Blogowski-Sause #2, Teil 1: Wir verlaufen uns nach Fulerum

Juli lud zur spontanen Blogowski-Sause nach Essen-Fulerum und ich machte natürlich mit. Bis gestern wusste ich ja noch nicht mal, wo Fulerum überhaupt ist, hatte es nach einer unschlagbaren Logik irgendwo in den Essener Norden verortet, denn da sind ja auch Frillendorf und Frohnhausen und die fangen ja auch mit F an. Fulerum ist aber gar nicht im Norden, sondern im Süden, nämlich direkt neben der Margarethenhöhe und da bin ich ja mit der U17 in nullkommanix.

Fulerum ist außerdem eines der besten Argumente dafür, warum es so toll ist in Essen zu wohnen. Wir haben einfach die schönsten Stadtteilnamen. Und so viele davon, man findet immer wieder neue. Fulerum, das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen. FUUUULEEEERUMM! Ein bisschen klingt es, wie eine Mischung aus Englisch und Kölsch: Fool eröm quasi, also ein bisschen rumalbern oder… na ja… oder rummachen, aber es muss ja nicht alles immer gleich zweideutig sein.

Nach Fulerum kommt man, indem man mit der Bahn zur Margarethenhöhe fährt und dann ganz stracks durch den Wald gen Westen marschiert. Sieht auf der Karte total einfach aus, ist es wahrscheinlich sogar, wenn man sich denn auch dran halten würde. Wenn man aber ich ist, dann steigt man an der Haltestelle Margarethenhöhe aus, läuft erstmal tatsächlich ordentlich gen Westen bis zum Wald und dann aber leider nicht mehr so wirklich zielstrebig weiter gen Westen, sondern eher so ein bisschen rum und kommt dann ganz woanders raus.

Ich muss aber hier auch mal anmerken, dass die Schilder im Wald ein kleines bisschen verwirrend waren, und eigentlich kam ich auch gar nicht ganz woanders raus, sondern nur ein bisschen weiter südlich. Und auf dem Weg nach Fulerum hab ich dann jedenfalls hübsche Blümchen fotografiert, außerdem Schilder und den Hund, der ein bisschen mit mir mitlief.

Selbstverständlicherweise war ich dann auch viel zu früh am Ort des Geschehens und konnte noch ein bisschen rumknipsen, bevor die anderen Blogowskis eintrafen und wir zum eigentlichen Teil des Ausflugs schreiten konnten, dem Currywurstsoßen-Testessen der Schaschlikbrüder anner Kult-Imbissbude “Bei Mampf-Fred”. Und wie das war, darum geht’s dann in Teil 2 der großen Blogowski-Sause an Christi Himmelfahrt.

Blätter

Kastanie

Margarthenhöhe

Pusteblume

Angeknabbert

Wer hat denn da an der Bank geknabbert?

Akelei

Umwech

Schilderwald. (Hihi, verstehste, SchilderWALD! Hahaha! Voll der Brüller!)

Bächlein

Hund

Kurzfristiger Begleithund. Irgendwann nehm ich mal einen mit.

Vorsicht

Straße

Rhododendron

Kreisel

Wiese

Blick von Fulerum aufs Ruhrgebiet. Wie erwartet, alles grau, schrecklich verbaut und aus den unzähligen Schloten nur stinkender Qualm. Schlimm hier.

Top-Veranstaltungstipp

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Beim gestrigen Besuch des hiesigen EDEKAs sprang mir dieser Veranstaltungshinweis ins Auge, und ich musste noch schnell die Kamera zücken, um auf dieses einmalige Ereignis hinzuweisen.

Am nächsten Samstag zwischen 10  und 14 Uhr. findet im Eingangsbereich des EDEKAs am Gemarkenplatz in Essen eine Fussball-Schlümpfe-Tauschbörse statt. Bringt alle eure Horden doppelter Fussball-Schlümpfe und tauscht mit anderen Fussballs-Schlumpf-Liebhabern aus ganz Essen. Das wird großartig. Bestimmt gibt es auch Wurst.

Leider hat mir niemand gesagt, dass Fussball-Schlümpfe das nächste große Ding sind, also besitze ich keine doppelten. Um ehrlich zu sein besitze ich noch nicht mal nicht-doppelte. Ich habe einfach gar keine. Aber für alle anderen gibt es am Samstag, den 19. Mai die tolle Chance mit anderen Sammlern zu tauschen und zu fachsimpeln. Total super.

