Strickart

Die Damen vom Strickladen Maschen Fantasie hatten die nette Idee, einfach mal die ganze Ecke rund um den Strickladen herum mit Strickkunst zu verzieren.

Und das haben wir uns gestern auf dem Weg zur Gourmetmeile auch mal angeguckt. Blumen gibt’s da, gestrickte Marienkäfer, Mäuse und Raupen, ein Männchen um einen Baum rum, durch das bereits eine Ameisenstraße läuft, Laternenpfähle sind plüschig-bunt umwickelt und alles ist ganz herzig.

Zu bestaunen gibt’s das ganze in Rüttenscheid in der Emmastraße 49 (Ecke Paulinenstraße).

Golden

Flagge

Blümskes

Mehr Blümskes

Marienkäfer

Maus

Rose

Männeken

Noch mehr Blümskes

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Eine Stunde Phoenix-See

Es begab sich also, dass ich mich gestern überraschend in Dortmund fand, und nach erfolgreichem Currywurst-Essen und Klavierspielen vorm Karstadt etwas Zeit totzuschlagen hatte. Da entsann ich mich der vielen tollen Erzählungen und Bilder vom Phoenix-See, die Fee in den letzten Wochen so im Internet veröffentlicht hatte und dachte, da könnte ich ja jetzt eigentlich auch mal hin.

Also vollbepackt in die U41 Richtung Hörde, dort dann erstmal sehr konsequent und ahnungsfrei in die falsche Richtung gelaufen, dann aber doch noch die richtige Richtung eingeschlagen und zum See gewandert.

Und weil ich so vollbepackt war und die Füße so weh taten und überhaupt, weil es so heiß und sonnig und sommerlich war, bin ich gar nicht weit gelaufen, sondern hab mir einen schönen Stein am Ufer gesucht, mich draufgesetzt, die Füße ins kühle Wasser gehangen und bin nicht mehr aufgestanden, bis es wieder Zeit wurde, zum Hauptbahnhof zurück zu fahren.

Neben mir schmissen Kinder Steine ins Wasser, ich planschte passend dazu mit den Füßen und alles war ganz toll.

Im Moment wird am Phoenix-See noch viel gebaut. Der See ist wohl mehr oder weniger fertig, sieht jedenfalls so aus, aber drumherum wird jetzt fleißig weitergebaut. Das mindert aber nicht die Freude daran, entspannt am See rumzuliegen. Oder eben auf einem Stein zu sitzen und die Füße ins Wasser zu hängen. Und wenn die nicht lügen da, dann gibt’s demnächst auch lecker Wurst am Phoenix-See.

See

Kräne

See

Mehr See

Steine

Füße

Kind I

Kind II

Kind III

Platsch

Steine

Dings

Wurst

gucken

Steg

Sonnenschein in Essen-Kettwig

Bei strahlendstem Sonnenschein kommen wir in Kettwig an. Wir, das sind Doreen und ihr Mann, ich und der Mann (also meiner) und eine Kollegin vom Mann aus Südafrika, die am Dienstag erst hier angekommen ist. Zum ersten Mal in Deutschland, zum ersten Mal in Europa, also schleppen wir sie gleich mal zum Seerosenfest nach Essen-Kettwig und nachdem es sich in Rüttenscheid noch mal kurz schön ausregnete, ist jetzt wirklich knallblauer Himmel und knalleheiße Sonne. Das Ruhrgebiet präsentiert sich von seiner bestesten Seite, als ob es wüsste, dass es hier nicht zuletzt darum geht, von weither gereiste Menschen von seiner Schönheit zu überzeugen.

Als wir über die Brücke kommen, können wir noch gucken, wie gerade drei Schiffchen in der Schleuse hochgelassen werden. Es gibt da bestimmt einen tollen binnenschiffmännischen Ausdruck für, aber den kenne ich nicht. Ich find’s nur toll, zuzugucken, wie die Schiffchen in der Schleuse stecken und Wasser dazugelassen wird. Überhaupt Schiffchen. Auf dem Ruhrstausee ist alles voller Schiffe und Boote in unterschiedlichster Größe und Ausführung.

