Meine sind hier, der Rest folgt wie gewohnt:
Lieblingstweets im Dezember
“You better watch out”
No problem
“You better not cry”
Now hold on a second
— jon drake (@DrakeGatsby)
Dec 2, 2022
for my next trick, i will spend 4 hours cooking a meal that the recipe says should only take me 30 minutes
— trash jones (@jzux)
Dec 3, 2022
a sitcom about a friend group where not everyone is in every episode because they have other friends they like to hang out with sometimes
— dave horwitz (@Dave_Horwitz)
Dec 9, 2022
mal wieder so einen brief vom finanzamt bekommen, dem ich als formal hoch gebildete muttersprachlerin nicht entnehmen kann, ob ich geld bezahlen soll, geld erhalten werde oder ins gefängnis muss.
— m. (@ohaimareiki)
Dec 13, 2022
ab jetzt (Sonne is weg) werden die Tage wieder länger also nicht unbedingt besser aber länger!
— Margarete Stokowski (@marga_owski)
Dec 21, 2022
man kann der Menschheit wirklich viel vorwerfen, aber aus Weintrauben haben wir wirklich absolut alles rausgeholt
— E L H O T Z O (@elhotzo)
Dec 31, 2022
Your honor my client pleads the fourth, the fifth, the minor fall the major lift
jury: hallelujah
— floptimus prime ribᵀᴹ (@FireBeets)
Dec 1, 2022
Some of my friends are discussing why Harrison Ford is still playing Indiana Jones but honestly, having an 80-year-old professor not retire is like the most accurate part of the franchise
— Carly Maris, PhD (@vintagehistoria)
Dec 2, 2022
he’s making a list. he’s checking it twice. he’s using pretty colors. he’s so organized. that was a lot of work. he’s taking a nap.
— slate (@PleaseBeGneiss)
Dec 4, 2022
How do I teach my body that my fight or flight response is supposed to be for life or death situations, not answering an email
— killer queen (@_chismosa_)
Dec 8, 2022
Our first Christmas as parents (2020): Yes we’re trying to minimize consumerism and screen time, so please stick to wooden toys without batteries
Our second Christmas with two kids (2022): Yeah they like anything related to Paw Patrol, which we watch 12 hours a day
— Mallie (she/her) (@MallieRydzik)
Dec 13, 2022
no i will not ‘jump to recipe’ i want to read how your husband left you.
— Jen Begakis (@jenbegakis)
Dec 16, 2022
What wine pairs best with finding out my in-laws are staying a day longer than I thought
— meghan (@deloisivete)
Dec 23, 2022
Gather ‘round, ladies. It’s time for the annual buying of The Notebook That Will Change Everything™️.
— Jaclyn A. Siegel, PhD (@jacasiegel)
Dec 28, 2022
Ich brauche keine Vorsätze, die von vor drei Jahren sind noch so gut wie nicht benutzt.
— André Herrmann (@antrehherrmann)
Dec 31, 2022
Lieblingstweets im November
Textaufgabe: Du hast eine Amphore, ein Semaphor, eine*n Valedictorian und einen Fuchs. Du darfst nur einmal fahren.
— Gabriel Yoran (@GabrielBerlin)
Oct 31, 2022
No Ambition November, everybody just stop doing things.
— Doth (@DothTheDoth)
Nov 2, 2022
I don’t remember how to make new friends outside of Twitter like do we offer them some bread?
— The Volatile Mermaid (@OhNoSheTwitnt)
Nov 4, 2022
Mündliche Verhandlung.
Richterin: „Die Anträge bitte“
Ich: „Wir nehmen die Klage zurück“
Richterin: „Sie vertreten die Beklagte, Sie können die Klage nicht zurücknehmen.“
Ich *flüsternd*: „Mist, sie hat es gecheckt“
— Anwaltsgelaber (@anwaltsgelaber)
Nov 8, 2022
aha du „liebst“ also kaffee dann sag mal in welchem jahr war jacobs krönung
— felix (@felixievich)
Nov 13, 2022
Für meinen nächsten Trick benötige ich eine abgeschiedene Berghütte in Norwegen, Vorräte für ca. 6 Monate und Mads Mikkelsen.
— TopFritte🔥 (@Topfritte)
Nov 16, 2022
simply unforgivable that elon is forcing me to either get hot (instagram), get annoying (substack), learn what a server is (mastodon), or become an actual psychopath (linkedin)
— Zack Bornstein (@ZackBornstein)
Nov 18, 2022
If you can’t handle me at my expecting the worst, you don’t deserve me at my it went better than I thought.
