Mein Teil 1 und Teil 2 ist hier, der Rest folgt wie gewohnt.
Familienbetrieb Teil 1, Teil 2, Teil 3 und Teil 4
Nullenundeinsenschubser Teil 1 und Teil 2

Ma vie est faite de morceaux qui ne se joignent pas.
BIENENFORSCHERINNEN! GIN TONIC MIT KOHLRABI! ANTI-SAUERSTOFF-PARTEIEN! AUSGEDRUCKTE ZIEGEN! UND SCHON WIEDER SO EIN LANGWEILIGES PFERD!
Oscar Wilde: Always be yourself. Everyone else is already taken.
Liam Neeson: I will find them.
Wilde: Wait, I meant-
Neeson: EVERYONE
— The English Major (@Audenary) January 13, 2017
I just said "Spotify playlist" to Siri and Siri made Spotify play Lizst and now I'm happier than I've ever been.
— Nick Harvey (@mrnickharvey) January 15, 2017
Not really how I imagined the second coming http://pic.twitter.com/dFQe1AlD5l
— ㅤ (@Sturrfridge) January 14, 2017
Ich mache einen Salat.
LIEST DU DAS, MUTTER?— Christian Huber (@Pokerbeats) January 15, 2017
Ich hätte einfach lieber Bienenforscherin werden sollen. Da gibt es welche, die erforschen den Schlaf der Bienen. Das wäre es gewesen.
— kleine my (@kleinemy) January 16, 2017
"Gin Tonic mit Gurke?"
"Ja … oder was haben wir sonst noch?"
"Ne Kohlrabi."— Christian Drexler (@wortdrexler) January 15, 2017
Abstumpfungsgrad gegenüber Nachrichten:
"Überraschender Wahlsieg für Anti-Sauerstoff-Partei"
"ACH MACHT DOCH WAS IHR WOLLT!"— Ute Weber (@UteWeber) January 17, 2017
„Ich heiße Daniela, das ist hebräisch und bedeutet ‚Mein Richter ist Gott‘.“
„Ich bin Elena, das steht für elektronischer Entgeltnachweis.“
— Artur (@verkehrsdaten) January 16, 2017
So disappointed in time travelers right now
— Daniel Lin (@DLin71) January 20, 2017
It was the best of times. It was the worst of times. It was, at best, not yet the very worst of the truly very, very, very worst of times.
— Nein. (@NeinQuarterly) January 21, 2017
liebesbriefe aus den frühen 2000ern abfotografieren und die absender per whatsapp fragen, ob die informationen noch aktuell sind.
— katjaberlin (@katjaberlin) January 22, 2017
Den Amtseid auf zwei Biber schwören.
— Mann vom Balkon (@MannvomBalkon) January 22, 2017
Weiterführende Schule besichtigt. Ich habe in Physikräumen immer noch ein wenig Angst, dass mich ein Lehrer ansprechen könnte. Schlimm.
— Max.Buddenbohm (@Buddenbohm) January 18, 2017
Wenn beim ausdrucken einer Ziege der Toner ausgeht… http://pic.twitter.com/8KIZGQZApq
— ★★★ Mackielsky™ (@mackielsky) January 12, 2017
Genialer Chagall-Fälscher, der die Kunstwelt narrt, übermütig wird und wegen des Bildtitels „Wieder so ein langweiliges Pferd“ auffliegt.
— Peter Breuer (@peterbreuer) January 27, 2017
Wusstet Ihr, dass Backöfen viel schneller vorheizen, wenn man kurz Twitter checkt?
— Kiki (@e13Kiki) January 28, 2017
"Frau Fuchs, wie kann man nur so lange morgens rumliegen und lesen?"
"Ach wissen Sie, ich habe das sehr viel geübt."— Kirsten Fuchs (@kirsten_fuchs_) January 29, 2017
Die effektivste Art, ein Word-Dokument zu zerstören:
1%: Festplatte löschen
2%: PC anzünden97%: "Bild an dieser Stelle einfügen?" "Ja"
— Das Netzteil (@Grolmori) January 28, 2017
"Was hast du gerade an?"
"Den Herd und den Backofen."
"Ich meine, was machst du gerade?"
"Cheeseburger und Pommes. Wieso?"
"Ach, schon gut."— Fritz Brause (@herrbrause) January 28, 2017
"Ich bohre ein Loch für den Bilderhaken"
Papa:"Gib her"
*bohrt
*furzt
*bohrt
*beleidigt Wand
*beleidigt mich
*beleidigt Merkel
*moltofill— Melli (@wanikenobi) January 29, 2017
Ich reagiere heute im Büro nur auf Emails, deren Betreff „Kuchen“ lautet.
