Auch ich bin für Opladen

Oma ist jetzt im Heim. Das ist gut für Oma, Oma wollte ins Heim, denn seit Opa tot ist, ist sie allein zu Hause und seit sie einmal überfahren wurde und sich danach extrem geschickt nochmal ein Bein gebrochen hat, geht’s auch nicht mehr ohne Rollator. Oma ist zäh, aber so zäh dann auch wieder nicht.

Jetzt hat sie endlich, endlich ein Apartment im Seniorenheim bekommen. Das ist ein sehr schönes Seniorenheim, man kann hier erstmal ein paar Jahre wohnen und sich selbst versorgen, und wenn’s dann nicht mehr geht, dann muss man nicht mehr umziehen. Außerdem ist es mitten in der Fußgängerzone, also kann Oma mit dem Rollator zu Woolworth und zum Supermarkt und im Sommer dann auch ins Eiscafé, das ist nämlich aber mal so direkt um die Ecke, das hängt ja fast schon am Seniorenheim mit dran.

Dass Oma jetzt im Heim ist, ist also für alle Beteiligten eine gute Nachricht.

Für die Enkeltochter, also mich, bedeutet das auch, dass Oma- und Elternbesuch jetzt recht mühelos miteinander verknüpft werden können, wie auch letzten Freitag geschehen. Ich war also wieder mal in Opladen.

Opladen ist sehr toll. Es fängt schon damit an, dass Opladen offiziell zu Leverkusen gehört, was aber eigentlich alle, denen was daran liegt, so gut wie möglich verleugnen. Ähnlich wie im Ruhrgebiet läuft auch hier die große “Wir wollen unser altes Autokennzeichen wiederhaben”-Aktion und auch am Bahnhof steht nichts von Leverkusen.

Opladen hat auch eine eigene Fußgängerzone, die war aber auch mal schöner, jedenfalls erinnere ich das so. Zwar gibt es noch ein Schild, das auf den Teeladen hinweist, der hat aber schon seit Jahren zu, es ist wohl nur noch niemand auf die Idee gekommen, das Schild abzunehmen. Von den ehemals zwei Bücherläden hat nur noch einer auf, und der auch nicht so richtig, da hängt nämlich ein Schild, dass wegen technischer Störungen oder so auf Weiteres zu ist. Möglichweise ist das Licht kaputt, ich weiß es nicht, kann auch nicht fragen, ist ja zu.

Positiv zu vermerken ist, dass die drei Eiscafés, die logischerweise alle nebeneinander im letzten Viertel der Fußgängerzone liegen, anscheinend keinerlei Existenzprobleme haben. Außerdem gibt es jetzt einen Merzenich, angeblich schon seit Jahren, wie mir meine Eltern versichern, ich hab ihn Freitag zum ersten Mal gesehen. Der Kuchen beim Merzenich ist aber laut Oma nicht so gut. Mit Kuchen kennt sie sich aus.

Was vor allem auch immer noch steht, was mich glücklich macht und hoffnungsfroh in die Zukunft schauen lässt: Den Opladener Grill gibt es auch noch. Diesen kleinen vollkommen schmucklosen Imbiss, in dem ich im Alter zwischen 14 und 18 nach der Schule mit Natascha große Mengen an Pommes Frites weggefuttert habe, es gibt ihn noch. Ich seufze einmal nostalgisch in mich rein.

Dann ist ja alles gut.

Bahnhof

Gleis 5

Hässlich

Kacheln

Gleis 2 und 5

Bus

Doofe Ampel

Kunst

Ja!

Grill

Bubble Tea

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