Nachdem wir Hunger und Durst gestillt haben, wandern wir zur Altstadt hoch. Auch die präsentiert sich wunderbar pittoresk, nur der Mühlteich ist etwas verdreckt, aber immerhin kann man Karpfen gucken. Bei Karpfen haben der Mann und ich ja immer Flashbacks zum ersten Amerika-Urlaub von vor sieben Jahren, wo wir ein paar hundert (ach was hundert, TAUSEND) Karpfen zuviel gesehen haben, aber davon vielleicht ein andermal. Hier sind nur ein paar Karpfen, das ist okay.

Weiter rauf zur Altstadt, vorbei an einem lustigen Brunnen, der zum Rumposen nur so einlädt, einmal die Kirche begucken (innen und außen). Dabei merke ich immer, dass ich so auf Anhieb nie erkennen kann, ob das jetzt eine katholische oder eine evangelische Kirche ist. Die oben in Kettwig, also die eine, die wir uns auch von innen angucken, ist evangelisch, das lese ich dann irgendwo und dann erkenne ich auch die Presbyterbänke hinter der Kanzel. Aber eigentlich ist es auch egal. Ich mag die Bruchsteinarchitektur und dass die Fenster so hübsch transparent sind und die Sonne so schön reinfällt.

Der Spielwarenladen hat leider schon zu, dabei hätten wir jetzt spontan ganz viel Pustefix gekauft, denn man kann ja nie genug Pustefix haben. Statt dessen entdecke ich das Geschäft von Coach ’n Cookies. Hinter Coach ’n Cookies steckt eine Heilpraktikerin, die nebenbei noch ein Keks-Catering für Firmen betreibt. Wer in Essen ansässig ist, soll sich da ruhig mal informieren, die Kekse sind echt lecker, selbstgemacht und bestimmt auch gesünder als im Laden gekaufte. Außerdem hat die Dame einen sehr netten Hund.

Dann kaufen wir uns noch ein Eis und schlendern weiter. In einem italienischen Restaurant wird gerade aufgespielt, da gucken wir etwas neugierig durch Türen und Fenster, denn es sieht sehr verlockend aus, schöne Einrichtung, toller Fliesenboden, leider geschlossene Gesellschaft heute, und genug gegessen haben wir ja auch schon, aber das müssen wir uns merken. Die Karte ist auch schön klein, das ist ein gutes Zeichen.

Am Ende der Straße geht es wieder runter zur Ruhr, dann an der Ruhr entlang, über die Brücke, zurück zum Auto. “I have no idea where we are”, gebe ich zu. “Me neither”, sagt die südafrikanische Kollegin. Aber der Mann findet das Auto, also alles gut. Ich hätte ja bei dem Wetter noch einen Abstecher zu Schloss Hugenpoet gemacht. Wenn schon beeindrucken, dann richtig. Und Boot gefahren sind wir auch nicht. Aber auf mich hört wieder keiner und heute Abend boxt Klitschko. Wir müssen also nach Hause.

Schleuse

Kirche

Ente

Desinteressierte Ente.

Schiffchen

Holzzeugs

Mühlteich

Altstadt

Haus

Brunnen

Rumposen am Brunnen

Rauf

Weiter rauf

Partnerstädte

Andere Kirche

In Kettwig stehen nämlich sogar ZWEI Kirchen im Dorf. Sensationell. Die rosane ist die für die Leute mit dem richtigen Glauben. Sag ich mal so.

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Dingensichblume

Doreen sagte, die solle ich nicht anfassen und ich hab’s dann auch nicht gemacht.

Böötchen

Mehr See

Kettwig

Schilder

Zu Schloss Hugenpoet wollte dann keiner mehr. Alle doof.

Dies ist eine Übung, eine Hochzeitsfotoübung

Am Samstag fahren wir zum Rathaus in Essen-Kray. Es handelt sich hier um eine Übung, genauer gesagt sogar um eine dreifache Übung. Erstens muss ausgetestet werden, wie lange man dahin überhaupt braucht, und zwar mit ohne Autobahn. Die ist nämlich demnächst erst mal für drei Monate gesperrt. Na ja, wenn sonst nix ist. Außerdem muss die Location ausgecheckt werden, weil nach der standesamtlichen Trauung doch noch Sekt getrunken und ein paar Schnittchen gemampft werden sollen, und dafür braucht man ja schon ein bisschen Platz.

