Tagebuchbloggen, 25.04.2021

Es war Migränewochenende, aber zwischendurch habe ich mir unterschiedliche Gedanken gemacht.

Zum Beispiel wurde ich ja mal gefragt, ob ich bei einer Fernsehsendung als Testesser mitmachen wollte. Ich kannte die Sendung nicht, aber ähnliche Sendungen, der Sender war auch eher so einer, wo man schon mal nachdenken muss, ob das alles so seriös ist, also musste ich nachdenken. Ich kam dann aufgrund meiner Erfahrungen mit ähnlichen Sendungen zu dem Schluss, dass man als Testesser wirklich extrem viel falsch machen muss, um im Rahmen dieser Sendungen negativ aufzufallen. Die Sendungen selber sind auch im ganzen Spektrum der Quasi-Reality-Formate eher harmlos und unproblematisch, das Risiko eines kurz-, mittel- oder langfristigen Imageschadens schien mir sehr, sehr gering, quasi nicht vorhanden, außerdem esse ich gerne und wollte immer mal wissen, wie das so mit diesem Fernsehen funktioniert. Ich sagte zu, es war eine sehr spaßige Veranstaltung, das Ergebnis war vollkommen okay, ich kam überraschend oft vor, weil ich anscheinend ein Talent dafür habe, fernsehkompatible Sätze zu sagen.

Was ich eigentlich sagen wollte: Wenn ich als Privatperson in der Lage bin, eine potentielle Teilnahme an einem Format kritisch zu durchdenken und mögliche Konsequenzen bezüglich meiner Außenwahrnehmung abzustecken und zu bewerten, dann erwarte ich, dass das professionelle Schauspieler mit Agenten und jahrelanger Übung im Selbstdarstellen (ganz wertfrei, übrigens, davon leben die ja irgendwie) das auch können und nicht „Huch!“ sagen, wenn eine konzertierte Aktion mit sarkastischen Videos völlig überraschend* nach hinten losgeht.


* überhaupt nicht überraschend

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