Patrick Ness: Die Nacht des Kranichs
Blieb etwas hinter den Erwartungen zurück, konnte aber in den richtigen Momenten auch verzücken. Ich schrieb bereits hier darüber.
Zoë Beck: Schwarzblende
Eigentlich für meinen Mann gekauft, damit er auch mal was von Frau Beck liest, danach habe ich es auch gelesen, erstens, weil ich wollte und zweitens, weil mein Mann sich mit mir darüber unterhalten wollte. Kameramann Niall wird durch einen Zufall mitten in einen Terroranschlag reingezogen. Zwei Männer ermorden mitten am Tag und mitten in London einen Mann im Namen des islamischen Staaten. Erst wird Niall verdächtigt, mit beteiligt zu sein, dann bekommt er den Auftrag, eine Dokumentation über den Fall zu drehen. Und dann kommt natürlich alles ganz anders und tatsächlich auch ganz anders, als man es als Leser erwartet.
Zoë Beck schreibt wie gewohnt sehr straight und schnörkellos, Schwarzblende liest sich quasi von alleine. Über die überraschende Auflösung muss man dann auch erst mal nachdenken oder – wie in unserem Fall – diskutieren. Es wird spannend, düster und auch deutlich politisch und wer mal wieder genau so einen Thriller lesen will, kann hier sehr schön zugreifen.
Schwarzblende von Zoë Beck, erschienen 2015 im Heyne Verlag, 416 Seiten [Amazon-Werbelink]
Patricia Cammarata: Sehr gerne, Mama, du Arschbombe
Noch mehr Bücher von Menschen, die ich kenne. Hurra! Patricia Cammarata aka Das Nuf schreibt jetzt nicht nur auf ihrem Blog, sondern auch in höchstoffiziellen Büchern über das Leben mit Kindern. Das ist nicht nur amüsant sondern auch in hohem Maße lehrreich, erst recht für kinderlose Menschen wie mich. Eine ausführliche Rezension folgt, ansonsten kann man aber schon beim Familienbetrieb und bei Frau Nessy nachlesen, wie sie das Buch fanden.
Nina Fröhlich: 100 Dinge, die man im Liegen machen kann
Liegen. Ganz mein Thema. Ich berichtete hier darüber.
„Wir nennen es Wirklichkeit“: Denkanstöße zur Netzkultur
Letztes Jahr irgendwann gekauft, schon allein, weil Texte von Kathrin Passig, Moritz Metz und Holger Klein dabei waren, alles Leute, die ich kenne (schon wieder). Es handelt sich um eine Reihe von Essays zu unterschiedlichen Aspekten der Netzkultur über Post Privacy, Datenschutz und die digitale Bohème bis hin zu Podcasts und Mobbing. Wie zu erwarten fand ich einige Texte mehr und andere weniger interessant, etwas gelernt habe ich aber jedes Mal. In Teilen vielleicht etwas akademisch, aber hey, es ist der Reclam-Verlag, das war zu erwarten. Ansonsten habe ich viele bunte Post-Its ins Buch geklebt, es hat sich also auch immer wieder etwas merkens- und wieder nachschlagenswertes gefunden.
Joanna Rakoff: Lieber Mr. Salinger
Joanna Rakoff arbeitete in den Neunziger Jahren direkt nach dem Studium in New York City für genau die Agentur, die auch J.D. Salinger vertritt (bzw. vertrat) und hat jetzt ein Buch darüber geschrieben. Es geht um die Agenturarbeit, ihre Kollegen und ihre Chefin, und natürlich auch ihr Leben vor und nach der Arbeit mit ihrem Freund, der sich als missverstandener Schriftsteller geriert und die kleine Wohnung, die im Winter über den Herd geheizt werden muss, weil es keine Heizung gibt. Das ganze mäandert erstmal so etwas rum, man ist unsicher, ob man das jetzt wirklich alles so interessant ist, gewinnt aber an Fahrt und wird vor allem ab der Stelle spannend, als es um die gescheiterte Veröffentlichung von Salingers Kurzgeschichte „Hapworth 16, 1924“ geht. Ich habe ja als Teenager alles von Salinger gelesen, was man so bekommen konnte (was überschaubar ist) und weiß noch, wie aufgeregt war, als es hieß, es sollte ein neues Buch erscheinen, was dann eben doch nicht passiert ist. Kann man schön machen, vor allem, wenn man wie ich ein gewisses Faible für Salinger und/oder New York City hat.
Andreas Brendt: Boarderlines
Beim Surfurlaub ein Buch übers Surfen gelesen. Kann man gut machen. Berichtet habe ich hier darüber.
Boarderlines von Andreas Brendt, erschienen 2015 im CONBOOK Verlag, 416 Seiten [Amazon-Werbelink]