Und drittens müssen wir noch mal gucken, wie sich die Location und das Brautpaar denn so verstehen und wo man da so Fotos machen kann. Das machen wir also, die Fahrzeit stoppen, die Location checken und Fotos machen.

Teil eins und Teil drei der Übung absolvieren wir recht erfolgreich, bei Teil zwei ist das Ergebnis eher so mittelgut. Direkt am Rathaus darf man nämlich keinen Sektempfang machen (sagen die Leute vom Standesamt), weil an dem Tag ja nicht nur eine Trauung stattfindet. Und drumherum ist auch nur ein kleiner, eher so mäßig attraktiver Park, mit ein bisschen Wiese und Bäumen und ein paar Bänken. Das geht zwar schon irgendwie, aber optimal ist anders.

Jetzt bleibt nur noch zu hoffen, dass das Wetter am entscheidenden Tag auch so bombig ist wie Samstag. Dann muss man sich um die Fotos nämlich wirklich keine Sorgen machen. Und um den Rest eigentlich auch nicht.

Rathaus

Mehr Rathaus

Gänseblümchen

Neunzehnhundertirgendwas

Turm

Rosa

Ratskeller

Fotosession

Polizei

Polizei II

Baum

Löwenzahn

Hochzeitsvorbereitungen

Klettern am Gasometer in Oberhausen

tree2tree

Gestern kamen wir beim Grillen auf die geniale Idee, man könnte ja mal in Oberhausen Klettern gehen. Im Zweifelsfall können wir also sagen: “Die Bowle war Schuld.” Der Mann und ich waren schon zwei Mal im tree2tree-Klettergarten direkt am Gasometer, Doreen und ihr Mann aber noch nicht.

Also haben wir uns heute kurz vor Mittag ins Auto geschmissen und uns auf den Weg zum Gasometer gemacht. Da ist nämlich der Klettergarten unseres Vertrauens, ein kleines Waldstück zwischen Gasometer und Rhein-Herne-Kanal. Wie so oft im Ruhrgebiet ein ganz besonderes Feeling, schon schön grün, aber gelegentlich donnert dann eben auch mal ein Zug über die Bahnlinie nebenan und viel mehr als das Waldstück zum Klettern gibt’s auch nicht.

Handschuhe

Gurte

24 Euro kostet der Spaß pro Person (übrigens gibbet Rabbat, wenn man ADAC-Mitglied ist), dafür wird einem dann in die Gurte geholfen, man wühlt sich durch die Handschuhkörbe, bis man zwei passende und noch nicht komplett zermürbte gefunden hat (die kleinen passen übrigens wunderbar auf normal große Hände, nur fürs Abbremsen empfiehlt sich noch einer der stabileren), und kriegt dann eine Einweisung. Die haben wir zwar auch schon zwei Mal mitgemacht, aber ich finde das immer ganz hilfreich, noch mal kurz unter Beobachtung zu üben.

Wenn man fehlerfrei durch den Übungsparcour gekommen ist, darf man sich aussuchen, was man will. Ich mache zwei der Fun-Parcours, aber nur, weil da Fun draufsteht, heißt das nicht, dass das so einfach und ausschließlich spaßig wäre. Auf dem ersten hänge ich irgendwann wieder mit zitternden Beine mitten in der Luft auf zwei Drahtseilen und rufe verzweifelt: “Und für diesen Scheiß hab ich Geld bezahlt!”

Klettern

Aber eigentlich ist es natürlich super. Es macht Spaß, es ist abwechslungsreich, und nachher hat man das gute Gefühl, zur Abwechslung auch mal was für den Körper getan zu haben. Spätestens Dienstag, das weiß ich schon, werd ich wieder Muskelkater haben und im Büro leidend vor mich her wimmern.

Beim zweiten Parcours bin ich kurzzeitig genervt, weil die Oma mit ihren zwei Enkeln mich nicht vorlassen möchte und ich deswegen zunächst mal sehr geduldig hinter den Kindern hinterher eiere. Letztlich stellt sich aber heraus, dass die sich sehr wacker schlagen und recht zackig über Elemente balancieren, die auch für mich mit meinen ausreichend langen Beinen nicht ganz unproblematisch sind. Oma und Opa beobachten das von unten und geben tatsächlich sinnvolle Hinweise. Nach drei oder vier Elementen find ich’s gar nicht mehr schlimm, hinter der beiden herzukraxeln.

