Am Dienstag war ich wieder auf der Suche nach einer interessanten Lokation zum feierabendlichen Hinfahren sowie Fotografieren inklusive Bahnhofsbesichtigung. Auf der Liste stehen nach wie vor Mainz, Wiesbaden und Mannheim (eine Stadt, mit dessen Zentrum man Schiffe versenken spielen könnte, fasziniert mich halt, da könnt ihr mir noch so oft sagen, dass es da nicht schön ist). Die Kollegen schlugen außerdem Seligenstadt vor und dann fiel mir auch noch Friedberg ein. Entschieden habe ich mich dann für Fulda. Das ist nur knapp 40 Minuten mit dem ICE, ausreichend groß und ich war auch noch nicht da.
Also Fulda. Nach zwei Stunden ausgiebigen Rumlaufens durch dieses Kleinod Hessens weiß ich jetzt viel mehr über dieses Fleckchen Erde und seine Bewohner. Nämlich…
Der Fuldaer an sich, so scheint es zumindest, informiert sehr gerne. Eigentlich über alles. Das fängt im Bahnhof an, wo ein Informationskasten neben dem anderen hängt und zieht sich durch die ganze Stadt. Besonders gerne informiert der Fuldaer mit Hilfe von Blechschildern. Vielleicht ist Fulda auch das Herz der Blechschildindustrie. Ich habe mich jedenfalls gut informiert gefühlt und wusste immer, in welche Richtung ich wie weit bis zur nächsten Toilette laufen muss. Dabei musste ich gar nicht.
Außerdem sitzt der Fuldaer gerne, bevorzugt auf Bänken irgendwo draußen. Fulda ist eventuell die Stadt der schönsten und meisten öffentlichen Bänke. Man kann immer überall sitzen, es sei denn, es ist nichts mehr frei, weil alle anderen schon da sitzen.
Wenn der Fuldaer nicht sitzt oder informiert, dann pflanzt er vermutlich Kastanienbäume. Oder guckt welche an.
Und wenn der Fuldaer nicht sitzt, informiert oder Kastanienbäume pflanzt, dann ist er einfach sehr entspannt und hängt im Schlossgarten ab. Oder einem anderen Park, in dem ich nicht war. Im Schlossgarten gibt es leider keine Pfauen oder Streifenhörnchen dafür aber Enten und flauschige Entenküken. Die flauschigen Entenküken wollten aber nicht fotografiert werden, deswegen habe ich nur zwei halbwache erwachsene Enten fotografiert, die zu faul zum Weglaufen waren oder vielleicht auch zu müde.
Fulda ist mir sehr sympathisch. Fulda ist auch sehr schön, wenn man erstmal in der richtigen Ecke rumläuft. Dann gibt es viele alte Häuser, wo schon vor vielen Jahren berühmte Blockflötenhersteller wohnten oder geboren wurden oder so. Es gibt Kloster und einen Dom und alles ist sehr hübsch und entspannt. Am sympathischsten sind die Fuldaer aber, weil sie neben ihre wunderschönen Gebäude ganz wunderbar hässliche gebaut haben. So, als wäre ihnen die Schönheit ihrer Stadt auch ein bisschen suspekt und es müsste jetzt dringend etwas ganz fürchterbares als Gegengewicht gebaut werden.
Fuldaer, ich kann euch so verstehen.
Man erkläre mir diesen Buchstaben.
Wenn man in dem kleinen Labyrinth im Schlossgarten lang genug sucht, findet man ein prima Trampolin.
Bei dem Buchstaben tippe ich auf ein falsch-rumes ‚a‘. Würde mir bestimmt auch passieren, wenn ich mal in die Verlegenheit kommen sollte, Hausnummern anzubringen :D
Ich vermute das auch. Alternativ hätte ich ja noch gedacht, es wäre ein kaputtes b, aber da sah nichts kaputt aus. Trotzdem schön.
Das Entenbild ist richtig schön! Da wären flauschige Küken auch nicht toller gewesen. ;-)
Die waren auch viel zu aufgeregt und nervös. Aber sehr flauschig.