Tagebuchbloggen, 25.06.2021

Zu viel und gleichzeitig gar nichts wirklich passiert in den letzten zwei Wochen. Die Küchenoberschränke wurden abgeholt, jetzt habe ich wieder ein Arbeitszimmer, in dem man sich bewegen kann, das ist wunderbar. Ich habe sofort aufgeräumt und Papiere weg- oder einsortiert und bald ist wieder alles schön.


Ich erfand ein neues Spiel, das geht so: Man sucht sich auf Spotify die Playliste, in der alle Drei-???-Folgen hintereinander gelistet sind, dann drückt man auf zufällige Wiedergabe und dann muss man schnell raten, aus welcher Folge der Track ist. Ich bin überraschend besser als erwartet, aber schlechter als erhofft. Oft weiß ich sogar, welche Folge es ist, aber mir fehlt Titel oder Folgennummer. Aber insgesamt eine super Beschäftigung, wenn einem gerade langweilig ist.


Dann waren wir zwei Nächte in einem Hotel in Hagen, das ist in etwa so unspektakulär, wie es sich anhört, sogar noch unspektakulärer eigentlich und auch nur mittel erholsam. Am ersten Tag fuhren wir zur Glörtalsperre, aßen Waffel, liefen um die Talsperre und aßen dann Schnitzel. Der Hund fand’s super, ist aber immer noch skeptisch, was Wasser angeht. Zum Trinken super, findet er, aber ansonsten findet er es höchst suspekt, aber auch faszinierend. Wir sind auch noch nicht sicher, ob wir ihm beibringen sollen, dass Wasser super ist, weil wir aktuell auch einen Hund haben, dass jedes Schlammloch meidet und das gefällt uns eigentlich ganz gut.

Am nächsten Tag fuhren wir zu einer kleinen Hundewiese, was sich aber sehr lohnte, weil auch prompt eine Hündin kam, ein Labrador-Mix aus Kroatien, die komplett Koris Kragenweite war und das war dann also für alle Beteiligten – Mensch und Hund – ein großer Erfolg. Dann schliefen wir zurück im Hotel noch mal ein und dann fuhren wir nach Hagen in ein Steakrestaurant. Auch das macht der Hund gut mit, zur Belohnung gab es dann Steakreste, aber mein Mann verbot mir „Das ist das Beste, was mir je passiert ist, ich bin so froh, dass es Steak gibt“ auf die Melodie von „Das Beste“ zu singen, obwohl es aus Sicht des Hundes sicherlich die Wahrheit war.

Urlaub mit dem Hund müssen wir ansonsten noch üben, er war nachts sehr unruhig. Eventuell war er auch normal unruhig, aber sonst hören wir das nicht, weil er ja überall schläft, nur nicht in unserem Schlafzimmer, wie viel also zu Hause nachts rumgelaufen und der Schlafplatz gewechselt wird, ist uns nicht bekannt. Das nächste Mal also vielleicht ein Ferienhäuschen mit Garten und etwas mehr Platz für Hund und Mensch.

Tagebuchbloggen, 13.06.2021

Hundewiese sieht aktuell so aus, dass man so lange auf der Hundewiese läuft, bis man Leute findet, die einen kompatiblen Hund haben, dann steht man da ein bis zwei Stunden rum, die Hunde machen zwischendrin Zeug und dann geht man wieder. Heute kamen wir bis zur ersten Bank, da waren nämlich der Schäferhund-Husky-Mix, den Kori sehr liebt und eine Schäferhündin, in die er sich auch sehr spontan und heftig verliebte. Nach anderthalb Stunden war der Hund so alle, dass er sich neben einem Busch in den Schatten legte und das – beliebte Hundehalterworte – hat er wirklich noch nie gemacht.

Suchbild mit Hund


Abends in einem sogenannten Eiscafé gewesen, völlig irres Konzept, man setzt sich draußen an einen Tisch, es kommt eine Person, man sagt ihr, was man essen oder trinken will und sie bringt es einem gegen Bezahlung. Abgefahrene Idee, hoffentlich setzt sich das durch, würde ich gerne in Zukunft öfter machen, geht vielleicht auch in Innenräumen, wer weiß?