Lieblingstweets im Mai (Teil 1)

Yeah yeah! Ein halber Monat ist schon wieder rum. Im Moment ist alles toll, genau wie die folgenden Frühlingstweets.

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Boah, waren das viele. Danke schön bei allen Inspiranten und bis in zwei Wochen.

Blogowski!

Vielleicht hat sich der ein oder andere schon gefragt, was dieses mysteriöse Blogowski sein soll, von dem hier in der letzten Zeit gelegentlich mal ebenso mysteriös die Rede war. Die Auflösung des Rätsels ist gar nicht so mysteriös, aber dafür umso cooler. Blogowski ist der neu gegründete Ruhrpott-Blogmädels-Stammtisch, den wir mal ganz spontan ins Leben gerufen haben. Da wir aber das Wort Stammtisch zu uncool fanden, heißt die Veranstaltung jetzt Blogowski, denn wie wir alle wissen, enden Namen im Ruhrgebiet ja gerne mal auf -ki.

Am Freitag war das erste Blogowski-Treffen, aber bevor ich dazu komme, wollte ich noch einen kurzen Einblick in die Blogowski-Entstehungsgeschichte geben. Daran sieht man nämlich sehr schön, wie toll das Internet ist.

Ende April: Ich stolpere zum ersten Mal über heimatPOTTential, den wunderbaren Blog von Juli und befinde ihn für sehr gut. Wenige Tage später stolpere ich über irgendeinen Link auf den Blog von Fee, den ich auch direkt in mein Herz schließe.

26. April: Juli erzählt vom Design-Gipfel in Dortmund, auf dem sie auch einen Stand haben wird, Fee erwähnt diese Veranstaltung zum ungefähr gleichen Zeitpunkt auch. Anne denkt sich, gute Idee, fahr ich doch mal hin. Über Kommentare auf den Blogs und auf Facebook kündige ich schon mal mein Erscheinen an.

28. April: Design-Gipfel ist super. Ich sage Juli kurz “Hallo, wie geht’s?” und Fee auch und das war’s. Schade, denke ich, das wär ja mal ganz nett, sich länger mit den anderen Ruhrpott-Bloggerinnen zu unterhalten. Da ich prinzipiell immer davon ausgehe, dass andere Leute ein ausgefülltes Sozialleben haben und sich sowieso schon alle untereinander kennen, traue ich mich nicht, was zu sagen.

1. Mai: Juli schreibt über ihre Designgipfel-Erlebnisse und schreibt dabei quasi nebenbei: “Und da sich auch so manche Bloggerin aus pottschen Gefilden auf den Weg gemacht hatte, stand plötzlich die Idee im Raum, demnächst mal einen Stammtisch (gibt es eigentlich ein „cooleres“ Wort als „Stammtisch“ für einen „Stammtisch“?) für pottsche Blogdamen ins Leben zu rufen.” Hallo! Abba sicha! Das schreibe ich auch als Kommentar: Bin dabei! Meinetwegen sofort! Wann geht’s los?

3. Mai: Juli gründet eine Facebookgruppe, lädt Fee ein, lädt mich ein, lädt andere Leute ein, die ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht kenne. Nach ein paar Tagen sind wir 17 Mädels, mein Feedreader wird mit tollen neuen Blogs gefüttert und alle sind ganz aufgeregt.

6. Mai: Eine Doodle-Umfrage zwecks Terminfindung wird gestartet. Nach kurzer Zeit zeigt sich, dass der nächste Freitag für die meisten ganz gut passt. DER NÄCHSTE FREITAG! Der Termin wird festgezurrt, bei der Location entscheiden wir uns fürs le chat noir in Essen-Rüttenscheid und jetzt haben wir noch eine knappe Woche Zeit, um noch aufgeregter zu sein.

10. Mai: Ein Tag vorm ersten Blogowski. Die Aufgeregtheit ist deutlich zu spüren. Auf Facebook legen wir schon mal unsere Charakterschwächen offen, damit sich morgen keiner wundert, wenn irgendwer komisch ist. Wir sind also gut vorbereitet.