— Kellalena (@topaz_kell)
Nov 19, 2022
wenn Martin Luther nicht so viel Stress gemacht hätte, könnte man sich heute noch chillig für 50€ das Seelenheil kaufen
— E L H O T Z O (@elhotzo)
Oct 31, 2022
Bei Renteneintritt noch ein letztes Meeting, kurze Rede halten, dabei enden mit: „Und April, April, ich war gar nicht teamfähig.“
— Max.Buddenbohm (@Buddenbohm)
Nov 2, 2022
[🎶Hey there Delilah what’s it like in NY city🎶 ] bitte nicht antworten, people erzählen non stop davon wie’s in NY City is ich weiß genug
— nilu🚬ein wildes Traurig erscheint (@nilu_minati)
Nov 4, 2022
inside you are two wolves. one wants twitter to survive as a useable platform; the other wants elon musk to suffer on a hitherto unknown scale.
— Foz Meadows (@fozmeadows)
Nov 6, 2022
It’s never too late to do whatever I just walked into this room for.
— Kellalena (@topaz_kell)
Nov 11, 2022
if jews control hollywood, explain why opening credits never list the producer’s mother? you can’t
— Levi Teldon (@AlamoRabbi)
Nov 14, 2022
The Burger King employee who puts the one onion ring in with the fries is my emergency contact.
— Kellalena (@topaz_kell)
Nov 17, 2022
Würde ich automatisiert crossposten, hätte ich ständig Angst, dass eine Nachricht im anderen Netzwerk gar keinen Sinn ergibt. Manchmal gibt es Witze, die versteht halt nur ihr hier in der WhatsApp-Gruppe!
— Claudia Vamvas (@akkordeonistin)
Nov 19, 2022
M: Weißt du noch, als ich klein war hast du mir immer SuperMario auf dem Nintendo vorgespielt, stundenlang.
Ich: mhm
M: Du warst legit mein erster Let’s Player!!— Elon Musk (@novemberregen)
Nov 25, 2022
Sehr schlechte Moderation
Gestern kam „Wetten, dass..?“. Das war für uns nur mittel relevant, ich hätte es ja aus einer Mischung aus Nostalgie und Bedürfnis nach super seichter Unterhaltung, bei der man nebenbei zehn andere Dinge tun kann, geguckt, aber mein Mann wollte die FIFA-Doku auf Netflix weitergucken und das kam mir auch ohne Diskussion pädagogisch wertvoller vor.¹
Ja, also jedenfalls haben wir das nicht geguckt. Statt dessen hat mein Mann dann noch eine flämische Krimiserie angefangen und ich bin situationsgemäß auf dem Sofa eingeschlafen.
Ich erfuhr aber über Twitter, dass es eine Brettspielwette gab und die interessierte mich – weil ja unser neues altes Hobby Gesellschaftsspiele ist – dann doch. Also guckte ich heute Morgen im Bett noch diese eine Wette auf dem Smartphone, es ist ja mittlerweile über die Mediatheken alles sehr gut zu finden.
Die Brettspielwette war, dass jemand wettete, alle Spiele des Jahres am Ausschüttgeräusch zu erkennen. Es ist aus meiner Sicht keine realistische Brettspielwette, insofern, als dass niemand, der älter als sagen wir acht Jahre ist, Brettspiele ausschütten würde, aber ausreichend amüsant und auf dem Spektrum der Wettschwierigkeit in einem guten Mittelfeld zwischen „What the fuck is happening?“ zu „Alter, das kann ich nach vier Stunden üben auch“. Man kann sich ganz gut vorstellen, wie es funktioniert, der Wettkandidat erklärte es auch vorbildlich: „Das sind viele Teile, eher leichtes Plastik und mit einem leichten Nachgeräusch.“
So weit, so gut, Robbie Williams war der Wettpate und angemessen gefangen zwischen irritiert und desinteressiert, wie es sich für internationale Wettpaten gehört.