Hübsches Haus in Gummersbach gesehen und Besichtigungstermin für Mittwochabend vereinbart. Preis eher am oberen Ende, dafür sieht es so aus, als müsste man innen quasi nichts machen, Makrolage auch am äußeren Ende, eben Gummersbach, aber ich habe mich jetzt näher mit Gummersbach beschäftigt, die Bahn nach Köln braucht zum Beispiel zwar über eine Stunde, aber dafür fährt sie auch jede halbe Stunde und zwar bis Mitternacht, damit kann man arbeiten, der Trick an Gummersbach scheint mir zu sein, entweder zentral zu suchen (Infrastruktur + Bahnhof) oder in Dieringhausen (Bahnhof + Nähe zur A4). Und bis zu meinen Eltern sind es laut Google Maps auch nur 8 Minuten weiter als von Lindlar aus, was ja ein bisschen meine Traumlage wäre, aus familiär-logistischen Gründen. Auf der anderen Seite ist Gummersbach größer und das Haus, um das es am Mittwoch geht, liegt so zentral, dass man wirklich Stadt auf der einen und Wald auf der anderen Seite hätte, das wiederum ist quasi traumhaft, was Mikrolage angeht. Es gibt keinen Pool, aber eine vollkommen irre Veranda und das Grundstück sieht aus, als könnte man sinnvoll einen Pool hinbauen. Es bleibt also kompliziert und spannend.


Zwei sehr unterschiedliche Bücher ausgelesen, nämlich „Schlafende Hunde“ von Anja Rützel [Amazon-Werbelink] über berühmte Leute und ihre Hunde oder vielleicht Hunde und ihre berühmten Halter, so richtig ist die Besitzhierarchie ja nie klar und „Zu viel und nie genug“ von Mary L. Trump [Amazon-Werbelink] über die Trump-Familie.

Ersteres empfehle ich uneingeschränkt, ich hatte es schon lange rumliegen und schämte mich ein wenig, es noch nicht gelesen zu haben, aber es war sicher gut, dass ich so lange gewartet hatte, weil man Hundebücher noch mal ganz anders liest, wenn man selber einen hat und sich noch mal ein bisschen mehr in den Geschichten über Michel Houellebecq und seinen Corgi oder Picasso und seinen Dackel wiederfinden kann. Überhaupt dachte ich ja, wenn ich selber einen Hund habe, interessieren mich vielleicht andere Hunde nicht mehr ganz so doll, es ist aber komplett anders herum, seit ich selber einen Hund habe, finde ich auch andere Hunde noch toller, weil ich sie auch ganz anders wahrnehme. Ich flippe zum Beispiel innerlich komplett aus, wenn ein Hund ähnliche Bewegungsabläufe hat wie unserer, Hunde laufen und spielen zum Beispiel sehr unterschiedlich. Aber zurück zum Buch, da schreibt Anja Rützel über zehn berühmte Personen (auch Marilyn Monroe und Queen Elizabeth II ist dabei) und ihre Hunde und die Beziehung zu ihren Hunden. Das ist erstens super interessant, man lernt etwas über die Leute aber auch noch viel mehr über Hunde im allgemeinen und außerdem, wie mein Mann immer sagte, wenn ich ihm eine Passage vorlas: „Die kann halt einfach schreiben.“

Das Trumpbuch fand ich auch überraschend gut, mein Mann hatte es sich letztes Jahr zum Geburtstag gewünscht und dann in zwei Tagen ausgelesen und es mir dann zum Lesen gegeben und jetzt lag es grob neun Monate auf dem Nachttisch, weil ich ja aber gerade aufräume, habe ich es einfach auch schnell in zwei Tagen gelesen, damit ich es vom Nachttisch wegräumen kann ohne ein schlechtes Gewissen zu bekommen. Ich hatte mir viel Hass und innerlichen Ungemach vorgestellt, das passiert aber gar nicht, Mary Trump, die Nichte von Donald Trump schreibt recht unaufgeregt über die gesamte hoch dysfunktionale Trump-Familie und es geht gar nicht so oft um Donald Trump selber, sondern eben vor allem seinen problematischen Vater und die sehr schwierigen Beziehungen der Trump-Geschwister zu ihren Eltern und untereinander. Am Ende weiß man nie, ob alles genau so wahr, zwischendurch wird auch mal etwas rumpsychologisiert, was aber insofern okay ist, dass sie ja Psychologin ist und das Problem ist eben letztlich, dass man als Teil einer Familie zwar die besten Einblicke bekommt, aber eben auch immer selber mit drinsteckt, aus der Kiste kommt man nicht raus. Ich rechne dem Buch jedenfalls hoch an, dass ich beim Lesen nicht dauerwütend, sondern vor allem interessiert war, man kann das also ganz gut lesen.


So. Gleich ist Mitternacht, ich geh dann jetzt ins Bett, Drei ??? hören und das Montags-Kreuzworträtsel der New York Times machen.

