Büchermythen auf ihre Alltagstauglichkeit getestet

Im Goodreads-Blog fand ich heute einen Artikel mit der schönen Überschrift 20 Problems Only Book Lovers Understand und habe natürlich direkt draufgeklickt. Es handelt sich um 20 Zitate von Goodreads-Nutzern, die über Facebook und Twitter reintröpfelten. Weil ich sowieso schon immer mal was über Bücher- und Lesermythen schreiben wollte, nehme ich das mal zum Anlass, mir diese Probleme dahingehend anzugucken, ob sie auf mein Leben zutreffen oder eher nicht.

1. „The urge to buy books even though you still have too many books to read at home.“ Rie VdWarth

Jup. Ich arbeite gerade daran, meinen SUB (Stapel ungelesener Bücher) abzuarbeiten, bevor ich neue Bücher kaufen, aber es ist sehr, sehr, sehr schwierig.

2. „Feeling sad for people who don’t really exist.“ Kimberly Moniz

Jo, auch irgendwie. Das ist ja auch der Sinn von Geschichten, egal ob im Film, in Serien oder in Büchern. Wobei ich relativ selten beim Lesen weinen, bei Filmen oder Serien aber sehr schnell und viel. Aber traurig sein kann man ja auch ohne zu weinen.

3. „RUNNING OUT OF SHELF SPACE!!!“ Kim

Der Grund, warum ich einen eBook-Reader besitze. Was aber nicht bedeutet, dass ich nicht letztens noch mal Regale kaufen musste.

4. „Getting interrupted when you are on the last few pages of a book.“ Sobe Daya

Schlimm, passiert aber selten, weil ich eher in Situationen lese, bei denen mich gar nicht so viel stören kann, also vor allem in der Bahn und zu Hause. Wenn man in der Bahn auf den letzten Seiten ist, kann man im Zweifel auch im Gehen weiterlesen. Ich habe das mehrfach getestet.

5. „The book hangover. When a good book finishes but you can’t start a new one because you’re still too immersed in the last book to move on.“ Meagan Lewis

Hab ich nicht. Wenn ich ein Buch fertig gelesen habe, bin ich froh, dass ich endlich mit dem nächsten anfangen kann, weil ich mich schon so drauf freue.

6. „Wanting every book in a library section but knowing it is impossible to read all of them.“ Richard Azia

Ich will nicht alle Bücher lesen, aber vermutlich mehr, als ich im Leben schaffen werde. Kathrin Passig hat mal eine Zahl genannt, die sie als voraussichtlich noch zu schaffende Zahl bis zu ihrem Tod lesbarer Bücher geschätzt hat. Es war gar keine so große Zahl. Haha, dachte ich, aber ich bin ja jünger als Kathrin und rechnete meine Zahl aus. Es war ungefähr der gleiche Wert und dann war ich kurz deprimiert.

7. „Waiting so long for a sequel that you forget what happened in the first book.“ Jessica Luong

Ja. Deswegen lese ich auch lieber entweder alle Teile direkt hintereinander oder eben Bücher ohne Fortsetzung.

8. „When you’re lying in bed and it’s all cold in your room—and the hand holding the book freezes to death, even though the rest of you is warm under the blankets.“ Alina Marie Swan

In solchen Fällen mache ich die Heizung an. Das Problem mit den kalten Fingern habe ich eher beim Pokémon-Go-Spielen im Winter.

9. „Finishing a book and having to wait a whole year to read the next in the series.“ Sarah Scanion

Siehe Antwort 7. Allerdings habe ich auch schon ein bisschen Angst vor dem nächsten Buch der „A Song of Ice and Fire“-Reihe (auch bekannt als „Game of Thrones“), weil ich ungefähr alles aus den Büchern vergessen habe, aber auch nicht noch mal alles lesen möchte.

10. „Trying to keep the book dry while reading in the bath.“ Patricia Boland

Ich nehme auch mein iPhone und mein Kindle mit ins Bad. Mir ist wirklich noch nie etwas beim Baden in die Wanne gefallen.