— Gebbi Gibson (@GebbiGibson) January 30, 2017
If you feel like you're in the wrong universe, remember all this weird crap only started after they turned on the Large Hadron Collider.
— Adrian Atterbury (@Attervar) January 16, 2017
Frau Donnerhall hat mir vor einigen Monaten ein Demokratiefragestöckchen zugeworfen und auch wenn ich mich ein bisschen vor meinen eigenen Antworten fürchte, sehe ich es als meine Bloggerpflicht, es nach bestem Wissen und Gewissen auszufüllen und weiterzugeben.
Was bedeutet der Begriff Demokratie für dich – unabhängig von seiner Definition?
Boah, ey! Gleich mal mit der schwierigsten Frage anfangen oder wie? Demokratie bedeutet, dass prinzipiell das Volk darüber entscheidet, was im Land passiert, in den meisten Fällen implizit durch gewählte Vertreter, die dann im besten Fall das machen, was sie vorher auch angekündigt haben und im schlimmsten Fall etwas ganz anderes. Vielleicht muss man Demokratie aber auch besser mit dem erklären, was sie nicht ist, nämlich eine Staatsform, in der irgendjemand da ganz oben auf unbestimmte Zeit einfach mehr oder weniger tun kann, was er oder sie am besten findet und alle müssen sich damit abfinden. Oder umgekehrt als das Gegenteil zu einer Gesellschaft, wo es überhaupt keine Absprachen gibt und alle nur machen, was sie gut finden, das nennt man glaube ich Anarchie und eventuell ist Anarchie aber auch nur eine sehr extreme Form von Demokratie, was weiß denn ich? Es ist, wie immer, kompliziert.
In welcher Form bzw. unter welchen Umständen könntest du dir vorstellen dich außerhalb der Stimmabgabe politisch zu engagieren? Anders gefragt – was hält dich ab?
Wir leben leider in Zeiten der Unverbindlichkeit und ich bin auch eines ihrer Opfer. Das, was mich an politischem Engagement am meisten abhält ist der zu erwartende Zeitaufwand bzw. die Freizeiteinbußen und das Zu-einem-bestimmten-Zeitpunkt-irgendwo-sein-Müssen. Ich habe so schon das Gefühl für alles zu wenig Zeit zu haben. Außerdem schrecken mich Partei- bzw. Vereinsstrukturen ab, ich will mich nicht vom Kassenwart zum Irgendwas hocharbeiten müssen, um irgendwann mal bei irgendwas wirklich aktiv mitmachen zu können. Das ist aber auch eine Schreckensvorstellung des Parteitums, das jeder praktischen Erfahrung entbehrt, in Wirklichkeit ist es wahrscheinlich gar nicht so schlimm. Abgesehen davon gibt es auch keine Partei, die mich so anspricht, dass ich mich ihr voll und ganz verschreiben wollen würde. Für Demonstrationen bin ich zu bequem und mag außerdem keine Menschenmassen und goutiere dementsprechend, dass es genug Menschen sind, die offensichtlich motivierter sind als ich und sich lieber als ich zusammentummeln und in meinem Sinne ihre Meinung kundtun.
Vielleicht zählt es, dass ich im Alltag versuche, mich möglichst anständig zu verhalten und meine politischen, moralischen und gesellschaftlichen Vorstellungen immer irgendwie im Alltag rumschleppe. Aber das machen vermutlich alle Leute irgendwie.
Kannst du dir vorstellen freiwillig in einer anderen Regierungsform als der Demokratie zu leben? Falls ja, in welcher?
Nicht wirklich, nein. Vielleicht in einer Monarchie mit einem sehr gütigen König, aber wer weiß, wie dann die Königskinder drauf sind und dann hat man den Salat.
Hast du schon einmal „aus Protest“ gewählt? Wenn nein, kannst du es dir vorstellen? Oder wäre Nichtwählen deine Form des Protests?
Nein. Ich bin großer Fan davon, das kleinste Übel zu wählen. Wenn mir schon alles nicht gefällt, dann wähle ich eben das, was mir irgendwie noch am ehesten zusagt. Meistens sind das die Grünen, weil ich mich da mit den Grundwerten noch ganz gut identifizieren kann. Wenn ich Protestwählen würde, dann würde ich irgendeine kleine Partei oder eben die PARTEI wählen. Eine Satirepartei als Protestwahlpartei scheint mir ganz gut zu passen, zumal ich ja da in dem irren Glauben lebe, wer gute Satire macht, muss zumindest einigermaßen intelligent sein. Nichtwählen kommt eher nicht in Frage, wobei ich nicht ausschließen möchte, dass ich bei der ein oder anderen lokal begrenzteren Wahl auch mal aus Desinteresse nicht hingegangen bin.
