Früher war manches besser. Und vieles schwieriger. Aber vielleicht auch ein bisschen besser.

tl;dr Heute kann man alles sofort immer haben, und das ist toll. Ganz ernst gemeint, ich finde das toll. Aber mittlerweile vermisse ich immer häufiger die Mühe, die nötig war, um an weniger mainstreamige Musik, Bücher oder Filme zu kommen, weil ich merke, dass ich den Dingen, die ich heute neu entdecke, viel weniger Aufmerksamkeit zukommen lasse als noch vor zehn Jahren. (Das hat sicher auch was damit zu tun, dass ich damals jünger war und weniger Geld hatte, aber ich glaube, viel davon ist eben auch die ständige Verfügbarkeit fast sämtlicher Kulturangebote im Internet.) Der Text ist unter anderem so lang, weil ich dauernd in Erinnerungen schwelge und Anekdötchen erzähle.

Ich habe ein Spotify-Abo. Und eins bei Audible. Außerdem eins bei Lovefilm und eins bei Watchever, weil ich mich nicht entscheiden kann, was ich jetzt besser finde. Ich besitze außerdem ein Kindle und habe eine lange Bestellhistorie bei Amazon. Ich bin Mitglied, wenn man das denn so nennen kann, bei einem internationalen Online-Buchclub mit Fokus auf Scheince-Fiction- und Fantasyliteratur. Ich besitze ein iPhone, mit dem man mich im Prinzip jederzeit erreichen kann.

Vor 15 Jahren war ich gerade 18, volljährig (übrigens knapp eine Woche nach der Bundestagswahl), kurz vorm Abitur und das alles gab es damals nicht.

Als ich 18 war hatte ich eine kleine CD-Sammlung, die irgendwann immerhin nicht mehr in den 72 CDs fassenden drehbaren CD-Turm passten, der neben der alten Stereoanlage meiner Eltern auf meinem Ivar-Regal stand. Ich hatte eine Kommode und eine Kleiderschrankschublade voll mit Videoskassetten die ich größtenteils selbst aufgenommen (oder aufnehmen lassen) hatte, alle nummeriert und mit Aufklebern versehen, darauf der Name des Films und der Regisseur. Ich hatte ein Bücherregal mit normal vielen Büchern, manche davon auf Englisch, die meisten auf Deutsch.

Wenn ich CDs kaufen ging, dann meistens im Saturn in Köln, entweder in der Hauptfiliale am Hansaring oder oben im Kaufhof auf der Schildergasse. Irgendwann führten die da Abhörstationen zur Selbstbedienung ein. Man nahm also die CDs, die einen interessierten, dackelte damit zu den CD-Spielern, stand eine Weile an und konnte dann einen kleinen Stapel CDs durchhören. Das war Fortschritt! Man musste mit niemandem reden! Niemand, der einem die CDs aufmachen und einlegen musste. Man konnte das alles ganz alleine machen!

CDs kosteten meistens sowas um die 30 Mark, es sei denn, man erwischte ein paar Sonderangebote. Bei meinem eher großzügigen Taschengeld konnte ich mir da auch schon mal jede Woche eine kaufen. Ich kaufte CDs von Musikern, deren Stücke im Radio liefen, auf WDR 2 oder in den SWF3 Elch-Charts. Manchmal zog ich auch mit den Musiktipps aus der CINEMA zum Saturn und hörte dann Sachen, auf die ich sonst nie im Leben gekommen wäre. Die hatte ich vorher auf einem Zettel notiert und wenn man Glück hatte, dann war sogar ein bisschen was von der Liste im Sortiment vorhanden. Ich glaube, auf diesem Weg ist auch eine CD von „Hootie & the Blowfish“ in meinen Besitz gekommen. Ich wüsste auch nicht, wie das sonst hätte passieren können.

Außerdem war ich Coverkäufer. Ich weiß von mindestens drei CDs, die ich nur nach Cover gekauft habe, und ein bisschen nach den Titeln der Songs hintendrauf. Zwei davon waren super, eine war scheiße. Es waren aber bestimmt mehr als drei und in der Gesamtquote bin ich ziemlich gut dabei weggekommen. Eine von den Coverkäufen war Katell Keinegs „Jet“ [Werbelink], nach wie vor eines der besten Alben, die ich kenne. Irgendwie bekam ich raus, dass das das zweite Album von Katell Keineg war und es ein erstes Album gab, das man aber in Deutschland nicht bekommen konnte. Also ging ich zu einem kleinen Plattenladen auf der Ehrenstraße und ließ mir dieses Album importieren.

Importieren! Ich weiß nicht mehr genau, was man alles dafür tun musste, aber ich weiß, dass mich der ganze Spaß 45 Mark und eine ungewisse Lieferzeit kostete. Innerhalb dieser ungewissen Lieferzeit machte ich mein Abitur und bekam die Gelegenheit, für ein paar Wochen nach New York (gelogen, eigentlich Hoboken, New Jersey) zu gehen, wo ich dieses Album dann einfach noch mal kaufte, weil es ja ging.

Wenn man ein Lied im Radio gut fand, dann musste man hoffen, dass die Radiosprecher einem sagten, wie das hieß oder von wem das war, oder man war auf die Hilfe anderer Medien oder Menschen angewiesen. Sowas wie Google, wo man einfach ein paar Zeilen eintippen konnte, gab es ja noch nicht in ausreichend funktionierendem Zustand oder man wusste nichts davon. Dass ich trotzdem rausfand, dass „Rotterdam (Or Anywhere)“ von The Beautiful South war und mir dann das Album kaufen konnte, muss irgendwie so eine Art Wunder gewesen sein.