Tagebuchbloggen, 03.06.2021

Ich habe jetzt 8 Euro für eine App namens Tody ausgegeben, in der ich festlegen kann, wann welche Haushaltsaktion gemacht werden muss und in der ich dann in einer To-Do-Liste gucken kann, was gerade ansteht. Mein Problem ist nämlich nicht, dass ich zu faul bin, Dinge zu tun, ich denke einfach nicht daran, wenn mir aber eine App sagt, du, Flur staubsaugen wär mal wieder dran, dann mach ich das natürlich, wer bin ich denn, nicht auf mein Smartphone zu hören.

Aus diesem Grund habe ich gestern die Abstellkammer aufgeräumt und den Wein neu sortiert. Für den Wein habe ich auch eine App, die heißt Vivino, da kann man einfach das Etikett scannen und er spuckt einem recht zuverlässig den richtigen Wein und fast immer auch den richtigen Jahrgang aus und dann kann man noch sagen und so viele Flaschen habe ich davon aktuell und hat eine ganz gute Weinkellerverwaltung, in unserem Fall eher eine Weinabstellkammerverwaltung. Das taugt natürlich nur, wenn man dann auch neue Flaschen einscannt und der App sagt, wenn man eine Flasche getrunken hat und daran ist es so in den letzten anderthalb Jahren gescheitert. Ich hockte also sehr lange auf sehr engem Raum und prüfte, ob ein Wein schon richtige in der App war oder scannte neue Flaschen ein und dann sortierte ich alles neu nach Rotwein und Weißwein und dann noch innerhalb der Kategorien nach Land, wobei das nur bei Rotwein richtig sinnvoll ist, Weißwein läuft bei uns schneller durch, da haben wir nicht viele Flaschen auf Vorrat. Dann bastelte ich noch kleine Flaggen aus Pappkarton und klebte sie an die entsprechenden Stellen am Regal und jetzt ist es fast wie im Weinhandel, nur anders.

Problematisch wurde es dann als die Flaschenanzahl in der App nicht mit der Flaschenanzahl in der Abstellkammer übereinstimmte und da ich ja schon so weit gekommen war, wollte ich es dann auch wirklich richtig haben. Die Differenz erklärte sich im Großteil durch doppelt eingescannte Flaschen und jetzt passt wieder alles und es kleben kleine Flaggensymbole am Regal und ich konnte die Aufgabe freudig als erledigt abhaken.

Außerdem zwei Paar Schuhe zur Altkleider gebracht und noch mal fünf Bücher aussortiert, die ich dann heute oder morgen oder so wegbringe. Das dritte Paar Schuhe möchte ich noch nicht wegbringen, weil ich so dran hänge, außerdem müsste man sie eh wegschmeißen, die sind schon so abgelaufen, dass andere Menschen davon bestimmt eine Fußfehlstellung bekommen. Ich hab ja Knicksenkfüße und laufe an den Innenseiten proportional viel ab und irgendwann fällt man dauernd um.


Mittlerweile wissen wir auch, dass der Hund kein Sommerhund ist, also wirklich nicht. Auf der Hundewiese schlabbert er locker zwei Liter Wasser weg und könnte auch noch mehr und gestern Abend war Gewitter und das fand er überhaupt wirklich gar nicht okay. Deswegen fiel auch die letzte Pipirunde aus, wir hofften einfach, dass er schon Bescheid sagen würde, wenn er doch noch dringend raus müsste. Jetzt liegt er im Flur, da wo vermutlich der kühlste Punkt der ganzen Wohnung ist und ich trau mich gar nicht, ihm zu sagen, dass es bestimmt noch wärmer wird.

Tagebuchbloggen, 31.05.2021

Der abendliche Besuch auf der Hundewiese wurde wegen Heimsuchung durch den Sparkassen-Blimp abgebrochen, denn der Hund fand dieses Ding äußerst suspekt, setzte sich in die hinterste Ecke der Wiese direkt an den Zaun und verweigerte die weitere Mitarbeit. Hund also an die Leine und nach Hause. Immerhin hatte er bis dahin schon mit einem anderen Hund gespielt und war zwei Mal dem Ball hinterhergejagt, das musste reichen.

Ansonsten viel Ukulele gespielt, neue Songs ausprobiert, ich glaube, als nächstes übe ich „Nothing Rhymed“ von Gilbert O‘Sullivan und „All That We Have is Now“ von Jesse Winchester.