Zusammenarbeit und Kommunikation mit dem politischen Gegner – unter allen Umständen? Gibt es eine Alternative zur Diplomatie?
Es gibt immer Alternativen, nur muss man halt abwägen, was die Konsequenzen sind und ob man diese verantworten kann.
Wer möchte, darf sich das Stöckchen nun gerne nehmen und weiter in die Welt tragen. Eventuell ist es dieses Jahr noch wichtiger als es letztes Jahr ohnehin schon war.
GUTE VORSÄTZE! MEHR GUTE VORSÄTZE! EISBÄRENFAMILIEN! RONALD REAGAN! UND FRÜCHTE WIE SEIFEN!
Gute Vorsätze
* 31.12.2016
+ 1.1.2017Heute Morgen sind, nach sehr kurzem Leiden, die guten Vorsätze für 2017 unerwartet früh verstorben.
— Jacques Uzi (@sechsdreinuller) January 1, 2017
Mir ist aufgefallen:
Meldungen, die mit „Russischen Hackern ist es gelungen“ beginnen, enden nie mit „eine leckere Cremetorte zu backen“.— Ralph Ruthe (@ralphruthe) December 31, 2016
I think a lot of conflict in the wild west could have just been avoided had architects made their towns big enough for „the both of us“
— Swedish Canary (@SwedishCanary) December 31, 2016
Ich muss nur noch schnell die Jahreszahl auf der Liste mit den guten Vorsätzen aktualisieren.
— robo (@outerspace_girl) January 1, 2017
Ich brauche keine neuen guten Vorsätze. Die alten sind noch praktisch unangetastet.
— Gedankenbalsam (@Gedankenbalsam) January 1, 2017
Da lässt man versehentlich das Badezimmerfenster vier Stunden geöffnet und muss jetzt einer Eisbärfamilie erklären, dass es so nicht geht.
— Mann vom Balkon (@MannvomBalkon) January 8, 2017
In den 80ern hatte man bei Trivial Pursuit eine reelle Chance zu gewinnen, wenn man auf alles einfach „Ronald Reagan“ geantwortet hat.
— alles b. (@alles_b) January 12, 2017
Achtung Köln, es schneet! Legt euch einfach flach auf den Boden und wartet auf Hilfe. UND NICHT DIREKT IN DIE AUGEN SCHAUEN!!
— Christian Drexler (@wortdrexler) January 13, 2017
Zitronen sehen genauso aus wie diese ovalen gelben Seifen und sie riechen sogar so ähnlich. Wer denkt sich Früchte aus, die wie Seifen sind?
— Peter Breuer (@peterbreuer) January 13, 2017
Weiter geht’s mit der ultimativen und höchst subjektiven Bücherhitliste. Zu den Plätzen 10 bis 6 geht es hier.
5. The Fifth Season von N.K. Jemisin
Schon etwas länger her, dass ich das gelesen habe, deswegen erinnere ich mich auf eher abstrakte Art und Weise an den Inhalt und eben daran, wie gut mir das alles gefallen hat. Ich zitiere mal der Einfachheit halber aus meiner damaligen Kurzrezension:
Die Erde in The Fifth Season ist zerbrochen, ein riesiges Erdbeben ist der Auslöser, man richtet sich auf Jahre oder gar Jahrzehnte harten Lebens ein. Diese fünfte Jahreszeit gibt es immer wieder, Auslöser sind tektonische Ereignisse, die das Gesamtgefüge so durcheinander bringen, dass es in dieser Jahreszeit immer ums nackte Überleben geht.
In diesem Zusammenhang lernen wir Damaya, Syenite und Essun kennen, drei Frauen, orogenes, also Menschen, die die Bewegungen der Erde nicht nur spüren, sondern auch kontrollieren können und von den anderen gefürchtet sind, weil ihre Fähigkeiten unkontrolliert eine Gefahr darstellen. Irgendwo gefangen zwischen Macht und Unterdrückung werden orogenes respektiert und gleichermaßen gehasst.