Dazu kann ich auch eine Geschichte erzählen. Irgendwann Ende der Neunziger gab es nämlich ein Lied, das regelmäßig im Radio gespielt wurde, und das ich ganz toll fand. Leider gehörte es zu der Sorte Songs, die auf den Sorten Radiosender gespielt wurden, wo einem nie jemand verriet, wie der Song hieß, geschweige denn, von wem er gesungen würde. Also musste ich recherchieren, hörte mir endlos viele Platten bei Saturn an, in der irren Hoffnung, irgendwie durch Zufall mal drauf zu stoßen. Es war die Zeit von Alanis Morissette und Heather Nova, von Amanda Marshall und Meredith Brooks und irgendwie so jemand musste das sein, aber es war vergebens. Ich war kurz davor bei einem Radiosender anzurufen(!) und das Lied vorzusingen, auf dass man mir bitte verraten würde, wer das sei, aber so weit kam es dann aufgrund meiner bis heute latent vorhandenen Telefonschwäche nie.

Jahre gingen ins Land und ich meine damit wirklich Jahre. Möglicherweise ein ganzes Jahrzehnt. Und dann kaufte ich aus einem völlig anderen Grund eine CD von Sophie Zelmani und weil diese CD so super war, hörte ich mir auch andere Sachen von Sophie Zelmani an, teilweise im Internet, denn das gab es ja mittlerweile in ausreichend funktionierendem Zustand. Und dann hörte ich auf einmal das Lied, was ich zuletzt vor Jahren gehört und verzweifelt gesucht hatte. Da war es! Unglaublich! Dabei weiß ich gar nicht, was unglaublicher war; dass ich es so zufällig und unerwartet fand oder dass ich sofort „Oh mein Gott, das ist ja der Song, den ich damals so ewig gesucht habe!“ dachte.

(Es handelt sich übrigens um „You and Him“ von Sophie Zelmani. Hören kann man das hier.)

Wenn man ein Lied hören wollte, musste man es entweder physisch besitzen oder eben warten, bis es im Radio kam. MP3 gab es nicht, theoretisch bestimmt irgendwo, aber nicht praktisch. Am 88. Geburtstag meines Opas hatten wir gerade ein paar Wochen Internet zu Hause und mein Großcousin zeigte mir, wie ich MP3s runterladen konnte. Das war 1999 und für einen normal langen, mäßig codierten Track brauchte man da mit einer guten Verbindung schon gute 15 Minuten. Wenn man Glück hatte. Trotzdem: REVOLUTION!

Für meinen ersten Videorekorder gab ich 600 Mark aus. Ich ging mit meinem Vater zum Elektrohandel, sagte, ich würde gerne einen Videorekorder kaufen, mit Longplay und Zweikanal, also Sechskopf, und dafür 600 Mark ausgeben und genau das tat ich dann auch. In der Fernsehzeitung machte ich Eselsohren an alle guten Filmen und nahm auf, was das Zeug hielt. Das meiste davon habe ich sogar geguckt.

Am allerschönsten waren Filme, die im Zweikanalton ausgestrahlt wurden. Das gab es nur sehr selten. Ich hatte vielleicht eine Handvoll und war fasziniert von der Option, Filme im Original gucken zu können. IM ORIGINAL! AUF ENGLISCH! Ansonsten konnte man Filme ja nur im Kino auf Englisch gucken und auch nur in wenigen Kinos oder zu doofen Zeiten oder Filme, die man nicht sehen wollte. Mit vierzehn war ich mit meiner Brieffreundin Kathrin in Köln in einem Kino am Ring (nein, es war nicht das Metropolis) und wir guckten I.Q. im Originalton. Wir waren in diesem Kinosaal zu dritt. Also insgesamt. Kathrin und ich und noch jemand, der alleine kam. Das ist allerdings gar nichts, in „Martha – Meet Frank, Daniel and Laurence“, diesmal wirklich im Metropolis am Ebertplatz, war ich alleine im Saal. Das war allerdings auch an einem Sommernachmittag, an dem der Rest der Welt im Freibad war. Außer mir. Ich war im Kino und guckte einen Film auf Englisch. Eventuell mit Untertitel. Möglicherweise auch ohne. Darauf hatte man ja keinen Einfluss und war auf die Gnade des Kinos angewiesen.

Dann kam die DVD und man konnte auf einmal ALLES im Originalton gucken. Na ja, fast alles. REVOLUTION! Alle meine Träume wurden wahr, oder jedenfalls einer der vielen.

Mit Büchern war es ähnlich. Man war vollkommen auf die sehr überschaubare Auswahl an englischen Büchern in der örtlichen Buchhandlung angewiesen. Bei Gonski in Köln war die zwar größer, aber letztlich auch überschaubar. Vermutlich hätte man sich auch hier Bücher in der Originalsprache bestellen können, aber darauf kam ich Anfang der Zweitausender Jahre irgendwie nicht. Was man da alles hätte wissen müssen! Und wer weiß, was das dann kostet! (Wahrscheinlich gar nicht so viel, trotzdem wäre ich nie auf die Idee gekommen.)

