Wenn man anfängt, seine Träume aufzuschreiben, kommt man nicht umhin, auch möglichst allen Leuten davon zu erzählen, ob sie es nun hören wollen oder nicht. Zum Beispiel dann auch seinen Bloglesern und -leserinnen. Aber ich verspreche, ich werde nur die wirklich amüsanten und die besonders absurden Geschichten erzählen. Auf Kontext oder einen tieferen Sinn braucht hier auch niemand zu hoffen, man muss es vielmehr als ein buntes Kaleidoskop wirrer Geschichten sehen, dann geht’s ganz gut.
Träume aufschreiben funktioniert so: Möglichst direkt nach dem Aufwachen tippe ich Notizen in mein Handy in eine Traumtracker-App. Die bräuchte man eigentlich nicht, da mich Symboldeutung nicht interessiert und die App neben der Notizfunktion auch keine sonderlich spannenden Funktionen hat, aber so haben die Träume immerhin einen eigenen Platz. Wenn ich morgens nicht ganz so viel Zeit habe, werden Stichwörter notiert und später ergänzt. Mit den richtigen Stichwörtern erinnere ich mich meistens auch wieder an die Details.
Es gibt keinen tieferen Sinn hinter dem ganzen außer, dass ich es spannend finde, was ich mir im Traum so ausdenke. Wenn die Datenbasis etwas größer ist, lassen sich damit sicher auch noch andere spannende Dinge anstellen, aber mit weniger als einem Monat bleiben vor allem die spannendsten, amüsantesten oder absurdesten Geschichten, die ich zur allgemeinen Unterhaltung zur Verfügung stellen kann. Viel Spaß also.
Im Bett sind lauter Glasgefäße, die mit Wasser gefüllt sind, was mich sehr nervös macht, weil die ja umkippen könnten.
Tatsächlich saß ich in der Nacht wohl aufrecht im Bett und habe zusammenhanglos gefaselt. In Ermangelung tatsächlich existierender Glaskannen habe ich dann anscheinend sicherheitshalber irgendwann in der Nacht die Wärmflasche meines Mannes aus dem Bett geräumt.
Ich bin für Karneval verkleidet und habe einen Bart angeklebt und Sonnenblumen im Haar. Jemand macht Videoaufnahmen und als ich im Bild bin, erkläre ich, dass ich selbstverständlich nicht immer so rumlaufen würde, und dies lediglich ein Kostüm sei.
Ich habe mich übrigens seit fast 20 Jahren nicht mehr für Karneval verkleidet.
Ich sitze mit anderen Leuten im Taxi, wir müssen aber an unterschiedlichen Orten rausgelassen. Ich steige irgendwann zwischendurch aus und muss deswegen ausrechnen, wie viel ich fairerweise so zahlen müsste. Ich komme auf ungefähr 4 Euro und bezahle mit zwei 2-Euro-Stücken und etwas Kleingeld.
Am nächsten Tag wollte ich mir am Bahnhof eine Zeitschrift kaufen und fand in meinem Portemonnaie noch zwei 2-Euro-Stücke und etwas Kleingeld. Das fand ich zumindest bemerkenswert.
Ich treffe Alexandra Tobor und wir unterhalten uns über die letzte Folge der Wrintheit, in der Holgi eine Frage von mir etwas seltsam beantwortete. Ich sage, dass ich überlege, eine Anschlussfrage zu stellen, die sich auf die Antwort bezieht, mir fällt aber kein Weg ein, wie man das ohne lange Erklärungen in eine kurze Frage packen könnte und wir sind uns einig, dass es so dann keinen Sinn macht.
Auch Podcasts haben einen Platz.
Anruf aus München von jemandem vom Verkauf, dass bei bestimmten Kunden ein Fehler in einer Bällerutsche auftritt. Irgendwie geht es zwar mit Workarounds weiter, ich warne aber davor, dass die Kunden später eventuell stecken bleiben können. Allerdings ist auch kurz vor Feierabend, ich sage, dass ich es mir angucke, aber heute nicht mehr zu viel komme und dann am Montag weitergucken muss. Als ich anderen davon erzähle, fällt mir aber zumindest auf, dass bisher immer nur Anrufe diesbezüglich aus München kamen und der Fehler irgendwie auch damit zu tun haben muss.
Eine Bällerutsche ist eine Mischung aus Wasserrutsche und Bällebad. Besser nicht länger drüber nachdenken.
Ich mache Onsen-Ei im 800-Grad-Grill. Der steht im Ofen, zur Sicherheit. Ich stelle den Grill an, schiebe die Eier rein und schließe die Ofentür. Die Flammen sind am Anfang ziemlich groß, so dass ich ein bisschen Angst habe, dass die weiße Tischdecke, die auf dem Herd liegt, Feuer fängt, es passiert aber nichts, weil ja die Tür zu ist. Ich hole die Eier raus, weiß aber nicht, wie ich den Grill ausschalten soll, weil man ja ganz in den Ofen reingreifen muss, um an den Knopf zu kommen. Mein Mann schafft es aber, hinter den Ofen zu greifen und von da aus den Grill auszuschalten. Die Eier sehen sehr lecker aus, ein bisschen wie pochierte Eier, aber mit einer schönen Kruste. Ich habe aber nur drei gemacht, obwohl wir fünf oder sechs Leute sind und frage, wer unbedingt eins will.
Die Idee finde ich immer noch super, vermute aber, dass man keine Onsen-Eier im 800-Grad-Grill machen kann.
Ich google meinen alten Mathelehrer und finde raus, dass er genau heute bei „Das perfekte Dinner“ kocht. Außerdem ist genau für diesen Tag auch eine recht ausführliche Beschreibung in der Fernsehzeitung. Ich telefoniere mit ihm und frage während des Gesprächs „Na, was kochst du denn heute?“ Er sagt irgendwas, es ist aber klar, dass er sich tatsächlich auf heute Abend bezieht und nicht auf die Sendung wie ich. Ich erkläre ihm das und er ist ein wenig konsterniert, dass man die Geschichte mit DPD so einfach rausfinden konnte, das ist ihm wohl etwas unangenehm. Ich erwähne den Artikel in der Fernsehzeitung, nicht aber, dass man es auch einfach googeln kann. (In der Fernsehzeitung steht auch, dass er Sushi macht.)
Mein Traumpersonal ist offensichtlich sehr vielfältig und auch aktuelle Fernsehsendungen finden ihren Platz.
Sitze mit Peter Lustig draußen auf einer Art ganz langem und durch den Raum geschlängelten Sofa. Auf dem Sofa sitzen auch noch viele andere Leute. Eine größere Gruppe kommt an und sucht noch eine Platz bei uns, was aber schwierig ist. Später wechseln wir den Platz und sitzen nun an einer Stelle, wo das Sofa eine Kurve macht gegenüber von einem Barstand. Mir fallen kleine Krebse auf. Die Krebse sind eigentlich durchsichtig, sammeln aber in ihrem Körper immer drei rote gepunktete Stäbchen auf, so dass man sie ganz gut aufspüren kann, wenn man nach einer Ansammlung von drei roten Stäbchen guckt. Peter Lustig erklärt mir das auch und sagt, dass die Krebse hier schon eine Plage sind und man vor allem im Bad (Waschbecken und Toilette) aufpassen muss, weil sie sich da gerne rumtreiben.
Nachdem ich schon den Tod von Roger Willemsen im Traum verarbeitet habe, jetzt auch den von Peter Lustig. Es wird sich zeigen, welche zukünftigen Ereignisse mich noch so beschäftigen werden.