11. „Ordering a book online and getting the book with the movie cover. A book with a movie cover just doesn’t feel the same.“ Anna RN

Damit habe ich keine Erfahrung, ich lese aber ja sowieso viel als eBook. Wahrscheinlich wäre ich auch etwas betrübt, würde aber aus eben diesem Grund auch schon bei der Bestellung aufs Cover achten. Eventuell liegt es aber auch daran, dass ich fast immer das Buch Jahre vor dem Film gelesen habe.

12. „Not being able to read and eat lunch at the same time because you don’t have a third arm.“ Bernadette

Man braucht aber doch nur eine Hand zum Essen. Versteh ich nicht.

13. „When someone borrows your book and doesn’t return it for ages!“ Pallavi B

Wenn man Bücher verleiht, muss man entweder sehr klarstellen, dass man es wiederhaben will und aktiv regelmäßig darauf hinweisen oder man geht davon aus, dass man es nicht wieder bekommt. Ich verleihe gerne Bücher, sollte ich sie wirklich nicht wiederbekommen, kann ich sie mir neu kaufen. Bücher, bei denen mir das tatsächliche und konkrete Objekt Buch etwas bedeutet, weil zum Beispiel eine Autorensignatur drin ist, verleihe ich dann eben nicht oder nur an ausgewählte Personen.

14. „Deciding. Which. Book. To. Read. First.“ Monique Balsamo

Verstehe ich nicht. Dieses Problem habe ich nicht. Im Zweifel halt das, was oben auf dem Stapel liegt.

15. „Getting to a ‚can’t stop reading‘ spot in the book and it’s 3:00am.“ Joan Chesley

Dann liest man weiter und ist am nächsten Tag sehr müde.

16. „When you have a book with you, but it’s not the one you wanted to read right then.“ Virginia Osborne

Dieses Problem habe ich nicht. Das überlegt man sich vorher und lebt dann mit den Konsequenzen. Oder man hat halt einen eBook-Reader, wo sowieso alles drauf ist. Wenn man dann allerdings im Urlaub ist und der eBook-Reader-lose Mann hat alle seine Bücher schon ausgelesen und ist der Meinung, das wäre doch mal eine Superidee, den eBook-Reader zu testen und man muss dann die Bücher vom Mann lesen, ist aber sehr schnell damit durch, dann ist das doof. Aber wer konnte das schon ahnen?

17. „Being forced to stop reading by other obligations, but choosing to ignore those obligations. Then getting in trouble.“ Feel Like Fangirling

Ich glaube, das ist mir noch nicht passiert.

18. „Packing for a trip and never being able to bring enough books.“ Erika Gallion

Ich kann’s ja nicht oft genug sagen: Dafür gibt es eBook-Reader! Zefix!

19. „Having a book fall on your face because you’re reading on your back while holding the book up.“ Manuel Cedillo

Das ist tatsächlich ein Problem und passiert mir auch, gerade, wenn ich schon etwas müde bin. Da ist es übrigens egal, ob man ein Buch oder einen eBook-Reader hält, es ist bei beiden unangenehm.

20. And the ultimate book lovers‘ dilemma: „So many books, so little time.“ Navy Reading

Siehe Antwort 6.

4 Antworten auf „Büchermythen auf ihre Alltagstauglichkeit getestet“

  1. Ich könnte fast alle Punkte bejahen. Da ich Bücher immer nur analog lese und eReader verachte, weiß ich, dass ein gutes Buch NIE NIE NIE im Cover das Filmplakat haben darf.
    Böse!
    LG Sabienes

  2. Bei mir treffen alle zu und leider zur Zeit 5. der Book Hangover. Ich hab zwar ein neues und eigentliches recht gutes Buch angefangen, aber ich komme einfach nicht in den Flow. Und ganz schlimm sind die Bücherreihen… Das Lied von Eis und Schnee ist da ein Paradebeispiel. Ich gehöre ja zu denen, die über ein Jahrzehnt auf die Fortsetzung von Stephen Kings dunklem Turm warten musste…total traumatisiert! :-) …und ein E- Reader der kommt erst ins Haus, wenn ich keinen Platz für Bücher mehr habe…vermutlich also nie. Zumindest nicht in meinem Leben.

  3. Wo ich gerade „Das Licht der letzten Tage“ als Hörbuch höre: ich möchte gerne den Wunsch nach mehr Rezensionen äußern. So entdecke ich oft wirklich schöne Lesetipps.

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