Vorsatzretrospektive 2013

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Es ist wieder Gute-Vorsätze-Zeit. Vorher sollte man sich aber natürlich die Guten Vorsätze des letzten Jahres angucken und überlegen, was gut gelaufen ist und was nicht so gut gelaufen ist und warum. In der agilen Softwareentwicklung macht man das auch, da heißt so was Retrospektive und ist erstaunlich hilfreich. Warum also so etwas nicht auch im Alltagsleben anwenden? Was hatte ich mir also für das gerade frisch abgelaufene Jahr vorgenommen und was ist daraus geworden?

1. Weniger Ballast

Hm, tja. So richtig viel hab ich da nicht gemacht. Der emotionale Ballast, das habe ich so ab der zweiten Hälfte 2013 gemerkt, ist weniger geworden, da konnte ich mich von ein paar Grübeleien lösen, zwar nicht komplett, aber doch so, dass ich es gemerkt habe. Was den Rest angeht, so gab es hier weder eine große Entrümpelung, die steht noch aus und auch sonst nichts, was sich im Zeichen von weniger Ballast groß hervorgetan hätte.

Auf der Habenseite: Neuen Job gesucht und gefunden. Alter Job inklusive Zweitwohnung im Auflösungsprozess. Dieser Prozess ist zwar noch nicht abgeschlossen und hat zwischenzeitlich und auch jetzt immer noch für ein Mehr-Ballast-Gefühl gesorgt, aber wenn es dann soweit ist, mache ich nicht nur drei Kreuze, sondern habe hoffentlich ab Februar ein deutlich entspannteres Leben. Auch, wenn ich die Entscheidung, drei Jahre lang ein Hin-und-Her-Leben zu führen, nie bereut habe, ich wusste dann irgendwann auch sehr genau, dass es reicht.

Weniger Ballast ist wichtig und bleibt auf der Liste.

2. Mehr zu Ende bringen

Haha! Hahahahaha! Hihihi.

Nein. Nix. Bleibt auf der Liste und müsste auf den ersten Platz rücken.

3. Mehr Woanders

Hat funktioniert, wenn auch teils durch Einwirken anderer Leute.

2013 war ich in: Hamburg, Berlin, Dresden, Weimar (Zwar nur zwei Stunden auf der Rückfahrt von Dresden, aber hey, ich war da!), zwei Mal in Konstanz (und da auch ein paar Stunden in Meersburg), Bonn, mehrmals in Köln, Recklinghausen, Frankreich, Edinburgh, Antwerpen, im Rahmen meiner Jobsuche in Ditzingen (Fragensenich.), Dortmund, Düsseldorf, Velbert und Monheim und natürlich in Frankfurt, Hanau, Essen und anderen Ruhrgebietsstädtchen.

Ich finde, das ist gar nicht so schlecht. Nächstes Mal hätte ich das gerne in etwas geplanter und nicht immer so stressig auf einen Haufen oder vielzukurz.

Bleibt auch auf der Liste. Woanders ist gut.

4. Mehr Zuhause

Wir haben ein neues Küchenregal, das Wohnzimmerregal ausgeweitet, mehr Vorhänge und fast alle Lampen angebracht. Ins Weinregal passen jetzt 36 Flaschen und seit gestern haben wir nicht nur das Pornoupdate fürs Bett (erkläre ich später mal), sondern auch ein Badezimmerschränkchen, das aber leider noch nicht unters Waschbecken passt, weil die Wasserzuläufe ein bisschen im Weg sind. Aber hey, Badezimmerschränkchen! Außerdem habe ich eine Orchidee gekauft. Dafür haben wir es geschafft, einen quasi unkaputtbaren Zimmerbaum zu töten. Den grünen Daumen suchen Sie bitte in einem anderen Haushalt, hier ist er nicht.

Es ist noch viel zu tun, man muss nur mal bedenken, dass wir hier seit drei Jahren wohnen und immer noch keine Lampen im Bad haben. Also, da hängt eine Glühbirne aus der Wand raus, Licht ist da schon, aber es sieht halt eher scheiße aus. Ich habe die irre Hoffnung, dass das ALLES besser wird, wenn ich ab Februar wieder komplett hier bin, aber ich habe auch die Befürchtung, dass das eine sehr absurde Hoffnung ist.

Bleibt auch auf der Liste, dieses Jahr erst recht.

Die Vorsatztrends des Vorjahres setzen wir also unverändert fort. Das sind gute Leitideen, daran kann man sich ganz gut durchs Jahr hangeln. Ergänzt werden sie so bald wie möglich mit der „Herzliste“, einer Idee von Yasmina Banaszczuk. Statt guter Vorsätze, die einem das gute Gewissen einflüstert („Abnehmen!“, „Mehr bewegen!“, „Weniger Internet!“, „Gesünder ernähren!“, „Weniger Geld ausgeben!“) und die sich schon deshalb nicht umsetzen lassen werden, weil man gar keinen Bock drauf hat, gibt es eine Liste mit Sachen, die man sowieso schon immer machen wollte, weil man eben Lust drauf hat und zu denen man einfach irgendwie nicht kommt. Jetzt muss ich nur noch überlegen, was da auf meiner Liste so stehen könnte.

7 Antworten auf „Vorsatzretrospektive 2013“

  1. Aus der Kategorie „ungebetene Ratschläge“: Die Orchidee einmal pro Woche aus ihrem Uebertopf nehmen, in die Wanne stellen und zärtlich eine Minute lang komplett abduschen. Gut abgetropft wieder zurück, damit sie keine nassen Füße behält. Nicht „normal“ gießen, das wird nix. Liebe Grüße!

    1. Orchideen sind die einzigen Blumen, die bei mir einigermaßen brauchbare Überlebenschancen haben (aber gut, das hätte ich von dem unkaputtbaren Baumding auch gedacht). Außerdem hab ich eine Orchideenexpertin im Freundeskreis. Aber das ist ein guter Tipp, den merk ich mir.

  2. Also wenn eine neue Lampe in deinem Bad bedeuten würde, dass ein Anne-Schüssler-Blog-Beitrag flöten geht („keine Zeit zu bloggen, muss neue Lampe im Bad aufhängen“), dann könnte von mir aus die Glühbirne noch eine Weile da bleiben.

    Obwohl ich vor einigen Jahren schon mal über seine Seite gestolpert bin (10 Jahre bloggen, da gehört man im Internet schon ein bissl zum alten Eisen), hab ich leider erst vor kurzem deinen Blog so richtig für mich entdeckt. Voll nufig (also total gut).

    Bei den Absichten für das nächste Jahr versuche ich das immer so zu machen, dass ich zwischen Wischi-Waschi-Vorsätzen (abnehmen, Wohnung besser putzen, nicht so viel arbeiten) und richtig messbaren Zielen (Neuer Job, Projekt X, Kontostand Y) unterscheide. Das klappt eigentlich ganz gut. Und falls es nicht so gut klappt, sind ja unterjährige Updates der Liste auch nicht verboten (damit sich der Frust nicht staut). ;-)

    1. Nein. Ich verspreche, dass das Bloggen nicht darunter leiden wird, dass ich eventuell eine Lampe (voraussichtliche Alternative: Spiegelschrank) anbringen muss. So lange dauert das ja auch nicht.

      Das mit den Vorsätzen ist sehr vernünftig, deshalb kommen zu den Jahresleitfäden ja auch die konkreten Pläne. Die Mischung macht’s. Vielleicht sollte man auch jedes Vierteljahr mal in eine Retrospektive gehen, so ganz gezielt und geplant und gucken, was eigentlich draus wird. Ich schreib mit das mal in den Kalender rein.

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