Konkrete Vorsätze funktionieren bei mir nicht. Das ist zwar gegen die SMART-Regel, mir aber egal. Lieber gebe ich dem neuen Jahr so ein paar Grundthemen vor. Das hat im letzten Jahr geklappt, also bin ich optimistisch, dass das der richtige Ansatz ist und auch dieses Jahr funktionieren kann.
1. Weniger Ballast
Ich gehöre zu den Menschen, die schlecht loslassen kann. Dinge kann man vielleicht noch mal gebrauchen, Menschen haben es vielleicht gar nicht so gemeint, und man will ja niemanden vor den Kopf stoßen. Ich gehöre aber auch zu den Menschen, die sich viel zu viele Gedanken machen, über Menschen und Dinge und dann gerne mal abends nicht einschlafen können wegen dieser Gedanken.
Im letzten Jahr habe ich gelernt, dass man, oder vor allem ich, auch mal Schlussstriche ziehen muss, selbst wenn es schwer fällt. Was mir mehr Grübelei als Freude bereitet, aber durchaus verzichtbar ist, das kann weg. Vielleicht kommt es irgendwann wieder, zur richtigen Zeit. Und wenn nicht, ist auch nicht schlimm, dann war es auch nie wichtig.
2. Mehr zu Ende bringen
Immer auf die Gefahr hin, dass es arrogant klingt: Ich gehöre ebenso zu den Menschen, denen Dinge leicht fallen. Ich lerne unheimlich schnell (es sei denn, es geht um irgendwas mit Bewegung), was aber den doofen Nachteil hat, dass ich auch unheimlich schnell die Geduld verliere und lieber was anderes machen will. Im Dezember 2011 schrieb ich 50.000 Wörter, die irgendwie so eine Art Geschichte bildeten. 2012 wollte ich das komplett auseinandernehmen und neu und besser schreiben. Ich bin nicht darüber hinaus gekommen, die ersten Kapitel zu lesen und überraschend wenig doof zu finden.
Ich habe wieder ein bisschen in der Öffentlichkeit an Klavier und Mikrofon gesessen, aber längst nicht oft genug. Und wir haben angefangen, Songs aufzunehmen, aber keinen einzigen abgeschlossen, was vor allem meiner Bequemlichkeit und den zeitraubenden Tücken dieses Internets zuzuschreiben ist.
Im neuen Jahr möchte ich endlich mal nachher etwas in der sprichwörtlichen Hand haben. Was das ist und wie viel davon, ist dabei fast egal. Nur fertig soll es sein.
3. Mehr Woanders
Reisen ist toll. Ausflüge sind toll. Ich habe mir im letzten Jahr viele kleine und ein paar größere Städte angeguckt. Manchmal einfach abends, manchmal am Wochenende. Ich weiß gar nicht, ob ich mehr davon brauche, aber vielleicht das gleiche ein bisschen bewusster. Und mehr mit dem Mann. Die drei Tage Hamburg waren toll, aber es muss ja nicht immer gleich Hamburg, Berlin oder München sein. Vielleicht tun es auch einfach kleine Ausflüge, aber die dann tatsächlich gerne öfter.
4. Mehr Zuhause
Ich bin gerne zu Hause. Da ist das Bett und das Sofa, auf dem ich abends beim Fernseher gerne einschlafe. Aber auch hier schlägt die Bequemlichkeit gerne zu. Wenn ich mir zum Geburtstag nicht ausdrücklich gewünscht hätte, dass wir endlich Lampen für Schlaf- und Wohnzimmer kaufen UND DIE DANN AUCH ANBRINGEN (bzw. anbringen lassen), dann hätten wir zwei Jahren nach Einzug vielleicht immer noch nackte Birnen an der Decke.
Ich hätte auch noch gerne Vorhänge fürs Wohnzimmer und Lampen in den Badezimmern und vielleicht auch mal endlich ein Schränkchen unter dem Waschbecken oder so. Die Vorhänge von dem einen Kleiderschrank müssen noch gekürzt werden (was ungefähr zehn Minuten Arbeit entspricht, nämlich abnehmen, zur Änderungsschneiderei umme Ecke und dann ein paar Tage später wieder abholen) und mit der Regalsituation im Wohnzimmer sowie mit der Kistensituation in Keller, Speicher und Turmzimmer bin ich auch nicht glücklich.
Das Bescheuerte ist ja, dass das meiste davon gar nicht so viel Arbeit ist oder vielleicht sogar Arbeit, aber welche, die Spaß macht und die einen nachher wirklich langfristig zufriedener macht. Man tut es nur nicht. Im neuen Jahr möchte ich, dass das Zuhause sich noch mehr wie Zuhause anfühlt.
war ein tolles jahr hier auf der seite! wünsche viel geduld beim songwriting, bin gespannt …