Bücher 2016 – Plätze 10 bis 6

Meine Lieblingsbücher des Jahres setzen sich schön zusammen aus deutscher Gegenwartsliteratur mit ein bisschen Nostalgie und moderner englischsprachiger Genreliteratur. Das ist doch ein guter Mix, damit kann man arbeiten. Hier nun die Plätze 10 bis 6 meiner liebsten Bücher, die ich 2016 gelesen habe.

10. Slade House von David Mitchell

Eine kleine Gruselgeschichte von David Mitchell, der auch auf kleinerem Format wieder das macht, was er am besten macht, nämlich für jeden seiner Erzähler eine ganz eigene Stimme zu finden. In diesem Fall teilen die Erzähler das gleiche Schicksal: Sie alle werden in ein geheimnisvolles Haus gelockt, in dem ein Geschwisterpaar es auf nichts anderes als auf die Seelen der armen Unwissenden abgesehen hat. Es hat viel Spaß gemacht, das zu lesen, gerade weil es so schön kurz und auf den Punkt war.

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9. Sommernovelle von Christiane Neudecker

Ein schöner nostalgischer Sommerroman, der in den Achtzigern spielt und von zwei Freundinnen erzählt, die in den Ferien und voll mit jugendlichen Idealen auf einer Vogelstation auf einer Nordseeinsel helfen wollen. Doch auf der Vogelstation werden die beiden von der Realität des Erwachsenseins eingeholt. Erste Liebesenttäuschungen warten auf sie ebenso wie das dumpfe Gefühl, von den vermeintlichen Vorbildern bitter verraten worden zu sein. Vor allem aber überzeugt Sommernovelle mit den detaillierten Beschreibungen der Sommertage auf der Insel. Es ist wohl egal, wann man dieses Buch liest, man wird immer den Sommerwind spüren, wenn Panda und Lotte mit den Fahrrädern über die Inselstraßen rauschen.

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8. Sophia, der Tod und ich von Thees Uhlmann

Es klingelt an der Tür des Ich-Erzählers und der Tod steht vor der Tür. Es würde ihn jetzt leider abholen müssen, sagt er, so leid es ihm tue. Dann aber klingelt es schon wieder an der Tür und Sophia, die Ex-Freundin des zu Versterbenden bringt alles durcheinander. Denn auf einmal geht es nicht mehr so einfach mit dem Sterben und nach einer durchzechten Nacht gehen Sophia, der Tod und der immer noch nicht Verstorbene zusammen mit seiner Mutter auf eine Reise, um sich wenigstens noch den wichtigsten Leuten zu verabschieden. Das alles ist gleichermaßen witzig wie einfühlsam erzählt, ich empfehle auch das Hörbuch, denn das liest Thees Uhlmann selber und von jemand anderem will man das vermutlich gar nicht vorgelesen bekommen.

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7. Mädchenmeute von Kirsten Fuchs

Charlotte soll in den Sommerferien in eine Mädchenabenteuercamp und findet das so mittelgut, aber was will man schon machen, wenn man erst 13 ist und die Eltern noch alles bestimmen dürfen. Schon in der ersten Nacht geht alles schief, was nur schiefgehen könnte und als sich die Ereignisse am Tag darauf hochschaukeln, hauen die Mädchen kurzerhand ab, und beschließen, den Rest der Zeit in einem Stollen irgendwo in Thüringen ihr eigenes Abenteuer zu suchen. Auf dem Weg retten sie noch ein Rudel Hunde und so leben Mädchen und Hunde im Wald und lernen viel über die Natur, übers Überleben und sich selber. Ein wunderschöner Jugendroman von Kirsten Fuchs, den ich in einem Rutsch am Strand gelesen habe, und dem ich auch die etwas überzeichneten Nebenfiguren schnell verziehen habe, weil ansonsten einfach alles passte.

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6. The Last Days of New Paris von China Miéville

Endlich wieder Miéville gelesen. The Last Days of New Paris ist eine Novelle, für die man aber genauso lange wie für einen Roman braucht, weil man dauernd Kunstwerke und Künstler googeln muss. Während des Zweiten Weltkrieges wurde in Paris eine surrealistische Bombe gezündet und seitdem geistern die Ideen der Surrealisten durch die abgeschottete Stadt. Hier kämpfen nun Widerständler gegen Nazis gegen die manifs, wie die manifestierten Kunstwerke genannt werden gegen Dämonen. Das ist ungefähr genauso absurd, wie es sich anhört und ergibt gleichzeitig Sinn, wenn man sich erstmal eingelesen hat. Außerdem lernt man noch was, vorausgesetzt natürlich, man liest die Fußnoten und googelt dauernd rum.

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