Dann gab es ja aber noch die Moderation von Gottschalk und Hunziker und ALTER FALTER, GEBEN DIE SICH ÜBERHAUPT KEINE MÜHE MEHR ODER WAS?!? Entschuldigung, ich muss mich kurz abregen, ich habe mich beim Frühstück schon sehr darüber echauffiert. Michelle Hunziker flippte nach dem zweiten richtig erkannten Spiel (von fünf Versuchen) komplett aus. „SCHON ZWEI RICHTIG, FANTASTISCH!“ Als ob nicht doch insgesamt das Ziel der meisten Wettkandidaten ist, die Wette zu gewinnen und zwei richtige Treffer jetzt auch für Wetten, dass..? eher normal sind. Beim dritten Spiel wollte der Kandidat dann einen zweiten Versuch haben, was die Moderatoren beide in komplettes Chaos stürzen, OH GOTT, WAS IST ZU TUN, GEHT DAS ÜBERHAUPT? THOMAS, JETZT MUSST DU WIEDER ALLES AUFRÄUMEN! Währenddessen erwähnte der Helfer des Wettpaten, ja es gäbe ja auch zwei Spiele, Robbie Williams deutete etwas hilflos auf DIE OFFENSICHTLICH JEWEILS IM DOPPELPACK VORHANDENEN SPIELE IM REGAL und ging schon mal das Spiel für den zweiten Versuch holen während Michelle Hunziker STATT EINFACH MAL HINTER SICH ZU GUCKEN noch mal die Frage stellte „Oder gibt’s noch eins?“
Es war recht irritierend, zwei eigentlich doch ganz geübte Moderatoren wegen einer Nichtigkeit vollkommen verloren zu erleben. Ich hab keine Ahnung von TV-Produktionen, aber sitzt da nicht einer in der Regie, der „Michelle, wir haben zwei Spiele, gar kein Probleme, das war Bestandteil der Wettvereinbarung“ sagt? Müssen da zwei Moderatoren wie aufgescheuchte Hühner über die Bühne laufen und ihre Verwirrtheit mit viel Gerede aber wenig Problemlösungsorientiertheit überspielen?
Ich hab dann ausgemacht. Ich glaub, mit Wetten, dass..? bin ich jetzt doch durch. Nichts gegen Samstagabendunterhaltung, aber dann doch bitte mit Moderatoren, die sich vorher einmal informiert haben.
¹Nein, wir gucken die WM nicht. Ich mache sonst nicht so in Boykott, weil ich ja auch bequem bin, ich habe keine Ahnung von Fußball-Politik, aber da scheint mir als Laie mit halbwegs gesundem Menschenverstand so viel schief zu sein, dass ich das durch Nichtbeachtung abstrafen möchte.
Cozy Living
Jetzt wo es anfängt, wieder dunkel und kalt zu werden (kalt, also na ja, darauf warten wir noch, sagen wir kälter), haben wir ein altes Hobby wieder neu entdeckt und spielen jetzt Gesellschaftsspiele. Es fing mit ein paar Escape Games an, dann bestellte ich aus Versehen 5-Minute Dungeon (Amazon-Werbelink) statt 5-Minute Mystery (Amazon Werbelink)¹ und dann spielten wir das und dann waren wir am Samstag im Dorfbuchladen und da stand Cascadia (Amazon Werbelink), das Spiel des Jahres 2022 und dann kaufte ich das auch noch und jetzt spielen wir halt das. Mein Mann ist sehr frustriert, weil er erst einmal gewonnen hat, aber ich bin von diversen Gelegenheitsspielen auf dem Handy und der Switch einfach sehr geübt im sinnvollen Anlegen von Landschaftsplättchen.
Das Schlimme ist, dass ich beim geringsten Funken von Interesse wieder komplett in ein Kaninchenloch falle. Ich muss da nur wenige Videos auf YouTube gucken, auf einmal habe ich völlig unnötiges Nerdwissen über Spiele des Jahres, Spielmechaniken, Empfehlungen und Erweiterungen. Ich will das gar nicht zwangsweise so genau wissen, es setzt sich einfach in meinem Kopf fest, wie einmal, als ich abends die Folge von „Chef’s Table“ mit Christina Tosi sah und am nächsten Tag wirklich über nichts anderes als Cereal Milk nachdenken konnte.
Ich habe aus Team-Organisationsgründen dieses Jahre zwischen Weihnachten und Silvester keinen Urlaub, allerdings noch so viel Urlaub, dass ich dieses Jahr noch Tage verbrauchen musste. Jetzt habe ich einfach eine Woche vor Weihnachten Urlaub und nachdem ich kurz ein bisschen traurig war, weil ich die Schlumperzeit zwischen Weihnachten und Silvester so mag, finde ich das jetzt eine tolle Lösung und freue mich schon. Bis dahin packe ich noch zwei oder drei Mal irgendwelche virtuellen oder realen Einkaufskörbe mit Spielkram voll und dann spielen wir einfach anderthalb Wochen lang und zwischendurch essen wir und gehen mit dem Hund raus und dann gucke ich noch alberne Weihnachtsfilme. Das klingt für mich alles nach einem Superplan. Die Switch ist auch schon voll mit Spielen und die Steam-Bibliothek sowieso.