So war das bis zum ersten Blogowski am 11. Mai im le chat noir. Ich fand es sehr beruhigend, dass nicht nur ich furchtbar nervös war, sondern so ziemlich alle, so schien es jedenfalls, wenn man sich die Beiträge und Kommentare in der Facebookgruppe so angeguckt hat.

Der eigentlich Abend war dann noch viel besser, als man es zu hoffen gewagt hatte. Zunächst mal ist das le chat noir ein ganz reizendes Lokal mit schöner Weinkarte und leckerem Essen. Ich möchte mich an dieser Stelle auch ein bisschen bei den anderen Gästen entschuldigen, die 15 aufgeregte Mädels ertragen mussten. Es war sehr laut und chaotisch, aber eben vor allem toll.

Da wir es doch irgendwie geschafft haben ganz organisch immer mal wieder die Plätze zu wechseln, habe ich mich nur mit drei Mädels nicht unterhalten. Vera, Natali und Ann-Christin, das holen wir dann beim nächsten Mal nach. Und ich möchte an dieser Stelle mal festhalten, dass wirklich alle nett waren. Nicht, dass ich das großartig bezweifelt hätte, aber es ist ja schon schön, wenn die Realität einen in seinem Optimismus bestätigt.

Die Details wiederzugeben, wäre ein zum Scheitern verurteiltes Unterfangen, es ging um dies und um das und um jenes natürlich auch und auf einmal war es kurz vor eins und keiner hatte gemerkt, wie die Zeit vergeht.

Der nächste Blogowski ist übrigens schon für Anfang Juni geplant. Der wird aber ganz anders, ich verrate nur hier noch nichts. An dieser Stelle muss ich wohl noch mal Facebook und Doodle dafür danken, dass sie es so einfach machen, Leute zusammen zu trommeln und easy-peasy einen Termin zu finden. Lediglich drei Mädels konnten nicht kommen, das war zwar schade, denn ich hätte Gesa, Serpil und Judith auch gerne kennen gelernt, aber es gibt ja ein nächstes Mal, und dass 15 von 18 Leuten so kurzfristig kommen konnte, war schon fast ein Wunder.

Wer auch Interesse hat, für den hat Juli hier eine kleine Übersicht zusammengestellt. Ich kann jetzt bestätigen, dass wir alle ganz furchtbar nette Leute sind, und ein Blogoski-Treffen quasi garantiert ein großer Spaß wird. Alle Links zu den Blogowski-Mädels gibt’s jetzt auch rechts in einer eigenen Blogroll-Kategorie, zum umgehemmten durchklicken.

An dieser Stelle möchte ich mich noch mal ausdrücklich bei Sandra für die von mir verursachte Schreibblockade entschuldigen. ES WAR WIRKLICH KEINE ABSICHT! Ich kann auch nur dazu raten, eine Ukulele zu kaufen. Dann gründen wir das Ruhrpottsche Äquivalent zu Garfunkel & Oates oder so. Das wär’s doch noch.

Fotos wurden an diesem Abend erstaunlich wenig gemacht, wir waren nämlich alle mit unterhalten beschäftigt. Ein paar habe ich dennoch gemacht, und will sie dem Rest der Welt auch nicht vorenthalten. Als nächstes brauchen wir noch ein Logo und dann war da noch das mit der Weltherrschaft. Wir arbeiten dran.

Bistro

Pecorino

Katalanisches Dings

Sandra

Juli und Doreen

Ellen

Juli und Sandra

Sandra und Natali

Wir machen da gerade was: Musik-Teaser

Mal was total anderes zum Thema Urheber und so. Der Mann und ich sitzen nämlich im Moment dran und arrangieren ein paar Songs. Vor allem sitzt der Mann dran, ich muss die Songs nur schreiben, ab und zu mal was ins Mikro singen und gelegentlich hilfreiche Kommentare zum Arrangement einwerfen.

Als kleinen Teaser haben wir einfach mal was hochgeladen. Wer jetzt sagt: „Boah, das ist ja nur Bass und Gesang“, der hat das knallhart durchschaut. Aber deswegen ist es ja auch ein Teaser und kein fertiger Song. Es gibt (totaler Wahnsinn) sogar auch noch eine zweite Strophe UND eine Bridge, aber man muss sich ja was aufsparen für später.