Ich habe das jedenfalls sehr gemocht und hatte hier mal wieder ein Buch, bei dem ich nach einem etwas sperrigen Anfang relativ schnell nicht mehr aufhören wollte zu lesen.
The Fifth Season von N.K. Jemisin [Amazon-Werbelink]
4. Das fremde Meer von Katharina Hartwell
Katharina Hartwell erzählt die Liebesgeschichte von Marie und Jan in zehn unterschiedlichen Kapiteln, jedes in einem anderen Stil geschrieben. Die Geschichte aus der Wechselstadt, in der Häuser einfach verschwinden und an anderer Stelle auftauchen, die Geschichte aus einer Pariser Psychiatrie, ein Märchen, eine Zirkusgeschichte, die Geschichte von den zwei Kindern, die auf zwei einsamen Inseln aufwachsen. Alles Geschichten, die irgendwie mit der Geschichte von Marie und Jan zu tun haben und wenn sich am Ende dann alles zusammenfügt, zieht es einem ein bisschen den Boden unter den Füßen weg. Sehr groß, sehr gut, sehr empfehlenswert.
Das fremde Meer von Katharina Hartwell [Amazon-Werbelink]
3. Minigolf Paradiso von Alexandra Tobor
Malina ist 16 und ihr einziger richtiger Freund ist ein toter Punk, dem sie Briefe schreibt und Vogelschädel ans Grab bringt. Sie fühlt sich unsichtbar und unverstanden und wurzellos, denn ihre polnischen Eltern haben den Kontakt zur Oma abgebrochen und Opa ist ertrunken. Als ihre Eltern dann in Urlaub fahren, findet sie heraus, dass Opa vielleicht doch nicht tot ist und macht sich auf die Suche nach ihm. Sie findet ihn auf einem heruntergekommenen Minigolfplatz im Ruhrgebiet, und plötzlich steckt sie mitten in einem Roadmovie auf dem Weg nach Polen.
Minigolf Paradiso steckt voller Neunziger-Nostalgie und hat bei mir viele Jugenderinnerungen wachgerufen. Darüberhinaus ist aber vor allem herzenswarm und geht mit seinen Figuren und Geschichten sehr liebevoll um. Und große Teddybären kommen auch vor.
Minigolf Paradiso von Alexandra Tobor [Amazon-Werbelink]
2. Alles außer irdisch von Horst Evers
Von Horst Evers kannte ich bisher nur die Kurzgeschichten, die ich aber auch alle sehr empfehlen kann, vor allem, wenn Horst Evers sie selber vorliest.
Alles außer irdisch ist jetzt eine Science-Fiction-Komödie im Douglas-Adams-Stil, nur, dass Protagonist Goiko Schulz erst gar nicht ins Weltall kommt, weil die Tür des Raumschiffs klemmt. Aber das nur nebenbei, da greift man ja in der Geschichte schon sehr vor. Goiko jedenfalls wird beim Jungfernflug vom Berliner Flughafen von ein paar außerirdischen Artenrettern entführt (aber im Guten), damit er bei einem interplanetaren Gerichtshof für seinen Planeten sprechen kann, ansonsten ist dieser nämlich in großer Gefahr. Na ja, und dann passiert das mit der klemmenden Tür und es wird alles noch komplizierter als es sowieso schon war.
Ich hatte sehr, sehr viel Spaß beim Hören des Hörbuchs. Natürlich erinnert vieles an Adams Anhalter-Trilogie, aber Evers erfindet seine ganz eigenen bekloppten Außerirdischen und ebenso bekloppten Irdischen. Dazu noch etwas Zeitreise und viel Humor und man kann sich eigentlich nicht beschweren.
Alles außer irdisch von Horst Evers [Amazon-Werbelink]
1. Radiance von Catherynne M. Valente
Radiance war das erste Buch, das ich dieses Jahr las, dementsprechend bin ich auch hier mit dem genauen Inhalt nicht mehr so super vertraut, ich weiß aber noch, dass ich während des Lesens dauernd „Toll! Toll! Toll! Toll!“ dachte und das Buch als einziges dieses Jahr bei Goodreads mit fünf Sternen bedachte. Es wird also was dran gewesen sein, denn ich gehe sehr vorsichtig mit Fünf-Sterne-Bewertungen um.