¹Es war nur ein halbes Versehen. „5-Minute Dungeon“ stand auf meiner Wunschliste und erfahrungsgemäß habe ich mir irgendwas dabei gedacht, wenn ich Dinge auf die Wunschliste packte und als ich dann den virtuellen Einkaufszettel vollpackte, packte ich einfach das von der Wunschliste dazu ohne noch mal genau zu gucken. „5-Minute Mystery“ funktioniert angeblich ähnlich, aber wenn uns das, was wir jetzt haben, weiterhin gut gefällt, legen wir uns das halt demnächst auch zu.
Backenkönnen
Ich habe letzte Woche wieder Lebkuchen gebacken, nach dem Rezept von meiner Oma. Streng genommen ist es eher Honigkuchen, glaube ich, aber bei uns firmiert das Rezept seit ich denken kann als Lebkuchen, deswegen werde ich das weiter so nennen.
Ein Blech wurde schon an Nachbarn verteilt – dazu ein kleiner Exkurs: Es ist ja so, dass ich schon lange vorhabe, im Alter Fensterrentnerin zu werden. Bis letztens dachte ich noch, ich mach das in der Stadt und dann sitze ich eben so an meinem Fenster und gucke, was auf der Straße passiert. Jetzt leben wir aber auf dem Land, das einzige fensterrentnerkompatible Fenster ist im Hauswirtschaftsraum, das geht nach vorne auf die Veranda raus und hat auch eine gute Größe. In den letzten Tagen habe ich das jetzt schon mehrfach erprobt, man kann ganz hervorragend Kuchen aus dem Fenster verteilen, das sind ideale Fensterrentnerqualitäten, ich werde das jetzt in den nächsten vierzig Jahren etablieren.
Jedenfalls, was ich eigentlich sagen wollte, und ich weiß, da gab es letztens eine Twitterdiskussion, die ich wirklich auf gar keinen Fall wieder anfachen möchte, ich habe dazu bereits alles gesagt, was ich sagen könnte und wollte. Aber, was mir eben noch einfiel war, dass Leute, die mich noch nicht kennen, dann manchmal so Sachen sagen wie „Ah, du kannst ja backen!“ und ich denke dann immer, ja, selbstverständlich kann ich backen, denn ich kann lesen und habe einen Ofen¹. Dass das schon einer Erwähnung wert ist, kommt mir seltsam vor, Backenkönnen fängt in meiner Welt in etwa da an, wo man mehrstöckige Torten oder überhaupt irgendwas mit Torten macht oder anderweitig besonders hübsche Dinge. Das Lebkuchenrezept zum Beispiel besteht im weitesten daraus, Dinge zusammenzumischen und dann auf zwei Blechen zu verteilen und in den Ofen zu schieben.
Dieses Backenkönnen anderer Leute, das in meiner Welt vor allem mit Lesekompetenz zu tun hat, würde ich gerne mit Backenwollen ersetzen, das scheint mir die wesentliche Differenz zwischen Leuten, die backen und denen, die es nicht tun, zu sein (in manchen Fällen ist es eventuell auch ein Backenmüssen). Da habe ich jedenfalls heute drüber nachgedacht.
¹Das stimmt nur so halb. Wir haben zwar einen Ofen, aber er funktioniert gerade nicht. Die Lebkuchen habe ich im Ofen des Nachbarn gebacken.
Lieblingstweets im Oktober woanders
Vermischtes
Der Hund ist ein bisschen krank, er hat Durchfall, ich weiß gar nicht, ob das so der Einstieg war, den man sich als Blogleser*in so wünscht, aber so ist das. Der Hund hat Durchfall, kann ich nichts dran machen. Deswegen war er heute Nacht auch sehr nervös. Weil es ein kluger, aber auch umsichtiger Hund ist, stand er nachts drei Mal bei uns im Schlafzimmer, zwei Mal musste er raus, einmal wollte er wohl nur etwas Gesellschaft. Nach dem dritte Mal legte er sich ins Gästezimmer und dann hörte ich so gegen 6 Uhr hektisches Runterlaufen ins Wohnzimmer mit anschließendem Würgen. Gut ist, dass der umsichtige Hund nach unten läuft anstatt ins Gästebett oder aufs Parkett zu kotzen. Schlecht ist, dass der Hund dann aber darauf besteht, nicht auf die Fliesen, sondern auf jeden Fall auf eine Decke oder einen Teppich zu kotzen. Trotzdem besser als Bett oder Parkett, insofern nehmen wir, was wir kriegen können und die Hundedecke kann man sehr unproblematisch waschen.
