Frankreichweh

Der Mann und ich sind bereit, den Urlaub zu planen, und mich plagt schon seit Wochen das Frankreichweh. Frankreichweh ist eine spezielle Form des Fernwehs, das bevorzugt bei Leuten auftritt, die von ihren Eltern konsequent zum Urlaub nach Frankreich geschleppt wurden. Also zum Beispiel bei mir.

Ich war mehrere Male in der Bretagne (Norden geht so, Südwesteck durchaus nett), einige Male an der Atlantikküste und habe mich ansonsten im Inland getummelt (zu empfehlen: St.-André-de-Roquepertuis, Beaufort-sur-Gervanne und natürlich Artignosc-sur-Verdon).

Frankreich ist Erholungsurlaub pur. In Frankreich ist das Wetter schön, das Wasser blau und das Essen gut. Die Leute sprechen eine schöne Sprache und finden es so toll, dass ich auch ein bisschen ihre schöne Sprache spreche, dass sie bereit sind, im Ernstfall auch Englisch oder Deutsch mit mir zu reden. (Wir haben das getestet.) In französischen Supermärkten gibt es unendlich viele Joghurtsorten und die Luft riecht nach Bäumen und frischem Baguette.

Vor zwei Jahren waren wir in Arcachon, direkt an den Dünen von Pyla, der Mann wollte Surfen und das geht da, man muss nur ein paar Kilometer gen Süden fahren, bei Biscarosse-Plâge abbiegen und da kann man sich dann Surfbretter leihen und sich zu den anderen in die Wellen schmeißen. Aus Gründen, die ich nicht genau verstanden habe, machen da hauptsächlich Franzosen Urlaub, kaum Deutsche, Niederländer oder andere Verdächtige. Das führt dazu, dass die Touristendörfer gleich weniger touristisch sind, denn die eigenen Landsleute fallen dann wohl doch weniger auf Touristenquatsch rein.

Austern gibt’s auch, überall und günstig, denn Arcachon ist eine Austernzuchtgegend, deswegen hat der Mann viele gegessen und ich exakt zwei. Dafür habe ich mich in Canelés verliebt, das so ziemlich leckerste Gebäckzeugs, wo gibt.

Vor allem aber haben wir uns ein bisschen in die Gegend verliebt. Das Meer war toll, der Strand war toll, die Wälder drumrum waren toll, nur der Supermarktbesitzer im Dorf fand Touristen scheiße, da halfen selbst meine Französischkenntnisse nix.

Dahin würden wir dieses Jahr gerne wieder fahren. Wir sind aber diesmal knapp einen Monat später dran als vor zwei Jahren, Mitte September würde es losgehen, und nicht im August. Das macht mir ein bisschen Sorgen, aber ich denke, wir werden es wagen. Deswegen habe ich zur Einstimmung mal ein paar Urlaubsbilder rausgesucht. Und jetzt ist das Frankreichweh größer als zuvor. Aber ich freu mich auch schon.

Koala on Tour

Pinien

Bucht

Düne

Strand

Mehr Bucht

Haus

Weg

Canneles

Austern

Paris Pyla

Surfbrett

Austerndorf

Meer

Hund

9 Antworten auf „Frankreichweh“

  1. den Text hab ich jetzt mal nicht gelesen, aber die Fotos sind toll. Ich war selber noch nie in Frankreich, doch ich glaube das es landschaftlich und auch was die Mentalität der Leute (vor allem auf dem Land?) angeht auf jeden Fall eine Reise wert wäre. Aber vielleicht assoziiere ich auch gerade nur diverse Werbebotschaften, in denen Weichkäse und Stangenbrot feil geboten wird.
    Austern sin bah bah! Das Gebäck – teilen wir?

  2. Der Freund war da früher auch immer mit seiner Familie und wir wollen unbedingt unseren nächsten Urlaub (der aberwohl leider erst nächstes Jahr stattfindet) auch dort verbringen. Lustigerweise GENAU da :)!

  3. Wir waren vor 4 Jahren in der zweiten Septemberhälfte dort (Lacanau-Océan). Super schön, die Touris waren schon fast alle wieder weg, die Surfer- und sonstigen Läden hatten Ausverkauf, und es kehrte eine leichte Ruhe ein. Das Meer war noch warm genug zum Planschen, ist aber eben der Atlantik – Wellen mit Brandung und eh etwas kühler… Andererseits – wo gibt’s schon 250km schönen Sandstrand ;-)

    Ansonsten – Ausflug nach Bordeaux, Zwischenübernachtung im Aigle Noir in Fontainebleau und/oder im Kloster Fontevrault

    Viel Spaß!

    1. Toll, das bestätigt meinen Optimismus, dass man da durchaus auch etwas später hinfahren kann. Außerdem sind dann auch die Ferienwohnungen günstiger und wahrscheinlich alles noch etwas entspannter. Wobei es aber auch schon während der Hauptsaison nicht stressig da war, da mach ich mir also sowieso keine Sorgen.

  4. Eines meiner Berliner Rituale war es, Samstags in der Markthalle einzukaufen, ein nettes Törtchen für den Nachmittagskaffee mitzunehmen und ein bis zwei Canelés für den Weg. Deshalb besitze ich nun eine Canelé-Form (nicht klassisch, sondern aus Silikon). Die könnte auch mal wieder benutzt werden…

    1. Canelés rocken total! Ich könnte mich jetzt noch ärgern, dass ich damals nicht einfach ein paar Förmchen mitgenommen hab. Aber vielleicht hab ich ja bald wieder eine Chance.

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