Tagebuchbloggen, 11.9.2019

Morgens große Verwirrung am Bahnhof, weil weder der Zug fuhr, mit dem ich eigentlich hatte fahren wollen noch der danach. Sie standen auch noch nicht mal als verspätet oder ausgefallen angeschlagen. Auf einem der zahlreichen Fahrplanänderungen-Zettel fand ich die Lösung. Diese Züge halten diese Woche nicht in Essen. Das hatte ich nur nicht bemerkt, weil ich ja zwei Mal hintereinander den verspäteten früheren Zug erwischt hatte.

Ich habe dann das einzig sinnvolle aus dieser Situation gemacht und mich für 40 Minuten in die DB Lounge gesetzt, weil man da erstens Kaffee bekommt und zweitens vernünftiges Internet, um schon mal ein paar Dinge zu erledigen. Ich habe ja seit ein paar Wochen einen neuen Arbeitsrechner, der über magische Technik von überall her ins Firmennetzwerk kommt und außerdem auch einfach so toll ist, ich bin immer noch ganz angetan. Außerdem gab es von diesem Sitzplatz aus direkt zwei Gasthäuser im Harry-Potter-Spiel, so dass ich zwischendurch ordentlich Zauberenergie sammeln konnte.

Auf der Arbeit wieder ungeplante Probleme, die im Laufe des Tages zwar (fast) alle irgendwie gelöst werden konnten, aber wieder viel Zeit fraßen. Außerdem machte ich Bekanntschaft mit dem neuen Raumbuchungssystem, es ist ja immer sehr erfreulich, wenn Technik nicht nur Probleme löst, sondern auch funktioniert. Mittags gab es Cevapcici, auf dem Zettel stand mit Soße oder Tzatziki, was mich gleich in eine Sinnkrise stürzte, es war aber entweder ein Fehler oder die austeilenden Köche wussten nichts davon, ich bekam jedenfalls ohne Probleme Soße und Tzatziki.

Im Büro hatte ich zu Konzentrationszwecken angefangen, alle möglichen Alben von Paul Simon zu hören, ich kann mich am besten konzentrieren, wenn ich mir sehr bekannte Musik höre, meine Mutter berichtet davon, wie ich in der Oberstufe singend, aber voll konzentriert meine Hausaufgaben machte. Im Büro singen ist ein bisschen problematisch, es sind da ja auch andere Leute, die nicht meine Eltern oder mein Mann sind und es vielleicht gar nicht so niedlich finden, wenn ich singe und außerdem ist es womöglich nicht ersichtlich, dass Mitsingen kein Zeichen von Abgelenktheit, sondern das genau Gegenteil darstellt.

Mit Paul Simon auf sehr laut auf den Kopfhörern dann zum Bahnhof, der Zug kam auch pünktlich, vielleicht um mich mit dem Zugausfall von morgens zu versöhnen, man weiß es nicht. Ich las weiter in Planetfall, es ist einfach ein sehr gutes Buch, tut mir leid, wenn ich das immer wiederhole. Ich bin jetzt allerdings erst zur Hälfte durch, weil, ach, dazu kommen wir später.

Mein Mann hatte eingekauft, unter anderem etwas, das meinen Unmut auf sich zog, weil wir damit offensichtlich Hamsterbevorratung betreiben. Das wusste ich auch nicht, bis ich letztens den Badezimmerschrank aufräumte und sofort ein strenges Neukaufverbot verhängte. Dieses Neukaufverbot wurde anscheinend wahr- aber nicht ernstgenommen. Wie sich rausstellte allerdings nicht aus grundsätzlicher Ignoranz, sondern weil die Ausmaße der Bevorratung gar nicht bekannt waren. Kommunikation, so wichtig, ich habe hier auch gelernt.

Klavier gespielt, unter anderem ein Stück, dass ich so vor gut 22 Jahren schrieb, und das ich gestern fast vollständig aus der Erinnerung reproduzieren konnte, nur beim Schluss scheint etwas zu passieren, das ich aktuell noch nicht hundertprozentig in Melodie und Harmonie umsetzen kann. Ich habe die Texte fast aller Lieder Gott sei Dank irgendwo abgespeichert, nur eben den Rest oft nicht. Dann aus akuter Kochfaulheit Sushi bestellt, wir haben einen neuen Sushilieferanten entdeckt, der nicht nur gut und schnell ist, sondern auch überaus freundlich. Ich könnte mal eine Bewertung hinterlassen, darum baten sie beim letzten Mal.

Im Bett wollte ich dann möglichst viel von Planetfall weiterlesen, aber jetzt kommen wir zum Problem, ich werde beim Lesen im Bett einfach furchtbar schnell müde und dann werden es halt doch nur ein paar Seiten, aber immerhin vor Mitternach eingeschlafen, das ist doch auch was.

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