Abends hatte ich strumfrei, musste mir also nach der Arbeit erst mal sturmfreikompatibles Junk Food kaufen, von dem ich dann am Ende nur den Instant Ramen und ein bisschen Weingummizeugs verspeiste.
Seit einiger Zeit habe ich ja die Bezahl-App von Edeka auf dem Handy und bin total angetan. Man verknüpft die App mit dem Konto, wenn man bezahlen will, muss man den Edeka-Markt auswählen, bekommt einen Code generiert und sagt oder zeigt diesen der Person an der Kasse. Außerdem gibt’s extra Gutscheine, ich habe diese Woche schon eine Packung Gratis-Puderzucker abgestaubt, toll ist das. Letztens fiel mir dann auf, dass ich damit tatsächlich theoretisch ohne Portemonnaie Einkaufen gehe könnte, aus Gewohntheit habe ich es natürlich trotzdem immer noch dabei. Außerdem braucht man keine Kassenbons mehr, die Bons werden digital gespeichert. Natürlich spuckt die Kasse immer noch was aus, da gibt’s also noch Verbesserungspotential.
Gestern wollte ich testen, ob es für jeden Kunden nur einen Gratis-Puderzucker gibt oder ob man bei jedem Einkauf eine Packung mitnehmen kann. Die Antwort ist: Jeder nur einen Gratis-Puderzucker. Wenn Sie sich jetzt fragen, wofür ich überhaupt zwei Packungen Puderzucker brauche, möchte ich nur anmerken, dass in ungefähr zwei Wochen die Weihnachtsplätzchenbacksaison anfängt, ich werde also Verwendung dafür haben, ganz sicher.
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Außerdem gibt es immer noch das Paketmysterium. Das war so gewesen:
Am Montag lag ein Benachrichtigungszettel von Hermes im Briefkasten. Ein Paket läge bei meinem Nachbarn „Hoffmann“. Ich kenne keinen Nachbarn Hoffmann, bei uns im Haus wohnt niemand, der so heißt, also lief ich draußen die Klingelschilder ab und wurde Gott sei Dank direkt im Nachbarhaus fündig. Allerdings öffnete niemand.
Dienstag immer noch keinen Erfolg beim Nachbarn, Mittwoch gleiches Spiel. Die Jalousien im Erdgeschoss, wo ich den unbekannten Nachbarn ob der Klingelposition vermute, sind unten, das kann natürlich auch eine andere Wohnung sein, aber mehr Indizien habe ich nicht.
Mittwochabend fällt mir auf, dass gar nicht mein Nachname auf dem Zettel steht, sondern mein Vorname und das „E“ seltsam verschnörkelt ist. Mein Mann wirft eine neue Theorie auf. Eventuell ist das Paket gar nicht für mich, sondern für unsere Nachbarin im zweiten Stock, die Anna heißt. Der Nachname ist zwar grundlegend anders, aber wir hatten auch schon anderweitig falsche Post im Briefkasten, warum also nicht. Außerdem meint mein Mann, er hätte diese Woche ein Paket im Hausflur für die Nachbarin gesehen.
Gestern laufe ich zufällig eben dieser Nachbarin über den Weg, sie weiß aber nichts von irgendeinem Paket, hat auch keines bekommen. Dafür macht der Hoffmann-Nachbar jetzt auf. Er hat kein Paket und heißt auch gar nicht Hoffmann, so hieß seine Frau mal, deswegen steht es noch auf dem Klingelschild. Ich laufe also noch mal die ganze Straße ab auf der Suche nach einem alternativen Hoffmann, allerdings ohne Erfolg.
Die letzte Chance ist jetzt noch die Agentur im Hinterhof. Eventuell heißt dort irgendeine Mitarbeiter Hoffmann und hat bei Paketabnahme mit seinem Namen unterschrieben. Hier haben wir jetzt ein ganz anderes Problem, ich bin nämlich nie zu Hause, wenn jemand in der Agentur ist und umgekehrt. Unsere Arbeitszeiten ergänzen sich da wirklich sehr gut.
Heute Abend wissen wir also vielleicht mehr. Da ich auch kein Paket erwarte und sich bisher niemand gemeldet und nach dem Verbleib gefragt hat, kann ich auch gar nicht mehr machen. Vielleicht war es doch für die Nachbarin und die Schwangerschaftsdemenz hat zugeschlagen, wir werden sehen.
Hier anschließend also noch mal zwei Bitten:
- Wenn Sie ein Paket angenommen haben, das nicht abgeholt wird, fragen Sie eventuell selber mal nach, der Empfänger weiß unter Umständen überhaupt nicht, wo er danach suchen soll. Sie haben aber den großen Vorteil, dass der komplette Name inklusive Adresse auf dem Paket steht.
