Mama und ich rechnen am Telefon aus, ob Kardinal Woelki, der ja auch in der Bruder-Klaus-Siedlung aufgewachsen ist, wohl auf die gleiche Grundschule wie wir gegangen sein müsste. Geburtsjahr ist 1956, meine Tante (eine von den vielen) ist 1955 geboren und gehörte zu den ersten Jahrgängen, wir vermuten also, ja, wahrscheinlich schon. Das bedeutet, ich bin auf die gleiche Grundschule gegangen, wie ein Kardinal, der jetzt den Papst gewählt hat. Meine Papstzahl würde schon allein deshalb irgendwas zwischen drei und vier sein, denn die Chance, dass ich irgendwen kenne, der Kardinal Woelki aus seiner Schulzeit kannte, ist, wenn man aus so einer Großkleinstadtsiedlung kommt, erschreckend hoch.
Aber es kommt ja noch besser. Kardinal Woelki war nämlich nicht nur (vermutlich) auf der gleichen Grundschule wie ich und wohnte nicht nur (vermutlich) in einem Haus, an dem ich in meiner Kindheit hunderte Male mit dem Fahrrad vorbeifuhr, er ging auch aufs Hölderlin-Gymnaisum. Da war ich zwar nicht Schüler, aber dafür mein Onkel (einer von den vielen) Lehrer.
Wenn ich also davon ausgehe, dass die Kardinäle den Papst, den sie da wählen, irgendwie kennen, dann ergibt sich daraus eine Papstzahl von drei, denn ich kenne meinen Onkel, der Lehrer von Kardinal Woelki war, der den Papst gewählt hat. Papstzahl von drei. Sensationell!
Und zu allem Überfluss finde ich dann noch raus, dass mein Onkel bei der Ernennung von Kardinal Woelki in Rom anwesend war und da als ehemaliger Musiklehrer von eben jenem Frischernannten Klavier gespielt hat. Also auch Karnevalslieder, denn das war letztes Jahr an Karnevalssamstag und wenn am Karnevalssamstag lauter Kölner zusammenkommen, dann werden sogar im Vatikan Karnevalslieder gespielt. Da kennen wir nix.
Den Artikel, in dem das steht, und den ich heute ganz zufällig auf absurden Umwegen fand, hat übrigens ein Journalist geschrieben, den ich vor ungefähr hundert Jahren mal kannte. Die Welt, liebe Leute, sie ist verdammt klein.
Hihiiiiiii. Duplizität der Ereignisse.
Genau das habe ich mir auch überlegt, zumindest so ähnlich.
Meine Schwester ist Kirchenangestellte und kennt eine der wählenden Kardinäle.
So habe ich zwei Knoten zwischen mir und dem Papst.
Ich mag diese Knotentheorie sehr.
So habe ich zwei Knoten, also vier Kanten zwischen mir und Königin Elisabeth. Und zwei zu einem grauenhaften Diktator.
Stimmt aber schon, dass es da kulturelle Grenzen gibt. In Afrika oder Asien wäre es schon sehr schwer.
Habe ich schon erwähnt, dass meine Mutter mal bei Ratzinger studiert hat? Tja.
Pöh.
hab ich schon erwähnt, dass mein früherer Pfarrer auch bei Ratzinger studiert hat????Oh, und Ihre Mutter wäre ja dann die übernächste Päpstin?
Nur, ein unauffälliger Mitschüler, der in der ersten Reihe der Klasse sass. Die Wege trennten sich schon damals! Ich habe mich in der 2. Klasse vom Messdienerunterricht abgemeldet… Der Kaplan, den er als Mentor beschreibt, hat mich und meinen Bruder herbe verprügelt…