Was Vorsätze angeht, so kann man sich hier auch einiges von Softwareentwicklung abgucken. Auf der einen Seite sollte man wissen, was man so generell anstrebt. Bei agilen Softwareprojekten ist das die „Vision“. Visionen dürfen wenig detailliert sein, das soll so, es geht nämlich nur darum, wo man so prinzipiell hinwill, also ob man z.B. lieber ein Nischenpublikum bedienen will oder die breite Masse (das ist jetzt ein schlechtes und möglicherweise irreführendes Beispiel, aber mir fällt gerade nichts besseres ein). Im übertragenen Sinn sind das meine Leitfäden, die ich vor ein paar Tagen ausgepackt und noch mal auf Sinnhaftigkeit überprüft habe.
Kombinieren sollte man das ganze jetzt mit konkreten Aufgaben, die vielleicht etwas mit dieser Vision zu tun haben oder auch nicht. Diese Aufgaben sollten nicht nur konkret, sondern auch ausreichend detailliert, verständlich und vor allem machbar sein.
In diesem Fall ist es sogar noch besser. Ich mache eine Herzliste 2014, eine Idee von Yasmina Banaszczuk. Statt guter Vorsätze, die einem nur das Leben schwer machen, gibt es eine Liste von Sachen, die ich sowieso immer schon machen wollte, nur im Alltag immer vergesse, vor mir herschiebe oder hinten anstelle. Da es sich um Dinge handelt, die ich aber eigentlich total gerne machen würde, sollte es gar nicht so schwer sein, 2014 damit zu verschönern. Es ist also quasi eine Win-Win-Situation, die man sich da zurechtbastelt.
Eventuell wird die Liste noch erweitert oder im Laufe des Jahres geändert. Zu diesem Zweck gibt es in der Softwareentwicklung am Ende eines Entwicklungszyklus immer eine Retrospektive, bei der man sich anguckt, was gut gelaufen ist und was nicht und warum irgendwas gut oder schlecht gelaufen ist und den Entwicklungsprozess auf dieser Basis anpasst und (so zumindest die Theorie) Stückchen für Stückchen optimiert. Auch für die guten Vorsätze bietet sich so eine Retrospektive an. Stimmen die Leitsätze noch? Sind sie richtig priorisiert? Kann ich das alles überhaupt schaffen? Will ich das überhaupt noch oder hat sich rausgestellt, dass ich etwas anderes will? Aber bei der Retrospektive sind wir noch nicht, das machen wir später. Erstmal gibt’s die Liste und dann haben wir etwas, womit wir dieses Jahr arbeiten können.
Herzliste 2014
- Mindestens zwei Mal auftreten
- Mit dem besten Freund zu einem Karaokeabend (1)
- Wieder mehr Klarinette spielen (2)
- Mehr Französisch lernen (3)
- Vier mal ein komplettes Dinner (drei Gänge) für Gäste kochen
- Sechs neue Restaurants/Bistros/anderweitige gastronomische Einrichtungen ausprobieren
- Einmal ins Aquarium (gerne öfter) (4)
- Endlich mal ins Folkwangmuseum
- Mindestens einmal nach Berlin (rp14 zählt nicht)
- Einen Pubquiz mitmachen
- Die Asterix-Sammlung um sagenwirmal sechs Hefte erweitern (5)
- Vier klassische Gerichte selber machen (Lasagne, Brathähnchen, you name it…)
- Einen Spieleabend machen
(1) Wer mitkommen will, melde sich. Wir werden singen und mindestens einer von uns beiden kann es erwiesenermaßen nicht. Wer außerdem weiß, wo man in Düsseldorf oder Essen oder irgendwo dazwischen gut Karaoke singen kann, der melde sich bitte auch mit Hinweisen.
(2) Da ich letztes Jahr, wenn überhaupt, höchstens einmal Klarinette gespielt habe, ist die Angabe „mehr“ ausreichend konkret.
(3) Ich kann ja Französisch, aber mein Französischwissen ist merkwürdig durchlöchert. Mir fehlen manchmal die einfachsten Wörter und Grammatikregeln, dafür kann ich dann irgendwas relativ Fortgeschrittenes. Die Idee ist, einfach noch mal komplett von vorne mit irgendwelchen Lehrbüchern anzufangen und mich nebenbei einfach öfter der Sprache auszusetzen. Gestern schon mit „Jules et Jim“ angefangen und erstaunt gewesen, wie viel ich, obwohl vollkommen aus der Übung, verstanden habe. (Ich würde sagen, ich habe etwa 50 Prozent verstanden, so hat es sich jedenfalls angefühlt, und das fand ich so aus dem Stand und ohne Untertitel gar nicht schlecht.)
