Pro: Sehr übersichtlich. Man kann eigentlich gar nichts falsch machen, denn es gibt nur ein Gleis und einen Zug und der fährt praktischerweise auch noch in 20 Minuten nach Essen. Außerdem schön bunt, teils wohl so geplant, teils von fleißigen Graffitikünstlern erweitert. Und schnell in der Stadt ist man auch, man muss nur über die Fußgängerbrücke durch das kleine Einkaufszentrum, dann die Straße hoch, nach rechts und schon ist man in der schnuckeligen Altstadt. Es gibt auch noch eine faszinierende Rolltreppenampel, deren genauere Funktion sich mir leider nicht erschloss. Und dann natürlich noch die Herzchenborde. Hach.
Contra: Schön ist anders. Also wirklich. Ordentlich und gepflegt auch. Vielleicht ist das das Kontrastprogramm der Hattinger, die von der Schnuckeligkeit ihrer Stadt angenervt einfach auch mal was eher grottiges haben wollten. Und die einzige Bahn, die hier fährt ist die S3 und das auch nur in eine Richtung. Dafür gibt’s aber immerhin noch Straßenbahnen Richtung Bochum. Immerhin.
Geheimtipp: Mal nach Hattingen fahren. Weil’s so schön ist. Und natürlich über die Herzchenborde freuen. Auch weil’s so schön ist.
Besser nicht: Länger als nötig hier verbringen. Hier gibt’s nämlich nichts außer Graffitis, Herzchenborden und anderen Leuten, die auf den Zug warten. Dann lieber ein bisschen länger durch Hattingen laufen.
Die Tour: Mit der S3 aus Essen angereist und dann vom S-Bahn-Gleis über die Fußgängerbrücke in die Stadt und nachher genauso wieder zurück und mit der S3 nach Hause.
Ja, ich weiß, der Blogbeitrag ist schon ‚was älter… aber kein einziger Kommentar zum großartigsten (weil einzigen) Hattinger Bahnhof?
Als Geheimtipp hätte ich zusätzlich noch den Ausstieg am alten Bahnhof in „Hattingen (Ruhr)“ in petto. Bevor es die hilfreiche Ansage gab, dass die Bahn nun weiter bis nach „Hattingen (Ruhr) Mitte“ fährt, konnte man dort dabei zusehen, wie ahnungslose Touristen sich auf die verzweifelte Suche nach dem rund einen Kilometer entfernten Ortskern machten.
Außerdem ist das ehemalige, bestens in Schuss gehaltene Bahnhofsgebäude von 1869 wirklich hübsch und entschädigt für das unterirdische Grauen in „Hattingen (Ruhr) Mitte“. Aber da wären wir wieder bei der Schnuckeligkeit, zuviel davon ist ja auch nicht gut. ;-)
Beste Grüße aus der Hattinger Altstadt!
Eine Hattingerin & ein Exilkölner