Neues Hausangebot in einem Ortsteil von Lindlar entdeckt, Haus und Preis machen einen guten Eindruck, Lage hat einen Nachteil, dafür aber drei Vorteile, am ehesten wird es am Garten scheitern, der scheint mir nämlich sowohl zu klein als auch ungünstig geschnitten. Am Ende muss man immer alles vor Ort sehen. Dem Makler des tollen Hauses in Overath schrieb ich am Wochenende eine Mail mit unseren Überlegungen (wir müssten mindestens noch einmal in den Garten), bisher keine Rückmeldung, ich richte mich mental darauf ein, dass er einfach schon Käufer gefunden hat, das würde weitere Überlegungen immerhin angenehm abkürzen.

Tagebuchbloggen, 30.05.2021

Gegen Ende des Monats bekommt der Mai noch mal fast die Kurve, es war ein sehr schönes Wochenende, der Hund kam sehr auf seine Kosten, weil wir ja jetzt auch gerne draußen sind, gestern Hundewiese Mülheim, heute Hundewiese Hattingen. Am Samstag versuchte ich, ob Bällchenspielen im Hof eine Option ist, aber das so mittel erfolgreich, weil die Hund ersten sehr seltsam Bällchen spielt und zweitens sehr schnell das Interesse an Dingen verliert außer an Schnüffeln, Schnüffeln ist immer gut zu jeder Zeit überall. Der Hund liebt Bällchen jedenfalls sehr, hat aber nur bedingtes Interesse daran, ihnen nachzulaufen, er holt sie sich auch gerne auf seine Decke und kaut darauf rum. Wenn sie dann ein bisschen von der Decke wegrollen, starrt er sie gerne an, eventuell in der Hoffnung, sie würden von alleine wieder zurückrollen, tun sie aber nicht, da muss man dann als Mensch nachhelfen.

Heute morgen wachte ich auf und hatte einen Ohrwurm von einem Liedteil, von dem ich zwar sehr sicher wusste, dass es keine Halluzination war, es aber überhaupt nicht zuordnen konnte und mir auch quasi keine Liedzeilen einfielen außer einem sehr vagen „twenty-eight cassettes“. Das Problem war dann, dass ich sehr intensiv darüber nachdenken musste, weil ich ja auch schon alleine aus Neugier rausfinden wollte, welcher Song es jetzt war und Angst hatte, bei Ablenkung würde ich das vergessen. Googeln nach den zwei Wörtern ergab keine sinnvollen Ergebnisse, dann ging ich meine Playlists auf Spotify durch ohne Erfolg und dann wählte ich mehr oder zufällig einer meiner Mix-Playlisten und skippte durch die Songs. Offenbar hatte ich grob eine Ahnung, wann mir das Lied untergekommen sein könnte und hatte tatsächlich recht schnell einen Treffer. Sogar die Liedzeile passte, es wird nur im Internet häufig als „28 cassettes“ geschrieben.

Es ist übrigens „INC.“ von Dori Valentine:

So langsam startet jetzt auch die Balkonsaison wieder, ich habe jetzt schon mehrfach auf beiden Ostbalkonen gesessen. Wir haben ja vier Balkone, einfach an jeder Ecke einen und das Haus ist auch halbwegs gerade von Süd nach Nord ausgerichtet, so dass man die Balkone gut nach Himmelsrichtungen unterscheiden kann. Der Nordostbalkon ist der größte und befindet sich an der Küche, da steht auch der Grill und man kann morgens gut frühstücken, wenn man nicht mit dem Hund raus müsste. Der Südostbalkon ist der, auf dem wir uns am häufigsten aufhalten, denn erstens hängt er am Wohnzimmer und zweitens hat man da fast den ganzen Tag Sonne. Auf dem Südwestbalkon hat man auch fast den ganzen Tag Sonne, aber er hängt an meinem Arbeitszimmer, da läuft man nicht so oft rein und gerade aktuell sowieso nicht, weil ja noch alles voll mit Küchenoberschränken steht. Der Nordwestbalkon ist der kleinste und hängt am Schlafzimmer, da sind wir quasi nie, deswegen steht auch kein Mobiliar drauf, so dass man ihn noch seltener benutzt, weil ja kein Mobiliar drauf steht, man erkennt das Problem. Ich möchte aber, bevor jetzt zu viel Neid aufkommt, darauf hinweist, dass alle Balkone verhältnismäßig klein sind und außerdem alle Türen nach außen aufgehen, was dann in der Balkonplanung noch mal alles schwieriger macht, weil da natürlich ein guter Quadratmeter nie mit verplant werden kann, den braucht man, um die Tür zu öffnen. Außerdem haben wir quasi keine Fenster, weil über all nur Balkontür mit angrenzendem bodentiefen aber nicht zu öffnendem Fenster ist, Frischluft geht also in fast allen Zimmern nur durch Öffnen der Balkontür und die kann man auch nicht auf Kipp stellen, und dann hat man noch den Hund, der zwar noch nie Anstalten gemacht hat, vom Balkon zu springen – aber WEISS MAN’S? – es sind natürlich alles Luxusprobleme, aber das macht es auch nicht einfacher.