Ob wir an dieser Stelle jetzt regelmäßig den Zwischenstand präsentieren oder weiterhin im stillen Kämmerlein vor uns hinwerkeln, wird sich noch rausstellen. Vielleicht geht auch alles ganz schnell und das Ding ist fertig, bevor wir’s selber gemerkt haben.

Hier gibt’s jetzt jedenfalls schon mal eine Vorschau auf das, was so kommen soll. Kommentare und Kritik sind herzlich willkommen. Ansonsten vor allem: Viel Vergnügen!

[audio:https://anneschuessler.com/Sweet_Tea_Raw.mp3|titles=Sweet Tea (Teaser)]

Foto-Fragen-Freitag (Sehr spät und etwas kurz angebunden)

Heute nicht nur erst am Samstag sondern auch noch sehr spät am Samstag, wegen Zeug und so. Besonders viel Text fällt mir auch nicht ein, aber es heißt ja auch Foto-Fragen-Freitag, und nicht Foto-mit-Text-Fragen-Freitag. Mehr bei Steffi und hier.

1. Dein Frühstück?

Pfannkuchen

Unter der Woche nichts (auch Kaffee meistens erst am späten Vormittag, wenn überhaupt), samstags Brot oder Müsli und sonntags: PFANNKUCHEN!

2. In deinem Briefkasten?

Klavierstimmer

Amazon

Erst nur eine Erinnerung vom Klavierstimmer, später kam dann auch noch das Amazon-Paket mit zwei neuen Comics. Yay!

3. Dein Kleiderschrank?

Kleiderschrank

IKEA Pax mit ohne Türen. Aus Gründen. Leider so unordentlich, dass ich das jetzt wirklich nicht öffentlich zeigen muss.

4. Dein Haustier?

Haustiere

Ich hätt so gerne einen Hund, aber da wir beide arbeitstätig sind, wird das wohl erst mal nichts. Dafür gibt’s die Jungs, wobei das nicht stimmt, das Häschen in der Mitte ist nämlich ein Mädchen. So.

5. An deinem Arm?

Arm

Nüx. Am anderen auch nicht.

Ich bin die Böse

Liebe Urheber.

Ich habe heute einen Text gelesen, den 1.500 von euch unterzeichnet haben, weil sie ihn offensichtlich gut, richtig, unterstützungs- und umsetzungswürdig finden. Ich habe den Text gelesen und war etwas… nun ja… erschüttert. Offensichtlich fühlt ihr euch sehr bedroht von denen, die da draußen ein bisschen lauter werden und irgendetwas bezüglich Reformierung des Urheberrechtes schwafeln. Das sind eure Feinde, die wollen euch ans Leder, ans Geld und an die Kunst. Um das ganze einfacher zu gestalten, biete ich einfach ein Feindbild an, mit dem ihr dann in Zukunft super arbeiten könnt: mich.

Liebe Urheber, ich bin die Böse.

Ich wollte letzte Woche noch einen furchtbar bösen Artikel über die ebenso furchtbar bösen Piraten schreiben. Dann habe ich mal geguckt, was so im Parteiprogramm der NRW-Piraten steht und dann habe ich den doch nicht geschrieben, denn was da drin stand, war überhaupt gar nicht so schlimm, wie ich erwartet hatte. Eigentlich war es ganz vernünftig, vielleicht ein bisschen wischi-waschi und bestimmte Stellen sollten wohl noch mal ordentlich durchdiskutiert werden. An keiner Stelle stand da aber: “Wir sind dafür, dass in Zukunft alles umsonst ist und alle Urheber ihre Rechte abgeben und anschließend verhungern.” Das stand da nicht. Echt nicht.

Dann kam euer Schreiben und das liest sich auf den wenigen Zeilen so unglaublich verbohrt und uneinsichtig, dass ich feststellen musste: “Mist, ich stehe wohl doch auf der anderen Seite.” Eigentlich stehe ich einfach irgendwo dazwischen. Das Problem ist nur, so wie ihr euch in diesem kurzen Text geriert, mit dieser Hybris des besseren Menschen und der Gewissheit, sämtliche Moral auf der eigenen Seite zu haben, das macht euch nicht zwingend sympathisch. Und das, was ich daraus lese, ist sehr simpel: Ich bin die Böse.

