir sagen “So seh ich aus.” Man kann #609060 Irrelevanz unterstellen, den Leuten einen gewissen Hang zur Selbstdarstellung, aber die Kritik bezüglich der vermeintlichen Neuprägung des Begriffes “normal” halte ich für schlichtweg fehl am Platze.

Ansonsten gibt es noch mehr Kommentare beim Nuf und Frau Mittenmank. Frau Ziefle macht jetzt mangels Instagram-Kontos einfach auf ihrem Blog mit. Sogar bei Nido gibt’s jetzt was. Wer weiß, vielleicht lässt sich ja mit etwas Geduld, vielen Fotos und ein bisschen Aufmerksamkeit doch was ändern.

#609060 oder was normale Menschen so anziehen

Wer mir auf Instagram oder Twitter folgt oder auf Facebook mit mir befreundet ist, dem sind vielleicht die ominösen und visuell eher so mäßig ansprechenden Bilder aufgefallen, die ein kopfloses Ich in meist trister Umgebung zeigen und mit “Normale Menschen in Oberbekleidung” und dem Tag #609060 betitelt sind.

Möglicherweise hat sich der ein oder andere auch gefragt, was der Unfug soll. Das erkläre ich jetzt.

Angefangen hat damit die Madame Journelle, die erst diesen Artikel schreibt, darüber, wie doof das ist, dass uns überall und jederzeit suggeriert wird, wir müssten in Modelgrößen passen, dass es keine vernünftige Klamotten gibt für Leute, die vielleicht nicht den wie auch immer ersonnenen Idealvorstellungen entsprechen und dass es im Übrigen auch vollkommener Bullshit ist, das es diese unrealistischen Idealvorstellungen gibt und auch noch erwartet wird, dass wir diesen Idealen tatsächlichen hinterher rennen.

Ein bisschen verschrieb sie sich dabei und so wurde aus 90–60–90 eben 60–90–60 und unter dem Hashtag schubsen jetzt immer mehr Menschen täglich Bilder von sich mit ihren Alltagskörpern in ihrer Alltagskleidung ins Netz. (Auch darüber schrieb Madame Journelle dann ein paar Tage später hier.)

Ich hab erstmal einfach mitgemacht, weil ich ja bekanntlich gerne bei irgendwelchen lustigen Sachen mitmache, einfach so.

Dann sind mir aber drei Sachen aufgefallen und die finde ich alle gut:

1. Ich mach das zwar erst knappe zwei Wochen, aber ich habe mich schon am Sonntagabend dabei ertappt, wie ich den Kleiderschrank durchguckte und einen Rock rausfischte, den ich nun wirklich seit Ewigkeiten nicht mehr anhatte, einfach weil ich dachte: “Ach guck mal, der sieht ja eigentlich hübsch aus. Mal sehen, wie der so ankommt.” Soll heißen, ich gucke anders in meinen Kleiderschrank, etwas bewusster, auch etwas eitler vielleicht, aber in einem Rahmen, den ich für mich eher positiv finde.
Schließlich hat man ja auch nichts von Klamotten, die nur noch im Schrank rumliegen. Wenn ich mir also ob der erhöhten Beobachtung überlege, mal wieder was anzuziehen, was ich schon lange nicht mehr anhatte, oder Sachen anders kombiniere, dann ist das ein schöner Effekt.

2. Ich gucke mir gerne an, was andere Leute so tragen und vor allem, ich sage dann auch gerne, wenn mir was gefällt. Hier kann man auch schön den Bogen zu dem Blogpost vom Lieblingsnuf spannen, die ja letztens erst darüber schrieb, dass man mehr loben sollte. Das habe ich gelegentlich auch schon vorher gemacht, aber jetzt ist es viel einfacher.

3. Ich freue mich, wenn sich jemand positiv über das äußerst, was ich an dem Tag anhabe. Ein bisschen Eitelkeit, na klar, auf der anderen Seite will man sich ja in den Sachen, die man trägt, wohlfühlen und zumindest bei mir ist auch so, dass ein bisschen fremdes Lob durchaus auch das Wohlfühlen unterstützen kann. Es ist eben schön, wenn nicht nur ich das gut finde, was ich anhabe, sondern andere Leute auch. “Wieder was richtig gemacht”, denke ich dann und freu mich.

