Es ist mal wieder soweit, die nächste Lyrikpostkarte steht an. Diesmal war Ellebil die glückliche Empfängerin, was hauptsächlich daran lag, dass auf der Postkarte Eulen waren und ich sie dementsprechend nur an nachweisliche Eulenliebhaber schicken konnte. Davon kenne ich glücklicherweise genug. Oder unglücklicherweise, denn ich hatte natürlich sofort ein schlechtes Gewissen, weil ich die Karte nicht an Frau Mutti geschickt habe. So ist das eben, wenn man sich entscheiden muss. Und da eben immer nur eine Karte rausgeht, um den Wert ins Unermessliche zu treiben für wenn ich mal berühmt bin, musste ich mich eben für irgendjemanden entscheiden.
Eigentlich wollte ich Ellebil die Karte irgendwie ins Hotelzimmer in Berlin schmuggeln, aber mir fehlten noch vier Zeilen, also musste das dann doch bis nach der re:publica warten.
Hier noch ein kleiner Hinweis: Bislang waren alle Postkarten vom Inkognito-Verlag in Berlin. Das war erst Zufall, ich bin aber mittlerweile so überzeugt von der Auswahl der Bilder, dass ich vermutlich in Zukunft einfach deren Webseite ansteuern werde, um neue Motive zu finden. Ein bisschen Vorrat hab ich aber sowieso noch.
Lyrikpostkarte IV
Die eine Eule sagt „Schuhu“,
die andere nickt nur stumm dazu.
Nicht etwa, weil sie müde wär,
ihr Schweigen rührt woanders her.
Nein, weil sie den ganzen Abend lang
inbrünstig Karaoke sang.
Von Coldplay bis zu Britney Spears,
The Cure, die Stones und Tears for Fears.
Sie sang sich in der Cocktailbar
quer durchs gesamte Repertoire.
Und so verließ um acht vor vier
die Stimme unser Eulentier.
Nun sitzt sie da und sagt nichts mehr,
denkt nur: „Gelohnt hat es sich sehr.“
PS: Ja, ich weiß, dass ich inbrünstig falsch geschrieben habe, aber es sah irgendwie hübscher aus.
2 Antworten auf „Lyrikpostkarte IV – Von Eulen in der Cocktailbar“
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