Klettern

Nur der Junge hinter mir, der steht auf einmal mit mir auf einer Plattform und hält beide Karabinerhaken in der Hand. Nun ist das erste Gebot im Klettergarten “Du darfst beim Klettern niemals beide Karabinerhaken in der Hand halten, vollkommen wumpe, wo du bist.”

“Ey, du musst dich einhaken”, sage ich also streng und erwachsen. Das macht der dann auch und ich klettere weiter über eines der fiesesten Elemente, die ich heute mache. Da hängen Baumstämme an zwei Drahtseilen und es gibt kaum etwas Wackeligeres als an Drahtseilen hängende lange Baumstämme. Ich fluche und fluche und irgendwann bin ich drüben und ab da wird’s verhältnismäßig leicht. Der Junge hinter mir, der eben noch lässig unangehakt auf der Plattform turnte, steckt dafür ein paar Plattformen später fest und möchte runtergeholt werden. So kann’s gehen.

Doreen und die Männer haben einen schwierigeren Parcours genommen, der Mann wirft mir von einer Plattform den Autoschlüssel runter, damit ich die Kamera holen und noch ein paar Beweisbilder machen kann. Nachher laufe ich mit Doreen noch ein bisschen durch den Park, bis zum Kanal und dann zurück, wir finden eine komische Schaukel und üben noch ein bisschen Seiltanzen (mit mäßigem Erfolg) und dann fahren wir nach Hause. Die Arme und Beine tun weh, aber Klettern ist total toll und sogar für so Sportfaule für mich ein großer Spaß.

tree2tree Hochseilgärten gibbet in Duisburg, Oberhausen und Dortmund
http://www.tree2tree.de/

Gasometer

Klettern

Doreen

Mehr Klettern

Surfbrett

Kanal

Noch mehr Klettern

Schuhe

Wald

Seiltanz

Oben

Gasometer

Bochum!

Als wir letztes Jahr zur Gourmetmeile das erste Mal in Bochum waren, schrieb ich nachher sowas wie “Bochum sieht so aus, als hätte man in den Sechziger Jahren irgendwann gesagt: ‚Komm, lass gut sein, passt schon‘, und seitdem auch wirklich nichts mehr geändert.”

Als wir jetzt zum ersten Mal bewusst und ohne kulinarische Ablenkung an einem ganz normalen Freitag durch Bochum laufen, fallen so Wörter wie “total inhomogen”, “nix passt zum andern” und “komische Stadt”.

Bochum ist tatsächlich irgendwie komisch, in seinem seltsamen Architekturwirrwarr schwer fassbar. Da stehen fiese hässliche Sechzigerjahrebauten neben noch fieseren neben eigentlich ganz hübschen für mich als Architekturlaien schwer datierbaren großen Gebäuden neben Altbau neben Kirchen neben Neubau.

Das Lieblingsziel des Bochumer Vandalen scheinen die komischen Glasdinger in der Innenstadt zu sein und die Lichtanzeige der U-Bahnen. Die sind nämlich beide verlässlich überall kaputt.

Dafür ist Bochum Sushi-Hochburg im Ruhrgebiet, das hatte ich schon vorher geahnt, und wird jetzt bestätigt. Während man in Essen nämlich recht verzweifelt nach Sushi-Optionen suchen kann, läuft man in Bochum regelmäßig an einem Sushiladen vorbei. (Viel interessanter in diesem Zusammenhang ist im Übrigen die Erkenntnis, dass Witten die Ruhrgebietshochburg in Sachen amerikanische Diner ist. Ernsthaft. Witten. WTF?)

Die Erkenntnisse des Tages sind also: Bochum ist nicht unbedingt intuitiv. Man muss schon ein bisschen Willen und Zeit mitbringen, um sich die Stadt zu erarbeiten. Dafür gibt es viel Sushi, einen kleinen Leonidas-Pralinen-Tempel, einen überraschend großend Musikladen, einen sympathischen Weinladen und einen fast ebenso sympathischen Hauptbahnhof.