Jedenfalls waren beide Menschen in diesem Haushalt heute sehr erschöpft. Wir hatten uns das gut aufgeteilt, trotzdem blieb wir für jeden zwei Mal Aufstehen mitten in der Nacht mit jeweils ein Mal das Haus verlassen, der umsichtige Hund möchte nämlich auch nicht in den eigenen Garten machen, dafür muss man richtig rausgehen. Ansonsten geht es ihm gut, was mir aber vollkommen unklar ist, wie Eltern das machen. Also klar, irgendwann werden Kinder groß und schlafen durch, aber wie man die Zeit bis dahin überlebt, ohne bekloppt zu werden, ist mir völlig unklar. Eventuell werden auch alle übergangsweise bekloppt, das würde auch einiges erklären.
—
Was mir sonst noch aufgefallen ist. Ich fahre – das behaupte ich jedenfalls, ich werde dazu niemals Mitfahrer befragen, weil ich Angst habe, dass mir die Fremdeinschätzung nicht gefallen könnte – ich fahre also nach meinem ganz subjektivem Empfinden sehr, sehr vorausschauend. Zu vorausschauend möchte ich sagen, ich bremse ungerne, deswegen halte ich auf der Autobahn meistens sehr viel Abstand. So viel Abstand, dass mich öfter Autos überholen, um dann vor mir wieder einzuscheren, um dann genauso schnell beziehungsweise aus ihrer Sicht langsam zu fahren wie ich, weil ich ja genauso schnell beziehungsweise langsam fahre wie das Auto vor mir. Nur scheint das nicht immer so offensichtlich, eventuell wegen dieser großen Lücke.
Vor allem aber antizipiere ich immer viel zu viel, manches davon tritt ein, manches nicht. Gestern zum Beispiel war vor mir ein Auto mit einem Kennzeichen, dass ich geographisch gut zuordnen konnte. Die Fahrbahn war zweispurig, das Auto war auf der anderen Spur und zwar auf der Spur, die nicht in die Richtung des Kennzeichens führte. Ich war sehr sicher, dass das ein Versehen sein musste und das Auto noch schnell auf die andere Spur wechseln würde und fuhr dementsprechend defensiv, ich rechnete ja sekündlich mit einem Spurwechsel vor mir und die Zeit oder vielmehr der Weg wurde knapp. Anscheinend wollte der Mensch im Auto aber gar nicht dahin, wo ich ihn hinhaben wollte und fuhr unerklärlicherweise doch woanders hin. Auf der Autobahn lag ich dann aber wieder richtig, als ich den Spurwechsel des Autos mit Leverkusener Kennzeichen treffsicher vorhersagte. Was ich eigentlich sagen wollte: Es ist ein bisschen anstrengend, wenn man beim Fahren immer noch versucht, auf Basis von Kennzeichen oder Fahrverhalten die Zukunft vorherzusagen und sich dann auch schon präventiv so zu verhalten, dass man angemessen darauf reagieren kann. Man könnte auch einfach gucken, ob jemand blinkt oder nicht, das schafft mein Gehirn aber nicht, es möchte gerne vorarbeiten, die alte Streberin.
Lieblingstweets im Oktober
Goldener Herbst, goldene Tweets und so, Sie wissen schon.
Erwachsen zu sein ist ziemlich einfach. Du bist einfach die ganze Zeit müde und erzählst anderen Erwachsenen wie müde du bist und sie sagen dir dann wie müde sie sind
— – CEO of Mittelfinger (@Niemi3000)
Oct 1, 2022
what is it about the 4-6pm nap that makes you wish you never fucking existed when you wake up
— caitie delaney (@caitiedelaney)
Oct 2, 2022
How old do I have to be to feel like an adult? Cause it’s not 39.