Die Welt vor fünfzehn Jahren war für den medien- und kulturaffinen Menschen mit sehr viel Anstrengung verbunden. Was man da alles machen musste, um irgendetwas herauszufinden. Wie oft ich beim Scala-Kino in Opladen anrief, um mir von einer netten Frau mit mäßigen Englischkenntnissen die aktuellen Filme und Spielzeiten ansagen zu lassen. Zu welch seltsamen Zeiten ich ins Kino ging, weil nur da der Film lief, den ich sehen wollte. (Es gibt noch die Geschichte, wie ich mit zwei anderen Menschen an der Kasse vom Broadway stand und man uns mitteilte, dass der Kölner Stadtanzeiger da einen Fehler gemacht hätte und gar nicht „Jules und Jim“ lief, sondern etwas anderes. Da aber alle drei anwesenden Menschen auf Basis der gleichen falschen Informationen im Stadtanzeiger gekommen waren, und niemand für den anderen Film, war das dann auch nicht so schlimm und es wurde dann einfach doch „Jules und Jim“ gezeigt. Ob im Original, weiß ich aber nicht mehr, würde es aber nicht ausschließen.)

Heute bin ich oft innerlich zerrissen. Nicht nur, dass ich es selber sehr schätze, jederzeit selbst auf meinem iPhone ein Riesensortiment von Filmen einfach so abrufen und im Original gucken kann. Nicht nur, dass ich über Spotify eine gigantische Musikbibliothek habe, und Alben nicht nur antesten, sondern einfach ganz hören kann, für lächerliche 10 Euro im Monat. Ich kann über Amazon (und diverse andere Onlinehändler) quasi jedes Buch auf Englisch bestellen, wenn ich will, sogar direkt auf mein Kindle, ganz ohne Wartezeit mit einem Mausklick. Überhaupt: Alles immer und meistens sofort!

Und vor allem: Ich weiß, dass das andere Menschen auch können. Menschen, die nicht wie ich in der Nähe einer Großstadt leben, die also noch nicht mal das Programmkino haben, das gelegentlich mal Filme im Original zeigt. Menschen, die nicht einen der größten Musikläden der Welt (oder jedenfalls Deutschlands) in erreichbarer Nähe haben oder einen Buchladen mit mehr als zwei Etagen.

Ich finde das großartig, dass wir nicht mehr an irgendwelche geographischen oder infrastrukturellen Limitationen gebunden sind, die es uns erschweren, das hören, lesen oder sehen zu können, was uns interessiert. Und weil ich selber so viel Zeit investiert habe, um Dinge hören, lesen oder sehen zu können, die nicht zwingend zum Mainstream gehörten, weiß ich, was das eigentlich für eine Wahnsinnssache ist.

Auf der anderen Seite verspüre ich seit einiger Zeit ein seltsames Verlangen nach CD-Booklets. Die Dinger mit den Songtexten, die ich studierte und auswendig lernte, während ich eine CD komplett vom ersten bis zum letzten Track hörte. Die Sachen, die ich heute höre, selbst, wenn ich sie oft höre, kenne ich alle nicht auswendig, es sei denn, ich mache mir die Mühe, sie am Klavier oder mit der Ukulele zu covern. Ich vermisse die Akribie, mit der ich Liner Notes studierte und dieses Gefühl, dass das Booklet irgendwie zu der Musik dazugehörte.

Noch vor zehn Jahren guckte ich Filme und ganze Serienstaffeln drei bis zehn Mal, weil man sich gar nicht so viele DVDs leisten konnte und deswegen auf das zurückgreifen musste, was eh im Schrank stand. Wenn ich ganz verrückt drauf war, schaltete ich zu Ally McBeal auf Englisch den finnischen Untertitel ein, einfach, weil es so bekloppt war, DASS ES GING!

Heute höre ich ein Lied im Radio und schalte Shazam ein. Shazam sagt mir dann, wer das ist, und wie der Song heißt und auf welchem Album der ist und liefert mir den Link zu YouTube gleich mit. Das ist toll! Das ist unglaublich! Das ist eine ganz wundervolle Erfindung, die ich mir vor fünfzehn Jahren sehr dringend gewünscht hätte. Aber etwas fehlt doch. Die Arbeit ist weg, die Mühe, mit der man sich Dinge erarbeiten musste, die Schnitzeljagd und die Detektivarbeit und natürlich vor allem der Erfolgsmoment, wenn man auf einmal die richtige CD in der Hand hatte.

Früher war nicht alles besser. Vieles war sehr viel schwieriger. Es ist weder das Abendland, das untergeht, noch werde ich zum Kulturpessimisten. Gesamtgesellschaftlich glaube ich, dass das alles sehr gut ist. Aber persönlich merke ich immer wieder, dass ich mir das Schwierige ein bisschen zurückwünsche. Eben, weil ich deswegen das, was ich hatte, mehr schätzen konnte. Weil es schwieriger war.

Die kleinen Herausforderungen des Alltags. Satisfaction not guaranteed, but very, very likely.

39 Antworten auf „Früher war manches besser. Und vieles schwieriger. Aber vielleicht auch ein bisschen besser.“

  1. Ich glaube ich weiß recht genau, was Du meinst.
    Früher(tm) konnte ich Dir von jedem Song aus meiner CD-Sammlung sagen, von welchem Album er ist, und in welchem Jahr das rausgekommen ist.
    Heute, mit nahezu 10 GB an mp3s auf meinem Smartphone, kann ich Dir oft noch nicht einmal die Band sagen, von der ein Song ist, der grade per Zufallswiedergabe gespielt wird.

