Gelesen im September 2016 (Teil 1)

Weil September der Urlaubsmonat war, wurde auch mehr gelesen und deswegen gibt es den Rückblick für diesen Monat in zwei Teilen.

 

Himmelstrand von John Ajvide Lindqvist

Zehn Menschen wachen eines Morgens in ihren Campingwagen auf und befinden sich im Nichts. Die Campingwagen, die gestern noch auf einem Campingplatz standen, stehen auf einer endlosen Wiese, am Himmel fehlt die Sonne und im Radio kommen nur Lieder, die der Schlagerkomponist Peter Himmelstrand geschrieben hat. So beginnt das Buch des schwedischen Autors John Ajvide Lindqvist und ich ich hatte mir nach „So finster die Nacht“ viel versprochen und wurde auch fast nicht enttäuscht. Die 500 Seiten lassen sich in einem Rutsch weglesen, spannend ist es auf jeden Fall, das Kammerspiel in der endlosen Weite, bei dem natürlich auch viel durchgedreht wird, ist dicht erzählt und erinnert an vielen Stellen tatsächlich an Stephen King. Das Ende hat mich jedoch ein bisschen rätselnd zurückgelassen, vielleicht sollte das so, für mich war es aber ein kleiner Wermutstropfen eines ansonsten sehr schönen Horrothrillers.

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Schloss Gripsholm von Kurt Tucholsky

Nach Jahren wieder gelesen und wieder begeistert. Tucholsky erzählt die Geschichte eines Sommers in Schweden mit wunderbarer Leichtigkeit, man kann sich in diesem Buch verlieren und möchte auch nach Schweden, sofort, obwohl man gerade in Frankreich am Strand liegt, wo es ja auch schön ist. Tatsächlich ist Schloss Gripsholm auch sehr zeitlos, das einzige Problem mit dem Buch ist, dass es so furchtbar kurz ist. Aber dafür kann man es dann doch vielleicht einfach öfter mal lesen.

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Rheinsberg: ein Bilderbuch für Verliebte von Kurt Tucholsky

Direkt nach Schloss Gripsholm habe ich mit Rheinsberg weiter gemacht, ebenfalls einer kleinen Urlaubsgeschichte, allerdings nicht so weit weg und nur ein Wochenende. Auch das ist sehr hübsch und noch ein bisschen kürzer. Mir fehlten allerdings die Bilder, weil ich einen Tucholsky-Sammelband fürs Kindle gekauft hatte. Man könnte sich die Tucholskybücher aber auch schön ins Regal stellen, denke ich, das hätten sie verdient.

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Das fremde Meer von Katharina Hartwell

Katharina Hartwell erzählt die Liebesgeschichte von Marie und Jan in zehn verschiedenen Geschichten und Genres. Sie erzählt Märchen, macht einen historischen Besuch in einer Psychiatrie, fährt auf einsame Inseln und erzählt von verschwindenden Städten. In der elften Geschichte erfährt man von Marie, was wirklich geschah und warum sie diese Geschichten geschrieben hat. Das wird an keiner Stelle langweilig, und tatsächlich wurde ich vom Ende sowohl überrascht als auch ausreichend erschüttert, das ist alles sehr filigran und sorgfältig gearbeitet und unbedingt empfehlenswert.

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Slade House von David Mitchell

David Mitchell macht wieder das, was er am besten kann, und erzählt in Slade House eine Gruselgeschichte von einem seltsamen Haus, in dem alle neun Jahre Menschen verschwinden, aus der Perspektive der Verschwundenen. Fünf Stimmen, fünf Geschichten, fünf Mal wirklich gruselige Stimmung. Ich wusste ungefähr nichts über das Buch, als großer Mitchell-Fan war mir das aber egal und ich wurde nicht enttäuscht. Vorteil für Mitchell-Einsteiger: Das Buch ist recht kurz, bietet aber trotzdem all das, was den Autor so besonders macht.

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