Ich bin die Böse, weil ich der Meinung bin, dass das Teilen von Inhalten im Netz normal und moralisch nicht verwerflich ist. Ich bin die Böse, weil ich nicht glaube, dass das Teilen von Inhalten im Netz im Großen und Ganzen den Urhebern schadet. Zugegebenermaßen habe ich dafür keine Zahlen. Ich kann nur von dem ausgehen, was ich bei mir selber und meiner Umwelt beobachte. Ich gebe jedenfalls nicht weniger Geld für Musik und Bücher aus, nur weil ich auch mal was im Internet für lau höre. Maximal wird das Geld anders verteilt, weil ich im Internet auf Künstler und Urheber stoße, die ich so vielleicht gar nicht gefunden hätte. Das geht natürlich auch auch auf euer Portemonnaie. Denn Geld, was ich für Pomplamoose ausgebe, das ist dann möglicherweise nicht mehr für das neueste Album einer etablierteren Band übrig. Klar. So, wie ich mich kenne, und ich kenne mich ziemlich gut, kaufe ich mir dann aber eher kein neues Paar Schuhe und einfach beide Alben.

Ich bin die Böse, weil ich die zumindest gefühlte Sonderstellung der GEMA im internationalen Vergleich für höchst albern, anmaßend und anachronistisch halte. Vor ein paar Wochen war ich bei meinen Eltern und wollte meinem Vater ein bisschen Musik von Florence + the Machine vorspielen, weil wir am gleichen Abend auf ein Konzert von Florence gehen wollten. Meine Vesuche, auf YouTube ein Video eines der bekannteren Stücke zu finden, scheiterten alle kläglich. Wobei das Finden eigentlich kein Problem darstellte, es gab genug davon, nur in Deutschland durfte man sich keins davon angucken. Also, dachte ich, bin ich mal klug und wir gehen direkt auf die offzielle Seite von Florence + the Machine, da wird’s bestimmt was geben. Gab’s auch. Nämlich eingebettete Videos von YouTube. Die man in Deutschland nicht gucken darf. Letztlich endete es so, dass ich meinen Laptop auspackte, und ein bisschen in meinem iTunes gewühlt habe. Das kann doch so nicht gewollt sein.

Ich bin die Böse, weil ich glaube, dass das Internet für viele, viele Künstler die erste Möglichkeit ist, ihre Kunst öffentlich zugänglich zu machen. Vielleicht erschreckt euch das ja auch so, dass man eben nicht mehr auf den Schutz der Verlage, Labels und Verwertungsgesellschaften angewiesen ist und trotzdem Geld verdienen kann. Ich mache da einfach mal eine simple Rechnung: Ich habe z.B. hundert Euro im Monat, die ich in Bücher, Musik, Kino und so investieren kann. Vor dem Internet gab es 50 Künstler, an die ich mein Geld verteilen konnte. Also bekam im gerechtesten Fall jeder 2 Euro von mir. Total super. Jetzt, wo die Filter wegfallen, sowohl was die Vertriebswege als auch die lokale Beschränkung angeht, gibt es 500 Künstler, an die ich mein Geld verteilen kann. Oder 5.000. Dass da für den einzelnen weniger übrig bleibt, ist ein sehr simpler und nachvollziehbarer Effekt. Das hat nicht zwingend etwas damit zu tun, dass ich mir auf einmal ganz viel kostenlos runterlade, sondern, dass ich mein Geld jetzt eventuell auch an die Urheber verteile, die vorher gar nicht auf eurem Plan standen. Weil es eben jetzt geht. Wer das doof findet, der entlarvt sich zumindest schon mal selber als egoistischer Sack. Was ja jetzt für mich als Geldgeber auch ein ganz guter Indikator ist, wem ich in Zukunft mein Geld eher nicht gebe.

Ich bin im Übrigen auch die Böse, weil ich meinen kreativen Output umsonst ins Netz stelle und weil ich das, was andere Leute für umsonst ins Netz stellen, angucke. Man stelle sich vor, was da an Zeit draufgeht, die wir alle sonst mit Bezahlcontent verbringen könnten. Mein Blog ist kein großes Literatenwerk, meine Fotos keine Kunst, aber ich schreibe und fotografiere gerne und ich freue mich darüber, wenn andere Leute das lesen und gut finden. Und anderen Leuten scheint es ebenso zu gehen. Wer weiß, was da an Geld verloren geht, nicht weil Leute kopieren oder verleihen, sondern weil sie einfach andere kostenlose Angebote nutzen.