Ich weiß nicht wie oft und wie lange ich bei #609060 mitmachen werde, aber ich würde mich freuen, wenn ich demnächst den ein oder anderen in seiner Alltagskleidung bei Instagram oder Twitter sehen würde und uns auch auf diesem Weg ein bisschen klarer wird, dass unsere Alltagskörper in unseren Alltagskleidern vollkommen in Ordnung sind. Mehr als dass, meistens sehen wir darin ziemlich gut aus. Es wird nur zu selten gesagt.

Also bitte, auf, auf! Es herrscht auch ein gewisser Männermangel, lediglich der gute Jawl macht mit – zumindest weiß ich von keinem anderen männlichen #609060–Fotografen (das muss aber nichts heißen). Ihr müsst euren Kopf auf den Bildern auch nicht abschneiden, aber ich seh auf so selbstgeschossenen Bildern immer höchstkonzentriert und dementsprechend bescheuert aus, deswegen mach ich das jetzt so. Und die triste Umgebung bitte ich zu entschuldigen, der beste, bzw. größte Spiegel ist nun mal leider der im Büro vor den Toiletten und da ist es leider ansonsten nicht so hübsch.

Zum Abschluss noch eine kleine Zusammenfassung der letzten #609060–Bilder. So seh ich also aus:

Instagram

Oben: graues Sommerkleidchen (bei Coffee & Kleid auf der Rü gekauft), Rotkehlchenkleid (in Edinburgh gekauft), Blümchenkleid (von Blutsgeschwister)

Mitte: Egal-Shirt (von JR Sewing) und Jeans, noch mal graues Sommerkleidchen diesmal mit Jeans, neue Blutsgeschwister-Strickjacke mit Faulenzerhose

Unten: Shirt mit Aussage (von Glarkware) und Jeans, lange nicht getragener Rock mit Bluse, das grandiose Eulenkleid

112 Cupcakes und eine Torte: Ressourcen und Danksagungen

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Bevor ich mich demnächst an die Rezepte für die Hochzeitscupcakes mache, hier zunächst die leichtere Übung: Danksagungen und Ressourcen. Damit ihr euch nicht fragen müsst, wo der ganze Krempel herkam.

Die Cupcakeförmchen und Strohhalme kamen von dem wunderbaren Onlineshop der Schönhaberei und ich war begeistert: Superqualität, schnelle Lieferung und ein nettes Dankeschön. Es hat mich wirklich gefreut und ich warte nur auf die nächste Gelegenheit, hier wieder tolle Sachen bestellen zu können.

Die “Love”-Zuckerdeko auf dem Hochzeitskuchen kam von Bertine. Dort wollte ich auch eigentlich die Marzipanherzen bestellen, aber es gab nur noch eine Packung mit 15 Stück und das war eindeutig zu wenig. Gott sei Dank habe ich dann die gleichen oder extrem ähnliche Marzipanherzen noch zufällig bei Hema in Essen gefunden.

Die Hochzeitstortenfigur kam von Amazon. Die hat aber die Braut bestellt und nicht ich.

Die Fähnchen haben ich mit Zahnstochern und masking tape von der tape factory selbst gebastelt. Geht supersimpel und sieht total hübsch aus.

Der Tonic für die Gin-Tonic-Cupcakes war von Fentimans, und wird in Deutschland z.B. von manufactum vertrieben, dort habe ich jedenfalls bestellt.

Als Gin habe ich Hendrick’s Gin genommen, den ich selbstverständlicherweise bei Banneke in Essen sofort gefunden habe. Die haben einfach alles. Und noch ein bisschen mehr.

Und nicht zuletzt war die Etagere eine freundliche Leihgabe von Schnitzlers Restaurant in Essen-Byfang. Bei der Abholung wurden von Peter Schnitzler höchstpersönlich noch schnell alle Schräubchen angezogen und die Stützen noch mal angeleimt. Dafür ein besonderes Dankeschön, es sah dann nämlich auch super aus.

