Daily Music: Over the Rhine

Heute mal ein bisschen mehr auf einmal, aber dafür besonder schön. Over the Rhine kenne ich, seit Caitlin mir vor vielen Jahren ein Mixtape schickte, auf dem das wundervolle Nobody Number One drauf war.

Dass die Band dann auch noch Over the Rhine heißt, passt bei mir natürlich wie Faust aufs Auge, auch wenn es dabei gar nicht um den Fluss durch die Heimatstadt, sondern um ein Viertel in Cincinnati geht. Völlig egal.

Die beiden Videos beginnen mit einer kleinen Bandvorstellung, wer lieber gleich Musik hören möchte, spule bitte ganz forsch vor.

Das eben erwähnte Nobody Number One darf natürlich nicht fehlen, auch wenn ich dazu leider kein schönes Video gefunden habe.

Herbstspaziergang, ein Versuch

Am 3. Oktober ruft Doreen an und möchte einen Herbstspaziergang auf Zeche Zollverein machen. Das hatten wir zwar irgendwie anders geplant, aber gerade scheint tatsächlich die Sonne und Herbstspaziergänge sind schön, mal abgesehen davon, dass ich ja noch mit der Lomokamera rumspielen will und Herbstspaziergang auf Zeche Zollverein scheint ein gefundenes Fressen dafür.

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Den Mann kriegen wir mit dem Hinweis auf lecker CPM von der mobilen Bude von Schloss Hugenpoet, die ja auf dem Gelände gerne rumsteht.

Also verabreden wir uns für eine Stunde später. Als wir losfahren ist es schon deutlich bedeckt, als wir ankommen immer noch und nachdem wir festgestellt haben, dass die Bude mit der leckeren Currywurst gar nicht da ist, fängt es an zu regnen. Bis dahin sind wir bestimmt schon mindestens zehn Minuten rumspaziert. So langsam reicht’s auch.

Also kehren wir in der Butterzeit ein, wo die Currywurst leider nicht nur ohne Pommes-Mayo serviert wird, sondern auch sonst hinter den Erwartungen deutlich zurückbleibt.

Als wir durch sind mit C-ohne-PM regnet es dafür noch mehr und wir beschließen den Herbstspaziergang an dieser Stelle vielleicht doch eher vorzeitig abzubrechen und einfach nach Hause zu fahren.

Im Auto diskutieren wir, welche kulinarischen Optionen sich uns sonst noch bieten könnten, planen zukünftige Ausflüge in herausragende Dönerbuden und einigen uns schließlich darauf, noch mal bei Café Kötter auf der Rü vorbeizugucken in der großen Hoffnung, es möge Waffeln geben.

Waffeln gibt’s zwar nicht, dafür aber eine große Auswahl Kuchen, Kaffee, Kakao und Tee. Außerdem: Bärchenkekse, die nicht nur hübsch aussehen, sondern auch noch sehr gut schmecken. Und wenn das jetzt mit dem Herbstspaziergang vielleicht eher weniger gut geklappt hat, eine Aktion, die mit Tee, Bärchenkeksen und Baumkuchentorte endet, kann so verkehrt nicht sein. (Meine Meinung.)

Lila

Zollverein

Ding

Ruhrmuseum

Blümchen

Schilder

Ding II

Noch mal Ding

Runde Ecke

Zollverein

Fotograf

Regenschirm

Bärchenkeks

Tee

Baumkuchentorte

Die Baumkuchentorte, für die sich alles gelohnt hat.

Bitte unterschreiben Sie hier. Petition gegen das Leistungsschutzrecht.

tl;dr Bitte hier unterschreiben. Weil’s wichtig ist und die Zeit knapp wird. Danke.

Leistungsschutzwas? Eigentlich müsste man annehmen, dass das Thema Leistungsschutzrecht in den letzten Monaten ausreichend durchgekaut wurde und mittlerweile jeder, der sich so ein bisschen fürs Internet interessiert, mit den Forderungen grob vertraut sein sollte.

Es haben sich mittlerweile so viele Blogs damit beschäftigt, dass ich mir ein bisschen doof vorkomme, es auch noch zu tun, aber sei’s drum.