Dementsprechend auch hier mal einfach meine damalige Kurzrezension, die mit weniger zeitlichem Abstand nach dem Lesen geschrieben wurde:
Radiance spielt in einer Alternativwelt, in der alle Planeten besiedelt (und besiedelbar) sind und in der auf der anderen Seite Filme eine große Rolle spielen (Stummfilme allerdings, denn der Tonfilm konnte sich aus Patentgründen nicht durchsetzen). Einer der bedeutendsten Regisseure ist Percival Unck, Vater von Severin Unck, die in seine Fußstapfen tritt und beim Drehen einer Dokumentation in einer verlassenen Stadt auf der Venus einfach verschwindet. Um diesen Vorfall dreht sich das Buch. Catherynne M. Valente hat aber nicht einfach eine normal von Anfang bis Ende erzählte Geschichte daraus gemacht, sondern präsentiert Versatzstücke, die als Puzzle die gesamte Geschichte ergeben. Interviews, persönliche Berichte der Menschen, die mit Severin zu tun hatten oder sogar bei ihrem Verschwinden dabei waren, Drehbücher und transkribierte Filmaufnahmen. Man reist einmal von Planet zu Planet und darf sich das Leben von Severin zusammenreimen.
Auch dieses Buch war nicht einfach zu lesen, man muss sich ein bisschen durchkämpfen und sich die Geschichte zusammensetzen. Wer ein etwas fordernderes Buch braucht und wen das Genre „Science-Fiction-Film-Noir mit Puzzlespielelementen“ nicht abschreckt, der greife hier zu.
Radiance von Catherynne M. Valente [Amazon-Werbelink]
Nichts machen, nur weil man denkt, man müsste, wenn man aber eigentlich gar nicht muss.
Dinge und Menschen, die einem nicht gut tun, möglichst aus dem Leben kehren. Geht nicht immer, aber wenn es geht, dann weg damit.
Nichts essen, nur weil es da ist. Nichts essen, nur weil es das okayste ist, was gerade zur Auswahl steht, wenn man aber eigentlich gar keine Lust drauf hat (Kantine, I’m looking at you!).
Dinge abschließen und nicht vor sich her prokrastinieren, weil sie unbequem sind und man sie so schön wegignorieren kann*.
Alles, was schnell erledigt werden kann, schnell erledigen.
Nicht von Gewohnheiten einlullen lassen. Es geht immer auch anders.
Auf der anderen Seite: Traditionen pflegen und neue erfinden.
Karten schreiben.
Briefe schreiben.
Geschenke machen. Auch oder eben gerade kleine.
Mehr Kreativität.
Mehr Spontaneität.
Mehr Familie.
Mehr Zuhause.
Mehr Sonntag.
Mehr Kuchen.
*Natürlich immer nur, bis sie ihr hässliches Haupt wieder hervorrecken und gell „GUCK MAL, ICH BIN IMMER NOCH DA!“ schreien.
Meine Lieblingsbücher des Jahres setzen sich schön zusammen aus deutscher Gegenwartsliteratur mit ein bisschen Nostalgie und moderner englischsprachiger Genreliteratur. Das ist doch ein guter Mix, damit kann man arbeiten. Hier nun die Plätze 10 bis 6 meiner liebsten Bücher, die ich 2016 gelesen habe.
10. Slade House von David Mitchell
Eine kleine Gruselgeschichte von David Mitchell, der auch auf kleinerem Format wieder das macht, was er am besten macht, nämlich für jeden seiner Erzähler eine ganz eigene Stimme zu finden. In diesem Fall teilen die Erzähler das gleiche Schicksal: Sie alle werden in ein geheimnisvolles Haus gelockt, in dem ein Geschwisterpaar es auf nichts anderes als auf die Seelen der armen Unwissenden abgesehen hat. Es hat viel Spaß gemacht, das zu lesen, gerade weil es so schön kurz und auf den Punkt war.
Slade House von David Mitchell [Amazon-Werbelink]
9. Sommernovelle von Christiane Neudecker
Ein schöner nostalgischer Sommerroman, der in den Achtzigern spielt und von zwei Freundinnen erzählt, die in den Ferien und voll mit jugendlichen Idealen auf einer Vogelstation auf einer Nordseeinsel helfen wollen. Doch auf der Vogelstation werden die beiden von der Realität des Erwachsenseins eingeholt. Erste Liebesenttäuschungen warten auf sie ebenso wie das dumpfe Gefühl, von den vermeintlichen Vorbildern bitter verraten worden zu sein. Vor allem aber überzeugt Sommernovelle mit den detaillierten Beschreibungen der Sommertage auf der Insel. Es ist wohl egal, wann man dieses Buch liest, man wird immer den Sommerwind spüren, wenn Panda und Lotte mit den Fahrrädern über die Inselstraßen rauschen.