Jetzt dachte ich eben, ich hätte nichts zu schreiben und zack, einmal kurz die Balkonsituation beschrieben und schon hat man einen ausreichend langen Beitrag für dieses Wochenende, ich muss jetzt kochen, es gibt Dinge aus dem Kühlschrank, die weg müssen, guten Abend!

Tagebuchbloggen, 14.05.2021

Für den Hund muss es ein super Tag gewesen sein, er durfte zwei Mal auf die Hundewiese. Ich hatte nämlich Urlaub und lief am Vormittag anderthalb Stunden mit ihm über die Hundewiese, weil da zwei Kumpels waren, mit denen er sehr gerne und ausgiebig spielt, ein Pyrenäenberghund und ein Englischer Setter. Danach fuhren wir ein Geschenk für Sandra abgeben und saßen noch eine Stunde auf der Terrasse und danach fuhr ich nach Hause und räumte auf. Dann kam mein Mann nach Hause und wollte auch noch mit dem Hund zur Hundewiese fahren, und ich fuhr mit. Abends gab es Essen vom Italiener, jetzt wo die Abende länger werden, verliere ich komplett das Zeitgefühl, ich denke dann, huch, schon 21 Uhr, aber warum, es ist noch gar nicht richtig dunkel?

Dummen Fehler gemacht, morgens auf der Hundewiese jemandem freudig erzählt, dass der Hund wirklich schon lange nicht mehr gekotzt hätte, na ja, raten Sie mal, was der Hund nachmittags machte. Ich lerne es einfach in diesem Leben nicht mehr.

Außerdem viel nachgedacht und viel Zeit damit verbracht, auf diversen Onlinekarten Routen zu zeichnen und ÖPNV-Verbindungen zu recherchieren, die inneren Verhandlungen sind nunmehr abgeschlossen, die äußeren folgen nun. Damit wurde jetzt die Angst, dass es an einem selber scheitert, von der Angst, dass es an was anderem scheitert, abgelöst, hurra!

Tagebuchbloggen, 09.05.2021 (Angrillen)

Es wurde angegrillt. Aber der Reihe nach.

Wir hatten Besuch, der kam erst auf die Hundewiese, weil der konkrete Wunsch geäußert wurde, mit dem Hund spazieren zu gehen und die Hundewiese auch auf dem Anreiseweg lag. Für den Hund war ein Huskymix da, mit dem er gerne spielt. So langsam können wir ganz gut einschätzen, mit welchen Hunden der Hund gut spielen kann, Huskys und Border Collies sind hoch im Kurs, die passen von der Größe und haben meistens ähnliche Vorstellung vom Spielen. Unser Hund mag Rangeleien mit Körperkontakt, aber auch schnelles Wegrennen mit Hakenschlagen, wenn es zu ruppig wird, ist er manchmal raus, aber man stumpft ja auch als Hundehalter irgendwann ab und erweitert seinen Definitionsraum von „ruppig“.

Danach gab es Sekt und Gegrilltes und Brot vom dänischen Wunderbäcker mit drei Olivenölen, die in unterschiedlichen Kategorien Testsieger waren und die ich im Probierpaket bestellt hatte. später Gambas und Eis mit Erdbeeren und später noch mal Eis von der Eisdiele, um den Sechsjährigen zu einem zweiten Spaziergang mit Hund zu überreden. Es ist außerdem gut zu wissen, dass das hier zwar ein knallharter Erwachsenenhaushalt ist, sich Zwölf- und Sechsjährige aber dank Gravitrax-Murmelbahn, Switch und Hund tatsächlich nicht langweilen müssen. Leider durfte ich aus logistischen Gründen nicht mehr am Wettpuzzeln teilnehmen, das war doof.

Als den Besuch weg war, waren wir sehr müde von Sekt und Sonne und auch nicht mehr in der Lage, großartig aktiv zu werden, deswegen gab es abends Liefersushi und Ninja Warrior. Vorher saß ich zum ersten Mal in diesem Jahr auf dem Nordostbalkon und las Network Effect zu Ende. Als nächstes mache ich mit der Wayward-Children-Reihe von Seanan McGuire weiter. Das sind alles Novellen, liest sich außerdem sehr gut, da kann man auch abends mal locker ein Drittel des Buches weglesen.