Beim Leistungsschutzrecht geht es um die Forderung der Verlage, für im Zweifelsfall auch kleinste Textschnipsel Geld verlangen zu können. Im Wesentlichen zielt diese Forderung auf Suchmaschinen wie Google und Aggregatoren ab, die eben genau solche Schnipsel in den Suchergebnissen oder auf aggregierten Seiten anzeigen.

Die Idee dahinter (so habe ich es jedenfalls verstanden) ist, dass Google & Co. ja durchaus kommerzielle Interessen haben und sich an den Inhalten der Verlage für umme bedienen und deswegen ja nun auch für eben diese Inhalte auch bezahlen sollten.

Mal abgesehen davon, dass ich davon überzeugt bin, dass schon diese Grundforderung ziemlicher Humbug ist, hätte das Leistungsschutzrecht, würde es tatsächlich durchgesetzt werden, einige Konsequenzen, die u.a. auch Blogger betreffen würden und das nicht zwingend positiv.

Sascha Lobo hat das in einem Blogpost sehr schön aufgedröselt. Bis dahin war ich auch so ein bisschen der Meinung, die Verlage sollten sich vielleicht mit dem Leistungsschutzrecht einfach mal gehörig selbst ins Knie schießen. Die Szenarien, die er entwirft, sind nicht nur erschreckend, sondern leider auch nicht unrealistisch. Google wird sich wohl nicht auf die Forderungen der Verlage einlassen und bezahlen, sondern potentiell zahlungspflichtige Seiten einfach nicht mehr listen.

Ein Erfolg wird das Leistungsschutzrecht in meinen Augen in keinem Fall werden. Kaum einer der betroffenen Dienste wird bereit sein, für solche Textschnipsel zu bezahlen. Es gibt genug andere Inhalten im Netz, als dass sich die Suchmaschinen, Aggregatoren und andere Dienste um die Befindlichkeiten einiger weniger deutschen Verlage kümmern müssten.

Im schlimmsten Fall hieße das deutlich eingeschränkte Suchergebnisse, mögliche Abmahnungen für Blogbetreiber, die vielleicht über Flattr, Amazons Affiliate-Links oder andere Optionen ein bisschen Geld mit ihrem Blog verdienen und auf einen Artikel eines solchen Verlages verlinken und im allerschlimmsten Fall sogar die Auslistung deutschsprachiger Blogs aus den Suchmaschinen, denn woher soll Google wissen, ob ich als Blogbetreiber nicht auch auf die Idee kommen könnte, meine Publikationen leistungsschutzrechtpflichtig zu betrachten.

Und weil eben dieses Gesetz so sensationell absurd ist, gibt es eine Onlinepetition, die man ganz einfach unterzeichnen kann. Leider sind nur noch wenige Tage übrig und noch viele Unterschriften nötig. Auch ich habe viel zu spät davon Wind bekommen, erst der Beitrag von Sascha Lobo hat mich aufgerüttelt und mir die Reichweite solche eines Gesetzes mal ordentlich klar gemacht.

Also, bitte hin und unterzeichnen. Außerdem weiterverlinken, teilen oder selber drüber schreiben, solange noch Zeit ist. Danke.

Wer sich noch weiterbilden will, guckt hier (oder in zahlreichen anderen Artikeln, die darüber geschrieben wurden):

Carta: Petition gegen das Leistungsschutzrecht – dann müssen wir wohl

Udo Vetter: Noch ein Rettungsschirm

Noch mal Lobo: Fünf entscheidende Fragen zum Leistungsschutzrecht

Thomas Hoeren: Das Leistungsschutzrecht wäre ein schwerer Eingriff in die Informations- und Meinungsfreiheit

Schöner Suchen, Teil 4

Es ist mal wieder soweit. Zehn wunderbare Suchanfragen haben es in die Bestenliste geschafft. Wer bei bestimmten Fragen bessere Antworten oder Hinweise auf Lager hat als ich, den bitte ich um fleißige Mithilfe.

schnelles internet in hundham

Hahaha! Vergiss es. Ich hatte da fast zwei Tage lang noch nicht mal Handynetz, von Internet brauchen wir da gar nicht reden. (Hihihi. Höhö.)
 
klo sesamstrasse

Eine Suchanfrage, bei der ich nicht sicher weiß, ob ich mehr über die Motivation wissen will. Gibt es ein Klo in der Sesamstraße? Oder geht’s um was ganz anderes? Auf der anderen Seite habe ich das schon lange nicht mehr geguckt, und weiß nicht, inwiefern die Thematik in den letzten Jahren irgendwie an Brisanz gewonnen hat.