— Dadman Walking (@dadmann_walking)
Oct 9, 2022
No more emails. If you want something from me you must approach me slowly and calmly with a piece of apple or carrot in your palm with your fingers flat and extended so I do not bite them
— Frankendra (@kendrawcandraw)
Oct 11, 2022
Es heißt Rossmann IDEENWELT aber die Ideen sind z.B. ein Eierkocher
— sagt mir wie ich heißen soll (@wie_heissen)
Oct 15, 2022
flatmate has just asked me whether i think the lettuce voted leaf or romaine in the brexit referendum and im frankly furious at how funny i found it
— Ben Smoke (@bencsmoke)
Oct 20, 2022
The me who sets my alarm and the me who wakes up to my alarm are two completely different people.
— Jessie (@mommajessiec)
Oct 25, 2022
me: [opens fridge]
bag of decaying broccoli: pleas-
me: [closes fridge]
— jame (@kloogans)
Oct 1, 2022
timothée chalamet is the new benedict cumberbatch in the sense that you can say ANYTHING and we know who you mean. tiffany chevrolet. timpanogos charlemagne. symphony cabernet. jiminy castaway.
— abs (@itsabsaf)
Oct 1, 2022
omg i hate distilling a complex experience into an anecdote like can you have just been there
— charlie (@chunkbardey)
Oct 4, 2022
I’m sorry but „non-fungible“ will always mean „impossible to turn into a mushroom“ to me
— Stacy’s Flag Means Spooky (@DarkLiterata)
Oct 7, 2022
Vor fünfzig Jahren wurde das Internet erfunden und ich finde nicht eine Info darüber welche Buchstaben wie oft in der Maggi Buchstabensuppe vorkommen. Dann hättet ihr’s halt auch gleich lassen können.
— Pixie Apfelbaum (@pixieapfelbaum)
Oct 10, 2022
– hast du geweint
– nur wegen der zwiebeln
– oh nein was ist mit den zwiebeln— Julian (@huchwertig)
Oct 15, 2022
Marriage involves a lot more shouting “I’M IN THE BATHROOM” than I originally thought.
— Jessie (@mommajessiec)
Oct 19, 2022
When I was a kid we didn’t learn about gender identity, we did wholesome things like try to conjure Bloody Mary from the girls bathroom mirror to, I don’t know, stab us?? Unclear what the game plan was tbh
— Amy (@lolennui)
Oct 21, 2022
First day as a vampire hunter: This is easy lol
First night as a vampire hunter: oh no
— President Warren G. Harding the Vampire Slayer (@PopeAwesomeXIII)
Oct 26, 2022
Rauf und runter beziehungsweise runter und rauf
Ich sitze oben in meinem Arbeitszimmer und möchte meine Nintendo Switch holen, weil ich meine Steam-Wunschliste mit der Switch-Wunschliste abgleichen will (bitte nicht nachfragen, das sind Dinge, die ich tue).
Ich gehe also runter, dabei fällt mir ein, dass in der Haushalts-App stand, dass ich den Müll sortieren soll. Müll sortieren ist Code für „Den Papiermüll in die Papiertonne bringen und alle Mülleimer oben in einen leeren und unten in die Restmülltonne ausleeren“. Das mache ich also, einmal raus, Papiermüll in die Tonne, dann nach oben alle Mülleimer in einen leeren und nach unten bringen.
Die Switch ist immer noch unten.
Ich muss also noch mal runter, dabei nehme ich dann Teller und Tasse vom Frühstück mit nach unten in die Küche und bringe die Zeitungsausschnitte, die ich noch aufheben wollte und die auf dem Wohnzimmertisch lagen nach oben.
Die Switch ist immer noch unten, ah ja, die Switch wollte ich ja hoch holen.
Ich gehe noch mal runter, dabei fällt mir ein, dass ich noch mal die Namen von den Escape-Kartenspielen, die ich bereits habe, abgleichen wollte, damit ich sie in meiner gerade erstellten Excelliste mit allen verfügbaren Spielen der Reihe abgleichen kann. Auf der Truhe steht auch noch eine Pflanze, die ich nach oben mitnehme, um mein Arbeitszimmer hübscher zu machen.
Die Switch ist immer noch unten. Stimmt, ich wollte ja die Switch holen.
Ich gehe noch mal runter und hole die Switch. Nichts mit runternehmen, nichts noch unten erledigen, nur runtergehen, die Switch holen und wieder hoch.
Dann mache ich alles, was ich eigentlich auf der Switch machen wollte, auf der Nintendo-Webseite im Browser.