Zehn lustige Fragen zu meinem digitalen Leben

Es muss Herbst sein, so wie es gerade stürmt und die Stöckchen bei mir ins Blog geweht werden. Dieses hier kommt von Ninia und ich habe versucht, alle Fragen so wahrheitsgemäß wie möglich zu beantworten.

1. Wie lautete dein allererster Tweet?

Etwas vollkommen unrelevantes, das niemanden interessiert. Ich dachte damals, man könnte Twitter ob seiner latenten Unverbindlichkeit gut als Kommunikationstool in agilen Projekten einsetzen. Die Idee war auch gar nicht so dumm (ich könnte das jetzt sehr breit erklären, aber das will wirklich niemand so genau wissen), aber letztlich bin ich dann einfach so bei Twitter hängen geblieben und das, was ich jetzt da schreibe, hat auch nur gelegentlich etwas mit meiner Arbeit zu tun.

2. Was ist das Böseste, was du über die digitalen Medien je gedacht, gesagt oder geschrieben hast?

Ich denke sehr selten etwas Böses und dann behalte ich es meistens klugerweise für mich.

3. Kannst du noch offline sein?

Für kurze Zeit, ja. Sehr gerne sogar, allerdings muss man mir das schon ein bisschen aufzwingen. Beim Strandurlaub achte ich zum Beispiel überhaupt nicht darauf, ob das Ferienhaus Internet hat. Das wäre im französischen Strandkaff auch vermessen und würde die Auswahl radikal einschränken. Mittelfristig, nein. Also, natürlich ginge das, ich habe 16 Jahre lang ohne Internet ziemlich gut gelebt. Aber da gab es halt einfach auch kein Internet. Jetzt, wo’s das gibt, möchte ich auch ein bisschen darin rumtoben.

4. Eine Erfindung (außer Zeitreisen), die fehlt?

Es fehlt so viel. Ich wäre ja aus aktuellem Anlass schon mit der Abschaffung der Zeitumstellung ganz zufrieden.

5. Google+ kann man getrost verlassen, oder?

Leider ja. Ich glaube, der Ansatz war gut, aber irgendwie scheiterte da etwas. Ich glaube nach wie vor, dass Google+ vieles richtig(er) macht, aber in der Praxis geht die Rechnung nicht auf.

6. Wie lässt sich der digitale Graben überwinden?

So wie jetzt jedenfalls nicht. Man müsste erstmal rausfinden, was der digitale Graben überhaupt ist, und warum man ihn zwingend überwinden sollte. Wenn wir das geschafft haben, dann wissen wir wahrscheinlich auch, was man als nächsten tun sollte.

Was immer hilft: Über den eigenen Tellerrand gucken, die Leute nicht für dumm verkaufen und aufklären. Im Moment sehe ich aber noch eine große Filterblase, in der die Leute in der Filterblase den anderen Leuten in der Filterblase erklären, warum die Leute, die nicht in der Filterblase sind, ein weniger schönes Leben führen.

7. Drei Twitter-Accounts, denen man unbedingt folgen sollte?

Ich kenne mindestens 50 Twitter-Accounts, denen man unbedingt folgen sollte. Um einen groben Überblick zu bekommen, wem zu folgen es sich lohnt, empfehle ich einen Blick in die Kategorie „Lieblingstweets“ und wünsche viel Vergnügen.

8. Das beste Buch über das Digitale, das du je gelesen hast?

Das müsste dann wohl „Internet – Segen oder Fluch“ von Sascha Lobo und Kathrin Passig sein. Mal abgesehen davon, dass ich das Buch wirklich enorm gut finde (hier gibt’s meine Rezension auf dem CULTurMAG), lese ich aber auch selten Sachbücher. (Was natürlich nichts heißen muss, ich lese genug Science-Fiction-Romane, in denen das Digitale durchaus auch eine Rolle spielt.)

9. Hast du eine anonyme Alternativ-Identität im Netz?

Nein. Glaube ich jedenfalls. Ich habe alle möglichen gestorbenen Projektchen im Netz rumliegen, aber die sind nicht geheim oder anonym, davon wissen halt nur die meisten nichts und das ist auch okay so, die sind ja tot.

10. Welchen Twitter-Crush würdest du gerne mal kennenlernen?

Wenn ich einen Twitter-Crush hätte, würde ich das doch jetzt nicht hier öffentlich verraten. Echt, ey.

Da sich beim letzten Mal schon rausstellte, dass diese Stöckchenverteilerei eine hochheikle Angelegenheit ist, bei der man sehr gut aufpassen muss, wen man benennt oder auch nicht, mache ich jetzt das, was auch wieder keinen glücklich macht, nämlich niemanden zu benennen, der dieses Stöckchen beantwortet. Wie man’s macht, macht man’s ja eh falsch und irgendwas ist immer. Wer aber gerne mitmachen will, der soll das tun.

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