überdurchschnittliche intelligenz und extrem langsam schreibblockade

Nicht nachdenken, machen. Ich empfehle dafür die Teilnahme am NaNoWriMo (ist ja schon bald). Da muss man nämlich in kurzer Zeit soviel schreiben, dass man gar nicht viel nachdenken kann. Das, was dabei rauskommt, ist vielleicht von zweifelhafter Qualität, aber man hat zumindest eine Grundlage, aus der man dann was Besseres basteln kann.

wo findet man die schönste sonnenuntergänge in hessen

Hanau ist es nicht und Hessen ist groß, außerdem ist das ja Geschmackssache. Wer aber eine Antwort auf diese Frage hat, der soll sie mir bitte auch mitteilen. Schöne Sonnenuntergänge guckt man ja so generell sehr gerne.

benedict cumberbatch urlaub

Wo? Wann?

irren u wirren im internet..aber wen stört es denn

Mich nicht. Andere Leute mit präziseren Vorstellungen, was die Verwendung von Onlinediensten angeht, vielleicht schon. Aber vielleicht sollte einem das wiederum dann egal sein. Wir irren und wirren doch alle, und meistens ist es dabei ganz lustig.

meine lehrerin is so geil im schwimmunttericht

Öh. Ja. Und du suchst jetzt im Internet wonach genau?

leonard cohen konzert was anziehen

Ich würde sagen, zunächst mal dem Veranstaltungsort angemessen. Handelt es sich zum Beispiel um ein Open-Air-Konzert, so empfehle ich aufmerksam den Wetterbericht zu verfolgen und sich entsprechend vorzubereiten. Ansonsten ist es Herrn Cohen vermutlich relativ wumpe, was man so anhat. Ich weiß auch nicht mehr, was ich beim Konzert in Dortmund angezogen habe, aber ich bin nicht der Halle verwiesen worden, insofern wird es wohl in Ordnung gewesen sein.

was macht mandy patinkin

Beruflich oder privat? Beruflich spielt er bei Homeland mit, was er privat macht, weiß ich leider nicht.

Vorletzte Geräusche

Ich gebe zu: Ich verstehe die Suchanfrage nicht. Aber ich würde so gerne.

Zum ersten Mal: Mit einer Lomokamera in Köln unterwegs

Ich habe ja was gewonnen. Ich gewinne sonst wirklich nie etwas, man sollte auf keinen Fall mit mir in einem Team sein, wenn’s um Glück geht. Das hab ich auch dem Kollegen gesagt, der sich mit mir ein Büro teilt, als die neue Büroverteiltung per Münzwurf ausgeknobelt wurde. Wir sind jetzt übrigens in dem kleineren Büro.

Ich habe aber trotzdem was gewonnen. Und zwar eine schicke Lomokamera. Genauer gesagt, die Special-Edition-La-Sardina-Telefonbuch-Menschen-Deiner-Stadt-Lomokamera-mit-Blitz (übrigens bei dem gleichen Wettbewerb, bei dem Fee gewonnen hat). Und weil das so vollkommen unerwartet kam, und ich das überhaupt nicht mehr auf dem Schirm hatte, hab ich mich umso mehr gefreut.

Letzten Samstag kam die Kamera und da ich Montag sowieso einen Ausflug nach Köln geplant hatte, hab ich sie gleich mit eingepackt und als erste Station den Lomography Gallery Store in der Kölner Ehrenstraße angesteuert. Dort habe ich mich ein bisschen beraten lassen, welchen Film man denn nehmen soll, einmal unter Anleitung Filmeinlegen geübt und dann direkt mal das erste Testbild geschossen.

lomography gallery store

Tja, nun ja. Da fehlt ein Teil des Bildes. Film eben. Analog, nicht digital. Das muss man auch erst wieder üben.