Außerdem hat Bochum das vermutlich größte und wichtigste Rathaus der Welt. Anders kann ich mir die Anzahl der U-Bahn-Stationen, die sich rund um dieses kulturell wertvolle Bauwerk befinden, nicht erklären. “Rathaus Nord” gibt es, und “Rathaus West” und überall Schilder, die zum Rathaus zeigen. Dass es “Rathaus Nord-Nord-West” nicht gibt, verdanken wir vermutlich nur einem tapferen Stadtplanungsbeamten, der im richtigen Moment ein “Na ja, jetzt wird’s aber doch ein bisschen albern” einwarf. So stelle ich mir das jedenfalls vor.

Häuschen

Rad

Haarstudio

Gebäude

Mehr Gebäude

Mix

Der wilde Bochumer Architekturstilmix in Vollendung.

Verwaschen

Lampe

Kaputt

Vandalismuslieblingsopfer Nummer 1

Ampeldings

Blumen

Die Haltestelle “Bochum Rathaus” gibt’s auch, die ist aber nicht direkt am Rathaus, eher konzeptionell.

Auch kaputt

Vandalismuslieblingsopfer Nummer 2

Trilogie

Eine Trilogie fieser Sechzigerjahrearchitektur

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Blümchen

Rund

Yeah

Trilogie II

Eine weitere Trilogie fieser Sechzigerjahrearchitektur. Bochum lässt sich da nicht lumpen.

Rathaus

Kiosk

Bier ab 60 Cent! Was will man mehr?

Ring

Haus

Sonntag

Beweis: Der Bochumer ist ehrlich und direkt. Sonntag gibt es hier nichts.

Schöner Test: Currysoßen

Bewertungsbogen

Auf die besten Parties lädt man sich am besten selber ein. So geschehen am Mittwoch, als Sandra auf Facebook ein Foto mit irgendeinem Bewertungsbogen postete, bei dem bei mir sofort alle Alarmglocken angingen. Moment! Hier geht’s um einen Test! Von was zu Essen! Bestimmt was Leckerem! ICH WILL DA MITMACHEN!

So ungefähr, wenn auch weniger aufgeregt, schrieb ich es auch als Kommentar zu dem Bild und erreichte damit auch genug das Gewünschte: Der Mann und ich hatten eine Einladung zum samstäglichen Currysoßentesten. Als dann der Mann mit dem Mann von Doreen auf einmal anfing, Fußballpläne zu machen, warf ich mich heldenhaft dazwischen, handelte noch eine Einladung für Doreen mit Anhang aus und so saßen wir dann am Samstagabend nicht zu viert und auch nicht zu fünft, sondern zu neunt am Tisch und verspeisten massenhaft Würste mit Currysoßen.

Bogen komplett

Das ist nämlich das Doofe an Blindverkostungen. Man braucht erst eine Runde, um überhaupt Mal eine Übersicht zu bekommen und dann muss man endlos nachprobieren, um eine Bewertung abzugeben, die man auch mit gutem Gewissen vertreten kann.

Soßenbringer

Sandra und Mann hatten das ganze wirklich wunderbar vorbereitet. Die Soßen waren in Marmeladengläser von Bonne Maman umgefüllt und mit Banderolen mit der jeweiligen Nummer umklebt. Getestet wurden die Ruhrpottsoßen von Dönninghaus sowie Ruhrfeuer von den Schaschlikbrüdern, zwei Currysoßen aus Berlin von Belon (einmal Chili, einmal Mango) und zwei nachgekochte nach Rezepten von Tim Mälzer und Martin Baudrexel.

Soßen

So standen nachher Unmengen von Würsten von Burchardt, Kartoffelecken, selbstgemachte Mayonnaise, Krautsalat und Bier von der Rüttenscheider Hausbrauerei auf dem Tisch. Zunächst wurden die Details der Bewertung geklärt, denn alle Teilnehmer nahmen das Soßentesten sehr ernst und wollten genau wissen, was sie denn jetzt wie zu bewerten hätte. Im Wesentlichen war die Ansage: So, wie’s euch am besten schmeckt. Wer also scharf gerne mag, der gibt einer scharfen Soße mehr Punkte bei Schärfe, als jemand, der nicht so gerne scharf mag. Und wenn eine Soße zu scharf ist, dann gibt man ihr auch nicht so viele Punkte, denn dann ist sie nicht mehr gut scharf, sondern doof scharf.