Ich bin die Böse, weil ich ungehemmt anpinne, verlinke, empfehle und zitiere. Das muss man sich mal vorstellen, da finde ich etwas im Internet, was ich gut finde und dann verbreite ich das einfach weiter übers Internet, möglicherweise noch mit einem Bild, das ich gar nicht selber gemacht habe. Und dann schreibe ich noch sowas dazu wie: “Guckt mal, wie toll dieses Produkt ist und ihr kriegt das hier für soundsoviel Euronen.” MIT EINEM BILD, DAS ICH GAR NICHT SELBER GEMACHT HABE. Und dann geht nachher noch jemand hin und kauft sich dieses Produkt. Wo kommen wir denn hin, wenn das alle machen würde. Oder das mit dem Zitieren, das ich fleißig auf quote.fm betreibe, wo ich mit einem schönen Zitat drauf hinweise, dass hier, da und dort im Internet ein Text steht, den ich total gut finde und von dem ich gerne möchte, dass ihn andere auch lesen.

Liebe Urheber, ich bin die Böse.

Ich bin die Böse, obwohl ich schon mit sechzehn fast mein gesamtes Taschengeld für CDs verbraten haben, und meine CD-Sammlung vermutlich so zwischen 400 und 500 CDs beinhaltet. Dazu kommen noch (laut Statistik) 1205 total legal bei iTunes erworbene Titel. Die rund 50 Bücher, die ich im Jahr lese, kaufe ich mir fast alle neu selbst, weil ich die meisten davon in der Bücherei eh nicht bekommen würde und musste sie schon in Stapeln an Büchereien und Second-Hand-Läden verschenken, damit wieder Platz im Regal ist. Ich bin die Böse, trotz meines Lovefilm- und meines Audible-Abos, trotz der hunderte Euro, die ich in den letzten zwei Jahren für Konzert-Karten ausgegeben habe, trotz der Kinokarten und der Tatsache, dass ich jenseits von Kino und Lovefilm immer noch DVDs und BluRays kaufe.

Trotzdem muss ich mir immer wieder anhören, wie böse wir Internetmenschen sind, weil wir immer nur alles umsonst haben wollen und nicht mehr bereit wären, Geld für Kunst zu bezahlen. Liebe Urheber, ich bin sehr wohl dafür, dass ihr Geld für das bekommt, was ihr macht. Es ist mir eigentlich auch schnurzpiep, was ihr bekommt, ich wage überhaupt nicht, eine Meinung darüber zu haben, was welcher Inhalt wert sein sollte. Wenn hunderttausend Leute ein Buch kaufen wollen, dann liegt es mir fern, beurteilen zu wollen, ob das Buch bzw. dessen Autor das jetzt verdient hätte oder nicht. Ich bin für Kulturförderung und ich hab noch nicht mal was gegen die GEZ.

Trotzdem funktioniert die Art, wie das Urheberrecht gehandhabt wird in meinen Augen nicht mehr und ich habe schlicht und einfach ein Problem damit, als jemand, der von dem ihm zur Verfügung stehenden Geld einen nicht unerheblichen Anteil sehr, sehr direkt in vom Urheberrecht betroffene Konsumgüter und Veranstaltungen steckt, dann noch kriminalisiert zu werden.

Es enttäuscht mich, wenn sich in der Liste der 1.500 Urheber Namen von Leuten finde, die ich sehr gern mag, rein als Künstler, ich kenne sie ja nicht persönlich. Frank Goosen, beispielsweise, bei dem ich jetzt nicht sicher bin, ob ich sein neuestes Buch nicht doch lieber erstmal von meiner Audible-Liste schmeißen sollte. Oder Charlotte Roche, deren Bücher ich zwar gar nicht lesen möchte, die ich aber jahrelang verehrt habe, weil sie mit Roger Willemsen zusammen Pipi machen war (die Sendung, in der das passierte, musste ich im Übrigen auf YouTube gucken, weil sie nie ausgestrahlt wurde). Oder Sven Regener, dessen Echauffierungsvideo ich lieber nicht gucken möchte, um mir die Musik von Element of Crime nicht mental zu vermiesen. (Übrigens alles legal erworben. Gekauft! FÜR RICHTIGES GELD!) Liebe Urheber, das, was ihr da macht, ist ein großer Vertrauensbruch. Ihr traut mir nicht. Ihr glaubt, ich will euch was Böses. Will ich gar nicht. Ich will nur was ändern. Und weil das, was ich ändern will, möglicherweise auch euch und euer Leben betrifft, findet ihr das nicht gut.