Weil das Wetter so toll war und Köln sowieso toll und das Belgische Viertel erst recht zum Verlieben ist, hab ich gleich mal einen ganzen Film vollgeknipst, in Essen direkt ins Labor gebracht und am nächsten Tag abgeholt.

Auf einmal ist wieder alles wie früher. Ach Quatsch, noch mehr anders, denn selbst bei meiner ersten eigenen Kamera musste ich den Film nicht selber weiterdrehen. Aber an so einer La Sardina ist wirklich nichts elektronisch, alles ist mechanisch. Den Film muss man selber weiterdrehen, immer daran denken, die Verschlusskappe abzusetzen (was ich mindestens zwei Mal vergessen habe), zoomen kann man nicht und scharf stellen auch nicht so wirklich und wenn der Film durch ist, muss man ganz lange zurückkurbeln, auch alles von Hand.

Dafür ist so eine Kamera unglaublich leicht, weil eben kaum was dran ist. Als nächstes kommen dann Experimente mit Biltz und Farbfilter, aber dafür brauch ich dann erstmal eine Batterie für den Blitz. Doppelbelichtungen muss ich dann auch noch ausprobieren und… hach. Es ist alles so aufregend.

Und die ersten Fotoexperimente aus Köln sind jetzt hier zu bewundern. Bin gespannt, was ich in Zukunft noch so ausprobieren werde. Aber Spaß macht es allemal.

Beklebt

Ehrenstraße

Käsehaus

Känguruh

I don't know either

Liebhalten

Kitty

Eduscho

Table Dance

Eis

Päffgen

Heumarkt

Rhein

Hohenzollernbrücke

Groß St. Martin

Dom

Dom mit Laub

Dom mit Laub II

Dom, Laub, Bahnhof

Biscarrosse-Plage

Da sind wir also wieder in Biscarrosse-Plage. Die französischen Atlantikstädtchen, das muss man nämlich wissen, bestehen gerne aus zwei Teilen. Dem eigentlichen Ort irgendwo im Landesinneren und dem dazugehörigen Strandstädtchen. Dazwischen sind gerne mal 10 Kilometer, man sollte also bei der Ferienhausbuchung schön darauf achten, wo man jetzt wirklich bucht. (Biscarrosse hat zusätzlich noch einen Teil am See, nämlich Biscarrosse-Lac, das ist dann wieder ganz woanders. Aber auch schön.)

Weil wir in der Nachsaison Urlaub machen, machen auf der Hauptstraße und am Strandboulevard so nach und nach immer mehr Läden zu, aber so genau verstehen wir das Prinzip auch nicht, denn zwischendurch hat dann auf einmal wieder alles auf. Wahrscheinlich machen die Franzosen das einfach so, wie sie Lust haben.

Vor allem sind wir ja hier wegen dem Meer und dem Strand und den Wellen. Man kann in Biscarrosse-Plage nämlich nicht nur prima in der Sonne am Strand liegen, sondern man kann sogar Surfen oder irgendeine andere verrückte Wassersportart betreiben. Aber dazu werde ich später noch berichten, mit reichlich Bildmaterial.

In Biscarrosse-Plage selber kann man dafür gut morgens leckeres Baguette und Bärentatzen (“C’est avec quoi?” “Avec Nutella.” Gekauft.) beim Bäcker holen und abends nach anstrengenden Strandaktivitäten (man glaubt ja gar nicht wie erschöpft man nach so viel in der Sonne liegen sein kann) im Café Cosy ein leckeres Bier oder einen Schirmchencocktail trinken, während in der Spielhölle gegenüber Billard, Kicker und dieses andere Dings gespielt wird. Wahrscheinlich gibt’s da auch Flipper. Wir wissen’s nicht, wir waren nicht drin. Schade eigentlich.

Strandvillen

Windräder

Glitzerwindräder. Warum ich davon keins gekauft habe, ist eigentlich nicht nachvollziehbar.

Strandshop

Bisca Beach

Hochhaus

Trimaran

Die ansässige Spielhölle.

Cafe

Hund

Haus

L'Avenue

Zelte

Dahinter ist das Meer.

Kiki

Huhu, Kiki!