Sommernovelle von Christiane Neudecker [Amazon-Werbelink]
8. Sophia, der Tod und ich von Thees Uhlmann
Es klingelt an der Tür des Ich-Erzählers und der Tod steht vor der Tür. Es würde ihn jetzt leider abholen müssen, sagt er, so leid es ihm tue. Dann aber klingelt es schon wieder an der Tür und Sophia, die Ex-Freundin des zu Versterbenden bringt alles durcheinander. Denn auf einmal geht es nicht mehr so einfach mit dem Sterben und nach einer durchzechten Nacht gehen Sophia, der Tod und der immer noch nicht Verstorbene zusammen mit seiner Mutter auf eine Reise, um sich wenigstens noch den wichtigsten Leuten zu verabschieden. Das alles ist gleichermaßen witzig wie einfühlsam erzählt, ich empfehle auch das Hörbuch, denn das liest Thees Uhlmann selber und von jemand anderem will man das vermutlich gar nicht vorgelesen bekommen.
Sophia, der Tod und ich von Thees Uhlmann [Amazon-Werbelink]
7. Mädchenmeute von Kirsten Fuchs
Charlotte soll in den Sommerferien in eine Mädchenabenteuercamp und findet das so mittelgut, aber was will man schon machen, wenn man erst 13 ist und die Eltern noch alles bestimmen dürfen. Schon in der ersten Nacht geht alles schief, was nur schiefgehen könnte und als sich die Ereignisse am Tag darauf hochschaukeln, hauen die Mädchen kurzerhand ab, und beschließen, den Rest der Zeit in einem Stollen irgendwo in Thüringen ihr eigenes Abenteuer zu suchen. Auf dem Weg retten sie noch ein Rudel Hunde und so leben Mädchen und Hunde im Wald und lernen viel über die Natur, übers Überleben und sich selber. Ein wunderschöner Jugendroman von Kirsten Fuchs, den ich in einem Rutsch am Strand gelesen habe, und dem ich auch die etwas überzeichneten Nebenfiguren schnell verziehen habe, weil ansonsten einfach alles passte.
Mädchenmeute von Kirsten Fuchs [Amazon-Werbelink]
6. The Last Days of New Paris von China Miéville
Endlich wieder Miéville gelesen. The Last Days of New Paris ist eine Novelle, für die man aber genauso lange wie für einen Roman braucht, weil man dauernd Kunstwerke und Künstler googeln muss. Während des Zweiten Weltkrieges wurde in Paris eine surrealistische Bombe gezündet und seitdem geistern die Ideen der Surrealisten durch die abgeschottete Stadt. Hier kämpfen nun Widerständler gegen Nazis gegen die manifs, wie die manifestierten Kunstwerke genannt werden gegen Dämonen. Das ist ungefähr genauso absurd, wie es sich anhört und ergibt gleichzeitig Sinn, wenn man sich erstmal eingelesen hat. Außerdem lernt man noch was, vorausgesetzt natürlich, man liest die Fußnoten und googelt dauernd rum.
The Last Days of New Paris von China Miéville [Amazon-Werbelink]
The year in review. Und los:
Zugenommen oder abgenommen?
Zu. Und das darf auch tatsächlich nicht so weiter gehen. Ich hab’s ja nicht so mit guten Vorsätzen, aber nächstes Jahr muss sich da was ändern.
Haare länger oder kürzer?
Kürzer. Sie waren wieder richtig lang, weil ich zu faul und zu knickerig für Frisörbesuche bin. Und dann wachte ich eines Morgens auf und dachte, so, heute zum Frisör und jetzt sind sie halt schulterlang und es gefällt mir aktuell so gut, dass ich vielleicht demnächst öfter mal nachschneiden lasse. Aber vielleicht darf das dann auch Mama machen, die macht das umsonst.
Kurzsichtiger oder weitsichtiger?
Im Sommer neue Brille gekauft und die bei der Messung war ich mal wieder etwas weniger kurzsichtig. Im Nachhinein geärgert, dass ich mit dem Brillekaufen nicht gewartet habe, denn es stellte sich heraus, dass es in Frankreich viel tollere Modelle gibt. Na ja, nächstes Jahr vielleicht.
Mehr Kohle oder weniger?
Etwas mehr.
Mehr ausgegeben oder weniger?
Bis zum Urlaub gut mit YNAB durchgekommen, dann schludrig geworden und aktuell muss ich wieder ein bisschen rearrangieren und YNAB wieder aktivieren, denn das hat damit wirklich sehr gut funktioniert. Wahrscheinlich nicht großartig mehr ausgegeben, aber auch nicht signifikant weniger.