    1. Ja, genau das ist es. Und ich finde beides irgendwie gut, deswegen soll das auch kein Kulturpessimismus sein. Ich finde ja super, dass man heute so viel haben kann und nicht mehr warten muss und alles ausprobieren kann, aber es nimmt einem auf der anderen Seite eben auch die Muße und ein bisschen auch den „Zwang“, sich mit dem, was man hat, zu beschäftigen.

      1. Jap. Gleiches für Bücher: Früher hab ich alles zigfach gelesen – Wir hatten ja nichts, naja, nicht wirklich, aber ich als Schüler konnte mir halt nicht ständig neue Bücher/CDs kaufen.
        Heute, wie von Dir beschrieben, ein Klick auf Amazon, und schon liegt das nächste Buch auf dem Kindle.

  2. Du hast im Grunde recht, aber du betrachtest das aus einem falschen Blickwinkel, nämlich fünfzehn Jahre, die du inzwischen älter geworden bist. Auch heute 18-Jährige haben nicht unbegrenzten Zugang zu Kulturgütern. Sie können sich keine Spotify-Flatrate und iTunes-Käufe leisten, sie müssen sich genauso wie wir damals sehr genau überlegen, was sie sich kaufen.

    Klar, die Mühe, etwas herauszufinden, also die Frage, welches Lied das gerade war oder wie das ganze Album klingt, ist nicht mehr so hoch. Aber dennoch glaube ich, dass die Wertschätzung für ein Lied, einen Film oder ein Buch nicht sinkt, nur weil man es schneller bekommen kann. Wertschätzung heißt doch: Je begrenzter meine finanziellen Mittel sind, desto mehr schätze ich das, was ich mir geleistet habe. Und dass man mit 18 weniger Mittel hat, als mit 33, liegt auf der Hand.

    Also nochmal: Ja, du hast recht, wir schätzen die Dinge wahrscheinlich weniger als vor fünfzehn Jahren. Aber wären wir heute in dem Alter, in dem wir damals waren, es sähe eventuell anders aus.

    1. Nee, das glaube ich nicht. Teilweise stimmt das, aber Kulturgut ist heute geradezu lächerlich billig geworden. Spotify kostet was? 10 Euro im Monat? Umsonst, wenn man die Werbung erträgt? Genauso Watchever, da bist du bei 8,99 Euro dabei, zumal man bei letzterem auch davon ausgehen kann, dass man da durchaus auch die Eltern belabern kann, das zu bezahlen.

      Mal abgesehen davon, dass du unheimlich viel einfach für lau bei YouTube gucken kannst. Ganze Alben sind bei iTunes heute billiger als damals als CD. Das merke ich ja schon bei meinem Vater. Der konsumiert Musik hauptsächlich über YouTube, hat da auch immer was neues, was er gerade gut findet und mir zeigen möchte.

      Ein entscheidender Faktor ist bei mir wirklich der Wandel von konkretem physischem Objekt zu flatratebasiertem-on-Demand-Ding und ich gehe davon aus, dass sich das in diese Richtung weiterentwickeln wird.

        1. Besitzen musste! Oder jemanden kennen, der es besaß und einem leihen konnte! Oder (bei einzelen Songs) vom Radio auf Kassette aufnehmen und hoffen, dass der Moderator einem nicht reinlabert, was sie ja immer taten!

          Und was man schon allein für Videos an Rechenarbeit leisten musste, um sicherzugehen, dass der zweite Film noch auf die Kassette passen würde. VPS! SHOWPLAY! Das waren Wissenschaften für sich! (Was ja auch – sofern man einen Rekorder besaß – bis auf die Kosten für Leerkassetten umsonst war, nur halt mit deutlich mehr Eigenleistung verbunden.)

          1. Ey, das brauchte ich, weil ich sonst nicht mehr gewusst hätte wohin mit den Videokassetten, zumal ich ja quasi alle Folgen von „Verrückt nach dir“ und ziemlich viele von „Die Nanny“ aufnehmen musste.

    2. Wo du sicherlich recht hast: Bei mir überlappen sich Medienrevolution und die persönliche Entwicklung von Schülerin, Studentin, Azubi zu ganz ordentlich bezahlter Angestellten. Da gibt es bestimmt Bereiche, die auch ohne die mediale Entwicklung jetzt anders wären, das lässt sich schwer trennen. Aber ich weiß nicht, ob man bestimmte Anstrengungen, die Leute wie ich teilweise unternommen haben, um an Inhalte zu kommen, heute einer Achtzehnjährigen irgendwie vermitteln kannst. Das ist so kaum mehr vorstellbar.

      1. Ja, das stimmt. Aber andererseits ist da dann doch schon ein Stück Kulturpessimismus dabei. Ganz viel früher war es auch nicht so leicht, von Köln an die Nordsee zu kommen, mit der 3-tägigen Kutschfahrt, bei der ständig die Pferde gewechselt werden mussten. Überhaupt konnte sich der durchschnittliche Bauer solche Reisen gar nicht leisten. Trotzdem weiß ich das heute genauso zu schätzen, obwohl ich mit dem Auto in dreieinhalb Stunden und für ein Taschengeld dort bin.

        1. Deswegen hab ich versucht, das auf eine persönliche Ebene zu heben. *Ich* vermisse bestimmte Dinge, die früher anders waren, aber ich bezweifle, dass das für Leute, die zehn Jahre jünger sind als ich, auch so sein wird. Und das ist ja auch in Ordnung so. Die werden dann halt andere Dinge vermissen. Oder auch vielleicht nicht.