Die Problematik der Namensfindung interner Projekte

Folgendes schrieb ich auf Twitter:

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Und ja, ich habe schon seit Monaten vor, darüber zu schreiben, denn es ist ein Thema, das geradezu danach schreit, für den Blog verwurstet zu werden.

Interne Projekte also. Auf einmal gibt es in der Firma so ein Projekt und es muss einen Namen bekommen. Zugegebenermaßen ist das nicht einfach, aber es geht. Bei einer Firma zum Beispiel folgten wir bei der Benennung der Softwarereleases bestimmten Oberbegriffen und dann ging es das Alphabet durch. Als ich kam, war der Oberbegriff “Langweilige US-Staaten”, da waren wir aber nach Utah schon bei Wyoming angekommen und es brauchte etwas neues.

Nachdem weder “Figuren bei den Muppets” noch “Käsesorten” aus vollkommen unverständlichen Gründen ausreichend konsensfähig waren, einigte man sich auf “Mythische Figuren”. Da gibt es nämlich Gott sei Dank auch schöne Listen bei Wikipedia. Als wir bei C ankamen, weigerten sich jedoch entscheidungsrelevante Personen, “Cthulhu” zu nehmen, “weil da nie jemand weiß, wie man das schreibt”. Pah. Statt dessen wurde es Cyclops. Nochmal pah. Als das Projekt dann zu den Briten geschoben wurde, wurde das Konzept komplett über den Haufen geworfen, da der dortige Projektleiter eine grundsätzlich andere Vorstellung davon hatte, was eine “mythische” Figur wäre und einfach auf den Cast der Kinderserie “The Magic Roundabout” zurückgriff.

Das war aber alles nix gegen die Projekte, die von oberere Ebene firmenweit angesiedelt auf einmal auf den Plan traten. Ich weiß auch mehr, worum es bei den Projekten genau ging, ich glaub, ich habe es schon damals nicht verstanden, es mittlerweile vergessen und es war zudem auch nicht übermäßig spannend. Es waren die Namen, einzig und allein die Namen, die mir im Gedächtnis geblieben sind. Denn die waren schön. Aber auch nicht ganz unproblematisch.

Project X-Ray

Eines der Projekte nannte sich “Project X-Ray”. Klingt jetzt erstmal nicht besonders spannend oder problematisch. Aber halt! Wenn man mal danach googelt, erfährt man schnell, dass es bereits ein Project X-Ray gab, dessen Ziel und Verlauf ein bisschen so klingen, als hätte sich Neal Stephenson das ausgedacht, aber nicht wie etwas, das tatsächlich in der Realität zu stattgefunden haben könnte.

Project X-Ray war ein amerikanisches Projekt während des zweiten Weltkriegs und es ging – ganz grob – um die Frage, ob es nicht eine gute Idee wäre, Bomben an Fledermäuse zu basteln und dann vom Flugzeug aus die Fledermäuse abzuwerfen. Die Annahme war, dass die Fledermäuse dann eigenständig auseinanderfliegen würden und es dementsprechend zu einer Art willkürlicher Streubombardierung kommen würde. Es ging also weniger um eine gezielte Zerstörung, sondern um die Zermürbung der Bevölkerung.

Die Fledermäuse weigerten sich jedoch hartnäckig, nach dem Abwurf noch großartig irgendwohin zu fliegen. Vielleicht waren die armen Tiere auch ausreichend traumatisiert, jedenfalls flogen sie nicht, sie fielen. Und explodierten. Man hätte also einfach so Bomben abwerfen, und sich die Fledermäuse sparen können. Das hätten die Fledermäuse vermutlich auch besser gefunden. Als Lösung wurde diskutiert, die Fledermäuse zusätzlich noch mit kleinen Fallschirmen auszustatten, aber dazu kam es wohl gar nicht erst.

Das Projekt wurde dann eingestampft, allerdings erst nachdem auf dem Testgelände ein Hangar und ein Militärwagen durch eine fehlgeleitete Bombenfledermaus in Brand gesetzt wurde.

Project Snowball

Zu Project Snowball möchte ich eigentlich nicht so viel sagen, und verweise einfach mal darauf, dass es bei Wikipedia einen schönen Artikel dazu gibt, der aber ziemlich sicher NSFW ist, also Obacht. Auch hier kann man sagen, dass Snowball natürlich wirklich ein sehr harmloser Name ist. Eigentlich.