- Wenn Sie als Mitarbeiter einer Firma ein Paket annehmen, unterschreiben Sie mit Firmenname oder achten Sie darauf, dass auf dem Benachrichtigungszettel die Firma und nicht Ihr Nachname steht. Ich kenne in diesem Fall die beiden Geschäftsführerinnen namentlich, aber das war’s, woher sollte ich den Nachnamen der Mitarbeiter kennen, die ich wirklich nie treffe?
Ach so, und: Bitte schickt mir nix mit Hermes.
Update: Zwischenzeitlich konnte ich mit Hilfe des Twitteraccounts von Hermes rausfinden, dass es tatsächlich ein Paket für die fast gleichvornamige Nachbarin ist. Muss ich jetzt also nicht weitersuchen, Geschichte zu Ende.
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Dann habe ich noch zufällig in einen Münsteraner Tatort reingeschaltet und gleich bei einer Szene auf Pause gedrückt, weil ich zunächst hundertprozentig davon überzeugt war, diese Straße zu kennen, unter anderem, weil ich direkt da 13 Jahre gewohnt habe. Es ist auch kein Geheimnis, dass viele Szenen des Münsteraner Tatorts in Köln gedreht wurde, es passte also alles.
Ich musste also schnell den Laptop aufklappen und auf Google Street View meine Vermutung überprüfen. Diese stellte sich allerdings als falsch raus, erstens fand ich nirgendwo eine identische Aneinanderreihung der Häuser und zweitens sind die Fenster oben rechts bei der Vergleichsstraße anders.
Dass die Häuser etwas weiter zurückstehen, war übrigens gar kein Indiz, die Länge der Vorgärten in „meiner“ Straße variierte auf der Länge der Straße etwas. Den Screenshot habe ich ausgewählt, weil da verhältnismäßig wenig Häuser verpixelt waren.
Die nächste Szene spielte dann in einem dieser Häuser und mein erster Instinkt war, aufgebracht „NEVER EVER SEHEN DIESE HÄUSER INNEN SO AUS!“ zu rufen, aber es war niemand da, dem ich es hätte zurufen können, insofern schrieb ich es nur aufgeregt in den Techniktagebuch-Redaktionschat.
Erstens scheinen mir die Zimmer viel zu groß zu sein, zweitens passt es schon von der Aufteilung nicht. Der Innenraum zeigt eindeutig die rechte Hälfte eines Grundrisses, da sind aber ja laut Außenaufnahme schon die Haustüren und vermutlich ein kleines Bad, nie im Leben aber zwei große Räume. Vor allem aber kenne ich diese Häuser und sie sind halt von innen leider nicht größer als von außen.
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Ich wollte dann den Tatort aber gar nicht gucken, sondern Videos auf YouTube. Allerdings kam ich auf die dumme Idee, YouTube-Videos über die PS3 auf dem Fernseher gucken zu wollen. Eingeweihte wissen, was das bedeutet:
- PS3 starten.
- Controller aktivieren. Feststellen, dass der Akku vom Controller leer ist.
- Ladekabel suchen.
- Controller laden, aktivieren und dann mit dem Nutzerkonto anmelden.
- YouTube öffnen.
- YouTube kann sich nicht verbinden. Man kann aber nur auf OK drücken, worauf YouTube wieder versucht, sich zu verbinden und so weiter.
- Das Programm kalt beenden und die Netzwerkeinstellungen prüfen. Feststellen, dass keine Internetverbindung besteht.
- Internetverbindung neu einrichten.
- YouTube öffnen.
- Die PS3 möchte, dass ich mich mit dem PS3-Netzwerk verbinde.
- Mit dem PS3-Netzwerk verbinden.
- Verbindung funktioniert nicht, weil erst ein Systemupdate installiert werden muss.
- YouTube beenden und das Update starten.
- Warten.
- Wieder einloggen, YouTube starten, Video raussuchen.
In der Zwischenzeit hatte ich das Video schon auf dem Laptop gestartet und musste dann außerdem noch rausfinden, wie man YouTube-Videos auf der PS3 vorspult. Immerhin war es eine insgesamt lehrreiche Veranstaltung.
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Ich bekam eine nette Leserinnenzuschrift, die ich mich auf Strumpfhosenoptionen bei HEMA und Tchibo aufmerksam machten. Das werde ich dann alsbald prüfen. Vielen Dank!
Wer gerne liest, was ich hier schreibe und mir eine Freude machen will, kann mir etwas von der Wunschliste spendieren oder Geld ins virtuelle Sparschwein werfen. Die Firma dankt.