Mehr bewegt oder weniger?
Weniger glaub ich. Oder gleich. Keiner Ahnung. Das Fitbit verloren, dafür mit Pokémon GO neue Laufmotivation bekommen.
Der hirnrissigste Plan?
Mit Erkältung Karaoke singen gehen. Man hat es am nächsten Tag dann doch gemerkt. Aber nichts bereut, war geil!
Die gefährlichste Unternehmung?
In einem Berliner Nachtbus über Literaturklassiker reden. Die, die dabei waren, wissen, was ich meine.
Die teuerste Anschaffung?
Ein niedriger vierstelliger Betrag für die Komplettrenovierung der Zähne. Das hat man davon, wenn man jahrelang nicht zum Zahnarzt geht.
Das leckerste Essen?
Sieben-Gänge-Carte-Blanche im La Maison d’à côté in Montlivault. ALTER! Im MILES in Bordeaux war’s auch super und auch das zweite Mal bei Dan war sehr schön. Überhaupt Bordeaux. Gutes Gastronomie-Pflaster. Und die Cocktails im Bistro Carmagnole in Hamburg waren großartig.
Das beeindruckendste Buch?
Im letzten Fragebogen gemutmaßt, Radiance von Catherynne M. Valente [Amazon-Werbelink] könnte sich als heißer Anwärter für das beste Buch 2016 erweisen. Recht gehabt. Etwas sperrig, aber sehr faszinierend. Unbedingt mehr von Catherynne M. Valente lesen. Außerdem sehr viel Spaß mit Horst Evers Alles außer irdisch [Amazon-Werbelink] gehabt. In Nostalgie gesuhlt mit Christiane Neudeckers Sommernovelle [Amazon-Werbelink], Alexandra Tobors Minigolf Paradiso [Amazon-Werbelink] und Kirsten Fuchs Mädchemeute [Amazon-Werbelink]. Von solchen Büchern hätte ich nächstes Jahr gerne mehr.
Der ergreifendste Film?
Ich habe bestimmt einige Filme geguckt, kann mich aber nicht erinnern, welche davon jetzt dieses Jahr waren und welche davon besonders ergreifend waren. Zum ersten Mal in zwei Jahren oder so im Kino gewesen und Arrival gesehen, das war schon sehr gut, aber nicht zwangsweise ergreifend. Am meisten gelacht haben wir bei der Dokumentation Beltracchi – Die Kunst der Fälschung [Amazon-Werbelink] über den Kunstfälscher Wolfgang Beltracchi. Gibt’s auch auf Netflix, lohnt sich sehr.
Das beste Lied?
Auf Spotify sehr viel ausprobiert, eine Woche zum Beispiel ausschließlich Suzanne Vega gehört und dabei Suzanne Vega noch mehr lieben gelernt. Dann natürlich Hamilton, und in den letzten paar Wochen ein größeres Interesse für Musicals generell, da gibt es noch einiges zu entdecken. Weitere honorable mentions, meistens entdeckt im Spotify Mix der Woche: Dory Previn, Marco Borsato, Antje Duvekot. Musikmäßig gab es jedenfalls nichts zu meckern.
Auf Anhieb geliebt, wie das gesamte Internet: Maggie Rogers mit Alaska.
Das schönste Konzert?
Adele. Adele, Adele, Adele.
Die meiste Zeit verbracht mit…?
Wie im letzten Jahr: Meinem Mann und vermutlich den Kollegen im Büro.
Die schönste Zeit verbracht mit…?
Meinem Mann und meiner Familie. Ich wiederhole mich.
Vorherrschendes Gefühl 2016?
WTF!?
2016 zum ersten Mal getan?
In Warschau gewesen und an einer Podiumsdiskussion teilgenommen. In Wien gewesen. Wiener Schnitzel selber gemacht. Drei Wochen in Urlaub gewesen. Dogsitter gewesen, wenn auch nur für 24 Stunden. Im Ein-Sterne-Restaurant gegessen (und zwar direkt in zweien). Wasserski gefahren. Zimtsterne gebacken. Bowlen gewesen. Im Fernsehen gewesen. Ein digitales Zeitungsabo abgeschlossen. Für Fernsehen Geld bezahlt.
2016 nach langer Zeit wieder getan?