Problematisch wird es erst, wenn die Dichte der popkulturell gebildeten Geeks zu groß ist, was in einem Softwareunternehmen eben gerne mal der Fall ist. Diese Leute haben mit einer nicht zu vernachlässigenden Wahrscheinlichkeit “Clerks” gesehen und das im Zweifelsfall mehr als einmal und sind dementsprechend für den Rest ihres Lebens nicht nur generell verdorben, sondern kichern auch dümmlich, wenn von “Project Snowball” die Rede ist.

Das konnten die Projektnamenzuständigen vielleicht nicht ahnen, aber ich sag’s mal so: Wir hatten bei der Projektnamenverkündung viel Spaß im Büro. Das ist ja auch was.

Projekt Magellan

Auch ein Projekt Magellan kam mir schon unter, und zu diesem (und zu generellem Bildungs-) Zwecke empfehle ich auch, sich noch mal genau anzugucken, was bei einer Magellan-Umsegelung so alles lustiges passiert. Da werden Ureinwohnen hingerichtet und Dörfer niedergebrannt, und bei der Heimkehr ist nicht nur Magellan selber, sondern auch gut 90 Prozent der Besatzung tot. (Gut ein Viertel wurde allerdings bereits auf der Reise wegen Meuterei ausgesetzt.)

Nun muss man sagen, dass die Reise von Magellan nun immerhin schon historische Bedeutung hat und so schlecht also nicht gewesen sein kann, sonst wüsste man ja auch nicht so viel drüber. Mal abgesehen davon, dass ich mir nie so schön viel darüber gemerkt hätte, wenn es nicht so hübsch absurd gewesen wäre.

Eventuell sind Projektnamen auch nur kleine Bildungsanreize. Denn hätte es Project X-Ray nicht gegeben, dann wüsste ich jetzt nichts über das andere Project X-Ray, und hätte es Projekt Magellan nicht gegeben, dann hätte ich mich nie etwas ausführlicher mit der Weltumsegelung dieses Seefahrers beschäftigt.

Dank der kreativen Projektnamensgebung in Unternehmen bin ich also nicht nur klüger als vorher, sondern kann langweilige Partys ruckzuck retten, indem ich eine schöne Geschichte über Fledermausbomben erzählen, die mir dann vermutlich doch keiner glaubt.

Zum ersten Mal: Eine Führung durch ein Hundertwasserhaus mitmachen

Viel Grün

Als ich zum ersten Mal durch den Grugapark lief und auf einmal ein Hundertwasserhaus erblickte, war ich schon ausreichend erstaunt. Hundertwasser? Hier? In Essen? IM PARK? Neugierig steuerte ich darauf zu, musste dann aber feststellen, dass man leider nur von außen gucken durfte.

Hundertwasserhaus

Das Hundertwasserhaus in Essen ist gleichzeitig ein Haus der McDonald’s Kinderhilfe. In den sogenannten Ronald McDonald Häusern, die es in ganz Deutschland gibt, werden den Familien schwerkranker Kinder Wohnungen auf Zeit in Krankenhausnähe zur Verfügung gestellt. Aber dazu später mehr.

Letztens flatterte dann eine Mail von Laura in meinen virtuellen Postkasten. Ob ich nicht Lust hätte, an einer Führung durch das Haus teilzunehmen. Ja, aber sicher hab ich das! Wenn man schon mal die Chance bekommt, sich so ein Haus von innen anzugucken, dann nimmt man die ja auch wahr.

Kuppel

Gestern Abend war es so weit, um kurz vor 18 Uhr standen ich und andere Führungsteilnehmer vor dem Tor des Hauses. Schon das Tor ist auf Hundertwasserart gestaltet, die offizielle Adresse lautet “Unter dem Sternenzelt”, was ich auch schon sehr schön finde.

Sternenzelt

Im Foyer werden wir begrüßt und warten noch ein Weilchen, bis auch alle eingetroffen sind und dann geht’s los. Laura wird die Führung zusammen mit ihrer Kollegin Sabine Holtkamp halten und uns sowohl zur Architektur und Geschichte des Hauses sowie zur Stiftung aufklären.