Würste

Tatsächlich merkt man bei so einem Test erstmal, wie groß die Unterschiede bei Currysoßen sein können. Während eine Soße sowohl von der Konsistenz als auch vom Geschmack eher an Tomatensauce erinnerte, gab es einige, die tatsächlich eher soßig waren, während bei anderen noch kleine Paprika- und Zwiebelstücke mit in der Soße waren. Auch in Punkte Fruchtigkeit und Schärfe gab es sehr große Unterschiede. So probierten wir fleißig weiter, orderten Würste nach, und versuchten einen Überblick über die Soßen auf unserem Teller zu behalten (was Doreen sehr schön löste, indem sie einfach die Soßennummer mit Soße neben die Soße schrieb).

Doreen's Teller

“Gib mir mal die 1 rüber.”

“Ich brauch noch mal die 4 und die 6.”

“Kann mir mal einer die 2 geben, ich weiß nicht mehr, was das hier auf dem Teller ist.”

Sogar Milch wurde angeboten, um zwischendurch den Geschmack wieder zu neutralisieren. Aber zum Ende hin hatten dann doch alle ihre Punkte vergeben, Kommentare abgegeben, rumgeraten, was, was sein könnte (da ich ja mittlerweile Ruhrfeuer-Expertin bin, habe ich die Soße der Schaschlikbrüder natürlich sofort erkannt, die in Bochum Wurstsozialisierten dagegen konnten die Soße von Dönninghaus einwandfrei rausschmecken) und nebenbei in höchsten Tönen Kartoffelecken, Mayonnaise und Krautsalat gelobt. Und zwar mit Recht.

Ausgefüllt

Fast pünktlich zum Anpfiff des Deutschland-Portugal-Spiels waren wir dann fertig, und Sandra konnte sich an die Auswertung der Bögen machte, während der Rest es sich schon mal auf Sofa, Sesseln und Kissen bequem machte.

Auswertung

Das Ergebnis war übrigens eindeutig. Die Ruhrpottsoßen gewannen vor den Berlinersoßen und die wiederum wurden besser bewertet als die nachgekochten. (Wir hatten auch schon im Vorhinein geklärt, dass ein mögliches Scheitern der nachgekochten Soßen eindeutig auf das Rezept und nicht auf die Köchin zurückfallen würde.)

In der Gesamtwertung sah das dann so aus:

1. Dönninghaus
2. Ruhrfeuer
3. Berliner Currysoße mit Mango
4. Berliner Currysoße Chili
5. Soße nach Martin Baudrexel
6. Soße nach Tim Mälzer

Zum Nachtisch gab es anlässlich des Deutschland-Portugal-Spiels noch leckere portugiesische Puddingtörtchen mit frischen Erdbeeren vom Bottroper Hof Umberg. Für mich sogar in der Variante ohne Blätterteig. (Merke: Nicht mehr so schlimm über Blätterteig lästern, sonst traut sich keiner mehr, mit irgendwas mit Blätterteig vorzusetzen.) Auch die waren ziemlich klasse, so dass ich mir im Laufe des Abends auch noch ein zweites schnappte und genüsslich löffelte.

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Der Abend wurde dann bei viel Quatscherei und vor allem viel Musiziererei noch sehr, sehr, sehr lang. Mit Ukulele, Gitarre, Cajon, Bongos und anderem Percussionkram bewaffnet bestritten wir einen kleinen Hausmusikmarathon, der damit endete, dass der Gitarrist irgendwann das Instrument zur Seite legte und “Ich kann nicht mehr spielen” stöhnte. Da war es aber auch schon nach zwei Uhr nachts und der arme Mensch hatte bis dahin bestimmt gut vier Stunden ununterbrochen gespielt.

Danke an Sandra und den Mann (also ihren, nicht meinen) für die Ausrichtung dieses wunderbaren Abends, der sicher nicht so lange gedauert hätte, wenn nicht alles so toll gewesen wäre. Wir hatten viel Spaß, es war superlecker, und jetzt müssen wir uns eigentlich nur überlegen, was wir als nächstes testen.

Außerdem möchte ich ausdrücklich auf den Bericht der Gastgeberin hinweisen. Der ist nämlich auch toll.

Blogowskis

Und hier sieht man noch einmal die glücklichen und sehr vollgefutterten Blogowski-Mädels.