Eine Party gefeiert. Zum Ehemaligenfest die alte Schule wieder besucht und viele alte Stufenkollegen getroffen. Ein Freundschaftsbändchen geknüpft. Die Rechtsschutzversicherung in Anspruch genommen. Alleine mit dem Auto gefahren, wenn auch nur einmal.
Drei Dinge, auf die ich gut hätte verzichten mögen?
Noch weniger Zeit und damit einhergehende Kopfblockade. Der tödliche Männerschnupfen, der mich Heiligabend dann niederstreckte. Eine Welt, die 2016 noch verrückter spielte als 2015 (was sich leider auch bis ins Private zog und die Kopfblockade verschlimmerte).
Die wichtigste Sache, von der ich jemand überzeugen wollte?
Ich mich selber davon, dass sich schon alles irgendwie fügen wird. In mehrerlei Hinsicht.
Der schönste Satz, den jemand zu mir gesagt hat?
Das muss irgendein privater romantischer Kram gewesen sein.
Der schönste Satz, den ich zu jemandem gesagt habe?
Siehe oben.
2016 war mit einem Wort…?
Verdrängenswert. (Frei nach Asterix: Wasch ischt diesches 2016? Wir kennen diesches 2016 nicht!)
Zum Fragebogen für 2015 geht es hier.
Zum Fragebogen für 2014 geht es hier.
Zum Fragebogen für 2013 geht es hier.
PLÄTZCHENTEIG! KAPUTTE GEGENDEN! ZESTENREISSER! VANILLEPUDDING-SPRUDLER! KLEBRIGE BATZEN! UND ALLES IN C-DUR!
Und an dieser Stelle auch einen besonders verzückten Jahresendgruß an Jutta M., die mich heute noch mit einem Büchergeschenk beglückte. Danke!
I'm gonna nap like nobody's ever napped before.
— Emily Keeler (@lizakaemily) December 18, 2016
Gehirn: "Sauce Hollandaise mit Maggi Meisterklasse – Oh du schöne Spargelzeit"
Ich: "WTF?"— El Holleriño (@C_Holler) December 20, 2016
Mir erschliesst sich noch immer nicht, weshalb man Plätzchenteig überhaupt in den Ofen schiebt
— FrauVanSass (@FrauVanSass) December 20, 2016
Apropos schlimme Orte:
In Rocky Beach gibt es eine absurde Häufung von Kapitalverbrechen.
Meidet das lieber auch. Total kaputte Gegend.— Supersonic (@HerrSupersonic) December 21, 2016
Ach, 2016.
Nicht einmal Feiertage auf Wochentage legen kannst Du.
— Lilli Marlene (@MarleneHellene) December 19, 2016
My review of 2016.
Someone Died.
Someone Died.
Someone Died.
Someone Died.
Stupid Vote.
Someone Died.
Stupid Vote.
Someone Died.
Christmas.— Jon Pigeon (@PigeonJon) December 21, 2016
Maggi Fix für Salzkartoffeln. http://pic.twitter.com/OPV5e1zLCa
— Hermes Trismegistos (@hermes3s) December 24, 2016
Hardcoverbücher bei Momox verscherbeln, aber Julia Engelmann im Regal stehen haben.
— ellebil (@ellebil) December 26, 2016
Unterdessen singen wir Lieder von George Michael und Prince, aber alles in C-Dur, weil der Mann am Klavier ein faules Stück ist.
— Julia Bähr (@ComeOnBaehr) December 26, 2016
Kein Zestenreißer in der Ausstattung des Ferienhauses. EIN STERN! NIE WIEDER!!!
— fuchsbrom (@formschub) December 27, 2016
Das Kind will unbedingt den Joghurt auf keinen Fall essen und dringend auf den Arm lieber rumrennen. Will ein volles Glas, aber bitte leer.
— Coco Lores (@DieCori) December 28, 2016
"Guten Tag, Sie kennen mich nicht. Ich bin der Agrarminister und bevor das Jahr zu Ende geht, wollte ich auch noch mal was sagen."
— Rights Punk (@christophnebgen) December 29, 2016
Der Vanillepudding-Sprudler im Büro ist schon wieder kaputt.
— Mann vom Balkon (@MannvomBalkon) December 30, 2016
Arbeite an einem Backhandbuch, in dem häufig die Formulierungen "Pi mal Daumen", "klebriger Batzen" und "mit etwas roher Gewalt" vorkommen.
— Twіtter-Idol Durst (@durst) December 16, 2016
Ich will grad gar nichts. Ist das erlaubt im Kapitalismus?
— Kirsten Fuchs (@kirsten_fuchs_) December 16, 2016