Laura

Laura erklärt.

Das Hundertwasserhaus in Essen, so erklärt Laura, ist einem Waldspaziergang nachempfunden. Große schwarze Flecken auf dem Boden symbolisieren Pfützen, bunte Bodenkacheln sind Blumen, Laubhaufen oder Pilze (der Fantasie sind da keine Grenzen gesetzt), die Säulen sind Bäume.

Pfützen

Große Pfützen im Hundertwasserhaus. Im Prinzip hat man die ganze Zeit nasse Füße.

Hundertwasser mochte keine geraden Linien, alles ist hier rund, gebogen, nichts gleicht dem anderen. Der Boden geht zur Wand hin gerne ein bisschen nach oben, was ein unglaublich interessanter Effekt ist. Einen Schrank könnte man hingegen vermutlich nicht überall hinstellen.

Geht hoch

Laub. Vielleicht auch Blumen. Was man halt gerne hätte.

Wir kriegen beinahe das ganze Haus zu sehen. Vom Foyer aus geht es zum Spielbereich, von dort aus in die Gemeinschaftsküche, wo frische Blumen auf dem Tisch stehen und es einmal in der Woche ein Verwöhnfrühstück und ein Verwöhnabendessen gibt. Es folgt das Fernsehzimmer und die kleine Bibliothek.

Flaschen

Bild

Danach geht es hoch in den kleinen Wellnessbereich und von da aus weiter hoch bis in die goldene Kuppel. Dort ist die Wendeltreppe von unten mit Spiegelstückchen verziert, die Lichtreflexionen an die Wände werfen. Ganz oben dringt Licht durch die runden bunten Fenster. Dieser (winzige) Raum ist auch als Entspannungsraum gedacht, gewöhnlich stehen hier gemütliche Liegen, die sind aber aktuell im Wellnessbereich, weil dort ein von einer Ehrenamtlerin durchgeführter Massageabend geplant ist.

Treppe

Treppenstufen sind auch nicht gerade, sondern wölben sich leicht an den Seiten nach oben.

Bad

Inspiration für die nächste Badezimmerrenovierung: Eine Hundertwasserbadewanne.

Spiegel

Überhaupt: Ehrenamt und Stiftung. Dazu gibt es auch einiges zu erklären. Dass Ehrenamt im Ronald McDonald’s Haus zum Beispiel leider nicht bedeutet, viel mit Kindern zu arbeiten. Die Häuser werden üblicherweise von den Eltern und gelegentlich den Geschwisterkindern bewohnt. Die Kinder liegen in der nahegelegenen Klinik meistens auf der Intensivstation.

Was die Ronald McDonald’s Häuser leisten, ist den Familien schwerkranker Kinder ein Zuhause auf Zeit zu bieten, und ihnen möglichst viel Alltagsstress abzunehmen, damit sie nach einem stressigen und schweren Tag im Krankenhaus nicht erst noch die Wohnung putzen müssen. Sabine Holtkamp erklärt es so: “Es sind viele kleine Puzzleteile, die hoffentlich zusammengefügt dazu führen, dass die Familien in einer schweren Zeit ein bisschen Raum zum Abschalten finden können.”

Haus

Blumen

Putzen gehört dazu und das Bereitstellen von allem, was man so im Alltag so braucht. Es gibt einen Waschraum, notwendiger Alltagskram (Waschpulver, Toilettenpapier, usw.) wird vom Haus gestellt. Aber auch solche Kleinigkeiten wie frische Blumen auf den Tischen in der Küche oder die Organisation von Wellnessabenden oder Verwöhnabendessen sind weitere Puzzleteile.

Finanziert wird das alles teils von den Krankenkassen der Familie, zu einem deutlich größeren Teil aber von der McDonald’s Kinderhilfe. Zum Beispiel spendet jedes Franchise einen Teil seines Gewinnes automatisch an die Stiftung. Der Rest kommt durch Spenden zusammen. Ich habe jetzt jedenfalls mit eigenen Augen gesehen, wofür das Geld, das an jeder McDonald’s-Kasse gesammelt wird, eingesetzt wird.