Quasitagebuchbloggen, 30.04.2021 (Die Geschichte vom Angsthund)

Ich habe ja jetzt schon mehrfach auf verschiedenen Kanälen den Hundetrainer erwähnt, der unserem Hund attestierte, ein Angsthund zu sein und wollte das jetzt mal etwas ausführen, erstens, um den Hundetrainer ein kleines bisschen zu rehabilitieren, aber auch, um genau das Gegenteil zu tun.

Jedenfalls waren wir vor ein paar Monaten auf einem Feld, auf dem man auch gut mit Hunden spazieren gehen kann, weil die meisten Hunde da frei laufen, genug Platz ist, dass sie miteinander spielen können und die nächste Straße weit genug weg, als dass man nicht dauernd Schiss haben müsste, dass der Hund aus Versehen auf die Straße läuft. Die nächste Hundewiese hier ist nämlich genau neben einer mehrspurigen vielbefahrenen Straße und ich frage mich immer, was die Statdplaner, die Flächen als Hundefreilaufflächen glauben, wie groß der Prozentsatz der Hunde ist, die da wirklich ohne Probleme frei laufen können.

Auf diesem Feld geht auch ein Mensch mit einem Hund spazieren, vor dem unserer aus noch nicht geklärten Gründen Angst hat. Unseres Wissens hat der Hund unserem nichts getan, es gab bisher exakt zwei Begegnungen (bei der ersten war ich nicht dabei) und in beiden Fällen wollte unser Hund sehr dringend weg und hat das im Rahmen seiner Möglichkeiten dann auch gemacht. Der andere Hund ist ein Landseer, die sehen ein bisschen aus wie etwas größere, etwas schlankere Bernhardiner, die Wikipedia sagt aber, dass sie mit Neufundländern verwandt sind.

Bei der zweiten Begegnung war nun ein Hundetrainer anwesend, der mit seinen Hunden ebenfalls spazieren ging. Nun war die Situation zugegebenermaßen etwas verworren, es ging nämlich eine etwas ruppige Spielsituation mit einem der Schäferhunde des Trainers voraus. Schäferhunde findet unser Hund grundsätzlich interessant, sie spielen aber oftmals etwas ruppiger als er das gut findet und dann möchte er das nicht. Bislang hat ihn das aber nicht daran gehindert, unbekannte Schäferhunde kennenlernen zu wollen. Aus dieser Spielsituation kam der Mensch mit dem Landseer, unser Hund sah den Landseer und verließ zügig den Ort des Geschehens und zwar ohne dass der Landseer auch nur annäherungsweise irgendwas getan hätte. Dann versuchte ich sehr lange, den Hund wieder an die Leine zu nehmen, weil er ja nicht doof ist und der Landseer da immer noch rumstand.

Als ich wiederkam, war der Landseer weg und der Hundetrainer überzeugt, dass wir einen Angsthund hätten. Nun haben wir den Hund ja schon etwas länger und haben folgendes festgestellt. Er hat Angst vor: Straßenbahnen, Drachen, Zeppelinen und anderen tieffliegenden Dingen, Menschen, die stark nach Alkohol oder Zigaretten riechen, Silvesterböllern und Landseern. Oder vielleicht einem Landseer, es ist noch unklar, wir kennen nur den einen. Ansonsten läuft der Hund sehr fröhlich zu anderen Menschen und Hunde und möchte sie dringend kennenlernen. Das häufigste, was ich höre (neben „Oh, der ist aber hübsch!“) ist „Oh, der ist aber freundlich.“

Wir versuchten mehrfach klarzustellen, dass er aus unbekannten Gründen sehr konkret Angst vor diesem einen Hund hätte und sonst sehr sozial sei und gerne mit anderen Hunden spiele, gegebenenfalls etwas unsicher, aber sicher nicht ängstlich sei, während der Hundetrainer davon redete, dass er sich auskenne, er hätte selber schon viele Angsthunde im Training gehabt. Dann versuchte er ein paar Anti-Angstübungen mit unserem Angsthund zu machen, die den Hund komplett verunsicherten, was den Trainer in seiner Meinung bestärkte, es hier mit einem Angsthund zu tun zu haben.

„Würden Sie sich jetzt trauen, den los zu machen?“ fragte er dann irgendwann und wir sagten nur etwas irritiert „Ja, klar.“ Der Landseer war ja weg, der Hund ist ansonsten nicht für dauerndes Weglaufen bekannt. Wir machten den Hund los und der Hund machte: Nix. Warum auch?