          Aber ich hoffe zumindest, dass ich meine persönlichen Nostalgiebefindlichkeiten noch ganz gut einordnen kann, denn letztlich ist das ja ein Wahnsinn, was da passiert ist und was uns das alles ermöglicht. Vor allem, weil man davon ausgehen kann, dass es auch bestimmte Einstiegshürden beseitigt. Es war ja wahrscheinlich kein Wunder, dass die Kinos bei vielen OmU-Filmen so leer waren, da muss man ja erstmal auf die Idee kommen, das zu machen. Heute muss man nur ein Knöpfchen auf der Fernbedienung drücken und der Film kommt auf Englisch, zumindest bei DVD, BluRay und dem ein oder anderen VoD-Dienst. Das erleichtert den Zugang schon sehr.

  3. Schöner Artikel! Es wäre sicherlich etwas vermessen, zu behaupten, dass Spotify mein Leben verändert hat, aber zumindest hat es meine Musikgewohnheiten verändert. Ich bin eher faul und mache mir ungern sehr viel Mühe beim Aufspüren neuer Bands, so das ich mich oft auf Empfehlungen von fleißigeren Freunden verlassen habe. Heute geht das alles so viel besser und einfacher und schneller – perfekt! Ich höre viel mehr Musik als früher (deswegen kann ich auch nichts mehr auswendig) und viele Band hätte ich sonst nie entdeckt und viele großartige Konzerte verpasst. Und das mit den Englischen Filmen – ich kann, nein, ich will mir gar nicht mehr vorstellen, dass man sich schlecht synchronisierte Filme anschauen muss.
    Ich würde nicht mehr tauschen wollen – auch wenn ich deine Nostalgie in Teilen sehr gut nachvollziehen kann. Manchmal fühlt es sich halt doch „zu einfach“ an…

    1. Eben. Ich finde es auch großartig, wie viel man heute entdecken kann und wie viel einfacher das ist. Letztlich findet da nur eine Veschiebung statt, und man muss sich zum Beispiel auch fragen, was für großartige Musik man früher erst gar nicht gefunden hätte, weil man viel zu abhängig von den „großen“ Medien war, und etwas, was nicht im Radio kam oder nicht in Zeitschriften erwähnt wurde, kaum hätte finden können. Dafür braucht man heute eben andere Filtermechanismen und vieles ist flüchtiger geworden.

      Bei Filmen ertrage ich Synchronisation ja noch, bei Serien ist das aber fast unmöglich geworden. Keine Ahnung, woher das kommt.

  4. Toller Artikel, nahezu alles sehr ähnlich erlebt. Ist aber auch ein bisschen eine Zeit(budget)frage. Dieses Booklet-studieren, Filme-achtmal-gucken und so ging zumindest bei mir als Schüler/Student besser als jetzt.

    Vielleicht aber auch einfach nur Einbildung/Ausrede.

    1. Das hat, wie Johannes ja schon gesagt hat, sicher auch einen Einfluss. Aber heute kann ich gar kein Booklet mehr gucken, weil ich ja gar keins mehr habe und dieses beiläufige Durchblättern oder Lyrics mitlesen halt nicht mehr stattfindet. Es sei denn, man kauft eben wieder physische Tonträger. Und ich bin sehr kurz davor. Es ist beinahe gruselig.

      1. Im Gegensatz zu Johannes meinte ich ja Zeitbudget, nicht Geldbudget. Also dass man früher evtl. tiefer in Dinge eingestiegen ist, weil man eben Zeit hatte, Ally McBeal auch noch auf ein siebtes Mal mit finnischen UT zu gucken. Heute muss man Steuer machen, Kinder hüten, Mails beantworten, den alten vernachlässigten Freund mal wieder treffen, blablabla. Wenn man jünger ist, hat man mehr Zeit über, zumindest erscheint es mir in der Rückschau so. Vielleicht ja auch nur, weil es „nichts gab“.

        1. Das glaube ich auch. Ich kaufe immer noch CDs, aber so tief in die Songtexte wie früher steige ich nie mehr ein – damals konnte ich alle auswendig und habe (wie so viele andere auch) dadurch Englisch gelernt, dass ich sie tatsächlich Wort für Wort übersetzt habe. „It’s got to be perfect“ – wie lange hat es mich gekostet herauszufinden, dass „It’s“ hier evt. „It has“ heißen könnte …

  5. Hm.

    Früher war es irgendwie besser, weil manche Dinge schwieriger waren?

    Vielleicht war es auch früher irgendwie besser, weil man da eben nicht nur die leichten und naheliegenden Dinge tun wollte und getan hat. Es gibt auch heute noch genug Sachen, die schwierig zu machen und zu bekommen sind.

    1. Die Frage könnte natürlich auch sein, was – mal etwas plakativ ausgedrückt – die nächsten Generationen als im positiven Sinne mühsam empfinden. Also, etwas, in das man mehr Zeit und Aufwand steckt, dafür aber auch entsprechend in einer vermutlich nicht zu pauschalisierenden Art und Weise belohnt wird.