Liebe Urheber, ich hab eine Idee. Wie wär’s mal mit Dialog? Wie wär’s mal damit, sich die Vorschläge anzuhören, wie mit dem Urheberrecht umgegangen werden könnte? Nicht gut? Umständlich? Aufwändig? Zu krass?

Hm. Tja. Dann bleibt es wohl dabei: Ich bin die Böse.

025

Aus lauter Nettigkeit hab ich euch noch ein prima Feindbild gebastelt. Und jetzt kommt der Knaller: Ihr dürft es ausdrucken, aufhängen und mit Pfeilen drauf werfen. UND IHR MÜSST MIR KEINEN CENT BEZAHLEN! WIE GEIL IST DAS DENN?!?

Sympathisches Fulda

Am Dienstag war ich wieder auf der Suche nach einer interessanten Lokation zum feierabendlichen Hinfahren sowie Fotografieren inklusive Bahnhofsbesichtigung. Auf der Liste stehen nach wie vor Mainz, Wiesbaden und Mannheim (eine Stadt, mit dessen Zentrum man Schiffe versenken spielen könnte, fasziniert mich halt, da könnt ihr mir noch so oft sagen, dass es da nicht schön ist). Die Kollegen schlugen außerdem Seligenstadt vor und dann fiel mir auch noch Friedberg ein. Entschieden habe ich mich dann für Fulda. Das ist nur knapp 40 Minuten mit dem ICE, ausreichend groß und ich war auch noch nicht da.

Also Fulda. Nach zwei Stunden ausgiebigen Rumlaufens durch dieses Kleinod Hessens weiß ich jetzt viel mehr über dieses Fleckchen Erde und seine Bewohner. Nämlich…

Der Fuldaer an sich, so scheint es zumindest, informiert sehr gerne. Eigentlich über alles. Das fängt im Bahnhof an, wo ein Informationskasten neben dem anderen hängt und zieht sich durch die ganze Stadt. Besonders gerne informiert der Fuldaer mit Hilfe von Blechschildern. Vielleicht ist Fulda auch das Herz der Blechschildindustrie. Ich habe mich jedenfalls gut informiert gefühlt und wusste immer, in welche Richtung ich wie weit bis zur nächsten Toilette laufen muss. Dabei musste ich gar nicht.

Außerdem sitzt der Fuldaer gerne, bevorzugt auf Bänken irgendwo draußen. Fulda ist eventuell die Stadt der schönsten und meisten öffentlichen Bänke. Man kann immer überall sitzen, es sei denn, es ist nichts mehr frei, weil alle anderen schon da sitzen.

Wenn der Fuldaer nicht sitzt oder informiert, dann pflanzt er vermutlich Kastanienbäume. Oder guckt welche an.

Und wenn der Fuldaer nicht sitzt, informiert oder Kastanienbäume pflanzt, dann ist er einfach sehr entspannt und hängt im Schlossgarten ab. Oder einem anderen Park, in dem ich nicht war. Im Schlossgarten gibt es leider keine Pfauen oder Streifenhörnchen dafür aber Enten und flauschige Entenküken. Die flauschigen Entenküken wollten aber nicht fotografiert werden, deswegen habe ich nur zwei halbwache erwachsene Enten fotografiert, die zu faul zum Weglaufen waren oder vielleicht auch zu müde.