Ich möchte dem Tiertrainer jetzt zugute halten, dass die Situation für Außenstehende tatsächlich etwas verwirrend war, weil der Weglaufsituation ja gar keine Interaktion mit dem Landseer, sondern eine Spielsituation mit einem anderen Hund vorausgegangen war. Auf der anderen Seite kam die Pauschaldiagnose „Angsthund“ so übereilt und überzeugt, dass sie mir wie eine Standarddiagnose vorkam. Auch das wäre noch nicht das Problem, aber wir kannten den Hund da ja schon etwas länger und wiederholte Beteuerungen, dass das jetzt exakt zwei Mal vorgekommen war und zwar bei exakt dem gleichen Hund (was der Mensch mit dem Landseer übrigens bestätigte) und er ansonsten super mit anderen Hunden klarkommt, halfen nicht. Wir hatten ganz augenscheinlich einen Angsthund, der dringend Anti-Angsthundtraining brauchte.

Nur um das klarzustellen: Ich glaube sehr, dass Hundetrainer Dinge sehen, die man als Hundehalter vielleicht nicht sieht, erstens sind sie dafür ausgebildet und zweitens haben sie von Berufs wegen mehr Erfahrung. Ich erwarte aber auch, dass mir als Hundehalter zugehört wird, wenn ich meine Erfahrungen aus mehr oder weniger 24/7 Zusammenleben mit dem Hund schildere, die quasi diametral von der Diagnose abweichen. Hundetraining ist auch Menschentraining und wenn ich da als Mensch nicht abgeholt werde, bin ich raus.

Wir sind dann irgendwann weitergegangen und jedenfalls, worauf ich eigentlich hinauswollte, gestern waren wir wieder auf der Hundewiese und der Hund traf einen rumänischen Husky und einen Labradormix (Herkunftsland vergessen) und man sieht hier ganz offenkundig das Verhalten eines Angsthundes im Freilauf:

Tagebuchbloggen, 29.04.2021

Wenn man in der Stadt einen Hund hat, fällt einem erst richtig auf, wie viel Müll überall rumliegt, weil ja alles eine potentielle Gefahrenquelle darstellt, vor allem Essensreste, die der Hund gerne fressen würde und zerbrochenes Glas, in das er reintreten könnte. Gestern Abend war der Hund bei einem Gebüsch ganz aufgeregt und als ich der Aufregung hinterherforschte, fand ich mehrere weggeworfene Brötchen,

Ich ertappe mich dann dabei, wie ich denke, na ja, aber es wohnen auch viele Menschen hier, und wenn da jeder nur ein Papierchen wegschmeißt… und dann fällt mir auf, dass ich wirklich noch nie in meinem Leben absichtlich irgendwelchen Müll einfach so auf die Straße geworfen habe, abgesehen vielleicht von einer Apfelkitsche, die ich in ein Gebüsch warf, das möchte ich nicht ausschließen und es kann auch sein, dass mir schon mal irgendwas aus der Tasche gefallen ist, dem ich dann nicht hinterhergejagt bin. Aber bewusst und absichtlich habe ich in 40 Lebensjahren keinen Müll auf die Straße geworfen, so hat man mich nicht erzogen, das widerstrebt mir so sehr, ich habe in den letzten Monaten Müll, den ich dem Hund aus dem Maul ziehen musste,  in die Jackentasche gepackt und bis zum nächsten Mülleimer getragen.

Im Prinzip ist es also ganz einfach, wenn einfach niemand Müll auf die Straße werfen würde, dann wäre es sehr viel ordentlicher. Und ich bin ein sehr bequemer Menschen, wenn ich das seit 40 Jahren hinkriege, kriegt das jeder hin, da bin ich sicher. Es scheitert wohl alleine am Wollen.


Kleine Enttäuschung, es gab eine Kleiderlieferung aus UK, die sich aber als Fehllieferung herausstellte. Bestellt hatte ich nämlich ein Kleid, bekommen habe ich einen Rock. Gleicher Stoff, eigentlich sogar ganz hübsch, ich wäre bereit, den zu behalten, hätte dann aber gerne die 36 Euro Preisdifferenz zum Kleid erstattet. Wir werden sehen, wie schnell sich das mit dem Kundenservice klären lässt.