  6. Ach ja, ein schöner Text, weil er die alten Codes nochmal nennt und das alles, was einen ja doch so fruchtbar geprägt und schön geformt hat. Wir sind gleicher Jahrgang und ich glaube, wir sind besonders touchiert von der Veränderung, weil bei uns Erwachsen werden und Digitalwelt so gleichzeitig stattfanden und wenn wir jetzt zurück in die analoge Jugend mit den erkämpften Fanzines und zigfach sortierten Kassetten blicken, kommt es uns besonders lang und besonders romantisch vor. Ich bin aber überzeugt, dass jeder 18-Jährige auch heute den gleichen zauberhaften Kram erlebt, nur eben irgendwo anders. Besonders irre find ich, dass ich spotify heute vor allem nutze, um eben genau die verschollen HeatherNova-Songs zu finden, die mir seit 15 Jahren keine Ruhe lassen….

  7. Die Sache mit den CDs, die zelebrieren wir noch ganz bewusst, absichtlich. Jeder eine pro Monat. Da wühle ich mich durch die Neuerscheinungen und Indiecharts, höre die Lieder ein bisschen an oder auch nicht und kaufe dann meistens etwas, von dem ich ein Lied im Radio gehört habe und lasse mich vom Rest überraschen (die schönsten Musik-.Entdeckungen waren jeweils die Tracks, die auf der CD waren und /nicht/ im Radio gespielt wurden – respektive im ganz dunkeln Mittelalter die B-Seite der Platte)
    Der Mann hingegen dackelt nach wie vor ins musikalische Spezialitätengeschäft und lässt sich auf ein Plauderstündchen mit dem Verkäufer ein, der wohl irgendwann wegsterben und nicht ersetzt werden wird. Er macht das wie Amazon, nur besser, legt CDs zur Seite und wenn Männeken kommt sagt er „wenn ihnen das von vorvorletzter Woche gefallen hat, könnte ihnen das hier auch gefallen“.
    So war das und so ist das.

    1. Ich habe ja schon mehrfach im bestsortierten CD-Laden Düsseldorfs die CDs aus dem CD-Spieler rausgekauft.

      Das ging dann so:
      „Und was ist das, was hier gerade im Laden läuft?“
      „Das ist Soundso von XY.“
      „Ja, dann hätte ich das auch noch gerne.“
      „Da haben wir aber nur die eine, die gerade im Spieler ist.“
      „Ja, dann hätte ich dann eben gerne die.“

      Mehr als einmal passiert.

  8. Anne, du inspirierst mich immer wieder. Könnte heulen!!! War damals auch immer im Saturn am Hansaring zugegen, um mein im Callcenter verdientes Geld für CDs auszugeben… :°(
    Und jetzt will ich bloggen (und mit dir einen bis zweiundzwanzig Kakao trinken!)!!

  9. Lange Zeit fand ich, dass es Musiker gibt, die ich nicht digital haben will, die ich als CD haben MUSS. Der Ehre wegen und des Booklets.
    Das habe ich bis vor wenigen Jahren so gehandhabt. Heute belastet mich dieser physische Besitz, zumindest bei Musik. Um das Booklet ist es schade, ja, weil ich oft nicht das ganze Album kaufe, sondern nur die Titel, die mir gefallen, und das Booklet gibt es bei iTunes nur, wenn man das ganze usw.
    Ich bin froh, dass ich mich nicht mit CD beschweren muss, dass ich alles immer sofort haben kann, dass es nicht mehr diese ärgerlichen Momente gibt, in denen man Radiomoderatoren erwürgen will, weil sie Namen und Titel nicht sagen oder das Lied gar nicht erst ganz ausspielen.

    Trotzdem wurde mir bei Deinem Artikel warm ums Herz. Weil ich Jahre, ja, bald Jahrzehnte nach einem Lied gesucht habe. Ich kannte nur die Textzeile „Games without frontiers / war without tears“. Wie groß war mein Glück, als ich irgendwann googelnderweise erfuhr, dass es von Peter Gabriel stammt.
    Ich komme nicht aus einem bildungsbürgerlichen, kulturaffinen Haushalt, bei meinen Eltern lief NDR2, mit Musik, egal aus welchem Genre, hatten sie nicht viel am Hut, ich hörte in meinem Zimmer RSH und später dann NRJ. Peter Gabriel kannte bei uns niemand. Charts, Mainstream, sowas kam bei uns, sowas mochte ich damals, ich bin ja noch ein paar Dienstage älter als Du, ich habe noch von Hand Musikkassetten aus den Charts aufgenommen. Und in Läden konnte ich solche Dinge nicht kaufen, des Geldes wegen.

    Filme habe ich genauso aufgenommen wie Du, und was für eine Qual war es, wenn irgendeine Sendung vor dem programmierten Film überzogen hatte und der Film deshalb nicht ganz aufgenommen wurde. Dieses Dings, wo man den Film per Nummer einprogrammiert, und dann startet und stoppt der Recorder trotz Verspätung zur richtigen Zeit, gab es bei meinem Videorekorder (470 DM, Bj. 1991) noch nicht.

    Ach ja. Aber schon schön, dass das jetzt alles nicht mehr so anstrengend ist.

    1. Eben. Ich kann diese Erleichterung, Balast abzuwerfen sehr gut nachvollziehen. Wir bezahlen Geld für einen Lagerraum, in dem kistenweise Bücher und DVDs stehen, die wir ganz offensichtlich eigentlich nicht brauchen. Es ist deswegen auch weniger der tatsächliche Gegenstand, den ich vermisse, als die Limitationen und Nebeneffekte, die dieser hatte. Man springt halt auch nicht von Song zu Song unterschiedlicher Künstler, wenn man jedes Mal die CD wechseln muss. Aber ich will den Sachen auch nicht unnötig nachweinen, deswegen ist es eher so ein Gefühl der Zerrissenheit, weil ich halt bestimmten Handlungen schon gelegentlich nachtrauere, aber natürlich auch weiß, wie geil das ist, was heute alles möglich ist und es ja deswegen auch alles nutze.