Vollkommen außer der Reihe: Der sensationelle Petticoat kam ganz fix vor der Abfahrt zur ersten Hochzeit noch vom Onlineshop der Blutsgeschwister. Seit ich ihn habe, finde ich, dass man unbedingt einen Petticoat besitzen sollte. Also zumindest, wenn man auch Kleider und Röcke trägt.

(Alle anderen Zutaten gab’s bei EDEKA und REWE und vom Wochenmarkt in Essen-Holsterhausen. Und ich hab jetzt hoffentlich nichts vergessen.)

Schöner Suchen, Teil 2

Hier haben sich wieder schöne Suchbegriffe angesammelt und sharing ist ja bekanntlich caring.

warum keine marabou schokolade mehr bei ikea

Erstens: Keine Ahnung, was das sollte. Zweitens: Gute Nachricht, ich habe letztens wieder Marabou-Schokolade bei IKEA erspäht. Wahrscheinlich hat man da eingesehen, dass das Blödsinn war und ist ganz schnell wieder vernünftig geworden. Drittens: Ich habe Marabou-Schokolade auch schon in anderen Supermärkten gesehen, IKEA hat da also kein Schokomonopol. Und viertens will ich jetzt Marabou-Schokolade.

wir können heute nichts machen; wir haben nämlich keine sachen dabei!

Man braucht ja nicht immer Sachen, um was zu machen. Vieles geht auch ohne Sachen: Spazierengehen zum Beispiel, oder lustige Lieder singen oder einfach nett zusammmensitzen und sich nett unterhalten.

seit wann gibt es woolworth in opladen ?

Also auf jeden Fall mindestens seit 1994, da bin ich nämlich dahin gezogen und da gab’s den auch schon. Da gab’s auch noch das Kaufhaus Upladin und ZWEI Buchläden und den Teeladen. Aber den Woolworth gibt’s immer noch, das Kaufhaus Upladin schon lange nicht mehr.

stand by me…ohne das f moll…was anstatt? gitarre spielen lernen…

Man kann zum Beispiel den ganzen Mist auch einfach transponieren. G-Dur und D-Dur sind immer dankbar, weil da naturgemäß weniger doofe Griffe vorkommen, jedenfalls bei klassischen Harmoniefolgen.

wer kann mir torte machen

Theoretisch ich, praktisch kommt das natürlich drauf an, wer da fragt. Ansonsten einfach mal im Bekanntenkreis rumfragen, vielleicht gibt’s ja da jemand, der oder die gerne Torten backt. Vor allem aber ist das gar nicht so schwer und man kann es auch einfach selber machen. Ich versteh die ganzen Aufregung um dieses Backen auch nicht, einfach Rezept raussuchen, Anweisungen befolgen und selber machen.

verstehe die walküre nicht Oper

Akustisch oder von der Geschichte her? Soll ich den Mann mal mitschicken, der kann das zwischendrin und während der Pause erklären? Es geht hauptsächlich um Götterkram und dann ist immer wer beleidigt und es gibt Intrigen und Kram. Göttergeschichten sind auch immer ein bisschen Seifenoper.

ich habe am samstag geheiratet und weiß nichts mehr davon.

Das ist jetzt natürlich… schlecht.

traum blauer hund

Oh Mann, noch so einer? Ich weiß aber auch nicht, was es bedeuten sollte, ich bin ja schon froh, wenn ich Träume erinnere und muss dann nicht zwangsweise wissen, was mir mein Bewusstsein damit sagen wollte. Bestimmt nichts Gutes.

konstanz komische schlangenlinien

Ist Kunst. Kann man drauf rumlaufen. Man kann’s aber auch sein lassen.

nur bekloppte hier und ich mittendrin

Kenn ich. Ich hab sogar ein Shirt, auf dem steht “Surrounded by Stupidity” und dann trau ich mich nie, das anzuziehen. Tragisch.