Rü-Fest

Samstag geht’s aufs Rü-Fest. Da war ich letztes Jahr schon, aber alleine und habe neben Erdbeerbowle einen genialen Kimchi-Burger genossen. Den gibt’s zwar dieses Jahr auch, aber als wir an dem Stand vorbeilaufen, sind wir schon fast einmal die gesamte Festmeile runter- und wieder raufgelaufen und haben nach Currywurst, Köfte mit Reis und Salat, frisch gebackenen Kartoffelchips und Eis bei Mörchen irgendwie vollkommen überraschend keinen Hunger mehr.

Vier Stunden waren wir auf der Rü, Doreen, die Männer und ich, haben rumgeguckt, bei Gewinnspielen mitgemacht, Fahrradhelme aufprobiert, Musik gehört, und natürlich lecker gegessen. Straßenfeste sind ja immer so eine diffizile Angelegenheit, denn gerne stehen da immer genau die gleichen Buden, die es bei jedem Straßenfest gibt. Ich kann das Osterfest in der Essener Innenstadt aus genau diesem Grund auch nicht so gut vom Weihnachtsmarkt unterscheiden, denn Waffeln, Zuckerwatte, Wurst und suspekte Pilzgerichte gibt es auf beiden.

Das Rü-Fest dagegen ist schön. Es ist deswegen schön, weil sich auch die ganzen Läden und Restaurants beteiligen und man deswegen eben nicht nur Waffeln, Zuckerwatte, Wurst und suspekte Pilzgerichte bekommt, sondern auch Erdbeerbowle von miamamia, Pizza von der ansässigen Pizzeria und türkische Vorspeisen vom La Turka. Auf der Bühne am Girardethaus wird irische Musik aufgespielt und ich zerstöre mit dem neuen Putzmittel auf maximaler Geschicklichkeitsstufe die Brille des Mannes. Der braucht aber eh ne neue und jetzt muss er zum Augenarzt gehen.

Was wir nicht machen: Karussell fahren, in den komischen Ballon steigen und uns hochziehen lassen und eben… Kimchi-Burger essen. Dafür kann ich meine Festbegleitung für die Ruhrfeuer-Soße der Schaschlikbrüder begeistern. Und regnen tut es nur ganz kurz und ganz wenig. Schön war das. Das machen wir nächstes Jahr wieder.

Schirm

Süßes

Ketten

Verkleidung

Fahrradhelm

Currywurst

Köfte

Servierbär

Vowerk

Chips

Gläser

Karussell

Ire

Bunt

Stauder

Himmel

Sneak Preview oder Ich weiß, was ich dieses Wochenende gemacht habe

Donnerstag bis Sonntag, also vier lange Tage an denen man viel unternehmen kann. Nachdem wir Donnerstag nett sowohl gefaulenzt als auch kreativ-produktiv tätig waren, ging es am Freitag zur Erkundungstour nach Bochum, Samstags aufs Rü-Fest und anschließend zum grandiosen “Schöner Test” zu Sandra, wo wir sehr verantwortungsbewusst sechs Currysoßen testeten. (Merke: Auf gute Parties im Zweifelsfall einfach selbst einladen.) Und Sonntag war dann die zweite große Blogowski-Sause angesagt. Diesmal ging es von Schloss Burg an der Wupper zum Schwebe-Bahn-Fahren über der Wupper und anschließend zur Holsteiner Treppe, eben genau den gleichen Ausflug, den Juli vor einem Jahr gemacht habe und der dann Thema des allerersten Blogeintrags von heimatPOTTential war.

Das war alles ganz furchtbar aufregend und es gibt viel zu schreiben und schöne Bilder zu gucken, aber dafür hab ich jetzt keine Zeit, denn ich muss ganz dringend ins Bett. Sachen machen ist unheimlich toll, aber auch ein bisschen anstrengend, und deswegen gibt’s jetzt nur eine Sneak Preview auf das, was hier in den nächsten Tagen so zu gucken und lesen geben wird.

Ampel

Bochum –  Stadt der lustigen Ampeln

Gläser

Gläser-Schleppen übers Rü-Fest

Bogen

Schöner Test: Curry-Soßen

Seilbahn

Seilbahn-Fahren zu Schloss Burg an der Wupper (Schaukeln verboten!)