Auch Sachspenden sind gerne gesehen, allerdings muss das Haus auch etwas damit anfangen können. Gebrauchte Kuscheltiere und Puppen gehen leider schon aus hygienischen Gründen nicht, auch hier sind gerade Alltagsdinge gefragt. Hingegen kann man durchaus beim nächsten IKEA-Besuch ein paar Hunderterpackungen Teelichter mitnehmen und im Ronald McDonald Haus abgeben. Wer da mehr wissen will, kann den Newsletter des Essener Hauses abonnieren, denn dort wird dann auch der aktuelle “Wunschzettel” des Hauses veröffentlicht, so dass man gezielt Benötigtes beisteuern kann.

Spendenbaum

Spendenbaum im Foyerbereich

Aber noch mal zurück zum Haus: Zurück im Wellnesszimmer laufen wir übers Dach an den Wohnungen vorbei bis runter in den Innenhof. Dabei fallen auch direkt die seltsamen Mitmieter im Hunderwasserhaus Essen auf: Die Baummieter. Aus zwei Fenster wachsen Bäume in die Höhe. Auch das gehört zum Konzept von Hundertwasser. Die Baummieter zahlen ihre Miete in Sauerstoff. Das kann ein Menschmieter leider nicht.

Baummieter

Baummieter II

Baummieter III

In den Geländern (das kann man übrigens schon außen am Tor bewundern) sind immer wieder Werkzeuge miteingearbeitet. Auch das (wie überraschend) eine Idee von Hundertwasser, der die Handwerker aufgefordert hat, sich mal was Kreatives zu überlegen. Herausgekommen sind dabei etliche Zangen, Scheren, Schraubdinger und was-weiß-ich-nicht-noch, die zwischen den Stäben der Geländer stecken.

Schere

Dings

Anderes Dings

Hundertwasser selber hat das Gebäude übrigens nie sehen können, da er einige Jahre vor Fertigstellung verstarb. Er besichtigte jedoch das Grundstück und passte seinen Entwurf sowohl der Lage des Hauses als auch dem beabsichtigten Zweck (der damals schon feststand) an. Der Innenhof ist dementsprechend nicht von außen einsehbar und stellt die Privatsphäre der Familien sicher.

Kuppel

Türmchen

Brunnen

Aber immerhin, wenigstens sitzt Hundertwasser im Foyer des Ronald McDonald Hauses und malt. Er ist also doch irgendwie anwesend, mal abgesehen davon, dass Hundertwasser in einem Hundertwasserhaus sowieso die ganze Zeit präsent ist.

Hundertwasser

Ich könnte noch hundert Kleinigkeiten erzählen, möchte aber nicht den gesamten Inhalt der Führung vorwegnehmen. Denn es lohnt sich. Und das schöne ist: Die Führungen sind öffentlich und finden regelmäßig statt. Es ist also gar nicht so, dass man das Hundertwasserhaus im Grugapark in Essen gar nicht von innen begucken könnte. Führungen werden gerne angeboten und ich empfehle das mal hier uneingeschränkt.

Für weitere Informationen kann man sich einfach bei den Mitarbeitern des Essener Ronald McDonald Hauses melden: http://www.mcdonalds-kinderhilfe.org/was-wir-machen/ronald-mcdonald-haeuser/essen/unser-haus/

Fächerkuppel

Ich hab mich riesig gefreut, zu dieser Veranstaltung eingeladen worden zu sein, wäre ich doch selber nie auf Idee gekommen, mal nachzufragen. Denn so ein Hundertwasserhaus ist nicht nur unglaublich interessant, ich habe in einer Stunde auch unheimlich viel Neues gelernt. Über Hundertwasser, seine Architektur, die McDonald’s Kinderhilfe und noch einiges mehr.

Pflanzen

Noch so ein Hundertwasserkonzept: Pflanzenvorhänge. Da muss man auch erstmal drauf kommen.

Lieblingstweets im September

Ein bisschen zu früh, dafür aber ziemlich lang, weil eben der Urlaub dazwischen war und sich aber irgendwie doch ziemlich viel angesammelt hat. Einiges davon ist aber noch vom August, insofern ist eh alles durcheinander. Außerdem  hat die Journelle auch schon, dann kann ich das auch.

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Ui. Es waren wirklich viele.