(4) Wer mitkommen möchte oder schöne Aquarien kennt, sage bitte Bescheid.
(5) Die Bände 27 bis 34 zählen nicht, die brauch ich nicht. Sonderausgaben auch nicht.
wenn sie in düsseldorf karaoke singen gehen, komme ich mit. versprochen. ich weiß allerdings nicht, wo.
Das ist jetzt allerdings eine Motivation mehr, da etwas zu finden. In Essen weiß ich von mindestens einem Irish Pub, allerdings glaube ich ja auch, dass es eigentlich in Düsseldorf mehr geben müsste.
ich möchte einschränkend dazusagen, dass ich es nicht schätze, wenn meine begleitung „i touch myself“ singt. ich bin da traumatisiert. (kalifornien, chef, rotwein, turnschuhe, weiße socken, shorts, i touch myself mit performance, etc.)
und ja, ich denke, düsseldorf sollte ergiebig sein. ich frag mal rum.
Niemand hat die Absicht „I Touch Myself“ zu singen. Ich glaube, das kann ich sogar mit Sicherheit sagen.
deal!
Ich war lustigerweise kürzlich in Düsseldorf beim Karaoke. Von mir aus hätte ich das wahrscheinlich nie gemacht, aber wir haben das einem Freund zum 30. geschenkt. Wir waren im Gilson: http://www.info-now.net/gilson/. Und der Laden war so, wie die Homepage. :D
Aber da gibt es halt diese Séparées, wo man als Gruppe unter sich ist. Das war schon witzig. Alles auf koreanisch & der 3l-Pitcher Pils kostet schlanke 30 €. :D
Da ich aber glaube, dass es diese Karaoke-Boxen in Düsseldorf öfter gibt, würde ich vielleicht erstmal nach was anderem schauen, bevor Ihr ins Gilson geht. ;)
ich hab auch ein paar mit so boxen gefunden, die wirkten allerdings alle so, als könne man das bier auch nackt serviert bekommen. was den preis erklären würde.
Ich würde mich ganz uneigennützig für das 3-Gänge-Menü zur Verfügung stellen. Gerne auch für alle vier Male. Und als Begleitung für gastronomische Neu-Besuche (im März ist wieder Restaurant-Karussel, btw).
Ihr wart für das 3-Gänge-Menü auch eingeplant. Und Restaurantkarussell ist natürlich auch wieder eine gute Gelegenheit. (Bei dem Punkt glaube ich ja, dass mir das sehr einfach gelingen wird und es auch mehr als sechs werden, aber ich hab’s sicherheitshalber mal aufgeschrieben, um zu verhindern, dass man doch wieder nur irgendwohin geht, wo man schon war.)
Dazu fallen mir spontan zwei Sachen ein:
Asterix auf Korsika, großartiger Humor! Also eine echte Kaufempfehlung, wenn noch nicht geschehen :-)
Und bezüglich Karaoke in Düsseldorf gibt es zum Beispiel das O’Reilly’s in der Altstadt (Marktplatz, jeden Freitag Karaoke-Abend im 1. OG). Da muss man dann nicht den ganzen Abend singen ;-)
Liebe Grüße
Sabine K.
Im Moment hab ich nur „Die Tour de France“ und „Asterix bei den Pikten“. Also brauch ich eigentlich noch alle.
Danke für den Tipp, das wird gleich gemerkt und bei Gelegenheit weitergegeben.
Ich kann den Aquazoo in Düsseldorf wärmstens empfehlen, ist superschön dort.
Den Aquazoo kenn ich ja eigentlich schon, allerdings ist es schon ein paar Jahre her, dass ich da war, ich könnte also mal wieder hin.
Das tollste Aquarium, das ich kenne, ist das Oceanário in Lissabon. Lissabon ist auch eine tolle Stadt und Portugal überhaupt ein tolles Land. Wenn also „mehr verreisen“ noch auf der Liste stünde, könnte man zwei Fliegen mit einer Klappe…