Es ist nämlich so: Eigentlich wollten wir dieses Jahr drei Wochen nach Frankreich, genauer gesagt dahin, wo wir auch die letzten Jahre waren, nämlich nach Biscarrosse-Plage. Vor allem, weil man da gut surfen kann, aber auch, weil wir uns da wohl fühlen und ich außerdem letztes Jahr dann von mindestens zwei Surflehrern mit Wangenkuss und so begrüßt wurde. Wir gehören also jetzt quasi dazu, und das ist ja so als Deutscher bei Franzosen nicht selbstverständlich, das muss man mental irgendwie auskosten und noch mal hinfahren.
Jetzt kamen wir aber unverhofft zu zwei Karten für Bayreuth für den Ring. Also eigentlich sogar zu acht Karten, aber einzeln kaufen kann man die ja eh nicht. Der Ring wird in Bayreuth komplett geguckt, da kann man sich nicht irgendwas aussuchen. Oder man kann doch, muss dann aber für die anderen mitzahlen. Egal. Wir mussten jetzt jedenfalls den Urlaub spontan umplanen und haben das jetzt so gelöst, dass wir erst nach Bayreuth fahren, da dann sieben Nächte bleiben, zwischendurch Opern gucken und dann von da aus direkt weiter nach Frankreich zum Atlantik fahren. Wir werden also möglicherweise die ersten Wagnerfestspieltouristen mit Bodyboard im Kofferraum sein.
Dann ist es aber noch so, dass man Ferienwohnungen in Frankreich üblicherweise von Samstag auf Samstag bucht, die „Götterdämmerung“ aber am Mittwoch kommt, wir also die Zeit von Donnerstag bis Samstag irgendwie noch sinnvoll nutzen müssen.
Weil sich dann auch noch herausstellte, dass Bayreuth überraschenderweise gar nicht näher an Frankreich ist, sondern weiter weg, haben wir uns überlegt, dass wir dann einfach ungefähr auf halber Strecke noch mal einen Halt von zwei Nächten einlegen und die Fahrt so in zwei ertragbare Strecken teilen.
Deswegen recherchierte ich heute, was so auf halber Strecke liegt. Auf der vemeintlich schöneren Südroute fand ich Besançon und dann später Beaune. Beides sieht nett aus und erfüllt so geschätzt einigermaßen die Bedingung, auf halber Strecke zu liegen. Beides kenne ich nicht.
Jetzt funktioniere ich aber auch so, dass ich mich ja schon über die Alliteration bei „wir fahren von Bayreuth nach Biscarrosse“ sehr gefreut habe. Als ich dann noch Besançon fand, wurde das nicht besser. Wir würden dann nämlich von „Ba“ über „Be“ nach „Bi“ fahren und aus der Nummer kommen wir jetzt leider nicht raus.
Ich nehme also gerne weitere Tipps für Zwischenstopps auf der Strecke Bayreuth – Biscarrosse-Plage entgegen, wenn der Name der Stadt allerdings nicht mindestens mit „B“ anfängt, könnte das schon problematisch sein. Eventuell helfen ja gute Argumente. Möglicherweise sind Beaune und Besançon aber ja schon sehr gute Kandidaten. Wer sich da auskennt und wertvolle Tipps hat, darf sich auch gerne zu Wort melden.
In der Zwischenzeit gucke ich einfach schon mal hier nach, wie die Wellen so sind.
Das klingt (hihi) nach einem wunderbaren Plan!
Mein Vorschlag ist für die „Biopause“ nach den ersten 300km: Bruchsal an der A5 kurz vor Karlsruhe. Im Barockschloss befindet sich das originelle Deutsche Musikautomaten-Museum – Klaviere mit Lochstreifen :-) http://www.landesmuseum.de/website/Deutsch/Museum/Aussenstellen/Deutsches_Musikautomaten-Museum.htm
Empfehlenswert auch der Kuchen oder herzhafte Snacks im Schlosscafé am Haupttor.
Brive-la-Gaillarde, aber da seid ihr schon fast am Ziel. Und das gilt noch mehr für Bergerac.
In Beaune haben wir uns das Hospiz angesehen, das war sehr interessant, und es hätte auch den ein oder anderen Weinkellerbesuch gegeben, wenn ich meinen Wein nicht viel lieber an der Oberfläche kosten würde. Lecker getrunken und gegessen haben wir in der Bar à vin Chez Maurice.
Ein bisschen weiter auf dem Weg würde ich Bergerac als Zwischenstopp empfehlen, dort gibt es ein Tabakmuseum und Statuen von Cyrano.
Besançon ist ganz in meiner Nähe. Gross und Stinkt, viel traditionsreiche Uhrenindustrie. Also wenn, dann lieber in die Vororte ausweichen (ansonsten von dort aus einen Hüpfer nach zu uns drüben machen, ist ne knappe Stunde Fahrt Richtung Süden, mit „B“ hätten wir Boudevilliers anzubieten, direktes Nachbardorf. Interessante Kühe und Hühner zu besichtigen. Ansonsten Boudry, Bevaix etc. unten am Neuenburger See, sehr lauschig, sehr Wein- und Fresslastig, der See ist fantastisch und super zum Schwimmen.
Beaune ist natürlich ebenfalls toll, die haben dort ganz feine Weine. Wenn ihr (fr)essen wollt, erweitert Ihr einfach die Definition auf die ganze Region _B_urgund, dann gibts feine Weine und Käse bis zum Abwinken.
Beaune hat mir bei einem Zwischenstopp in den Süden vor 2 Wochen sehr gefallen. Wäre auch was für einen ganzen Tag zwischen zwei Nächten gewesen. So sind wir nur abends einmal durch die Stadt geschlendert und haben am nächsten Morgen vor der Weiterfahrt das Hotel Dieu besucht. Das war sehr interessant und der gute Audioguide inklusive. Unser Hotel ist auch zu empfehlen, wenn auch ein winziges bisschen außerhalb. Dafür gab es sehr leckeres Frühstück im Wintergarten mit selbstgemachten Marmeladen und tollem Brot. Und es ist definitiv nicht so seltsam, wie es auf einigen Fotos eines großen Reiseportals erscheint.
P.S. Und das Hotel hat auch einen Namen, der allerdings nicht mal ein B enthält: Grillon
Vielleicht doch die Nordroute mit Stop in Blois oder Tours oder so. Dann die Schlösser Chambord oder und Villandry oder und Chenonceaux oder und Mon Poupon oder so.
Gruß aus der Provence!
Korrektur: Montpoupon
Basel ist auch einen Ausflug wert. Auch wenn der Tinguely-Brunnen nur im zweiten Teil mit B anfängt.
Also wir sind zufällig in Beaune gelandet und haben dort die Moutarderie Fallot besucht. Tolle interaktive Führung und leckerschmecker Produktverkauf.
Einfach mal danach Googlen und dann viel Spaß!!!