      Und vor allem: Ich saß mit elf Jahren jeden Dienstag vor der Stereoanlage und schnitt die gesamte Oldiesendung auf Radio Köln mit. Die Kassetten wurden nummeriert und teilweise mit kunstvollen Covern aus Bastelpappe versehen. So lange ist das alles noch gar nicht her. Oder vielleicht auch: Mann, bin ich alt.

    2. hieß diese Videorekorder-Programmierung per Nummer nicht VPS oder so ähnlich? Wirklich darauf verlassen konnte man sich aber auch nicht, vor allem bei den privaten Sendern.
      Also lieber 5min vorher und 15min nachher mitaufnehmen. Außer bei Pro7, die haben heute noch die Minutengenauen Anfangszeiten (20.14 – 22.27 z.B.) im Videotext stehen.

  10. Sehr schöner Artikel. Ich bin ja auch eher Meikes Alter, vielleicht noch etwas älter, zumindest habe ich das alles mit Schallplatten erlebt und CDs waren Science Fiction. Meine erste CD bekam ich mit 22 oder 23, da hatte ich mir die zehn Jahre davor schon eine stattliche Sammlung an Vinyl zusammengetragen. Einige Lieblingsscheiben habe ich dann später noch mal auf CD gekauft, weil das praktischer gewesen ist im Auto. Aber das Verhältnis zu den Silberlingen war immer distanziert. Der Sound war und ist mir zu kalt und das Ritual, eine Platte aus der Hülle zu nehmen, sie mit der Antistatikbürste abzustauben, auf den Teller zu legen und den Tonarm eine Punktlandung auf dem Song machen zu lassen, den ich hören will … das kriege ich nicht im Lande Digitalien. Und bei MP3s schon gar nicht. Da wird Musik in meinen Augen zur Wegwerfware, verkommt zur Beliebigkeit. Vielleicht hängt es auch damit zusammen, dass ich selbst immer Musik gemacht habe, in Bands oder alleine und damit, dass ich Musik nicht nebenbei als Hintergrundberieselung hören kann. Ich zelebriere Listening Sessions, mag Alben am Stück hören, die Platte umdrehen, überlegen, warum sich die Künstlerin für diese Songreihenfolge entschieden hat, undsoweiterundsofort.

    Flatrates sind fast nie ein Gewinn für den Käufer, egal ob all-you-can-eat Buffet oder Telefon: Man zahlt für das „ich könnte aber, wenn ich wollte“ und nicht für das, was man wirklich will. Aber was das ist, das muss man ja auch erst einmal wissen oder herausfinden. Und damit verdienen sich die Flatrateanbieter doof und die Kunden jagen dem unbestimmten Etwas, dem perfekten Song für den flüchtigen Augenblick nach wie ein Hund dem eigenen Schwanz und die Katze dem Laserpointer.

    1. Ich zitiere da mal Ani DiFranco:

      „People used to make records
      As in a record of an event
      The event of people playing music in a room“

      Wir haben unseren ersten CD-Spieler Anfang der Neunziger gekauft, das war für mich auch schon als Kind vollkommen abgefahren. Allein, dass man einfach so die Tracks wechseln konnte ohne Vorspulen nach Gefühl oder diesem trickigen Nadel-richtig-Aufsetzen, das war abgefahren. Oder, total krass: Zufallsreihenfolge! Ich war zwar da noch jung, aber die Einführung der CD hab ich doch schon recht bewusst mitbekommen.

      Zu Flatrates muss ich allerdings sagen, dass ich schon das Gefühl habe, da einen ausreichenden Gegenwert zu bekommen. Das liegt aber eben auch daran, dass ich das, was ich da zahle, als lächerlich wenig empfinde. Man muss es eben nutzen, was bei mir bei Spotify und Watchever definitiv der Fall ist.