Fulda ist mir sehr sympathisch. Fulda ist auch sehr schön, wenn man erstmal in der richtigen Ecke rumläuft. Dann gibt es viele alte Häuser, wo schon vor vielen Jahren berühmte Blockflötenhersteller wohnten oder geboren wurden oder so. Es gibt Kloster und einen Dom und alles ist sehr hübsch und entspannt. Am sympathischsten sind die Fuldaer aber, weil sie neben ihre wunderschönen Gebäude ganz wunderbar hässliche gebaut haben. So, als wäre ihnen die Schönheit ihrer Stadt auch ein bisschen suspekt und es müsste jetzt dringend etwas ganz fürchterbares als Gegengewicht gebaut werden.

Fuldaer, ich kann euch so verstehen.

Schild 1

Schild 2

Schild 3

Schild 4

Schild 5

Schild 6

Schild 8

Höhepunkt der Blechschildbesichtigung

Schild 7

Ampel

Zilliken

Hässlich und schön

Turm

Bank

Straßen

Haus

Dings

Motorrad

Gelb

1 was?

Man erkläre mir diesen Buchstaben.

Hexenturm

Blüten

Dom

Lampen

Kaputte Bank

Vorsicht Blumen!

Bunte Bäume

Enten

Vogelhäuschen

Janus

Trampolin

Wenn man in dem kleinen Labyrinth im Schlossgarten lang genug sucht, findet man ein prima Trampolin.

Drücken

Daily Flash Mob: Peer Gynt in der U-Bahn

Ich bin für sowas ja definitiv zu empfänglich und zu nah am Wasser gebaut. Aber stellt euch das mal vor, ihr sitzt in der U-Bahn und auf einmal holen alle ihre Instrumente raus und spielen. So toll.

Deutschland, deine Bahnhöfe: Fulda Bf

Pro: Also erstmal ist der Bahnhof schön gelb und hat eine lustige Architektur. Man kommt nämlich eigentlich unten auf dem Bahnhofsvorplatz raus, kann aber auch oben rum sozusagen zum richtige Eingang rein. Das kenn ich noch aus Bonn. Schön zentral ist es auch und man kann eigentlich fast alles erledigen. Man kann Zeitschriften kaufen, oder Bücher, Blumen, es gibt ein Internetcafé und einen Bäcker und einen Briefkasen und einen Briefmarkenautomaten und alles ist total gut ausgeschildert. Außerdem informiert der Fuldaer an sich gerne. Über alles. Auch im Bahnhof. Gerne auch doppelt, direkt nebeneinander.

Contra: So richtig schön ist das hier nicht. Eher ein bisschen schmuddelig und unübersichtlich. Das kenn ich nämlich auch noch aus Bonn, dass man da abends nicht unbedingt mehr als nötig am Bahnhof rumlaufen wollte. Der Zeitschriftenladen macht auch schon um 20 Uhr zu. Zu allem Überfluss wird man dann auch nicht nur von Informationen erschlagen (Stadtplan! Immobilien! Termine!), sondern auch gleich noch mitbekehrt. Hauptsächlich könnte aber vielleicht einfach mal jemand sauber machen. Das wär schon total toll.

Geheimtipp: Ich war hier erst einmal, Geheimtipps kenne ich noch nicht. Empfehle aber, sich allein zu Amüsierungszwecken die schöne Sitzgruppe auf der oberen Etage anzugucken. Da kann man sich total praktisch zu sechst um einen Mülleimer rumsetzen. Wenn sich da mal nicht jemand Gedanken gemacht hat.

Besser nicht: Den Weg aus dem Bahnhof oben nach links in die Stadt wählen. Da kommt man nämlich nur durch das möglicherweise traurigste Mini-Einkaufszentrum Deutschlands in die Stadt rein. Mit dem vielleicht traurigsten Mini-Kinderkarussell Deutschlands. Dabei ist Fulda so schön. Aber da nicht.

Die Tour: Bei der Hinfahrt ein bisschen durch den Bahnhof und von da auf den Bahnhofsvorplatz gelaufen, auf der einen Seite rauf zum Bahnhof und auf der anderen wieder runter. Auf dem Rückweg vom Schlossgarten zum Bahnhof gelaufen, oben rein, ein bisschen auf Gleis 1 geguckt, dann runter und von da aus auf Gleis 3 und auf den Zug gewartet.

Fulda

Schilder

Info

Bahnhof

Dach

Züge

Häuser

Aufzug

Ballon

Uhr

MeaMea

Mülleimer

Snacks

Info

Gang

Gleis 1

Schuppen

ICE