Abends gab es Bunny Chow aus der Kochbox. Das ist ein südafrikanisches Gericht, Curry in ausgehöhltem gerösteten Brot. Wir waren beide etwas skeptisch, weil sich uns die Anrichtungsart nicht erschloss, wobei gar nicht die Anrichtungsart selber, das kapierten wir schon. In der Kochbox gab es aber für zwei Personen nur ein Brot zum Aushöhlen, das macht überhaupt keinen Sinn, so ist das Gericht auch nicht gedacht, es sei denn, man isst dann auch von einem Teller. Es war dann aber egal, wir haben das Curry im Brot dann einfach in der Mitte durchgeschnitten, dann taugt das Brot halt nicht mehr als Gefäß, es schmeckte aber überraschend gut. Die alternative Kochbox hat jetzt schon zwei Mal sehr mit Geschmack überzeugt, aber bei der Darreichungsform komplett versagt. Da uns Geschmack aber wichtiger ist, ist das gar nicht so schlimm.


Dann wünschte sich mein Mann einen Film statt True-Crime-Doku, wir landeten bei „The Imitation Game“ über Enigma und Bletchley Park und vor allem Alan Turing und jetzt sind wir beide etwas deprimiert, weil die Welt nicht fair ist. Aber schöner Film.

Tagebuchbloggen, 18.04.2021 (mit extra Kryptik)

Am Samstag passierte etwas sehr schönes, von dem ich leider nicht berichten kann, aus drei Gründen:

  1. Teile der Geschichte sind noch nicht spruchreif.
  2. Weitere Teile der Geschichte betreffen dritte Personen, von denen ich ja nicht weiß, ob sie unbedingt als Nebenfiguren in einem Blog vorkommen wollen.
  3. Wieder weitere Teile der Geschichte beruhen auf Annahmen meinerseits, die ich aber nicht hundertprozentig belegen kann.

Aber sagen wir es mal sehr kryptisch, es war eine sehr erfreute Reaktion auf etwas, was ich sagte, was mich wiederum zu dem Schluss führte, dass eine Beziehung, die ich sehr schätze, offensichtlich auf Gegenseitigkeit beruht. Die Reaktion kam auch sehr spontan und komplett ohne Not, man hätte auch komplett anders reagieren können ohne dass es in irgendeiner Weise unangemessen gewesen wäre. Ich finde es vollkommen normal und unproblematisch, dass viele Beziehungen im Leben asymmetrisch sind, Menschen für einen selber also relevanter sind als man selber für sie ist oder andersrum. Solange das Verhältnis nicht komplett absurd ist, funktioniert das ganz hervorragend, es müssen nicht alle Leute, die mir viel bedeuten, das gleiche von mir sagen und ich möchte das andersrum eben auch nicht. In dem Fall scheint es jetzt aber, dass ich einer Person, die mir wichtig ist, auch wichtig bin und das war schön.

Außerdem sahen wir drei Rehe und zwei Hasen und das war auch schön. Den Hund tangierte das so mittel, er hatte die Rehe schon vor uns bemerkt, machte aber keine Anstalten, hinterher zu laufen. Dann war er aber von einem querliegenden Baumstamm sehr fasziniert, da stand er sehr lange und starrte den Baumstamm an und drehte sich noch beim Weiterlaufen mehrfach um. Man weiß einfach nicht, was in diesen Fellköpfchen vor sich geht.

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Heute war nichts besonders. Mittags guckte ich „Lilo & Stitch“, vor allem, weil ich letztens eher zufällig in „Küss den Frosch“ reingeschaltet habe und das sehr mochte. Jetzt dachte ich, ich gucke einfach mal all die Disney-Filme, die ich noch nicht gesehen habe, nach Pocahontas gibt es eine lange Phase, in der ich nichts mitbekommen habe, da gibt’s also noch ein bisschen was nachzuholen. „Lilo & Stitch“ mochte ich ein bisschen weniger als „Küss den Frosch“, was aber eher Geschmackssache ist, objektiv ist der Film deutlich origineller als „Küss den Frosch“, aber auch ein bisschen anstrengender, das war mein Hauptproblem, aber ich musste natürlich auch weinen, weil ich das bei rührenden Szenen halt so mache. Kein Scheiß, ich habe letztens aus Versehen die letzten drei Minuten oder so von „Seite an Seite“ gesehen und die letzten Szenen sind wirklich Kitsch as Kitsch can, aber wem liefen die Tränen runter? Exactly. Immerhin hab ich noch Gefühle übrig, dass ist nach einem Jahr Pandemie ja nicht selbstverständlich. Danach schlief ich eine Runde mit dem Hund auf dem Sofa, dann ging ich noch eine Runde mit dem Hund raus und dann gab es Spargel.