  11. Vor 25 Jahren, als ich im Internat war, hörte ich bei einer Mitschülerin einen Song in den ich mich sofort verliebte. Ich lieh mir die Kassette von ihr und überspielte ihn bei mir (grottige Qualität, aber Doppeltkassettendeck war der Hit damals).
    Sie beschwerte sich anschliessend, sie meinte, wenn sie so etwas tolles findet, möchte sie gerne die einzige sein die es hat, das gäbe ihr ein besonderes Gefühl. Ich bot also an ihn zu löschen und erfuhr nie von wem er war. Im Radio lief er nie. Sehr gefühliger Lovesong der von einer Trennung handelt. Sehr hohe Stimme, Sänger den ich bestimmt schon mal gehört hatte. Konnte eigentlich nur Bronski Beat, Communards oder Erasure gewesen sein. Wenn man nix mehr von dem Text weiss und sich die Songs nur danach anhört, ob die Titel auf nen Lovesong mit ner Trennung passen könnten (tun sie alle), dann kann das aber dauern, mein lieber Mann! Ich hab ihn erst vor fünf Jahren oder so gefunden. C-minor von den Communards. Ich mochte ihn nicht mehr so sehr. Aus dem Alter für derartig gefühliges bin ich rausgewachsen. Hätte ich ihn als 15 jährige gehabt, hätte er mich garantiert jahrelang begleitet.
    Anderes Beispiel, hat mich noch sehr viel mehr Zeit gekostet: ein Song der in einer Folge vom Mountie in Chicago lief. Aufs erste anhören verliebt, also nachts die Wiederholung der Sendung aufgenommen und gehofft dass die Band im Abspann steht. (Die folge habe ich gehört bis das Videoband auseinanderfiel)
    Im Abspann drei Bands: The Blop, Sarah Mc Lachlan, noch irgendwas was ich verdrängt habe.
    Sagte mir alles nichts. Nach Nachforschungen konnte es nur Sarah Mc Lachlan gewesen sein, die Stimme war eindeutig, aber den Song fand ich nicht, obwohl ich meine mich mehrmals durch alle möglichen extra angeforderten CDs gehört zu haben. Bis ich das ganze dann Jahre später endlich im Internet googlen konnte (und mich fragte warum mir das erst so spät einfiel), und den grossartigen Song Posession fand.
    Also… eigentlich wollte ich nur sagen, man, gehts uns gut heute! Ich würd nie wieder tauschen ;) Ein bisschen wehmütig bin ich höchstens gegenüber der ersten Zeit als sich mp3 als Format etablierte, und man sich noch mühselig durch die FTP Server durchsuchen musste, über Audiogalaxy und ähnliche Schätzchen…. die erste Downloadsammlung vergisst glaub ich keiner in dem Alter, auch wenn sie den Weg jeder abrauschenden Festplatte ohne vernünftiges Backup gegangen ist… ;)
    PS: The Beautyful South! Hatte ich fast vergessen, sehr schön….

  12. Hallo Anne,

    ich muss jetzt mal (das erste Mal) bei Dir kommentieren, da Du soviele Erinnerungen in mir wachrufst mit diesem Post.
    Besonders die aus Köln – wir sind fast gleichalt und ich bin auch zum Saturn am Hansaring oder in den Laden in der Ehrenstr. und die Filme im Broadway und im Metropolis…hach ja!! Und The Beautiful South..
    sehr schön.
    Danke für diese Gedanken und liebe Grüße,
    Julia

  13. Da werden schöne Erinnerungen durch diesen Post wach.
    Diese ganze Aufnehmerei mit dem Videorekorder, was ein Akt das immer war! Genauso mit der Stereoanlage…
    Ich habe meine erste Stereoanlage (inkl. Doppelkassettendeck, darum wurde man doch das ein oder andere Mal beneidet) gehegt und gepflegt und sie lebt immer noch und ist in reger Benutzung. Ich habe zwar auch massig Musik auf dem PC (ginge es überhaupt ohne), höre Musik aber immer noch hauptsächlich über diese Anlage und via Audio-CD. Spotify habe ich mir erst vor ein paar Monaten geholt. Irgendwie ist es doch was anderes, sich bewusst für diese eine CD zu entscheiden, diese dann komplett durchzuhören und dann entscheiden: nochmal hören oder was anderes einlegen.

    Viele Grüße, Goldengelchen

  14. Ein sehr schöner Text.

    Könnt ihr euch noch an das Geräusch erinnern, das der Kassettenrekorder gemacht hat, wenn man ein Lied zurückspulte? Und vorallem musste man beim Spulen immer wieder auf Play gehen, damit man nicht zu weit zurückspulte. Kann man sich aus heutiger Sicht gar nicht mehr vorstellen.

    Ich bin auf einem Dorf aufgewachsen. Wir hatten kein Privatfernsehen. Für mich war es quasi unmöglich an neue/gute/außergewöhnliche Musik zu kommen. Damals war ich auf die Jugendlichen in der Stadt unendlich neidisch. Ich hätte eine ganz andere Entwicklung genommen, wenn ich damals schon die Möglichkeiten von heute gehabt hätte.

    All die ganzen Tools wie iTunes und Shazam haben mein Leben sehr viel reicher gemacht. Man entdeckt viel Neues und die Vorlieben werden dadurch immer bunter. Ich denke gerne zurück an den Kassettenrekorder, die selbst gemischten Kompilationen und die Walkmans. Aber ich bin auch sehr dankbar für die Möglichkeiten, die wir heute haben.

  15. Liebe Anne,
    ich würde mich unheimlich freuen wenn es ein Posting mit einer Auflistung von Lieblingsmusik/spotify-playlists oder so geben könnte. Wir scheinen nämlich einen ähnlichen Musikgeschmack zu haben, so gut wie alles was hier gepostet wird finde ganz toll und konnte einige neue Lieblinge entdecken und da ich immer auf der Suche nach schöner Musik bin *guckt-ganz-lieb-und-dackeläugig* :-)

  16. Stimmt genau. Und hier noch eine historische Marginalie was Fernsehen auf Englisch angeht (ich bin ja auch noch viel älter). 1980 (ich war 10) sind wir in ein Neubauviertel gezogen, wo man Kabelfernsehen nehmen MUSSTE. Und so circa 1985 bis 1989 gab es echt englisches MTV und einen überhaupt komplett englische Programme: Ich bin zum Englisch-Star geworden mit albernen Serien aus den 60igern und 70igern, die da immer liefen. (I dream of Jeanie, Three’s company, The Monkeys….).
    Und irgendwann gab es das alles nicht mehr, und sogar MTV nur noch auf Deutsch. (Was dann aber egal war, weil ich ausgezogen war und überhaupt keinen Fernseher mehr hatte, aber mehrere exzellente Programmkinos in unmittelbarer Nähe.)

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